Terras kosmische Bestimmung: SF Abenteuer Paket. Reinhard Köhrer

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Terras kosmische Bestimmung: SF Abenteuer Paket - Reinhard Köhrer

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zu beschleunigen, um in den Sandström-Raum zu entkommen, ehe stärkere Verbände der Fulirr erschienen und die NEPTUN mit ihren gefürchteten Antimaterieraketen unter Feuer nahmen.

      »Was ist Ihre Meinung, Templeton?«, erkundigte sich Wong bei Lieutenant Pierre Templeton, dem Ruderoffizier des Leichten Kreuzers, der sich bisher noch gar nicht zur Sache geäußert hatte.

      »Meiner Einschätzung nach können die beiden angepeilten Fulirr-Einheiten nicht so viel Schaden anrichten, wie durch die Aufhebung der Funksperre entstehen wurde. Unser Posten wäre unbesetzt. Wir sind im Moment die am weitesten vorgeschobene Einheit und die Ortungsreichweite der Sandström-Sonden, die sich auf weiter zurückgezogenen Positionen befinden, reichen nicht bis ins Samtran-System. Daher kommt unserem Schiff im Moment eine Schlüsselposition zu.«

      »Letzteres ist eine Einschätzung, die ich teile«, sagte Wong nickend.

      »Sir, darf ich etwas anmerken«, meldete sich Lieutenant Celine Al-Malik zu Wort. Die Waffenoffizierin hatte sich von ihrer Konsole abgewandt, über die sie normalerweise im Gefechtsfall die Steuerung des Schiffs übernahm.

      »Bitte, Lieutenant«, gab Wong zurück.

      »Es könnte sich bei dem Aufbruch der beiden Fulirr-Schiffen um ein taktisches Manöver handelt, das dem Großangriff vorausgeht.«

      »Sie denken, dass diese Schiffe ausgesandt wurden, damit wir die Sandström-Funksperre brechen«, schloss Wong.

      »Ja, Sir. Die Fulirr wüssten dann, wie gut sie beobachtet werden und können sich immer noch überlegen, ob sie ihre Invasion bereits starten oder noch verschieben…«

      »Dass diese Invasion unmittelbar bevorsteht, dafür sprechen eigentlich alle Erkenntnisse«, meinte Mayer. Der Erste Offizier der NEPTUN kratzte sich nachdenklich am Kinn und fügte dann noch hinzu: »Insbesondere könnte die verstärkte Sandström-Funk-Aktivität innerhalb des Nalhsara darauf hindeuten, dass gegenwärtig eine Abstimmung vonstatten geht!«

      »Eine Abstimmung mit hohem Datenaufkommen, an der sich die Gesamtheit der Fulirr beteiligt«, stimmte Nebbson zu. »Das scheint mir plausibel zu sein.«

      Raphael Wong atmete tief durch. Es ist meine Entscheidung.

      Er erhob sich aus seinem Schalensessel, wandte den Blick kurz in Richtung des Panorama-Schirms, auf dem die relativ nahe Sonne Samtran deutlich hervorgehoben zu sehen war und befahl schließlich: »Die Sandström-Funksperre bleibt aufrecht erhalten. Wir beobachten weiter die Flottenbewegungen des Gegners.«

      »Aye, Sir«, bestätigte Mayer.

      Zwei Stunden dauerte es, ehe die nächsten Eintritte in den Sandström-Raum durch die Sonden geortet wurden.

      Inzwischen hatte die NEPTUN den Kontakt zu einer dieser Sonden verloren, was unweigerlich irgendwann geschah. Eine weitere war aber rechtzeitig auf den Weg geschickt worden, um den Ausfall zu ersetzen, sodass der Ausfall an Ortungsdaten nicht allzu lange andauerte.

      Nach fünf Stunden waren bereits vierzig Einheiten angepeilt worden, die in den Sandström-Raum eingetreten waren.

      Die Eintrittsvektoren verrieten, dass die Schiffe des Gegners zwei Gruppen bildeten, die offensichtlich auch zwei verschiedene Ziele ansteuerten, die mindestens ein paar Lichtjahre voneinander entfernt positioniert sein mussten.

      Jetzt endlich gab Wong den Befehl, die Funksperre zu brechen.

