Killer in Texas: Western Sammelband 7 Romane und eine Kurzgeschichte. Pete Hackett

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Killer in Texas: Western Sammelband 7 Romane und eine Kurzgeschichte - Pete Hackett

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warf Harrison einen unergründlichen Blick zu.

      Die beiden Fremden starrten zu dem Tisch hin, an dem Harrison saß. Einige Tische weiter lümmelten Ken Winword, Jesse O'Leary und Jed Stanton. Eine fast leere Flasche Brandy stand vor ihnen auf dem Tisch. Ihre Augen waren wässrig vom genossenen Alkohol.

      "Bleiben nur noch wir beide, Leigthon", sagte Mitch Henderson zu Harrison. "Spielen wir alleine weiter?"

      "Wir sollten aufhören", meinte Harrison McQuinn. "Ein anderes Mal wieder, Henderson."

      Harrison sortierte die Geldscheine und Münzen und steckte sie ein. Er hatte an diesem Abend mehr als 500 Dollar gewonnen. Er griff nach seinem Glas und nippte daran.

      Einer der beiden Fremden raunte seinem Gefährten etwas zu, dann stieß er sich vom Schanktisch ab und ging nach draußen. Der Blick das anderen der beiden Burschen hatte sich an Harrison verkrallt. Harrison bemerkte es. Ein seltsames Gefühl beschlich ihn.

      Hannagan und Kilkeene hatten bezahlt, erhoben sich und schritten zum Ausgang.

      Der Fremde, der den Saloon verlassen hatte, kam zurück. Er blieb bei der Tür stehen und nickte seinem Gefährten am Schanktisch zu.

      Dieser richtete blitzschnell das Gewehr auf Harrison und rief mit brechender Stimme: "Rühr dich nicht, McQuinn! Auf deinem Steckbrief steht tot oder lebendig. Also zwing mich nicht, auf dich zu feuern."

      Auch der Bursche an der Tür hatte das Gewehr auf Harrison angeschlagen.

      Harrison blieb ruhig sitzen. Wenn in ihm auch ein Hurrikan der Gefühle tobte - äußerlich war ihm nichts anzumerken. Er sagte abgehackt: "Meinen Sie mich, Mister? Mein Name ist Leigthon. Sam Leigthon. Ich lebe seit kurzer Zeit in der Stadt. Ich..."

      "Steh auf, McQuinn." Der Bursche bei Tür holte ein zusammengefaltetes Blatt Papier aus der Tasche seines Mantels und hielt es hoch. "Wir haben deinen Steckbrief. Das Bild, das sie von dir veröffentlicht haben, ist sehr gut. Wenn du dir auch einen Bart hast wachsen lassen. Ich habe dich sofort erkannt. Du wirst in Texas gesucht. Auf deinen Kopf sind 1000 Dollar ausgesetzt. Steh auf und heb die Hände."

      Harrison erhob sich langsam. Hinter seiner Stirn wirbelten die Gedanken. Sie hatten ihn in der Zange. Harrison war überzeugt, es mit zwei Kopfgeldjägern zu tun zu haben. Er zerbrach sich den Kopf nach einem Ausweg. Wenn er sich den beiden ergab, würden sie ihn nach Texas schleppen, und dort wartete auf ihn der Galgen. Jede Beteuerung seiner Unschuld wäre in den Wind gesprochen. Jeder Sheriff durfte das Urteil unverzüglich vollstrecken.

      Da ließ Kathy ihre Stimme erklingen. Sie rief: "Er heißt Sam Leigthon und ist mein Mann. Möglich, dass er eine Ähnlichkeit mit diesem McQuinn besitzt, von dem ihr einen Steckbrief habt. Lasst Sam in Ruhe. Er ist nicht der Mann, für den ihr ihn haltet."

      "Auf dem Steckbrief steht, dass McQuinn mit einer Frau namens Kath Walker auf der Flucht ist!", rief der Hombre bei der Tür. "Bist du vielleicht diese Kath Walker?"

      "Mein Name ist Joan Leigthon", rief Kath.

      "Ich täusche mich nicht!", erklärte der Mister bei der Tür. "Er ist McQuinn. Los, McQuinn, steh auf. Und versuch lieber nichts. Wir bekommen die 1000 Bucks auch, wenn wir dich umlegen."

      Da kam Hilfe von einer Seite, von der Harrison sie am allerwenigsten erwartet hatte. Ken Winword, einer der Burschen, die sich auf Kathys Seite geschlagen hatten, ergriff Partei für Harrison. Wahrscheinlich wollte er der Frau imponieren. Andernfalls hätte ihn sein Instinkt warnen müssen. Aber sein Instinkt schwieg.

