7 Wichita Western Oktober 2019 - Wildwest Sammelband 7008: Sieben Romane um Cowboys, Killer, Gunfighter. Pete Hackett

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die irgendwelche Tätigkeiten verrichteten. Das hohe Windrad beim Brunnen drehte sich leise knarrend und quietschend.

      Die Helps hielten inne und beobachteten mich. Einer, der ein Corralgatter ausbesserte, warf den Hammer zu Boden und lief zu dem kleinen Gebäude, in dem das Ranch Office untergebracht war. Der Bursche verschwand durch die Tür.

      Ich zügelte vor dem Haupthaus und saß ab, führte das Pferd zum Holm und schlang den Zügel um den Haltebalken. In dem Moment verließ ein hoch gewachsener Mann, der mit einer braunen Hose und einem grünen Hemd bekleidet war, das Ranch Office. Um seine schmalen Hüften lag ein Revolvergurt aus schwarzem Büffelleder. In den Schlaufen glänzten matt die Böden der Patronen. Im Holster an seinem rechten Oberschenkel steckte ein schwerer Coltrevolver.

      Das war Dave Thompson. Er war Vormann auf der Triangle-S, er war aber auch Porter Kellys Kettenhund Nummer eins.

      Ein bemerkenswerter Mann, der schwer zu durchschauen war. Von ihm ging etwas Raubtierhaftes aus. Niemand brauchte mir zu sagen, dass Thompson tödlich gefährlich war.

      Ich wandte mich ihm zu. Er näherte sich mir mit kurzen, abgezirkelten Schritten. Sein Gesicht war unbewegt und verriet nichts von dem, was bei meinem Anblick hinter seiner Stirn vorging.

      Von allen Seiten näherten sich nun auch die Ranchhelfer. Aus der Mannschaftsunterkunft traten vier Cowboys.

      Zwei Schritte vor mir hielt der Vormann an, maß mich von oben bis unten, schürzte die Lippen und stieß hervor: „Sicher kommen Sie nicht grundlos auf die Triangle-S, Logan.“

      Die Feindschaft, die von Thompson ausging, streifte mich wie ein heißer Atem.

      „Ich bin mit fünf Siedlerfamilien auf dem Weg zum Walnut Creek“, versetzte ich. „Fünf Ihrer Leute stellten sich uns zwischen Pampa und der Quelle des Creeks in den Weg. Wie ihre Aktion endete, wissen Sie sicherlich, Thompson.“

      „Das Land, auf dem sich diese Schollenbrecher ansiedeln möchten, nimmt die Triangle-S in Anspruch.“

      „Es ist Regierungsland, und die Neusiedler haben Verträge mit der Regierung. Sie haben für das Land bezahlt, und sie haben vor, es fünf Jahre lang zu bewirtschaften, damit es endgültig in ihren Besitz übergeht.“

      „Das interessiert mich einen feuchten Staub, Logan!“, sagte Thompson mit klirrender Stimme. „Als die Verträge geschlossen wurden, hätte die Triangle-S involviert werden müssen, denn ihre Interessen werden mit dem Verkauf des Landes stark tangiert. Man hätte der PCC ein Vorkaufsrecht einräumen müssen. Man hat das außer Acht gelassen.“

      „Woraus leiten Sie diesen Anspruch ab?“, fragte ich kühl.

      „Aus dem Recht der Gewohnheit. – Okay, Logan, spucken Sie aus, was Sie hergeführt hat. Ich kann es mir zwar denken, ich möchte es aber aus Ihrem Mund hören.“

      „Das ist mit einem Satz gesagt, Thompson: Ich will, dass die Triangle-S die Neusiedler in Ruhe lässt.“

      Ein spöttisches Grinsen bahnte sich in Thompsons Züge. „Was Sie wollen, interessiert uns kaum, Logan. Die Rinder der Triangle-S benötigen einen ungehinderten Zugang zum Creek. Den haben sie nicht, wenn die Squatter Zäune ziehen. Die Triangle-S nimmt das Land seit Jahren für sich in Anspruch. Sie hätte zumindest angehört werden müssen, ehe man es für die Besiedlung frei gab. Das ist nicht geschehen. Mr Kelly ist nicht bereit, dies zu schlucken. Darum werden wir um das Land am Walnut Creek kämpfen, Logan.“

      „Sie sollten endlich begreifen, dass es das Recht des Stärkeren schon lange nicht mehr gibt, Thompson. Die Zeit …“

      „Es ist das Recht der freien Weide!“, unterbrach mich der Vormann schroff.

