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»Die angemessenen Impulse gehen von Objekt 442 aus«, meldete Lieutenant Riggs. Das betreffende Objekt wurde auf der schematischen Darstellung farblich hervorgehoben. »Es handelt sich um eines der verhältnismäßig unzerstörten Objekte. Die Masse entspricht etwa der der Erde. Der Durchmesser ist etwas größer.«
»Irgendwelche Signaturen?«, fragte Van Doren, während seine Finger über die Sensorfelder seiner Konsole glitten.
»Bis jetzt nicht, Sir«, meldete Riggs. »Aber wir sind noch etwas zu weit entfernt dafür.«
»In voraussichtlich sieben Stunden werden wir diese Trümmer eines Siebenersystems erreicht haben«, erklärte Taranos und fügte grinsend hinzu: »Unsere K'aradan-Freunde werden etwas später dort eintreffen.«
*
Während der weiteren Annäherung an das Planetengroße Objekt 442 ließ Sunfrost volle Gefechtsbereitschaft herstellen.
Schließlich war die STERNENKRIEGER bei ihrer letzten Annäherung an ein Siebenersystem von einem Schwarm robotisch gesteuerter Raumschiffe angegriffen worden.
»Die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs ist diesmal allerdings wesentlich geringer als beim letzten Mal«, war Van Dorens Meinung. »Schließlich richtete sich der Angriff, dem wir bei unserem Besuch des ersten Dunkelwelten-Systems in der Dark Area ausgesetzt waren, vornehmlich gegen unsere ontidischen Begleiter.«
»Sie haben Recht, I.O. Aber ich möchte auf Nummer sicher gehen und nichts riskieren. Schließlich müssen wir annehmen, dass die einzelnen Siebenersysteme untereinander in Kontakt stehen, sodass sie diesmal besser vorbereitet sind.«
»Im ersten Dunkelwelten-System hatten wir doch einen relativ kooperativen Kontakt zu den Rodanag«, erinnerte Bruder Guillermo.
Die vielarmigen Kopffüßer waren offenbar ein Hilfsvolk der Alten Götter, dessen Aufgabe die Bewachung des ersten Dunkelwelten-Systems gewesen war. Ob die Rodanag zu diesem Zweck auch in anderen Siebenersystemen eingesetzt worden waren, darüber konnte bislang nur spekuliert werden.
Bruder Guillermo hielt schon seit längerem besonders nach den typischen Energiesignaturen Ausschau, die im Dark-Area-System auf Aktivitäten dieses Volkes hingewiesen hatten.
Allerdings waren die Rodanag der Dark Area nur noch in der Lage gewesen, einen Teil der Anlagen, die innerhalb der Dunkelwelten eingerichtet worden waren, in Funktion zu halten. Das technische Wissen musste ihnen in einem über Jahrhunderte währenden Degenerationsprozess abhanden gekommen sein.
Ob das allerdings nur für die Rodanag des Dark-Area-Systems oder für alle Angehörigen dieser Spezies galt, darüber konnte nur spekuliert werden.
Was die Trümmer dieses Siebener-Systems anging, wusste man bislang natürlich noch nicht einmal, ob es überhaupt von Rodanag bevölkert war.
*
Als sich die STERNENKRIEGER II Objekt 442 bis auf zwei Lichtstunden genähert hatte, meldete die Ortung einen Schwarm von mindestens hundert Raumschiffen, die in einem Umkreis von etwa einer halben astronomischen Einheit um Objekt 442 operierten.
»Können Sie genauere Angaben zu den Schiffen machen?«, fragte Commander Sunfrost an Lieutenant Riggs gewandt.
