For that Moment. Nena Muck

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For that Moment - Nena Muck For that Moment

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gibt mir Hailee einen Stoß in die Rippen und sieht mich mit einem wissenden Lächeln an.

      »Es wäre einfacher, ihn zu hassen, wenn er nicht so heiß wäre, stimmt’s?«

      »So heiß ist er auch wieder nicht.«, lüge ich, als ich mich nach einem geeigneten Platz für uns umsehe. An den Seitenbereichen des Clubs stehen vereinzelte Tische, doch die sind alle belegt.

      »Natürlich nicht.«, spottet sie.

      »Dann hat dich das viel zu kurze Kleid von Marlen so fasziniert?«

      Sie sieht mich herausfordernd an.

       Die Tussi heißt also Marlen.

      »Vielleicht.«, sage ich witzelnd und sie lacht.

      »Woher kennst du ihn eigentlich?«, frage ich, obwohl ich weiß, dass es mich nicht interessieren sollte.

      »Von der Uni.«

      Sie zuckt mit den Schultern.

      »Sehr gut, geht’s noch ein bisschen ungenauer?«, ziehe ich sie auf, denn ich weiß, dass sie mich nur reizen will.

      »Er studiert BWL, genau wie Alex, Rob und ich.«

      »Und ihr versteht euch?«, frage ich ungläubig und sie atmet tief ein.

      »Ja. Na ja. Es geht. Am Anfang hat er mich auch fasziniert, ich meine …«, sie winkt mit großen Augen in seine Richtung, »klar hat er das! Aber er ist. Na ja. Er ist Vincent King! Er sieht gut aus und das weiß er auch.« Sie verdreht die Augen und zieht eine Grimasse.

      »Sieh dir zum Beispiel Marlen an.« Sie nickt zu ihr. »Sie ist eine von seinen Groupies und davon gibt es wirklich mehr als genug. Sie sind immer in seiner Nähe und er nimmt sie abwechselnd mit nach Haus. Als ich mitbekommen hab, wie das läuft, war ich raus.«

      Sie zieht die Augenbrauen zusammen.

      »Ich wollte nicht, dass sich das reimt.«, prustet sie los und ich falle mit ein.

      »Was ist mit Alex?«

      Mein Tonfall ist provokant, denn ich habe die Blicke durchaus bemerkt. Sie greift sich verlegen in den Nacken und versucht abzulenken. »Ist dir klar, dass wir immer noch im Eingang stehen?«

      Oh nein, dieses Thema ist noch nicht beendet!

      Sie zieht mich wieder an meinem Arm und ich lasse es einfach geschehen, als ich jedoch bemerke, in welche Richtung sie geht, überlege ich kurz, sie zurückzuhalten. Aber dann wird mir bewusst, dass ich mich unfair verhalte, es sind ihre Freunde und warum hab ich mich überhaupt so?!

      Während wir an der Bar ankommen, wenden sie sich gerade zum Gehen. Er hat den Arm um die Taille dieser Marlen geschlungen und als er sich umdreht, trifft mich sein Blick wie ein Blitz, doch ich halte ihm stand. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass er sich direkt durch mich hindurchbohrt.

      Ich bin mir sicher, dass er es gewohnt ist, dass die Leute seinem stechenden Blick ausweichen und er somit von Anfang an die Oberhand gewinnt. Die Sekunden, in denen er mit diesem frechen Grinsen im Gesicht an uns vorbeigeht, vergehen wie in Slow Motion. Auf jeden Fall empfinde ich es so. Warum zur Hölle finde ich ihn nur so faszinierend?

      »Zwei Tequila!«, höre ich die Stimme von Hailee rufen. Auch das noch.

      Wie komme ich da jetzt wieder raus? Ich möchte es ihr nicht sagen.

      Zum ersten Mal seit so langer Zeit fühle ich mich richtig wohl.

      Trotz dieses Vince! Dann heißt der auch noch King. Ironie des Schicksals!

      Ich wäge die Pros und Kontras ab und komme letztlich zu einem Schluss – scheiß drauf!

      Ich weiß, dass es unvernünftig ist, aber ich habe es so satt, in einem Glashaus zu sitzen und nichts anderes zu tun, als darauf zu warten, dass es einstürzt. Denn das wird es! So oder so.

      Ich nehme die Zitrone, die auf dem Tequilaglas liegt, streiche sie mir über die Hand und vervollständige das Ritual, das so ein Tequila mit sich bringt. Es brennt und ich kann spüren, wie er die Speiseröhre entlang bis in meinen Magen läuft.

      »Der erste tut immer weh!«, ruft Hailee und bestellt gleich noch zwei.

      »Auf uns.«

      Sie prostet mir zu und auch der zweite fühlt sich an wie Säure, aber das unbeschwerte Gefühl, das er nach einer Weile auslöst, ist wunderbar. Wir sitzen an der Theke und sie erzählt mir von ihrem Studium und dass der Stoff sehr trocken ist, aber man nach einem BWL-Studium so viele Möglichkeiten hat. Auch Alex kommt zur Sprache, als ihre Zunge lockerer wird. Sie steht auf ihn. Ich wusste es!

      Sie bestellt noch zwei Wodka-Red Bull und ich weiß, dass ich das morgen definitiv bereuen werde. Aber morgen ist morgen und heute genieße ich einfach diese fabelhafte, kleine Rückblende in mein früheres Leben. Je mehr Zeit vergeht, desto lockerer werde ich, auch das ist ein Gefühl, was ich nur zu gut kenne und wahrscheinlich der Grund, warum die Leute überhaupt Alkohol trinken.

      Die Sorgen scheinen von einem abzufallen und alles wirkt nur noch halb so schlimm. Ich bin so in dieses Gefühl und die Musik versunken, dass ich gar nicht merke, wie sich jemand neben Hailee stellt.

      »Was genau soll das eigentlich werden, wenn es fertig ist?«, fragt eine sehr unhöfliche und mir bereits bekannte Stimme.

       Vincent!

      Er starrt Hailee an und ignoriert mich völlig.

      Hinter ihm tauchen Alex und der Rest der Möchtegern-Boyband auf und ich muss schmunzeln.

      »Was ist so lustig?«

      Als ich aufblicke, sehe ich, dass er sich nun mir zuwendet.

      »Gar nichts.«, lüge ich.

      Die Jungs hinter ihm fangen an zu flüstern, anscheinend haben sie jetzt erst bemerkt, dass ich mitgekommen bin. Dann höre ich Elias zu Rob sagen:

      »Mann, sieh dir mal die Titten von der Nonne an.«

      Wow, wirklich sehr geschmackvoll, doch ich tu so, als hätte ich es nicht gehört. Auch wenn das gehässige Lachen von ihnen und von Alex und Vince nicht zu übersehen ist.

      »Wollt ihr was Bestimmtes?«, fragt Hailee genervt.

      »Wir wollen nur wissen, warum du dich plötzlich für was Besseres hältst?«, knurrt Vince.

      »Was?«

      Hailee sieht ihn verwirrt an und er beißt die Zähne aufeinander.

      »Warum zum Teufel kommst du nicht zu uns? Nur weil das kleine Zimperlieschen hier«, er nickt zu mir, »keinen Spaß versteht, oder was?« Jetzt reicht’s!

      »Ich verstehe sehr viel Spaß, ich mag nur keine Proleten, die sich nur auf Kosten anderer amüsieren, um so ihre eigene Unsicherheit zu kaschieren.«

      Das traf ihn ziemlich

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