Fuck you, morbus bechterew, CFS, Krebs, KPU, burnout, PMS, SMA, Arthrose, Tourette, MS, CORONA & Co.!. Carl-Maria von Görlitz

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Fuck you, morbus bechterew, CFS, Krebs, KPU, burnout, PMS, SMA, Arthrose, Tourette, MS, CORONA & Co.! - Carl-Maria von Görlitz

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Oben alles fast normal und von höchster Qualität fein verarbeitet, aber unten als Sohle eine „Schaukel“. Wie, als hättest du einen Klotz unter deinen Füßen angebaut, der vorn und hinten etwas flacher zusammenläuft. Der Vergleich mit einem Wiegemesser ist an der Stelle bewusst gemieden worden. Stell dir vor, dass das, was du mit dem Wiegemesser vorhattest, schief geht und dein Finger ist… Naja, darüber wollen wir jetzt hier an der Stelle nicht nachdenken. Wir denken wieder an die Schuhe mit der seltsamen Form. Neueste Technologie. Aus der Beobachtung der Naturvölker entstanden. Hochwertig verarbeitet. Wohlversprechende Hinweise auf ein ganz tolles Produkt. „Wie Barfuß laufen“.

      OK. Barfuß laufen sollte ja schon laut meiner Großeltern sehr gesund sein. Früher, als Schuhe noch ein Luxusartikel waren. Momentan einfach eben nicht mehr praktisch. Oder kannst du dir vorstellen, ohne Schuhe auf Arbeit zu gehen? Ohne Stahlkappen in eine Werkhalle? Ohne schöne Schuhe vor einem Kunden stehen? Also dann MBT. Das ist DIE perfekte Lösung der Probleme. Gibt es schließlich als Sandale, als Geschäfts-Schuh und sogar als Arbeitsschuh. Selbst als Turnschuh. Und: meine Knie freuen sich schon – so sehr, dass ich es gar nicht mehr erwarten kann, in der neuen Errungenschaft zu wippen und zu flanieren. Endlich hat´s mal mit „Schnips“ funktioniert. Schmerzen weg – fast über Nacht. Na wenn das mal kein Erfolg ist! Erfolg? Darüber müssen wir später noch mal reden - denn Anke war da ganz anderer Ansicht…

      Wer ist Anke?

      Genau diese Frage stellt sich nämlich auf der Suche nach der Antwort auf die Frage: Warum habe ich wieder Schmerzen. Jetzt, wo ich doch jeden Tag meine MBT-Schuhe trage und Sport mache!? OK. Sachlich richtig müsste es eigentlich heißen: „gemacht habe“.

      Anke ist klein aber oho. Das sollte schon mal als Kurzbeschreibung durchgehen. Klein ist ja wohl relativ. Selten, dass mein Gegenüber einmal nicht klein wäre. Aber Anke ist wirklich klein. Trotz untergepappter Sohlen kommt sie bei einer tiefergelegten Yamaha MT07 mit tiefergelegtem Sitz gerade mal nur so so mit den Füßen auf den stabilen Untergrund. Wenn du dich ein bisschen beim Thema Motorrad auskennst, dann weißt du, dass diese MT07 schon das untere Maß der Dinge ist. Zumindest, was die Sitzposition anbelangt. Für Anke entspricht das schon fast immer noch dem Sitzen im SUV – verglichen mit einem Auto also. Tja und „oho“ deshalb, weil du dir einfach nicht vorstellen kannst, dass du wegen Schmerzen zu ihr gegangen bist und du - einmal bei ihr – noch furchtbarere Schmerzen erleben wirst, ohne es zu ahnen. Gut, ein bisschen Vorbereitung gab es schon von der Empfehlung. Aber musste es denn wirklich so wehtun?! Anke ist ihres Zeichens nach gelernte Physiotherapeutin, die den klassischen Weg verlassen hat und als Heilpraktikerin ihr „Unwesen“ treibt und arme Patienten quält. So stark quält, dass sie sogar freiwillig immer wieder kommen. Gerne sogar. Nein, das Ganze, was Anke anbietet, hat nichts mit irgendwelchen Sexspielchen oder irgendeinem Fetisch zu tun. Anke macht nur ihren Job und das auch noch richtig gut. Kannst ´de glauben!

      Eine Empfehlung einer Bekannten, die selbst kaum noch „kriechen“ konnte, war es, die mich zum Hörer greifen ließ, um Ankes Nummer zu wählen. Diese Bekannte war für den Orthopäden bereits abgestempelt: Dein Leben wird demnächst ein Leben im Rollstuhl! Aus dem Bett aufstehen? Fehlanzeige! Laufen? Nein. Laufen war das nicht mehr. Schmerzen? Ja klar. Alles tat weh! Und auch diese Bekannte kam zu Anke aufgrund einer Empfehlung. Übrigens lief sie jetzt nach gerade mal 2 Behandlungen wieder völlig normal, ohne dass du als außenstehender, nicht Eingeweihter hättest sehen können, dass ihr momentan irgendetwas wehtun würde. „Ja, wenn die Schmerzen so stark sind, dann hätte ich da noch in dieser Woche einen Termin…“ „Jawoll.“ Sofort zuschlagen: „Nehm ich!“ Übrigens einen Satz, den man heute von Anke nicht mehr so schnell zu hören bekommt: Wartezeiten von über 5-6 Monate sind nunmehr schon die Regel. Ein Zeichen für zufriedene Kranke, die fest und berechtigt daran glauben, mit ihrer Hilfe wieder gesund oder zumindest schmerzfrei werden zu können.

