Killer in Texas: Western Sammelband 7 Romane und eine Kurzgeschichte. Pete Hackett

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Killer in Texas: Western Sammelband 7 Romane und eine Kurzgeschichte - Pete Hackett

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      Sie ließen die Handtücher fallen. Dann marschierten sie los. Einer spuckte aus, dann zischte er böse: "Wir werden mit dem Rest der Brazos River Mannschaft zurückkommen. Und dann wird es schlimm für dich, McQuinn. Du wirst die Stunde noch verfluchen, in der du dich entschlossen hast, in diesen Landstrich zurückzukehren."

      "Spar dir deinen Atem für den Marsch zur Brazos River Ranch, mein Freund", versetzte Harrison ohne die Spur einer Gemütsregung. "Ich schätze mal, dass du keine großen Töne mehr spuckst, wenn du den Weg hinter dich gebracht hast."

      Die drei Männer stapften davon. Sie blickten nicht mehr zurück. Harrison holsterte den Colt, ritt bis vor das Haupthaus und glitt dort vom Pferd. Er schnappte sich die Winchester aus dem Scabbard, hielt noch einmal Ausschau nach den drei Cowboys, dann ging er ins Haus.

      Hier hatte sich kaum etwas verändert. Etwas heruntergekommener wirkte alles. Im Ofen brannte ein Feuer. Ein rußgeschwärzter Krug mit Kaffee stand auf der Herdplatte. Harrison schaute in sein Schlafzimmer. In seinem Bett hatte einer der Kerle geschlafen. Er verließ das Haupthaus und ging in das kleine, flache Gebäude, das einst seine Cowboys bewohnten. Die beiden Bunks waren zerwühlt. Harrison sah die Revolvergurte der Brazos River-Cowboys und ihre Gewehre. Die Gurte hingen über Stühlen. Die Gewehre lehnten an der Wand.

      Harrison kehrte ins Haupthaus zurück. Er schenkte sich einen Becher voll Kaffee ein. Mit dem Becher in der Hand ging er zum Fenster. Die drei Cowboys waren verschwunden.

      Das Warten begann...

      *

      Am Abend kam Flint Dexter mit einem halben Dutzend Reitern. Die Horde ritt in den Ranchhof. Staub wallte unter den Hufen. Sie zerrten auf die Pferde in den Stand, Dexter ließ seine Stimme erklingen: "McQuinn!"

      Harrison stand neben dem Fenster in der Küche. Mit beiden Händen hielt er das Gewehr schräg vor seiner Brust. Sein Kinn war eckig. Er rief: "Ich bin hier, Dexter. Ich habe schon auf dich gewartet. Wenn du denkst, dass ich mich euch ergebe, bist du auf dem Holzweg."

      "Wir sind nicht hier, um mit dir zu verhandeln, McQuinn. Du bist ein steckbrieflich gesuchter Mörder. Auf dich wartet der Galgen."

      "Du vergisst, dass ich dich vor der Mündung habe."

      "Du wirst nicht schießen, McQuinn. Meine Männer würden dich in Stücke reißen."

      "Was habe ich schon zu verlieren?"

      Dexter gab seinem Pferd die Sporen und riss gleichzeitig an den Zügeln. Das Tier brach zur Seite aus. Der Vormann der Brazos River Ranch sprang vom Pferd und rannte in den Schutz eines Schuppens. Seine Männer ritten auseinander, saßen ebenfalls ab und liefen in Deckung. Sekundenlang herrschte ziemliches Durcheinander auf dem Ranchhof.

      Von Harrisons Seite fiel jedoch kein Schuss.

      Dexter brüllte: "Auf deinem Steckbrief steht tot oder lebendig, McQuinn. Sieht so aus, als würden wir dich tot bei Hickock abliefern."

      "Natürlich, Dexter. Du warst schon immer für die sichere Methode. Wie war das denn bei Ben Walker, nachdem deine Drohungen auf keinen fruchtbaren Boden fielen. Bei Ben bist du doch auch auf Nummer Sicher gegangen. Allerdings hast du versäumt, auch Kath umzubringen. Sie ist nämlich Bens Erbin. Und sie wird das Land der Walker-Ranch von der Brazos River Ranch zurückfordern, ebenso wie ich meines zurückfordere."

      "Du bist so gut wie tot, McQuinn. Walker war ein Narr. Ihr wart alle Narren. Habt ihr denn geglaubt, die Brazos River Ranch schluckt es, dass ihr euch am Fluss breit macht und unseren Rindern den Weg zum Wasser abschneidet?"

