Pistengeier: Berlin Turbo #9. Glenn Stirling

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Pistengeier: Berlin Turbo #9 - Glenn Stirling

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fährst du weiter. Du fährst, und ich setze mich daneben. Und wenn du merkst, dass du irgendwas nicht richtig kannst, dann fahr rechts ran und halte. Dann wechseln wir. Und wenn du was nicht weißt, dann frage mich das. Aber bau keinen Scheiß nach dem andern! Wir haben eine Terminfracht. Und wenn du wieder mal müde bist, wofür ich verdammt noch mal Verständnis habe, wenn ich weiß, was läuft, dann wecke mich. Wir müssen am Rollen bleiben, verstehst du das nicht?“

      „Klar, verstehe ich das.“ Paul machte ein schuldbewusstes Gesicht. „Tut mir ja verdammt leid, aber was soll’s?“

      „Los, wenn du dich fit fühlst, dann heiz die Kiste an, und weiter! Einfach auf der Standspur zu halten, du musst verrückt sein!“

      Paul ließ an, schaltete die Warnanlage ab. Und als er sich vergewissert hatte, dass die Bahn frei war, ging er auf Strecke.

      Klaus dachte über das nach, was er gehört hatte. Noch immer hatte Paul den Ärmel hochgeschoben, so dass die Tätowierung auf dem rechten Unterarm zu sehen war. Es war ein behaarter Arm, aber die Tätowierung war deutlich. Es war das Wappen der Fremdenlegion.

      Sie kamen dann auf die Pariser Autobahn, und es ging südwärts Richtung Lyon.

      Vor Lyon löste Klaus Paul ab. Dann fuhren sie an der Rhone entlang, als sie aus dem Tunnel heraus waren. Es ging noch immer nach Süden. Sie kamen gut voran. Auch an den Mautstellen klappte es, sie hatten kaum Aufenthalt. Zehn Minuten hatte es gedauert, unmittelbar hinter Lyon an einer Großtankstelle die Tanks zu füllen. Aber dann ging es weiter.

      Die drei Fässer mit Diesel, die sie auf dem Maschinenwagen hatten, wurden nicht angerührt. Die brauchten sie noch auf den Pisten Marokkos. Es war die eiserne Reserve. Sechshundert Liter Heizöl. Sie konnten es erst tanken, wenn sie abgeladen hatten und die Plomben entfernt waren. Und sie mussten es verbraucht haben, bevor sie zurück nach Deutschland kamen. Aber darin hatte Klaus seine Erfahrungen. Die Fässer würden leer sein, wenn sie Deutschland wieder erreichten.

      Klaus fuhr bis Nimes. Paul hatte bis dahin geschlafen. Klaus weckte ihn. Sie fuhren noch bis zu einer Raststätte, aßen ein paar Happen, tranken Kaffee, dann übernahm Paul.

      Wenn es so weitergeht, dachte Klaus noch, als sie der Sonne entgegenrollten, haben wir den Zeitverlust bald wieder aufgeholt. Es schnurrt wie der Teufel. Ein Glück ...

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