TUN - Wie Sie sich und Andere ins Handeln bringen.. Daniel Hoch
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Es ist alles andere als bedeutungslos, ob eine Vorstellung assoziiert oder dissoziiert ist. Eine assoziiertes Bild vermittelt den Eindruck, dass man sich wirklich im und am Ort des Geschehens befindet. Mit einem dissoziierten Bild betrachtet man sich von außen. Es ist so, als würde man einen Film sehen. Im Falle der Assoziation spielen Sie in diesem Film mit.
Versuchen Sie bei dieser Gelegenheit doch einmal, sich an ein schönes Erlebnis zu erinnern. Es ist im Moment bedeutungslos, wann und wo das war. Sehen Sie, was es damals zu sehen gab, hören Sie hin, welche Töne in Erinnerung geblieben sind, vielleicht Stimmen oder andere Geräusche. Fühlen Sie noch einmal, was Sie damals gefühlt haben. Erleben Sie alles noch einmal. Jetzt lassen Sie diese Szenerie in Bewegung kommen, indem Sie sozusagen aus Ihrem Körper heraus gehen und aus einiger Entfernung das ganze Ereignis erneut betrachten. Sie sehen jetzt also einen Film, in dem sich all das abspielt, was Sie erlebt haben. Verändern sich jetzt Ihre Gefühle, Ihr Sehen und Hören? Die Unterschiede entstehen aus den Vorgängen von Assoziation und Dissoziation. Sie geschehen unbewusst und beeinflussen unser Leben. Ihnen wird jetzt bestimmt klar, warum für mich diese Unterscheidung von Assoziation und Dissoziation so wichtig ist. Durch meine langjährige Tätigkeit im Bereich Menschenkenntnis festigte sich in mir die Überzeugung, dass dieses Thema sowohl dissoziiert als auch assoziiert vermittelt werden muss. Deshalb werde ich in manchen Kapiteln eine dissoziierte, in manchen Kapiteln eine assoziierte Herangehensweise favorisieren. Ich sagte, dass Assoziation und Dissoziation unser Leben beeinflussen. Durch meine Herangehensweise möchte ich meinem Buch auch zu dem verhelfen, was es unbedingt braucht: Lebensnähe.
Unser SEPP®
Wie oft in Ihrem Leben haben Sie sich vorgestellt, nicht der zu sein, der Sie sind, sondern ein begnadeter Künstler, ein wohlhabender Unternehmer oder nur ein anderer Mensch? Solange diese Vorstellungen „Vorstellungen“ sind und bleiben, sprechen wir von Imaginationen. Ich möchte Ihnen ein weiteres „vorgestelltes Wesen“ nahebringen: Die „Selbst-Erfüllende-Prophezeiungs-Person“ namens SEPP®.
Stellen Sie sich unseren SEPP® als kleines Männchen in unserem Gehirn vor. SEPP® wird Ihnen zur Seite stehen, um die komplizierten und vielschichtigen Prozesse, die unserem Gehirn ablaufen, leichter und besser zu verstehen. Sie können sich Ihren SEPP® ruhig vermenschlicht ausmalen, in Badehose oder Frack, im Dirndl oder Abendkleid, wie auch immer. Wichtig ist, dass er wichtige Aufgaben für Sie zu erfüllen hat. Er soll Sie auch darin unterstützen, den Inhalt dieses Buches dissoziiert aufzunehmen.
SEPP® nimmt alle Sinneswahrnehmungen auf und ordnet sie als „Bilder“ in unserem Gehirn ein. Ihr SEPP® geht hier sehr ordentlich vor und ordnet die Bilder nach Themenstellungen. Sie können „Unser letzter Urlaub“, „Hochzeit“, „Unser Kind“ oder „Vorstellungsgespräch“ lauten. Unser SEPP® kann dann bei Bedarf die Bilder schneller wiederfinden. Selbstverständlich verfügen Sie mit Ihrem SEPP® über verschiedene Bilder. Das Gesehene haben Sie sozusagen „fotografiert“. Ihr SEPP® klebt die Fotos in Alben und legt Sie im Fotoregal ab. Das Gehörte hat Ihr SEPP® auf CDs gebrannt und legt es im CD-Regal ab. Das Gefühlte schließlich, also alles, was Sie getan und dabei empfunden haben, kommt als Gefühlspaket in ein weiteres Regal.