      »Funk! Schicken Sie eine Transmission an Commodore Soldo auf der LIBERTY«, verlangte Wong von Lieutenant Pemmo Nebbson. »Ruder! Maximale Beschleunigung und schnellstmöglicher Übertritt in den Sandström-Raum. Wir kehren zurück.«

      »Ich nehme an, dass man im Picus-Sektor schon sehr bald jede Einheit brauchen wird«, glaubte Lieutenant Templeton.

      Der Ruderoffizier nahm ein paar Schaltungen an seiner Konsole vor. Ein Rumoren durchlief die NEPTUN. Die Ionentriebwerke liefen warm und sorgten schon bald für einen erheblichen Schub.

      Dennoch würde der Leichte Kreuzer für die nächsten Stunden noch im Normalraum festsitzen. Aber wir haben einen Trumpf auf unserer Seite, dachte Wong. Solange wir dafür sorgen, dass wir immer ausreichend Sandström-Sonden im Zwischenkontinuum haben, können wir den Feind orten – er uns aber nicht!

      Dies war kein taktisches Geplänkel mehr, um Beobachterschiffe dazu zu verleiten, ihren Schleichflug aufzugeben und durch Benutzung des Sandström-Senders zu verraten.

      Dies war der Beginn des Krieges!

      *

      Viele Lichtjahre entfernt, im Gebiet der K'aradan…

      Die sichelförmige STERNENKRIEGER II materialisierte aus dem Sandström-Raum.

      Warten wir ab, was wir hier finden werden, ging es Captain Rena Sunfrost, der Kommandantin des Sondereinsatzkreuzers, durch den Kopf.

      Es war noch nicht lange her, da traf die Crew der STERNENKRIEGER in einem dreihundert Lichtjahre horizontal zur Spiralebene der Galaxis gelegenen System von sieben Dunkelwelten auf die Rodanag. Dem Raumgebiet hatte Professor Jack Metz die Bezeichnung Dark Area gegeben.

      Ein Name, der sich bald auch für das Siebenersystem selbst eingebürgert hatte. Die krakenähnlichen Geschöpfe waren offenbar die degenerierten Verwalter eines künstlichen angelegten Objekts von gigantischer Größe gewesen. Wie die legendären Basir und die Etnord waren sie ein Hilfsvolk der Hochzivilisation der Alten Götter gewesen, die überall in der Galaxis Rudimente ihrer Baukunst und ihrer Technik hinterlassen hatten. Eine Hohlwelt gehörte ebenso dazu wie die zu einem exakten Siebeneck angeordneten Monde des Planeten Tardelli IV, der deshalb auch den Namen Heptagon erhalten hatte. Die sieben dunklen Welten – ebenfalls zu einem exakten Heptagon angeordnet und auf geheimnisvolle Weise miteinander verbunden – waren das bisher phantastischste dieser gigantischen Bauwerke.

      Seine Funktion hatte die STERNENKRIEGER Crew wenig später kennen gelernt.

      Dieses Siebeneck von Dunkelwelten diente offenbar der Erschaffung von Wurmlöchern, die als Transportpassagen dienten.

      Eine Flut von sehr charakteristischen, fünfdimensionalen Impulsen hatte Heptagon erreicht, war von dort wie bei einer Relais-Station weitergeleitet worden und hatte schließlich jenen geheimnisvollen Ort in der Dark Area erreicht.

      Die STERNENKRIEGER hatte die Bildung des Wurmlochs durch gezielten Beschuss der technischen Anlagen verhindern können.

      Sehr wahrscheinlich handelte es sich um den Invasionsversuch jener parasitären Organismen, die auch die menschlichen Siedler im 50.000 Lichtjahre entfernten Trans-Alpha-Sektor übernommen hatten und deren Armada nur darauf wartete, ihr Einflussgebiet endlich auch auf die andere Seite von Wurmloch Alpha ausdehnen zu können.

      Inzwischen galt es als gesicherte Erkenntnis, dass auch jenes Wurmloch, das die Sonne Alpha Picus umkreiste und jetzt der Grund für so viele außenpolitische Verwicklungen war, einen künstliche Ursprung hatte.

      Der planetare Nebel, der Alpha Picus umkreiste, stellte wohl die Restmaterie eines Systems von Sieben Dunkelwelten dar, das wahrscheinlich in einem vor Äonen tobenden Krieg vernichtet worden war.

      »Die Austrittsgeschwindigkeit beträgt 0,4112 LG!«

      Lieutenant John Taranos, seines Zeichens Ruderoffizier der STERNENKRIEGER II, nahm ein paar Schaltungen

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