Dieser schüttelte den Kopf. »Die Signaturen, die wir bislang anmessen konnten, passen zu keinem Vergleichsmuster in unseren Speichern. Das bedeutet, dass Schiffe des Space Army Corps derartigen Schiffen bislang nicht begegnet sind. Die Form variiert genau wie die Größe sehr stark. Die größten Einheiten haben etwa das Volumen eines Dreadnoughts. Die kleinsten erreichen gerade die Ausmaße unserer Landefähren.«
»Das wirklich Erstaunliche sind die Beschleunigungswerte, die manche dieser Einheiten erreichen«, erklärte Bruder Guillermo. »In diesem Punkt übertreffen sie die Möglichkeiten unserer herkömmlichen Ionentriebwerke bei weitem – und selbst das neuartige Mesonentriebwerk der STERNENKRIEGER II würde von ihnen abgehängt werden.«
»Ich kann einige Funkemissionen abhören«, erklärte unterdessen Lieutenant Jamalkerim. »Die Signale müssen noch entschlüsselt werden. Der Bordrechner ist gerade damit beschäftigt.«
»Interessant ist, dass diese Schiffe nicht nur untereinander in Kontakt stehen, sondern auch im Binär-Code der Rodanag mit Objekt 442 kommunizieren«, ergänzte Steven Van Doren, der sich die Kommunikationsdaten auf seine Konsole geholt hatte.
»Die in diesem Code gehaltenen Botschaften kann unser Translatorsystem problemlos übertragen«, sagte Jamalkerim. Die Kommunikationsoffizierin der STERNENKRIEGER drehte sich in ihrem Schalensitz herum und sah Sunfrost an. »Captain, das Kommunikationsvolumen ist unglaublich groß! Diese Schiffe bombardieren Objekt 442 geradezu mit einer Flut von Abfragen und…«
»Gebeten«, ergänzte Bruder Guillermo mit einem Blick auf das Display, an dem er tätig war. Er blickte auf und bemerkte erst jetzt, dass die Aufmerksamkeit aller auf ihn gerichtet war.
Etwas verlegen ergänzte er: »Es tut mir Leid, aber ich finde einfach keinen passenderen Begriff! Die Wesen in den Schiffen nennen sich Dabsokaar – während im Inneren von Objekt 442
offenbar tatsächlich eine Gruppe von Rodanag die Katastrophe überlebt hat, die sich hier vor langer Zeit ereignet haben muss.«
»Ich messe starke fünfdimensionale Impulse«, unterbrach in diesem Augenblick Lieutenant Wiley
Riggs den Olvanorer. »Captain, es handelt sich wieder um jene charakteristischen Impulse, die wir auch im ersten Dunkelwelten-System und auf Heptagon angemessen haben«, erklärte Van Doren.
»Wenn diese Siebenersysteme Anlagen zur Initiierung von Wurmlöchern sind, dann dürften diese 5-D-Impulse in diesem Fall wohl nicht von großem Erfolg begleitet sein«, meinte Lieutenant Robert Ukasi.
Der Taktik-Offizier der STERNENKRIEGER hatte die Arme vor der Brust verschränkt und blickte wie gebannt auf den großen Panorama-Bildschirm, der jetzt in den Infrarotmodus geschaltet worden war, sodass man die Bruchstücke des Siebenersystems sehen konnte. Diese Bruchstücke unterschieden sich deutlich in ihrer Emission von Wärmestrahlung.
Der obere Rand des Bildschirms wurde durch eine Datenzeile gebildet, auf der die Temperaturdaten einzelner angemessener Objekte sichtbar wurden. Viele der Bruchstücke waren Minus 260 Grad kalt. Manche lagen noch darunter.
Himmelskörper, die niemals vom wärmenden Licht einer Sonne beschienen worden waren, sondern deren Energie früher aus den Aggregaten in ihrem Inneren gestammt hatte. Doch die subplanetaren Anlagen waren offenbar bei der großen Mehrzahl der Trümmerobjekte nicht mehr aktiv. Daher herrschten dort Temperaturen, die nahe am absoluten Kältepunkt von Minus 273,5 Grad Celsius lagen. Bei dieser Temperatur kam die Bewegung der Moleküle zum Stillstand.
»Die angemessenen Resonanzen von 5-D-Impulsen flauen derzeit gerade wieder ab«, sagte Lieutenant Riggs. »Die gemessenen Werte sinken immer weiter.«
»Ich will nicht hoffen, dass wir jetzt erneut Zeuge des Versuchs werden, ein Wurmloch zu initialisieren«, sagte Van Doren etwa sarkastisch.
»Ich glaube, angesichts