      Noch immer war mir völlig unklar, auf was ich mich da einlasse. Anke war schließlich nicht mein erster Versuch, von den Schmerzen wegzukommen. Da ist schon mal ein Pendel um einen Kopf herumgewandert, und sonderbare Geräte wurden am Körper befestigt. Schade, dass man nicht bei der Anmeldung genau weiß, was die „Fachkraft“ mit einem dann so vorhat. Sonst würde man wahrscheinlich Abstand halten oder gleich reis aus nehmen, bevor man überhaupt zu dieser Art von Wunderheiler gefahren ist. Wie wird es wohl bei Anke werden? Werde ich wieder reis aus nehmen müssen? Voller Anspannung und vor allem voller Hoffnung fuhr ich tief hinein in unsere wunderschöne Oberlausitz. Fachwerkhäuser säumen die Straßen auf dem Weg – ja auf welchen Weg denn eigentlich? Na klar, auf dem Weg zum Schmerz! Männer sind ja nun mal viel schmerzempfindlicher als Frauen. Gut, dass ich laut Einleitung manchmal ja gar kein Mann bin… Also auch weniger schmerzleidend?

      Die kleinen Finger bohren sich erbarmungslos nach einem ersten Gespräch in meinen Körper. Immer tiefer und tiefer. Egal, ob Männle oder Weibel: ich bin in diesem Moment so von Anke angetan, dass ich fast zu Tränen gerührt bin. OK, die Augen waren eben nur etwas feucht. Mein heimlicher Gedanke beschränkte sich nur noch darauf zu hoffen, dass ich von dieser Prozedur nicht vielleicht doch kleine Löcher oder Frakturen zurückbehalten werde, die erst ganz langsam wieder zuheilen müssten. „So, nun stehen Sie mal auf!“ Damals Siezten wir uns noch. Interessanter Weise ging das mit dem Aufstehen schon mal besser als vorher. Ich kann dir sagen, wenn ich später die Einzelheiten noch genauer beschreibe, wirst du es kaum glauben. Ich möchte jetzt nur noch nichts vorweg nehmen. Und deshalb wenden wir uns mal einfach so dem nächsten Thema zu. MBT-Schuhe.

      Was denn, hatten wir schon? OK. Dann machen wir hier jetzt hier weiter:

      Das Märchen von den vielen guten Ratschlägen…

      Krank sein ist doof. Noch mehr doof ist, wenn dir dein Arzt nicht helfen kann, obwohl er wohl alles versucht. Einer Odyssee gleich reist du dann von Arzt zu Arzt, versuchst natürlich deinen Gesundheitszustand wieder hinzubekommen. Warum auch nicht? Schließlich willst du in der Familie und im Beruf leisten können. Krank und geschwächt zu sein, kannst du dir schlichtweg nicht leisten. Nicht leisten, um nicht deinen Posten räumen zu müssen, um nicht deine Partnerschaft aufs Spiel zu setzen, um nicht deine Kinder zu beunruhigen. Jeder versucht, dir zu helfen. Du vertraust, weil dein Gegenüber ja auch erst einmal etwas hat studieren müssen, bevor er sich als Arzt – vielleicht sogar als Facharzt – hat niederlassen dürfen.

      Wie groß ist dann aber die Enttäuschung, wenn du merkst, dass es dir nicht besser gehen möchte? Wenn du merkst, dass dir die „Hilfe“ für Problem A ein Problem B beschert hat? Wenn du merkst, wie es langsam trotz der verschriebenen Medikamente immer mehr bergab mit dir geht? Eines hat diese besondere Art von „Hilfe“ immer gemeinsam: Es wird an Symptomen herumgedoktert – nicht an der Ursache. Deshalb wenden wir uns hier in diesem Buch lieber den Ursachen zu und erklären Krankheit und Leistungsverlust nicht lapidar mit „alt werden“ und „genetisch bedingt“. Beides spielt zweifelsfrei – auch – eine Rolle. Beides wird aber zu häufig missbraucht, wenn es an Erklärungen zu mangeln scheint, die eigentlich auf der Hand liegen könnten, wenn man nur bereit wäre, sich zu öffnen. Bereit dazu, die Natur des menschlichen Körpers verstehen zu lernen und zu akzeptieren und seinen eigenen, aufgezwungenen Mikrokosmos zu durchbrechen und diesen nicht noch zu verteidigen.

      Erst dann werden sich bei logischem Denken Zusammenhänge offenbaren, die die alternative Schulmedizin nie herstellen kann, obwohl die Forschung dafür gute Grundlagen liefert… Schade eigentlich, dass eben gerade in Sendungen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens solche „Gesundheits“-Sendungen einen Platz beanspruchen, die an alten Zöpfen festhalten und teilweise sogar noch schlecht recherchiert dem Zuschauer ja offensichtlich sogar Angst machen sollen, neue Wege zu gehen. Ganz ohne Zweifel: Auch diese – neuen – Wege sind nicht unbedingt frei von Wegelagerern, deren vorrangige Interessen nicht unbedingt auf die Heilung des Patienten abzielen. Wissensmangel unter Umständen auf beiden Seiten und todesnahe Ausweglosigkeit – sicher zwei entscheidende Gründe, sich auch auf den einen oder anderen Scharlatan einzulassen und viel Geld unnötig in anderer Leute Taschen zu stecken. Wer glaubt, sich bei schweren Krankheiten einzig und

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