      "Nein, Dexter. Das haben wir nicht geglaubt. Zumindest Walker und ich nicht. Bancroft hat versucht, sich auf eure Seite zu schlagen. Ihr habt ihn benutzt, Dexter. Und als er seine Schuldigkeit getan hatte, wurde er erschossen. Als Mörder konntet ihr ja mich präsentieren. Großer Gott, Dexter, es war eine niederträchtige Inszenierung, die ihr - du und Big John - aufgezogen habt. Doch eure Rechnung geht nicht auf."

      "Als Bancrofts Mörders bist du verurteilt worden, McQuinn", rief Dexter. "Und jetzt holen wir dich. Fang an zu beten, Hombre. Dir bleibt nicht mehr viel Zeit."

      Kaum, dass das letzte Wort über seine Lippen war, begann Dexter zu schießen. Die Reiter der Brazos River Ranch ließen ebenfalls ihre Waffen sprechen. Der Lärm steigerte sich zu einem höllischen Choral. Querschläger wimmerten durchdringend. Es krachte, knirschte und splitterte.

      Harrison McQuinn gab keinen einzigen Schuss ab.

      Die Brazos River-Mannschaft deckte das Haupthaus der Ranch mit Kugeln ein. Dexter brüllte mit überschnappender Stimme: "Es war ein Fehler, zurückzukehren, McQuinn. Du wirst genauso tot sein wie Bancroft und Walker."

      Unter dem Feuerschutz ihrer Gefährten stürmten drei Cowboys das Ranchhaus. Ungeschoren gelangten sie ins Innere. Einer brüllte: "Hört zu schießen auf! Aufhören! McQuinn hat sich abgesetzt! Der verdammte Hund ist abgehauen! Er ist wahrscheinlich durch eines der rückwärtigen Fenster geflohen..."

      Das hämmernde Stakkato endete. Die Gewehre im Anschlag kamen Dexter und seine Männer aus ihren Deckungen.

      "Er hat sich im Schutz des Gebäudes abgesetzt!", rief wieder der Bursche im Haus. "Dreißig Yards weiter ist das Ufergebüsch."

      "Durchsucht das Strauchwerk!", kommandierte Flint Dexter. "Der Hurensohn darf uns nicht entkommen. Er...«

      Aus der Mannschaftsunterkunft der Ranch trat Sheriff Jim Hickock. Er zielte auf Dexter. Aus den Scheunen, Ställen und Schuppen traten Männer aus der Stadt. Sie hielten die Gewehre in den Händen. Jim Hickock rief: "Lasst die Waffen fallen. Das Spiel ist aus, Dexter. Deine Worte vorhin waren so gut wie ein Geständnis. Das Verfahren um den Mord an Bob Bancroft wird wohl neu aufgerollt werden müssen. Außerdem dürfte klar sein, dass der Tod Ben Walkers auf das Konto der Brazos River Ranch geht."

      Flint Dexter verlor die Kontrolle über sich. Er vollführte eine halbe Drehung und richtete das Gewehr auf den Sheriff. "Du steckst also mit McQuinn unter einer Decke, Hickock!", fauchte er. "Fahr zur Hölle!"

      Jim Hickock feuerte aus der Hüfte.

      Dexter bekam die Kugel in die Brust. Er machte das Kreuz hohl, seine Hände ließen das Gewehr fahren, ein Stöhnen kämpfte sich aus der Kehle des Vormannes, dann brach er zusammen.

      Die anderen Männer der Brazos River Ranch rührten sich nicht.

      Aus dem Ufergebüsch kam Harrison McQuinn. Schnell näherte er sich. Bei Dexter kniete er ab. Der Sheriff war auf der anderen Seite des tödlich Verwundeten auf das linke Knie niedergegangen.

      Dexters Atem ging rasselnd. Seine Brust hob und senkte sich unter den stoßweisen Atemzügen.

      "Warst du es, Dexter, der Bancroft erschoss?", fragte Harrison.

      Die Lider des Vormannes flatterten. In seinen Mundwinkeln zuckte es. Er wollte etwas sagen. Doch es war nur ein unzusammenhängendes Gestammel, das über seine Lippen kam. Speichel rann aus seinem Mundwinkel, Schweißperlen glitzerten auf seiner Stirn. Doch er raffte sich noch einmal auf. Ihm entrang es sich mühsam: "Du - du hast Big John einen Strich durch die Rechnung gemacht, McQuinn. Er - er wollte euch weg haben vom Fluss. Als ich Bancroft erschoss, hätten wir beinahe zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Doch wer konnte ahnen, dass dieses verdammte - Weib - dich - aus - dem - Jail..."

      Der Tod erstickte

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