Killer in Texas: Western Sammelband 7 Romane und eine Kurzgeschichte. Pete Hackett

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Killer in Texas: Western Sammelband 7 Romane und eine Kurzgeschichte - Pete Hackett

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wieder die Oberhand über ihre Unschlüssigkeit.

      Einer jähen Eingebung gehorchend erhob sie sich. Auch sie verließ das Zimmer. Sie stieg die Treppe hinunter. Verwaist lag die Hotelhalle vor ihr. Nur hinter der Rezeption döste der glatzköpfige Clerk mit der Drahtgestellbrille auf der Nase vor sich hin.

      Als Kathy ins Freie trat, packte sie der Sturm wie mit einer Riesenfaust, drohte sie umzuwerfen und nahm ihr den Atem. Regen traf ihr Gesicht. Von Harrison war nichts zu sehen. Sie lief im Schutz der Vorbaudächer den Gehsteig hinunter und erreichte den Saloon. Kurzerhand betrat sie ihn. Hinter dem Tresen polierte der Salooner gerade den großen Spiegel zwischen den Regalen. Drei Kerle um die zwanzig standen an der Theke und tranken Brandy.

      „Dein Dienst beginnt erst um acht Uhr, Joan“, empfing der Salooner die Frau.

      Wasser lief über ihre Gesicht und tropfte aus ihren Haaren. Sie erwiderte: „Sam und ich haben uns gestritten. Wir gehen uns langsam gegenseitig auf die Nerven. Ich wollte nicht alleine bleiben drüben in dem Hotelzimmer. Ich brauche Gesellschaft. Lass dich also nicht stören, Fred.“

      Sie holte sich einen Whisky und setzte sich an den Tisch, der am weitesten von der Theke entfernt war. Die drei jungen Burschen, denen der Leichtsinn in die Gesichter geschrieben stand, nahmen ihre Gläser und die Flasche, die schon halb geleert war, und kamen näher. Einer von ihnen, ein blondhaariger, verwegen grinsender Bursche, sagte: „Du brauchst Gesellschaft, Joan. Nun, du wirst mit uns vorlieb nehmen müssen. Hast du was dagegen, wenn wir uns zu dir setzen?“

      „Nein“, gab sie halblaut Bescheid. „Nein, ganz sicher nicht.“

      Sie erwiderte das Lächeln. Es sollte ein verführerisches, verheißungsvolles Lächeln werden. Aber der Ausdruck um ihren Mund mutete eher ausgesprochen gequält und aufgesetzt an. Kathy sagte leise, so dass ihre Worte schon nach wenigen Schritten nicht mehr zu hören waren: "Ihr müsst mir einen Gefallen erweisen, Jungs. Ich werde mich euch auch erkenntlich erweisen."

      "Für dich reiten wir in die Hölle und spucken dem Teufel ins Maul", gab Ken Winword großspurig zu verstehen.

      Die drei Burschen setzten sich.

      Kathy begann eindringlich und mit verschwörerischer Miene zu sprechen...

      *

      "Drei Karten", verlangte Harrison und bekam sie. Er hob sie auf, steckte sie mit den beiden Blättern zusammen, die er in der Hand hielt, und warf das Päckchen verdeckt auf den Tisch.

      Er wartete, bis auch die anderen drei Spieler Karten gekauft hatten.

      "Die Einsätze", forderte der Bankhalter.

      Links von Harrison saß Saul Hannagan, der Mietstallbesitzer von Taegue, rechts von ihm John Kilkeene, der Storehalter. Harrison gegenüber lümmelte Mitch Henderson auf seinem Stuhl. Henderson gehörte die Futtermittelhandlung im Ort. Zigarrenqualm schlierte um die Lampe. Henderson hielt die Bank.

      John Kilkeene warf zehn Dollar in den Pot. Harrison erhöhte um weitere zehn. Saul Hannagan warf 20 Dollar dazu. Henderson bezahlte die 20 Dollar und erhöhte um weitere 20. Herausfordernd schaute er in die Runde.

      Kilkeene stieg aus. Harrison ging mit. Auch Harrison legte die 20 Bucks in den Pot. "Lassen Sie sehen, Henderson", sagte er.

      Henderson hatte drei Buben.