      Ich schüttelte den Kopf. „Es ist Faustrecht! Sollten Sie gegen die Heimstätter in irgendeiner Art gewaltsam vorgehen, verstoßen Sie gegen Bundesgesetz. Und dann kriegen Sie des mit dem District Court zu tun.“

      „Das Sie und noch ein paar großmäulige Sternschlepper in diesem Landstrich verkörpern, Logan.“ Thompson lachte verächtlich auf. „Wenn Sie denken, dass wir aus Ehrfurcht vor dem Stück Blech an Ihrer Weste im Erdboden versinken, dann irren Sie sich.“

      Mir war klar, dass mein Weg hierher umsonst gewesen war. Die Triangle-S würde nicht davor zurückschrecken, Ihre Interessen auch gewaltsam durchzusetzen. Ich legte eine stählerne Härte in meine Stimme, als ich sagte: „Ich warne Sie, Thompson. Von Seiten des District Courts wird jedweder Übergriff gegen die Neusiedler geahndet. Ich sagte es bereits: Die Zeiten, in denen die PCC in diesem Teil des Landes eigene Gesetze schrieb, sind vorbei. Ich habe James Clark festgenommen. Er wird sich wegen verschiedener Delikte vor Gericht verantworten müssen. Sicher nennt er Namen. Und ich denke, dass auch Ihr Name fallen wird, Thompson.“

      Mit dem letzten Wort schwang ich auf dem Absatz herum, ging zu meinem Pferd und band es los. In dem Moment, als ich mich in den Sattel zog, holte mich Thompsons Stimme ein. Er rief: „Nachdem bekannt wurde, dass die Regierung das Land am Walnut Creek zur Besiedlung freigegeben hat, haben wir die Verwaltung der PCC in Chikago informiert. Man hat juristische Schritte gegen die Entscheidung der Regierung eingeleitet. Es wundert mich, dass das District Court darüber nicht in Kenntnis gesetzt wurde.“

      „Wenn der Einspruch der PCC aufschiebende Wirkung hätte, dann hätte man das Gericht in Amarillo unterrichtet“, konterte ich. „Auf Ihre Behauptung gebe ich gar nichts, Thompson.“

      Ich nahm das Pferd um die linke Hand und trieb es an. Im Trab trug mich der Vierbeiner von der Ranch.

      Als ich gegen Abend die Quelle des Walnut Creeks erreichte, waren die Siedler noch nicht eingetroffen. Ich wusch mir das Gesicht, dann tränkte ich den Grulla-Hengst, schließlich setzte ich mich an einen Baum, drehte mir eine Zigarette und rauchte. Meine Gedanken arbeiteten. Selbst wenn die PCC juristisch gegen die Freigabe des Landes vorgegangen war – ein Prozess würde wahrscheinlich viele Jahre dauern. Und so lange würde die Triangle-S nicht warten.

      Ich musste Porter Kelly und seinem Kettenhund Dave Thompson den nächsten Zug überlassen. Und die Sprache, in der wir uns unterhalten würden, würde die der Gewalt sein. Davon war ich überzeugt.

      *

      Die Schatten verblassten. Ich konnte den Wagenzug hören, ehe ich ihn zu sehen bekam. Schließlich fuhr das erste Fuhrwerk über eine Bodenwelle. Die Peitschen knallten wie Revolverschüsse. Die Fuhrwerke polterten und rumpelten. Bei der Quelle fuhren die Siedler die Schoner in einer Reihe auf. Die Männer umringten mich. Ich hatte mich erhoben. Erwartungsvolle Blicke hingen an mir.

      „Ich war auf der Triangle-S und habe mit Dave Thompson, dem Vormann gesprochen“, begann ich. „Man ist der Meinung, dass die PCC bei der Entscheidung, die Freigabe des Landes betreffend, übergangen wurde. Man will sich juristisch dagegen wehren.“

      „Dagegen wird kaum etwas einzuwenden sein, Logan“, versetzte John Cassidy grollend. „Den Rechtsweg zu beschreiten ist jedem Mann in unserem Land freigestellt. Das ist nicht unser Problem. Unser Problem ist, dass man uns von Seiten der Triangle-S gedroht hat. Und dass die Drohung keine leeren Worte waren, hat uns die Tatsache aufgezeigt, als heute Mittag die fünf Coltschwinger aufkreuzten. Das Quintett hat uns erwartet. Und hätten Sie den Kerlen nicht auf die kompromisslose Art und Weise den Wind aus den Segeln genommen, Logan, dann wäre es sicher rau für uns geworden.“

      „Und die Triangle-S wird nicht still halten“, erklärte ich im Brustton der Überzeugung. „Kurz und gut: Mein Weg zur Ranch war umsonst. Wir müssen uns

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