Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket. A. F. Morland

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Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket - A. F. Morland

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des Oberschenkels gebrochen – Verletzungen, die üblicherweise durch den Lenker hervorgerufen werden. Er hatte außerdem eine stark blutende Wunde am Oberschenkel. Darüber hinaus Prellungen an Brust und Schultern durch den Aufprall. Der Kopf war durch den Helm geschützt, aber der Fahrer erlitt dennoch eine schwere Gehirnerschütterung und ein Schulter-Hals-Trauma.“

      „Aber Sie gehen davon aus, dass er noch gelebt hat“, schloss Mr McKee.

      Dr. Claus nickte.

      „Mendoza hat auf jeden Fall noch gelebt. Aber er erhielt mindestens zwei Schläge mit einem stumpfen Gegenstand gegen Oberkörper und Hals. Letzterer war tödlich. Es gibt für mich keinen Zweifel, dass Mister Mendoza ermordet wurde!“

      10

      Die gepanzerte, schneeweiße und überlange Limousine bog von der First Avenue in die East 114th Street. Rechts befanden sich die Grünanlagen des Jefferson Park, links eine Front von Apartmenthäusern der besseren Sorte.

      Keines von ihnen hatte jedoch mehr als zehn Stockwerke.

      Murray Zarranoga steckte sich seine dicke Havanna in den Mund, während der Wagen gegenüber der der Hausnummer 34 hielt. Hier residierte Zarranoga. Das Penthouse sowie zwei darunter liegende Stockwerke gehörten ihm. Insgesamt etwas mehr als 350 Quadratmeter, was für New Yorker Verhältnisse schon in die Kategorie unverschämt fiel.

      Zusammen mit Zarranoga saßen noch mehrere Leibwächter sowie sein Anwalt, ein gewisser William T.S. Williamson, im Wagen.

      Williamson war einer der gewieftesten Strafverteidiger der Ostküste.

      Der Wagen hielt.

      „Einen Augenblick noch!“, meinte Zarranoga, der gar nicht daran dachte auszusteigen. „Dies ist zwar angeblich ein freies Land, aber der eigene Wagen ist leider einer der wenigen Orte, an denen man in New York noch unbehelligt eine Zigarre rauchen kann!“, dröhnte sein Bass.

      Er ließ die Zigarre aufglühen und blies Williamson den Rauch ins Gesicht. „Ich möchte Ihnen gratulieren, Mister Williamson“, sagte er. „Ich habe ehrlich gesagt schon gedacht, bis zum Prozess auf Rikers Island residieren zu müssen!“

      „Um ehrlich zu sein, hatte ich kaum noch Hoffnung, die Kaution durchzubekommen!“, gestand der Anwalt. „Wir haben einen milden Richter an einem günstigen Tag erwischt – aber glauben Sie nicht, dass in der eigentlichen Verhandlung sich auch alles so leicht in Wohlgefallen auflösen wird!“

      Zarranoga schnippste mit den Fingern. „Wie auch immer, für heute haben wir auf ganzer Linie gesiegt und das ist Ihr Verdienst. Ich zahle Ihnen einen Extra-Bonus und lade Sie außerdem noch zu einer Flasche Champagner ein.“

      „Danke, Mister Zarranoga. Ich wäre allerdings dafür, dass wer uns möglichst schnell treffen, um die weitere Verteidigungsstrategie zu besprechen.“

      Zarranoga grinste.

      „Tun Sie einfach, was Sie für richtig halten, Mister Williamson. Sie scheinen da den richtigen Riecher zu haben, was unsere juristische Strategie angeht!“

      „Es kommt vor allem darauf an, zu beweisen, dass die Gegenseite ihre Beweismittel auf gesetzeswidrige Weise erlangt hat. Andernfalls werden Sie sich auf sechs bis zwölf Jahre einstellen müssen.“

      Zarranoga seufzte.

      Sein Blick wirkte nachdenklich.