      Hannagan warf mit einer Verwünschung auf den Lippen die Karten auf den Tisch.

      Harrison zeigte seine Karten. "Drei Damen." Er warf sie in die Tischmitte und zog den Pot zu sich heran.

      "Ihre Glückssträhne reißt heute wohl gar nicht ab, Leigthon", knurrte Mitch Henderson. "Oder helfen Sie ein wenig nach?" Er grinste nach diesen Worten.

      Harrison musterte ihn unter halb gesenkten Lidern. "Das meinen Sie doch nicht im Ernst, Henderson?"

      "Nein!" Der Futtermittelhändler lachte belustigt auf. "Schließlich habe ich selbst Ihnen die Karten gegeben." Sein Grinsen war erloschen. Er schaute in die Runde. "Will jemand anderes die Bank übernehmen?"

      "Ich übernehme", gab Saul Hannagan zu verstehen. Er griff nach den Karten und ordnete sie zu einem Packen.

      Die Einsätze wurden in den Pot gelegt. Jeweils zehn Dollar. Hannagan mischte die Karten, ließ Harrison abheben, dann gab er aus. In schneller Folge warf er Karte für Karte vor die Mitspieler hin.

      Harrison bekam vier Herzen auf die Hand, dazu das Caro-As.

      Henderson kaufte zwei Karten. Kilkeene verlangte vier. Harrison warf das Caro-As auf den Packen der abgelegten Karten und bekam eine andere. Es war die Herz-Sieben. Er hatte einen Farbflush auf der Hand. Hannagan selbst ersetzte drei Karten.

      Henderson warf 20 Dollar in den Pot. Grinsend sagte er: "Ich habe diesmal ein Gewinnerblatt, Leigthon. Ich hoffe, Sie steigen nicht aus."

      "Keine Sorge. Wahrscheinlich bluffen Sie nur." Harrison erwiderte das Grinsen. "Freuen Sie sich also nicht zu früh, Henderson."

      "Ich gehe mit", sagte Kilkeene und legte 20 Dollar dazu.

      In diesem Moment betraten zwei Fremde den Saloon. Sie trugen lange Staubmäntel. Sporenklirrend schritten sie zum Tresen. Sekundenlang bannten sie die Aufmerksamkeit aller. Auch Harrison beobachtete die beiden. Sie waren stoppelbärtig und verstaubt, und sie trugen die Revolvergurte über den Mänteln.

      "Was ist mit Ihnen, Leigthon?", drängte Henderson.

      Harrison widmete sich wieder dem Spiel. Er legte 40 Dollar zu den Einsätzen. "Ihre 20, Henderson, und weitere 20."

      Hannagan stieg aus. "Mir scheint Fortuna heute nicht besonders hold zu sein", knurrte er. "Ich glaube, ich höre für heute auf. Ich verliere fast schon 200 Dollar."

      "Jetzt hab dich nicht so", knurrte Henderson. "Als du das letzte Mal mehr als 300 Bucks gewonnen hast, konntest du gar nicht genug kriegen vom Spiel."

      "Das Glück ist ein Rindvieh und sucht seinesgleichen", gab Kilkeene zu verstehen.

      Die vier Spieler lachten.

      Henderson blieb im Spiel. Er brachte die 20 Dollar und erhöhte noch einmal um 20.

      Jetzt stieg auch John Kilkeene aus. "Zu verschenken habe ich nichts", maulte er und schleuderte die Karten auf das Päckchen der abgelegten.

      Harrison wollte sehen.

      Henderson blätterte ihm genüsslich eine Street hin. Von der Sieben aufwärts. Grinsend wollte der Futtermittelhändler den Pot an sich heranziehen.

      "Moment", sagte Harrison und legte die fünf Herzen auf den Tisch. "Farbflush. Das Blatt ist besser als Ihres, Henderson."

      "Das darf doch nicht wahr sein!", erregte sich Henderson. "Ich kann haben, was ich will, es reicht einfach nicht."

      Harrison holte den Pot zu sich heran.

      "Ich höre auf", sagte Hannagan und schob das Geld ein, das vor ihm lag.

      "Ich ebenfalls", erklärte John Kilkeene. Er winkte Kathy, die an der Bar die beiden Fremden bedient hatte, zu sich heran und bezahlte seine Zeche.

      Auch

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