7 Wichita Western Oktober 2019 - Wildwest Sammelband 7008: Sieben Romane um Cowboys, Killer, Gunfighter. Pete Hackett

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gut, Marshal“, rief der Heimstätter. „Ich werde mit Argusaugen über den Halunken wachen.“

      Ich beeilte mich. Schließlich erreichte ich mein Pferd und schwang mich in den Sattel. Im gestreckten Galopp ritt ich nach Norden. Und nicht einmal zehn Minuten später sah ich die Bescherung. Der Planwagen Benbows war nur noch ein Haufen glimmender und glühender Trümmer. Die Ochsen lagen tot am Boden. Schafe und Ziegen standen weit verstreut herum, sie meckerten und blökten. Der Schrecken schien den Tieren noch immer in den Gemütern zu stecken.

      Kane Benbow saß am Boden. Seine Frau und seine beiden Kinder, ungefähr acht und zehn Jahre alt, befanden sich bei ihm.

      Ich ritt hin.

      Kane Benbow war kaum wiederzuerkennen. Sein Gesicht war zur Unkenntlichkeit verschwollen, es wies Blutergüsse und Platzwunden auf. Als er mich ansah, war das Blick voll Entsetzen und Verzweiflung.

      Ich brauchte nicht zu fragen, was geschehen war.

      In meiner Mundhöhle bildete sich ein galliger Geschmack.

      Dave Thompson hatte mich hereingelegt. Er hatte mit zeitlicher Verzögerung zwei Mannschaften zum Walnut Creek geschickt. Und während ich dem Quintett folgte, das zu Hastings ritt, kümmerte sich die zweite Crew um Kane Benbow. Hatte man mich beobachtet, als ich die Ranch observierte? Kaum anzunehmen. Wahrscheinlich hatte es Dave Thompson verstanden, meine Vorgehensweise einzuschätzen. Der Vormann Porter Kellys durfte eben nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

      „Wohin sind die Schufte geritten?“, fragte ich und gab mir Mühe, den Aufruhr in meinem Innersten unter Kontrolle zu bekommen. Eine dumpfe Glut aus Wut wütete in meinen Eingeweiden. Die niedrige Gesinnung und die Skrupellosigkeit einiger Verantwortlicher auf Seiten der PCC waren erschreckend.

      Mrs Benbow, die bleich und verweint aussah, antwortete mit zitternder Stimme: „Nach Norden.“ Ihre Stimme hob sich und noch nicht verarbeitete Panik schwang in ihr mit, als sie hervorstieß: „Großer Gott, Marshal, sie haben Kane am Lasso hinter einem Pferd hergeschleift, und dann haben sie ihn brutal zusammengeschlagen. Einer sagte, dass wir sterben werden, wenn wir übermorgen Mittag noch am Walnut Creek anzutreffen sind. Alles, was wir hatten, ist mit dem Wagen verbrannt. Sogar das Zelt haben sie in die Flammen geworfen. Die Zugtiere haben sie erschossen. Und übermorgen –„ ihre Stimme drohte zu brechen, „- töten sie vielleicht uns.“

      „Sie werden euch nicht töten“, sagte ich mit Bestimmtheit im Tonfall. „Und euer Hab und Gut wird euch die Triangle-S ersetzen müssen. Begeben Sie sich zu den Hastings’. Ich muss weiter …“

      Nach dem letzten Wort zerrte ich mein Pferd herum und trieb es hart an. Die Sattelwölfe der Triangle-S hatten nur wenige Minuten Vorsprung. Und wenn ich alles aus dem Grulla-Hengst herausholte, was in ihm steckte, konnte ich bei John Cassidy vielleicht noch das Ruder herumreißen und den Schuften heimleuchten.

      Die Hufe wirbelten. Die Gegend schien an mir vorbeizufliegen. Die Schatten waren jetzt lang und der Tag neigte sich seinem Ende zu. Ein schwarzer Tag in der Geschichte dieses Landes. Der trommelnde Hufschlag übertönte alle anderen Geräusche. Er würde mich auf weite Entfernung ankündigen.

      Die Sorge um John Cassidy und seine Familie peitschte mich vorwärts. An meine eigene Sicherheit dachte ich im Moment nicht. Ich sprengte am Creek entlang. Die untergehende Sonne färbte das Wasser rot.

      Plötzlich glaubte ich trotz des Lärms, den mein Vierbeiner produzierte, peitschende Schüsse zu vernehmen. Ich stemmte mich gegen die Zügel, die bremsenden Hufe des Pferdes zogen tiefe Spuren in den Boden. Schließlich stand das Tier. Ich hatte mich nicht geirrt: Der Klang von Schüssen sickerte an mein Gehör, und aus der Heftigkeit, mit der gefeuert wurde, konnte ich schließen, dass dort, wo John Cassidy seine Farm errichten wollte, eine wilde Schießerei stattfand.

