Als Erinnerung noch Realität war. Harry H.Clever

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Als Erinnerung noch Realität war - Harry H.Clever Biographisches von Harry H.Clever

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anderen Getränken, wir vom Personal haben nur an den Tellern und Platten gesehen was in den Privaträumen über dem Laden so konsumiert wurde.

      So langsam hatte ich im Laufe der Zeit dann auch einige gleichaltrige Burschen aus den umliegenden Häusern kennen gelernt. Wenn dann eine solche Truppe öfter aufeinandertrifft, dann kann eigentlich nur großer Blödsinn dabei herauskommen, so war es auch bei uns.

      In unserer Straße ein paar Meter von meiner Lehrstelle, dem Metzgerladen entfernt auf der anderen Straßenseite gab es eine größere Ausbuchtung wie eine Bushaltestelle, hier war die Straße seitlich zurückversetzt und mit einer recht hohen Bordsteinkante versehen.

      In etwa fünf Meter Entfernung von dieser Einbuchtung stand eine Straßengaslaterne am Rande auf dem Bürgersteig. Elektrische Straßenbeleuchtung gab es damals ja noch nicht in jeder Straße und genau in dieses Stück Gehweg hoben wir gemeinsam einen kleinen Zweitakter Personenwagen, einen Lloyd. Im Volksmund nannte man diesen Wagen damals scherzhaft Leukoplast Bomber.

      Er war ja nicht besonders schwer, dessen Karosse war damals wirklich ja noch überwiegend aus Pappmaschee und Kunststoff, eben ein so genannter Plastikbomber.

      Der bedauernswerte Besitzer dieses Wagens hatte gar keine Chance seinen Wagen ohne Beschädigungen und fremde Hilfe da wieder fortzubringen. Der Bürgersteig war nicht besonders breit gerade so dass der kleine Wagen darauf passte, vorne stand die Gaslaterne im Wege und hinten war diese unüberwindbare hohe Gehwegkante.

      Wir haben aus sicherer Entfernung den ersten verzweifelten Versuchen des Mannes zugeschaut, die er aber dann bald aufgab, wir hatten natürlich einen unbändigen Riesen Spaß daran, doch diese Freude sollte nicht sehr lange anhalten.

      Der Mann trommelte dann einige hilfreiche Leute zusammen, sie haben den Wagen dann gemeinsam wieder auf die Straße zurück gehoben, bis jeden einzelnen von uns dann etwas später das geballte Donnerwetter erreichte.

      Die allgemeine Aufregung und der Ärger in der ganzen Straße waren schon beachtlich, irgendjemand hatte unsere Aktion ja auch beobachtet und dann leider die Namen der Übeltäter dem Betroffenen preisgegeben. Eigentlich hatte ich dabei etwas Glück, denn der Junior vom Chef war mit dabei gewesen, so teilte sich die gewaltige Standpauke dann auf uns Beide.

      Die Nähe zum Krankenhaus kam mir dann eines Tages mal sehr zugute, denn ich hatte mich durch eine schwere Stichverletzung beim Knochenauslösen einer großen Rinderschulter ernsthaft verletzt. Ein Rindervorderviertel im ganzen Stück, immerhin ein Viertel eines Rindviehs, hatte ja auch ein beachtliches Gewicht.

      Ich musste mich bei dieser Tätigkeit mit aller Kraft unter die Haxe der Schulter stemmen als dieses Teil Rind auf dem Arbeitstisch vor mir lag, dabei bin ich mit der Palette auf der ich stand, weil der Arbeitstisch für mich einfach zu hoch war, ich musste also immer auf einer schweren Holzpalette beim Arbeiten am Tisch stehen, sie wäre mit einer heutigen Euro-Palette vergleichbar die aber nirgends gesichert war, mit dieser Palette bin ich dabei, bei meinem Kraftaufwand auf dem nassen Betonboden nach hinten weg gerutscht.

      Damals war ich ja eben nur etwa knapp Ein Meter und sechzig groß und an diesem Samstagvormittag war ich auch alleine in der Wurstküche im Souterrain, alle anderen waren ja im Laden. Das spitze mittellange Auslösemesser war mir mitten in den linken Unterarm der Länge nach auf der Unterseite eingedrungen und die Spitze ist im Ellbogenbereich leicht sichtbar wieder ausgetreten,

      Wobei es Gottseidank nur eine direkte Fleischwunde gegeben hatte, was sich bei meinem Krankenhausbesuch erst richtig herausstellen sollte, es wurde keine Sehne und kein Knochen verletzt.

