Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket. A. F. Morland

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Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket - A. F. Morland

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vor der Brust.

      Anschließend wanderte ihr Blick zwischen ihr und Milo zweimal hin und her. Sie nicke schließlich. „Tun Sie Ihre Pflicht“, sagte sie an Milo gerichtet. „Aber bringen Sie nicht zuviel durcheinander.“ Rita Clemente drehte ihr Gesicht in meine Richtung und musterte mich prüfend. „Ich möchte wissen, was los ist! Jede Einzelheit! Ich habe das Gefühl, dass Sie mir das meiste verschweigen – aus welchem Grund auch immer!“

      „Ist Ihnen in letzter Zeit irgend etwas Ungewöhnliches an Brad Mendoza aufgefallen?“, fragte ich.

      „Nein. Über seine Informantentätigkeit hat nie mit mir darüber gesprochen. Allerdings…“

      „Was?“, hakte ich nach.

      „Im Nachhinein wird mir jetzt einiges klarer.“

      „Was denn zum Beispiel?“

      „Zum Beispiel, wie er sich mit dem Geld, das er als Barkeeper verdiente, plötzlich eine Harley leisten konnte…“ Sie schluchzte. „Er bekam Geld von Ihnen, damit er die Gäste des Latin Pop aushorcht oder wie darf ich das verstehen?“

      „So viel bekommen Informanten nicht für ihre Dienste!“, widersprach ich. „Die Harley ist ganz sicher ausschließlich den Geschäften zu verdanken, die Brad Mendoza so nebenher laufen hatte. Wissen Sie etwas Genaueres darüber?“

      Sie hob das Kinn und schien abzuwägen, ob sie mit mir darüber sprechen sollte.

      Milo ging unterdessen ins Schlafzimmer und anschließend in einen weiteren Raum in der Wohnung.

      „Miss Clemente, was wissen Sie über die Personen, mit denen Brad Mendoza Geschäfte machte?“, fragte ich inzwischen.

      „Gar nichts.“

      Ich befragte sie eingehend nach den Lebensumständen, die die beiden geteilt hatten. Rita Clemente gab an, in einem Coffee Shop in der Nähe zu jobben und hin und wieder im Latin Pop als Gogo-Tänzerin auszuhelfen. „Dort habe ich Brad auch kennen gelernt.“

      „Wissen Sie etwas über die Geschäfte, die er neben seiner Tätigkeit als Barkeeper so laufen hatte?“, fragte ich.

      Sie schüttelte den Kopf. „Er hat mich nie einbezogen.“

      „Aber Sie werden doch Ihre Vermutungen gehabt haben! Nun kommen Sie schon! Brad können Sie damit nicht mehr schaden – aber falls er ermordet wurde, könnten wir vielleicht durch einen Hinweis von Ihnen sein Mörder fangen.“

      Sie biss sich auf die Unterlippe, war erneut einem Schluchzen sehr nahe und nickte stumm. Ich begann mich zu fragen, wie viel Sinn diese Vernehmung noch hatte.

      Rita Clemente konnte den Tod Ihres Freundes offenbar nicht verwinden. „Er sagte mir, dass seine Geschäfte sehr gut gingen“, berichtete sie mit tonloser Stimme. „Wir wollten uns eine bessere Wohnung suchen und die Zukunftsaussichten sahen blendend aus. Jedenfalls habe ich das gedacht…“

      „Hat er gedealt?“, fragte ich.

      „Nein! Wie können Sie so etwas behaupten?“

      „Weil es nahe liegt. In welcher Branche käme man ansonsten so schnell zu Geld?“

      „Wer sagt denn, dass Brad schnell zu Geld gekommen ist? Er hat eisern gespart! Eine Harley zu besitzen war der Traum seines Lebens, seit er ein Junge war! Und jetzt hatte er das Geld eben zusammen, was ist dabei?“

      „Haben Sie schon mal den Begriff Road Killer gehört?“

      Ein Ruck ging durch ihren Körper. Energisch schüttelte sie den Kopf. „Keine Ahnung, was das sein soll!“, behauptete sie. „Ein Computerspiel vielleicht?“

      Milo kam inzwischen aus dem Nachbarraum zurück. „Ich habe hier ein Telefonregister, das ich beschlagnahmen werde“, kündigte er an.

