Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung. Alfred Bekker
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Читать онлайн книгу Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung - Alfred Bekker страница 23
Es war sparsam eingerichtet und hatte außer dem großen Bett und dem Nachttisch keinerlei Einrichtungsgegenstände. Das Bad war auf dem Flur.
Bridgers Blick ging blitzartig durch den Raum und blieb dann bei der Gestalt hängen, die am Fenster im Halbdunkel stand. Es war ein kleiner, etwas dicklicher Mann.
Bridger senkte seine Waffe, sein Gegenüber blieb völlig ruhig, gerade so als schien er kaum überrascht darüber zu sein, plötzlich einen Kerl mit Pistole im Anschlag durch die Tür stürmen zu sehen.
Der dicke Mann rauchte Zigarette und diese nahm er jetzt aus dem Mund.
"Tun Sie endlich das Ding weg!"
Bridger senkte die Waffe und schloss die Tür hinter sich. Dann machte er Licht.
"Ein effektvoller Auftritt, Mister Dickson! Aber was soll das Theater! Sie gefährden damit nur alles!"
"Hören Sie...", wollte der Mann am Fenster beginnen, aber Bridger schnitt ihm das Wort ab. Er versetzte der Tür einen wütenden Schlag mit der flachen Hand.
"Verdammt noch mal, was soll das, Dickson! Wir hatten doch abgemacht, dass es keinerlei Treffen zwischen uns geben soll! Und schon gar nicht, dass Sie mich hier aufsuchen!" Dicksons blasses, aufgedunsenes Gesicht blieb fast völlig unbewegt.
Er kam einen Schritt vor und zuckte mit den Schultern.
"Wo wir schon bei effektvollen Auftritten sind, Follet... Sie stehen mir in dieser Hinsicht ja wohl nicht nach! Glauben Sie vielleicht, ich käme ohne Grund?"
Bridger runzelte die Stirn.
"Was soll das heißen?"
Arthur Dickson holte eine Zeitung unter dem Arm hervor und warf sie auf das Bett.
Bridger holte tief Luft.
"Vielleicht erklären Sie mir mal...
"Heute schon Zeitung gelesen?"
"Nein."
"Es ist ein schönes Bild von Ihnen drin!"
"Was?"
"Ja. Eine Phantomzeichnung. In der Regel ist auf solchen Dingern ja nicht allzuviel zu sehen, aber wegen Ihrer Narbe ist das in diesem Fall etwas anderes..."
"Aber...", Bridger stockte und schüttelte energisch den Kopf.
"Das ist doch völlig unmöglich!"
"Jemand muss Sie gesehen haben, als Sie Brady erschossen haben!"
"Nein!"
"Stecken Sie nicht den Kopf in den Sand, Mann!" Bridger dachte an die Frau, die ihn so angestarrt hatte. Es war ihm unmöglich gewesen, das richtig zu deuten, aber jetzt verstand er...
Wie Schuppen fiel es ihm von den Augen!
Und er begriff auch, dass ihn bald noch mehr Menschen anstarren würden, wenn er sich auf der Straße zeigte.
"Wie ist es übrigens heute gelaufen?", hörte er dann Dickson fragen.
Bridger nahm es kaum wahr.
32
Sie hatten eine ganze Weile lang geschwiegen. Dickson wollte seinem Gegenüber etwas Zeit geben, um die neue Lage zu verarbeiten. Blieb nur zu hoffen, dass der Mann mit der Narbe auch die richtigen Konsequenzen zog.
"Wie geht es jetzt weiter?", fragte Dickson.
"Es war nicht meine Idee, auch den jungen Mister Kostler auszuschalten, Mister Dickson!"
"Ja, das stimmt. Und? Sie sind gescheitert!"
"Ja, so kann man es nennen. Da war jemand, der plötzlich eine Pistole herausriss. Was sollte ich machen?"
Dickson zuckte mit den Schultern.
"Jedenfalls steht fest, dass es jetzt noch mehr Stories in den Zeitungen über Sie geben wird, Narbengesicht! Die Sache mit Mr. Kostler werde ich erledigen müssen, auch wenn das für mich nicht ohne Risiko ist. Aber ich denke, aus der Rechnung der Polizei und dieses Privatdetektivs Reiniger bin längst heraus...
"Tun Sie, was Sie für richtig halten, Dickson!" Dickson lachte freudlos.
"Nein, nicht, was ich für richtig halte, sondern was ich tun muss, um meine Zukunft zu sichern. Seit dieser Veruntreuungssache hat Miss Kostler mich quasi in der Hand und kann von mir verlangen, was sie will..."
"...und das wollen Sie nicht ewig mitmachen, nicht wahr?" Der Narbige nickte verständnisvoll. "Leuchtet mir ein. Es ist mir im Übrigen auch lieber, wenn ich um diese Sache nicht mehr zu kümmern brauche. Einer steht noch auf meiner Liste: O'Malley. Und wenn ich den erwischt habe, tauche ich endgültig unter." Aber damit schien Dickson ganz und gar nicht einverstanden zu sein.
"Vergessen Sie O'Malley!"
"Was?"
Der Mann der sich Bridger nannte, runzelte die Stirn und starrte Arthur Dickson ungläubig an. Dann meinte er: "Ich kann O'Malley nicht vergessen! Ich kann ihn ebensowenig vergessen, wie ich die anderen vergessen konnte!" Er deutete auf seine Narbe und sein Gesicht verzog sich zu einer grimmigen Maske.
"Das hier wird mich mein Leben lang an diese Männer erinnern, Dickson! Bis ans Ende meiner Tage! Haben Sie mich verstanden!"
Dickson blieb ruhig, seine Stimme hatte einen eiskalten Klang, als er antwortete.
"Ich hoffe, Sie haben mich verstanden!"
"Ich werde die Sache zu Ende bringen, davon hält mich niemand ab!"
"Unter den gegebenen Umständen ist das zu gefährlich!", meinte Dickson. "Ihr Phantombild steht in den Zeitungen und wenn man Sie schnappt, dann hänge ich auch mit drin!"
"Das ist Ihr Problem, Dickson!"
"Ist das wirklich Ihr letztes Wort?"
"Ja."
"Bedenken Sie, wer Sie aus der psychiatrischen Anstalt geholt hat, wer Sie versorgt hat, bis Sie wieder in der Lage waren, einigermaßen klar zu denken, wer für Sie ausgekundschaftet hat, wo sich die Männer befinden, die Ihnen soviel angetan haben." Bridger verzog den Mund zu einem zynischen Lächeln.
"Ganz ohne Eigeninteresse war das ja schließlich nicht, Mister Dickson! Sie sind kein barmherziger Samariter!"
"Gewiss nicht! Aber das gilt nur für Larry Kostler!"
"Und bei Miss Geraldine Kostler! Sie stand schließlich nicht auf meiner Liste!"
"Sie wäre Ihnen aber früher oder später ebenso gefährlich geworden wie mir! Nicht nur wegen des Privatdetektivs, den sie engagiert hat..." Dickson machte eine Pause und musterte sein Gegenüber abschätzig. "Was ist nun, tauchen Sie unter?"