      Keiner war also in der Nähe um mir zu helfen, ich habe also erstmal selbst das Messer schnell wieder aus dem Arm gezogen und dann ein Tuch auf die stark blutende Wunde gedrückt. Ich bin sogleich in die Ladenküche, direkt hinter dem Laden, eine Treppe höher gegangen, wo die Chefin sich mehr über die roten Blutflecken die ich machte erregte, als über meine doch beachtliche Verletzung.

      Im Laden ging es samstags ja immer hoch her, man hatte nicht viel Zeit für mich und meine Blessur. Meine Chefin band mir einfach ein Küchenhandtuch fest um den Arm und schickte mich einfach zu Fuß alleine in das etwa drei hundert Meter entfernte Krankenhaus zur Ambulanz.

      Hier wurde ich erst mal ärztlich versorgt, der Schnitt wurde mit drei Stichen genäht und mit einem Druckverband versehen. Ich bekam dann noch eine Tetanusspritze und wurde dann natürlich mit einer Krankmeldung und der Ermahnung den Arm ruhig und in der Armschlinge hoch zu halten versehen, zurück ins Geschäft wieder entlassen.

      Im Geschäft etwas später wieder angekommen musste ich dann aber doch noch, trotz meines Handicaps erst mal meine Arbeitsstelle in der Wurstküche aufräumen und säubern. Das einzige was meinen Chef im Moment zu interessieren schien war die Frage wie lange ich denn jetzt ausfallen würde. Danach musste ich dann auch noch wie immer bei Ladenschluss beim abendlichen Laden ausräumen, praktisch Einhändig auch noch mithelfen, denn die gesamte Auslegeware aus der Theke musste ja aufgeräumt und ins Kühlhaus gebracht werden.

      Anschließend bin ich dann auch noch Einhändig die paar Kilometer von Barmen über den Klausenhof nach Elberfeld mit dem Fahrrad nach Hause gefahren, und das alles praktisch Einarmig mit dem anderen Arm in einer Halsschlinge.

      Der ganze Betrieb meiner Lehrstelle war schon etwas überaltert, Vorkriegszustand eben, die Wurstküche und alle zugehörigen Räumlichkeiten lagen im Souterrain des Hauses, das in leichter Hanglage stand, zum Hinterhaus und Hof hinaus direkt neben einer Garage.

      An die Garage schloss sich gleich ein Anbau mit einem großen Flachdach an, das zu gleich eine große Dachterrasse von der Geschäftsküche aus war. In dem Anbau wohnte der junge Meistergeselle mit seiner Frau und danach war noch ein Hühnerstall mit kleinem Garten, der das Gelände abschloss.

      In der Garage vom Chef stand ein großes altes Auto, ein schwarzes Cabrio der Marke Wanderer das noch von seinem Schwiegervater stammte. Diesen Wagen und den offenen Metzgeranhänger, der Hänger wurde nur durch eine Plane abgedeckt, beides musste ich auf dem Hof jede Woche peinlichst genau sauber machen. Natürlich musste ich dazu den Wagen, aus der Garage raus und auch wieder rein bewegen, einmal habe ich leider zu spät gebremst und die Werkbank und den Schraubstock daran heftig touchiert.

      Die Werkbank stand vor Kopf quer in der Garage, die verchromte Kühlergrillverkleidung war dabei etwas deformiert worden nach dem ich die Werkbank angefahren hatte. Aber Gott sei Dank war es kein größerer technischer Schaden, dieses kleine Malheur konnte ich nicht verschweigen und das hat sogleich dann aber doch mächtig Ärger gegeben.

      Die Technik in der Wurstküche war ebenfalls schon alt, aber noch voll funktionsfähig. Alle Maschinen wurden noch mit einer Transmission, über eine lange quer an der Decke montierten Übertragungswelle und mit breiten Lederriemen von einem zentralen, starken Elektromotor angetrieben.

      Diese Maschinen, Fleischwolf, Kutter, Knochensäge und Schleifstein standen in einer Reihe nebeneinander von links nach rechts angeordnet direkt unter der Hauptantriebswelle an der Decke auf einer Seite im Raum. Gegenüber fast Deckenhoch und in der Mitte der Hauptwelle war auf einer eisernen Konsole der große elektrisch betriebenen Motor montiert, neben und oberhalb der drei stufigen Eingangstreppe zum Flur von dem die eigentliche Treppe zum Laden hinaufführte.

      Man musste die jeweiligen Riemen für jedes Gerät einzeln mit einem Hilfsmittel, einer zwei Zinkengabel gleich, erst aufwerfen und dann mit einem speziellen, großen Block aus Wachs immer in regelmäßigen Zeitabständen innen auf der Lauffläche einschmieren um die etwas klebrige Haftung der Lederriemen auf den Holz und Eisenrollen zu verbessern.

      So wurde auch der große schwere Nassschleifstein betrieben, dieser Runde Schleifstein hatte immerhin

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