      Ken Winword stemmte sich am Tisch in die Höhe. "Ihr solltet hier keine großen Töne spucken, Amigo", rief er rau. Seine Rechte legte sich auf den Revolverknauf. "Wir schätzen es hier nicht besonders, wenn Fremde auftauchen und die große Lippe riskieren. Bei dem Gentleman am Tisch handelt es sich um Sam Leigthon. Die Lady ist seine Frau. Ihr solltet sie nicht als Lügnerin hinstellen. Wir dulden das nicht."

      "Du solltest dich heraushalten, Junge", warnte der Kopfgeldjäger bei der Tür.

      "Verschwindet, ihr beiden Strolche", knurrte Ken Winword. Er kam langsam um den Tisch herum.

      Der Kopfgeldjäger beim Tresen richtete das Gewehr auf ihn. "Überleg es dir gut, mein Junge", rief er. "Du wirst Federn lassen. Dieser Mann -" er wies mit dem Kinn auf Harrison, "- ist ein steckbrieflich gesuchter Mörder. Wir sind dabei, ihn festzunehmen. Der Steckbrief legitimiert uns. Du solltest dich nicht einmischen."

      Aber Ken Winword war Worten nicht zugänglich. Er duckte sich und riss den Colt heraus.

      Der Kopfgeldjäger feuerte.

      Harrison zog den Colt und schoss auf den Burschen bei der Tür, der fast gleichzeitig mit ihm abdrückte.

      Ken Winword brach zusammen. Jesse O'Leary, sein Kumpel, griff nach dem Sechsschüsser. Ein zweiter Schuss röhrte aus dem Gewehr des Kopfgeldjägers. Jesse O'Leary wurde samt seinem Stuhl umgestoßen.

      Der Kopfgeldjäger, der bei der Tür stand, war zusammengezuckt, als ihn Harrisons Geschoss traf. Er konnte aber noch abdrücken. Harrison spürte den sengenden Strahl der 45er Kugel und schoss erneut. Der Kopfgeldjäger taumelte gegen die Wand. Harrison wandte sich dem Burschen am Tresen zu. Dieser war auf das rechte Knie niedergegangen. Er hatte die Winchester auf Harrison angeschlagen. Dessen Colt stach ins Ziel.

      Da peitschte es am Tisch auf, an dem Winword und O'Leary gesessen hatten. Jed Stanton griff ein. Seine Kugel traf den Kopfgeldjäger in den Kopf und warf ihn um. Er streckte sich.

      Der Bursche bei der Tür rutschte langsam an der Wand zu Boden. Das Entsetzen und die Todesangst weiteten seine Augen. Er kippte zur Seite. Unartikulierte Laute platzten über seine Lippen. Plötzlich brachen seine Augen.

      Pulverdampf wölkte im Saloon. Der Geruch des verbrannten Pulvers breitete sich aus und legte sich auf die Schleimhäute.

      Harrison ging zu dem reglosen Burschen bei der Tür. Er war tot. Gleich darauf beugte er sich über den Mann, der beim Tresen lag. Er war ebenfalls tot.

      Jed Stanton rief heiser: "O'Leary lebt. Er hat eine Kugel in die Schulter bekommen. Großer Gott, Ken ist tot. Das Schwein hat ihn erschossen."

      Mitch Henderson ließ seine Stimme erklingen: "Was ist dran an dem Geschwätz der Kerle, Leigthon? Sind Sie vielleicht wirklich ein steckbrieflich gesuchter Bandit, der sich in unserer Stadt verkrochen hat?"

      Der Doc kam und stellte ebenfalls den Tod der beiden Kopfgeldjäger und Ken Winwords fest. Dann kümmerte er sich um Jesse O'Leary, der seine rechte Hand auf die linke Schulter presste und vor sich hin wimmerte. Blut quoll zwischen seinen Fingern hindurch. Sein Gesicht war bleich wie ein Leichentuch.

      "Das ist Unsinn", versicherte Harrison. Er holsterte seinen Sechsschüsser. Dann wandte er sich Kathy zu. "Ich gehe nach Hause. Komm nach, sobald du hier fertig bist."

      Da ließ Jesse O'Leary seine Stimme erklingen. Gepresst stieß er hervor: "Ich denke schon, dass es sich um das Pärchen handelt, das vom Gesetz gesucht wird. Joan wollte Ken, Jed und mich dafür gewinnen, die Bank in Hobbs zu überfallen. Zum Schein sind wir auf ihr Ansinnen eingegangen. Natürlich hätten wir niemals mitgemacht. Wir hielten es für einen Scherz. Jetzt aber..."

      Plötzlich wurde es laut im Schankraum.

      Einige der Männer machten Anstalten, ihre Waffen zu ziehen. Es war Samstag und

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