      Ich ruckte im Sattel und drohte vor Anspannung und Ungeduld zu zerspringen. „Lauf!“ Der Grulla-Hengst streckte sich. Schließlich jagte ich durch eine Bodenfalte, einen nicht sehr steilen Abhang hinauf und vor meinem Blick lag die Ebene, die sich John Cassidy als Standort für seine Farm ausgesucht hatte und die beim Walnut Creek endete. Vor dem Ufergebüsch sah ich den Prärieschoner stehen. In den Corrals rannten die Nutztiere voll Erregung hin und her. John Cassidy und sein achtzehnjähriger Sohn waren es wohl, die sich verbissen verteidigten. Sie lagen unter dem Fuhrwerk im hohen Gras, und immer wieder sah ich es bei ihnen aufblitzen. Kleine Pulverdampfwolken schwebten vor dem Wagen in der klaren Abendluft.

      Von Cassidys Gattin und seinen beiden jüngeren Söhnen sah ich nichts. Ich vermutete, dass sie auf dem Wagen hinter der Bordwand Schutz gesucht hatten, vielleicht hatten sie sich auch im Ufergebüsch versteckt.

      Sehr schnell fand ich heraus, dass fünf Schützen von der Triangle-S dem Farmer und seinem halbwüchsigen Jungen einheizten. Und drei der Kerle konnte ich sogar sehen. Sie hatten sich hinter Felsbrocken und dichten Sträuchern verschanzt und feuerten wie auf dem Schießstand. Es knallte in schneller Folge.

      Die Schufte hatten mich noch nicht bemerkt, denn sie wandten mir den Rücken zu. Das war der Augenblick, da wieder der Zorn in mir hoch kochte - jäh und wild wie eine Sturmwoge. Meine Entschlossenheit, es ihnen zu geben, war geradezu monströs. Ich saß ab, führte das Pferd in die Deckung einiger Sträucher und band es an, meine Winchester flirrte aus dem Scabbard, ich repetierte. Dann suchte ich Schutz hinter einem dichtbelaubten Busch und hob das Gewehr an die Schulter. Über Kimme und Korn hinweg starrte mein rechtes Auge auf den Rücken eines der Kerle. Schließlich hob ich das Gewehr etwas an und drückte ab.

      Die Kugel pfiff dicht über den Kopf des Revolverschwingers hinweg. Es riss den Burschen regelrecht herum. Sein suchender Blick tastete sich in meine Richtung. Ich lud nach, zielte kurz und zog erneut den Stecher durch. Das rechte Bein des Mannes knickte ein wie eine morsche Stelze, er fiel auf das Knie und schrie irgendetwas. Seine Kumpane wirbelten herum und begannen zu feuern. Ich hatte mich zu Boden geworfen. Die Geschosse surrten wie bösartige Hornissen durch das Zweigwerk. Zweige und Blätter regneten zu Boden. Ich kroch durch das hohe Gras. Hinter einem Felsen, der nicht höher war als zwei Fuß, blieb ich liegen, äugte vorsichtig darüber hinweg und nahm dann einen zweiten der Kerle aufs Korn.

      Sie hatten das Feuer eingestellt. Geduckt, wie sprungbereit standen sie bei den Deckungen, die sie gegen John Cassidy und dessen Sohn benutzt hatten, die ihnen aber gegen meine Kugeln nichts nützten.

      Ich drückte ab. Der Knall stieß über die Ebene. Dem Burschen, den ich mir ausgesucht hatte, wurde das Bein regelrecht vom Boden weggerissen. Aufbrüllend wälzte er sich auf der Erde. Sein Gewehr hatte er fahren lassen, mit beiden Händen umklammerte er seinen durchschossenen Oberschenkel.

      Eine Stimme brüllte etwas. Die drei Cowboys, die dazu noch in der Lage waren, rannten in westliche Richtung davon. Dabei feuerten sie wie von Sinnen in meine Richtung, sich selbst Feuerschutz gebend. Die Detonationen verschmolzen ineinander und wurden über mich hinweggeschleudert, das durchdringende Jaulen eines Querschlägers mischte sich hinein.

      Einer der Kerle wurde jäh herumgerissen, er bäumte sich auf, im nächsten Moment brach er zusammen. Die anderen beiden verschwanden über eine Bodenwelle, und gleich darauf erklangen trommelnde Hufschläge, die sich schnell entfernten und bald nicht mehr zu vernehmen waren.

      Lastende Stille senkte sich über alles.

      *

      John Cassidy und sein Sohn krochen unter dem Fuhrwerk hervor und erhoben sich. Auch ich richtete mich auf. Der Heimstätter winkte mir zu. Ich holte mein Pferd. Als ich das Camp erreichte, hatten Cassidy und sein Sohn die beiden Kerle, von denen jeder ein Stück Blei ins Bein bekommen hatte, schon entwaffnet und ins Lager geschleppt.

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