Mit jedem Gedanken, den Sie denken, erhält unser SEPP® neue Arbeit. Mal ist er dabei, neue Bilder einzusortieren. Mal ist er gehalten, für seinen „Chef“ – also für Sie – vorhandene Bilder hervorzuholen, damit Sie Ihre Bilder denken und aussprechen können. Sie können sich das noch nicht vorstellen?
Wie Sie Ihre jeweiligen Bilder denken und was Sie schließlich kommunizieren, hängt auch von den „Eigenarten“ Ihres SEPP® ab:
Super – SEPP®
Unser SEPP® hat keine festen Schlafenszeiten, er ist immer in Aktion. Selbst in der Nacht leistet er Schwerstarbeit. Deshalb wirkt er tagsüber manchmal etwas müde. Kein Wunder, schließlich musste er nachts alle Bilder einsortieren, die er tagsüber nicht geschafft hat. SEPP® hilft Ihnen bei der Verarbeitung des Tages, bei der Bearbeitung von Aufgaben bzw. bei der Bewältigung von Problemen, die Sie schon lange mit sich herumtragen. Und schließlich: Sie träumen. So wichtig sind die nächtlichen Aktivitäten unseres SEPP®. Schließlich kann kein Mensch ohne zu träumen überleben.
Hyperaktiv – SEPP®
Haben Sie z. B. zu viel Alkohol getrunken, dann kann sich Ihr SEPP® nicht mehr konzentrieren. Er bringt vieles durcheinander. Dann färbt er Ihre Bilder rosarot oder tiefdunkel. Die Bilder, die er aufgenommen hat, sortiert er unter der falschen Überschrift ein oder wirft die anderen in den Papierkorb. Sie können sich an manche Dinge gar nicht mehr erinnern oder Sie haben nur noch eine verschwommene Vorstellung von dem, was in diesem Zustand geschah. Eins kann unser SEPP® fast immer: Er findet den richtigen Weg nach Hause. Wenn Sie dann am nächsten Morgen mit brummendem Kopf aufwachen, können Sie sich nicht mehr so recht vorstellen, wie Sie nach Hause gekommen sind.
Hyperaktiv agiert Ihr SEPP® auch dann, wenn Sie sich gerade verliebt haben. Dann läuft Ihr SEPP® auf Hochtouren. Er muss das Bild Ihres neuen Partners wie ein vielteiliges Puzzle zusammentragen. Der neue Partner ist jetzt häufig in seiner Nähe und er muss sich an ihn gewöhnen. Er speichert ab wie er riecht, schmeckt, aussieht, welche Ansichten und Vorlieben der andere Mensch hat oder wie seine Stimme klingt. Über alle Sinneswahrnehmungen kommt „Neues“ herein.
Hat Ihr SEPP® nach einer geraumen Zeit die Bilder von Ihrem neuen Partner abgespeichert, so läuft er wieder ruhiger. Das Verliebtsein lässt nach. Unser SEPP® kann sich wieder mehr auf andere Dinge konzentrieren.
Haben Sie Kinder? Wenn ja, dann wissen Sie, dass Sie sich immer wieder in Ihre Kinder neu verlieben. Sie wachsen und verändern sich ständig. Da hat Ihr SEPP® immer wieder an diesem Puzzle zu arbeiten.
Schlaf – SEPP®
Hat unser SEPP® wirklich mal nichts zu TUN®, dann liegt er in seinem Bett und ruht. Allzu oft passiert das nicht, denn meist ist unser SEPP® sehr fleißig und vorausschauend. Er bringt auch Bilder aus den Alben, die Sie vielleicht gebrauchen könnten und bietet sie Ihnen zusätzlich an. Das macht er auch ohne Aufforderung. So haben Sie für den Augenblick viel zu denken und zu reden. Unser SEPP® kann sich dann ein Weilchen ausruhen und ein bisschen faul