Die Coltschwinger kommen: Extra Western Sammelband 7 Romane. Pete Hackett

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Coltschwinger kommen: Extra Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett страница 5

Автор:
Жанр:
Серия:
Издательство:
Die Coltschwinger kommen: Extra Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett

Скачать книгу

Nur dieses eine Mal!“

      „Schon gut, Tom. Ich komme mit. Ich hole nur noch mein Pferd.“

      3

      Das Trommeln der Hufe jagte die im Schatten einer Felswand dösenden Banditen von ihren Plätzen hoch. Von einem Augenblick zum anderen war jegliche Müdigkeit von ihnen abgefallen. Es war die eingefleischte Reaktion von wildniserfahrenen, gefährlich lebenden Männern, dass ihre Fäuste wie der Blitz zu den tiefhängenden Revolvern fuhren. Da bog der drahtige Reiter schon um eine Felsecke. Er zügelte sein Pferd so hart, dass die wie zum Sprung geduckten Kerle in eine Staubwolke gehüllt wurden.

      „Sie kommen! Sie sind hinter uns her!“

      Die Halunken starrten den jungen Larry Bancroft so finster an, als gehörte auch er zu den Männern auf ihrer Fährte. Auf Larrys sonst eher fahlem mageren Gesicht brannten rote Flecken. Jefford nahm lässig seinen schwarzen dünnen Zigarillo aus dem Mund und spuckte in den heißen Staub.

      „Wer, verdammt noch mal?“

      „Wer schon!“, schnaubte der junge Reiter aufgeregt. „Unser Alter natürlich! Und er hat ‘nen Haufen Leute bei sich, mindestens zehn Mann, alle schwer bewaffnet. Will ist auch dabei. Sie reiten genau auf unserer Fährte.“

      Jefford drehte sich halb. Seine spaltengen Augen funkelten zwei nebeneinander stehende Mitglieder seiner Bande an. „Smiley, Hooker, war es nicht euer verdammter Job, die Spuren zu verwischen, bis wir über der Grenze sind?“

      Smiley war ein kleiner, wieselgesichtiger Bursche, um dessen dünne Lippen ständig ein hämisches Grinsen zu spielen schien. Eine Messernarbe an seinem rechten Mundwinkel war daran schuld. Hooker war ebenfalls nicht besonders groß, aber viel massiger gebaut, sein Gesicht bartumwuchert. Mit seiner platten Nase und den überlangen muskulösen Armen hatte er irgendwie Ähnlichkeit mit einem Menschenaffen. Außer diesen beiden Kerlen und den Bancrofts ritten noch die Ortiz-Brüder, das Halbblut Caddo und ein hünenhafter rothaariger Mann, den alle nur Redbull nannten, in Jeffords Killercrew.

      Smileys grimassenhaftes Grinsen schien sich zu verstärken. Er zuckte die Achseln. „Du weißt, wir sind keine Greenhorns, Ringo. Wir haben getan, was in der Eile zu machen war. Stimmt‘s, Hooker?“

      Der Gorillaähnliche grunzte beipflichtend. Jefford streifte wie zufällig die dunkel gestreifte Anzugjacke hinter dem Coltholster zurück. Der Kolben der Waffe war mit Perlmuttschalen ausgelegt. Jeffords verkniffenes Lächeln war eine einzige Drohung. „Ach ja? Und wie kommt es, dass Oldman Bancroft trotzdem weiß, wo wir geblieben sind, eh?“

      „Wette, dass Kelly seine Finger im Spiel hat“, knurrte Jess Bancroft. „Hab ich recht, Larry?“

      Der junge Mann auf dem nervös stampfenden Pferd nickte. Jeffords dünne schwarze Brauen schnellten hoch. „Wer ist Kelly?“

      „Ein alter Freund meines Vaters“, antwortete Jess mürrisch. „Ein Bastard, der es im Spurenlesen mit jedem Apachen aufnimmt. Der ist imstande, eine Stecknadel im Heuhaufen zu finden, wenn man ihm genug Zeit dafür lässt. Wenn der Hundesohn mit unserem Alten reitet, wundert mich gar nichts.“

      „Scheint, du kannst ihn nicht besonders leiden, wie?“

      Jess rieb die Narbe an seiner Wange. „Das Ding da stammt von ihm. Er hat Larry und mich mal dabei erwischt, als wir Rinder von seinem Land treiben wollten, um sie auf eigene Rechnung in Silver City zu verschachern. Unser Alter hielt uns ja jahrelang knapp wie Kettenhunde. Da wollten wir unsere Kasse mit Kellys Longhorns aufstocken. Der Kerl erwischte uns, hielt uns seine Kugelspritze unter die Nase und zog mir die Peitsche über, als ich ihn angehen wollte. Nur um Dad zu schonen, verschwieg er die Angelegenheit. Aber seit damals steht er auf meiner Abschussliste.“