      „Wenn es gar nicht anders geht, machen wir einen Deal und ich zaubere denen jemanden als Kronzeuge auf den Tisch, nach denen sich dieser Thornton die Finger lecken wird!“

      Williamson lehnte sich zurück. „Darauf würde ich nicht setzen, Mister Zarranoga. Dieser Staatsanwalt - Thornton - dürfte nicht gut auf Sie zu sprechen sein, nachdem wir die Kautionsverhandlung für uns entschieden haben…“

      Zarranoga zuckte die Schultern.

      „Was heißt schon für uns entschieden? Ich musste meinen Pass abgeben, darf New York nicht verlassen und musste fünf Millionen Dollar hinterlegen. Na ja, hätte schlimmer kommen können.“

      Ihm schmeckte plötzlich die Havanna nicht mehr. Er ließ das Fenster herunter und warf sie einfach hinaus über den Bürgersteig bis zu den ersten Sträuchern des Jefferson Parks.

      „Wenigstens in den kleinen Dingen sollten Sie sich bis zum Prozess an die Gesetze halten“, riet Williamson. „Sonst laufen Sie der Null-Toleranz-Politik unseres Bürgermeisters in die Arme!“

      Aber Zarranoga machte eine wegwerfende Handbewegung.

      „Immer schön locker bleiben! Mein Fahrer bringt Sie zu Ihrer Kanzlei, Mister Williamson. Ich bin überzeugt davon, dass Ihnen eine Strategie einfallen wird, um mich mit Pauken und Trompeten raus zu hauen!“

      „Sie sind ein Optimist, Mister Zarranoga!“

      Zarranoga grinste breit. „Sie nicht? Bis zur Hauptverhandlung ist ja auch noch ein bisschen Zeit, da kann man ja vielleicht noch den einen oder anderen Zeugen der Anklage davon überzeugen, dass es besser ist, sich alles noch mal genau zu überlegen…“

      „Davon will ich gar nichts wissen, Mister Zarranoga!“

      „Wie auch immer. Ich rufe Sie an.“

      Die Leibwächter stiegen daraufhin aus. Einer öffnete Zarranoga die Tür. Der große Boss quälte sich aus der Stretchlimousine und rückte seine Krawatte zurecht.

      In diesem Moment kam ein Motorrad von der Pleasant Avenue in die East 114th Street eingebogen. Der Motor heulte auf.

      Das Motorrad bremste kurz in Höhe der Limousine.

      Aus dem präparierten Lenker schoss etwas heraus und ehe Zarranogas Leibwächter etwas unternehmen konnten, explodierte der Wagen und eine Feuersbrunst breitete sich rasend schnell über den Boden aus. Ein zweites und ein drittes Explosivgeschoss folgten, anschließend drehte der Motorradfahrer das Gas voll auf. Das Vorderrad stieg kurz hoch, dann brauste er auf die First Avenue zu und bog dort nach links in Richtung Carnegie Hall ein.

      11

      Jenseits der Third Avenue änderte die East 122nd Street ihren Namen in Ron E. McNair Plaza. Dort war Garry Bentos letzte bekannte Adresse. Vor einem halben Jahr war die Bewährung abgelaufen, die er im Zusammenhang mit einer Verurteilung wegen Körperverletzung bekommen hatte. Bis dahin hatte er sich regelmäßig auf dem zuständigen Revier der City Police und bei seinem Bewährungshelfer melden müssen. Aber seitdem hatten beide nichts mehr von ihm gehört.

      Haus Nummer 245 war ein etwas heruntergekommener Brownstone-Bau, der aussah, als wäre er ursprünglich mal als Lagerhaus konzipiert gewesen.

      Ich stellte den Sportwagen an den Straßenrand.

      An der Tür stellten wir fest, dass an den meisten Klingeln die Namensschilder fehlten.

      Wahrscheinlich war die Fluktuation der Bewohner so groß, dass es nicht lohnte, die Schilder auf den neuesten Stand zu bringen. Schmierereien verunzierten die Wände.

      Der Aufzug

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