      Ich beugte mich vor. „Road Killer ist die Bezeichnung für einen professionellen Lohnkiller, von dem Brad Mendoza zu wissen glaubte, dass er in New York sei und einen Auftrag angenommen habe.“

      Sire schüttelte energisch den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust.

      „Wie kommen Sie darauf, dass ich von diesen Dingen etwas wüsste? Ich habe Ihnen doch schon gesagt, dass Brad mich nie in seine Geschäfte einbezogen hat! Warum glauben Sie mir nicht? Fragen Sie besser seine Kumpels, mit denen er herumhing. Ich kann Ihnen gerne Namen und Adressen geben!“

      „Aber gerne!“

      „Allerdings finde ich es unmöglich, dass Sie ihn mit irgendwelchen Geschichten von Lohnkillern in Verbindung bringen. Brad hat immer nur seine Arbeit gemacht. Und zwar gut!“

      „Das ist durchaus möglich, Miss Clemente. Aber wir müssen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.“

      Ich war überzeugt, dass sie mehr wusste.

      Sie wich meinem Blick aus.

      Ich reichte ihr meine Karte. „Wenn Sie es sich doch noch anders überlegen oder Ihnen etwas einfällt, das wichtig sein könnte, dann rufen Sie mich bitte an.“

      Sie antwortete darauf nicht, steckte meine Karte zwar weg, würdigte sie aber keines Blickes.

      „Danke“, sagte sie tonlos.

      „Die Leute, mit denen Ihr Freund zu tun hatte, verstehen keinen Spaß“, versuchte ich ihr klar zu machen. „Sie könnten auch in Gefahr sein, bedenken Sie das!“

      „Ich bin in der South Bronx aufgewachsen. Da lernt man auf sich selbst aufzupassen!“

      Ich wollte noch etwas erwidern, aber Milo schüttelte den Kopf, so als wollte er mir signalisieren, dass es keinen Sinn hatte, Rita Clemente zu überzeugen. Noch nicht.

      9

      Am nächsten Morgen fanden wir uns zur Besprechung im Büro von Assistant Director Jonathan D. McKee ein. Mandy, die Sekretärin unseres Chefs, versorgte uns mit ihrem vorzüglichen Kaffee.

      Außer Milo und mir nahmen noch die Agenten Clive Caravaggio und Orry Medina, sowie die Kollegen Jay Kronburg und Leslie Morell teil.

      Max Carter aus der Fahndungsabteilung des Innendienstes gab uns einen Überblick über den Stand der Fahndung nach dem Road Killer.

      „Wir wissen, dass dieser Mann das Motorrad als Verkehrsmittel bevorzugt“, erklärte er. „Außerdem wissen wir, dass er eine Vorliebe für Explosiv-Geschosse hat, die mit Hilfe speziell umgerüsteter Handfeuerwaffen abgefeuert werden. In mindestens einem Fall benutzte er Abschussvorrichtungen, die in den Lenker seines Motorrades integriert waren.“

      Max Carter betätigte den Beamer seines Laptops und projizierte damit ein Foto an die Wand. Es war die recht grobkörnige Aufnahme von einem Motorradfahrer. Einzelheiten waren darauf nicht zu erkennen.

      „Diese Aufnahme entstand in einem Parkhaus in Washington, durch eine Überwachungskamera. Sie sehen, dass man nicht viel darauf erkennt. Immerhin können wir Rückschlüsse auf die Körpergröße des Road Killers schließen.

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