      „Na, dann wird die Rechnung ja bald fällig“, lachte der hünenhafte Redbull rau. „Wir werden den Kuhtreibern ‘nen feinen Hinterhalt legen und ihnen die Lust auf Menschenjagd ein für allemal verleiden. Nicht wahr, Ringo?“

      „Kommt nicht in Frage!“, brummte Jess. „Wir haben euch zwar McDunn und seine Gefährten ans Messer geliefert, aber Will ist von unserer Sorte! Und der Alte? Soll er meinetwegen mit der Ranch pleite machen, aber an seinem Tod will ich nicht schuld sein.“

      „Skrupel?“, lachte Redbull. „Das ist ja ganz was Neues an dir, Jess.“

      „Hör auf mit dem Quatsch! Ich meine, wir haben doch alles, was wir wollten. Mit vierzigtausend Dollar in der Tasche sollten wir keinen Kampf riskieren. Es genügt, wenn Chad Kelly auf die Nase fällt. Ohne ihn sind die anderen aufgeschmissen. Sie werden spätestens an der Grenze aufgeben.“

      „Na schön, ich bin nicht scharf darauf, zu guter Letzt noch ‘ne Kugel einzufangen, wo mir doch ein Anteil an den Vierzigtausend schon sicher ist. Bleib du meinetwegen zurück und leg Kelly um, wenn du so sicher bist, dass das genügt.“

      Jess grinste breit. Seine tiefliegenden Augen glühten. „Warum gerade ich? Es geht darum, unsere Beute in Sicherheit zu bringen und nicht um meine alte Rechnung mit diesem Bastard Kelly. Ich hol nicht gern für andere die Kastanien aus dem Feuer. Warum suchst du dir nicht irgendwo ‘n hübsches Plätzchen aus und knallst Kelly eine vor den Latz, wenn er angeritten kommt. Als Scout ist er der Truppe doch sicher immer ein Stück voraus, also kein Problem für dich, Redbull, alter Junge, oder?“

      Der rothaarige Hüne antwortete mit einer Verwünschung. Jefford winkte ungeduldig ab. „So verlieren wir nur Zeit. Jess hat recht, ein Hinterhalt bringt uns nichts ein. Es genügt, wenn dieser Kelly in der Hölle landet. Zwei von uns bleiben zurück und besorgen das. Wir losen sie aus.“ Er zog ein Päckchen abgegriffener Spielkarten aus der Jackentasche. „Wer die beiden ersten Asse erwischt, der ist dran. Schätze, das ist fair.“

      „Kommt drauf an, wie gut Kelly mit dem Colt ist“, grinste Smiley.

      „Gegen eine gut gezielte Kugel von einem Felsen ist kein Kraut gewachsen“, erklärte Jefford achselzuckend. „Da ist kein großes Risiko dabei. Los, stellt euch im Halbkreis auf, damit jeder seine Karte bekommt.“

      Als die Halunken richtig standen, teilte Jefford mit unheimlich flinken Fingern die Karten aus. Jeweils eine fiel zielsicher vor die Stiefelspitzen der reglosen Männer. Hooker rieb sich unbehaglich das bärtige Kinn. „Und was ist mit dir, Ringo? Warum nimmst du keine?“

      Jefford hielt einen Moment inne. „Wer führt hier die Crew? Du oder ich? Ich bleibe und passe auf das Geld auf, bis es Zeit zum Teilen ist. Wenn dir daran was nicht gefällt, dann sag‘s nur.“

      Smiley kicherte, und Hooker schwieg mit düsterer Miene. Ausgerechnet vor ihm landete gleich darauf das erste Ass. Hooker zuckte zusammen, starrte Jefford wild an, und seine derbe, bärtige Miene verriet nur zu deutlich seinen Verdacht. Lächelnd erwiderte der Bandenboss seinen Blick. Ein Lächeln wie das Zähnefletschen eines Tigers. Hooker sagte kein Wort, und die Karten wirbelten weiter aus Jeffords nerviger Hand. Der zweite Mann, den das Los traf, war einer der beiden Ortiz-Brüder. Juan hieß er, ein hagerer, gelbgesichtiger Mexikaner mit Sichelbart und fettigem Haar.

      „Das wär‘s“, meinte Jefford ruhig und hob die Karten wieder auf. „Ihr kommt nach, wenn Kelly tot ist. Wir treffen uns jenseits der Grenze im Galgenbaum-Canyon. Noch welche Fragen? Nein? Dann in die Sättel mit euch, Compadres. Reitet auf unserer Spur zurück und sorgt dafür, dass wir von Oldman Bancroft und seinen Leuten nichts mehr hören und sehen.“

      Fluchend stiefelte

Скачать книгу