TUN - Wie Sie sich und Andere ins Handeln bringen.. Daniel Hoch

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TUN - Wie Sie sich und Andere ins Handeln bringen. - Daniel Hoch

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hat das kleine Männchen im Gehirn endlich einmal seine Ruhe. Hinterher fragt er dann natürlich: „Na, war´s diesmal schön – oder nicht ganz so gut?“

       Stur – SEPP®

      Im Laufe der Jahre hat unser SEPP® Vorlieben für bestimmte Aufzeichnungspakete entwickelt. Er hat sie griffbereit abgelegt und bietet sie Ihnen immer wieder an. Mit neuen Bildern tut sich unser SEPP® etwas schwer. Sie bedeuten Arbeit, denn er muss sie aufräumen. Vor dem Lernen würde er sich gerne drücken. Denn Lernen bedeutet Veränderung und Veränderung bedeutet Bewegung. Fragen Sie doch mal Ihren SEPP®, ob er lieber die dreispurige Autobahn mit einem automatikgetriebenen Auto inklusive Tempomat und Navigationsgerät fahren möchte oder ob er lieber per Hand mit dem Atlas über Land fahren möchte.

       Fauler – SEPP®

      Worte, die unser SEPP® eher weniger mag, sind: „konkret“, „100 %“, „genau“. Diese fordern ihn zu Höchstleistungen auf. Da muss er vollkommene Arbeit leisten. Lieber sind ihm diese Worte: „man“, „vielleicht“ oder „eigentlich“. Die muss er nicht ernst nehmen. Unser SEPP® winkt dann schon mal ab, zieht sich auf sein Bett zurück und wartet ab.

      Unabhängig von den Befindlichkeiten Ihres SEPP® wird er stets eines machen: Informationen, die er erhält und für die es keine „Bilder“ im Gehirn gibt oder die schwer in Bilder umzusetzen sind, wirft er in den Papierkorb. Sie sind für ihn nicht fassbar oder er sieht sie als unwichtig an. Jetzt sehen Sie, warum Fachchinesisch oder Fremdsprachen so schwer zu verstehen sind.

      Eine weitere Art seines Umgangs mit Bildern will ich Ihnen anhand eines Beispiels verdeutlichen. Sie gehen wie immer auf Arbeit. Sie gehen anschließend den gleichen Weg wieder nach Hause zurück. Sie werden sich kaum an Einzelheiten erinnern, die auf diesem Weg zu sehen waren. Ihr SEPP® kannte die Bilder schon. Er hat sie als selbstverständlich hingenommen. Das kann schon ganz anders aussehen, wenn die Straße gesperrt ist oder Sie einen anderen Weg nehmen mussten. Sofort hat Ihr SEPP® Bilder, die er aufräumen musste.

      Vollkommen unbekannt sind dem SEPP® die Worte „nicht“ oder „kein“, „nicht“ kennt er nicht. Für diese Worte findet unser SEPP® in der rechten Gehirnhälfte kein Bild. Wie auch. Haben Sie schon je in Ihrem Leben einmal versucht, sich das „Nicht“ vorzustellen? Ich will Sie jetzt nicht nach dem Resultat Ihrer Überlegungen fragen. Sehen Sie, Werbestrategen machen hiervon gelegentlich Gebrauch. „Nichts ist unmöglich“, Sie kennen diesen Spot. Was will er eigentlich suggerieren? Genau, „Alles ist möglich“! Oder: Geht „nicht“ gibt’s „nicht“. Was versteht jetzt Ihr SEPP®? Genau, es gibt alles und damit geht auch alles. Ich fordere Sie jetzt auf: Stellen Sie sich jetzt nicht Ihre eigene Nase vor! Ihr SEPP® unternimmt dennoch etwas. Was nämlich hat er verstanden? Genau: Eigene Nase.

      So gesehen hat die Formulierung „Ich wage gar nicht daran zu denken“ lediglich eine verbale Schutzfunktion. Denn Sie werden es dennoch TUN®.

      Bieten sie Ihrem SEPP® doch mal folgende Aufforderungen an und betrachten Sie die Bilder, die er geholt hat:

      • „Schneide dir nicht mit dem Messer in den Finger!“

      • „Laufe nicht auf die Straße, sonst wirst du überfahren!“

      • „Bitte nicht den Rasen betreten!“

      • „Sei bitte nicht so laut“

      • „Fass das nicht an, du verbrennst dich!“

      • „Fahrstuhl in Brandfall nicht benutzen!“

      Nun? Wie sahen Ihre Bilder aus?

      Im ersten Fall kann Ihr SEPP® die Sachverhalte „schneiden“, „Finger“ und „Messer“ verarbeiten, hier hat er Bilder. Er muss also, um diese Aufforderung tatsächlich umzusetzen, noch eine Reihe weiterer Bilder hervorholen, um die genannten drei Bilder zu koppeln. Auf direktem Wege ist das nicht möglich, weil Ihr SEPP® kein Bild vom „nicht“ haben kann. Anbieten kann er Ihnen hier Messer-scharf-Finger-schneiden- Schmerz.

      Der zweite Fall gestaltet sich ähnlich. Straße-Autos-schnell-überfahren- Unfall, wenn nicht gar tot.

      Und schließlich das dritte Beispiel: Rasen-gehört dem Nachbarn-betreten-gibt Ärger.

      Sie wissen jetzt schon einiges über den SEPP®. Erkennen Sie ihn in den oben geschilderten Befindlichkeiten wieder? Und denken Sie immer daran: Halten Sie positive Zwiesprache mit ihm. Ein fröhlicher, gut gelaunter SEPP® bringt Ihnen die Bilder, die Sie motivieren und voller Energie Ihre Aufgaben erledigen lassen.

      Stellen Sie sich vor, Sie wären zu einem Vorstellungsgespräch unterwegs. Die ausgeschriebene Position entspricht im vollen Umfang Ihren Wünschen und Vorstellungen und wäre eine Riesenchance, die eigene Karriere voranzubringen. Und zack, da schließt Ihnen ein unguter Gedanke durch den Kopf. Welche Bilder bringt Ihnen Ihr SEPP®? Sie sehen sich jetzt schon in dem angebotenen Sessel immer kleiner werden, Sie ziehen den Kopf ein. In der Magengegend macht sich ein flaues Gefühl bemerkbar und Ihre Hände bewegen sich auch irgendwie fahrig. Eigentlich möchten Sie am liebsten umkehren. Das alles ist möglich und jeder kennt solch eine Situation.

      Machen Sie Ihren SEPP® doch einmal zu Ihrem besten Freund. Lassen Sie sich Bilder anliefern, die Ihnen tatsächlich gerecht werden. Führen Sie sich vor Augen, welche Aufgaben Sie bislang erfolgreich gemeistert und welchen Anforderungen Sie in herausragender Weise entsprochen haben. Rufen Sie Bilder auf, in deren Rahmen das anstehende Gespräch in einer entspannten Atmosphäre verlaufen wird. Der Personalchef trägt eine nicht unbeträchtliche Verantwortung und ist auf der Suche nach einem qualifizierten Mitarbeiter. Nicht nur Sie wollen etwas, auch er. Deshalb trägt der Ausschreibungstext seine Unterschrift. Das sollten Sie sich vergegenwärtigen.

      Und Sie müssen felsenfest davon überzeugt sein, haargenau der Mitarbeiter zu sein, den er sucht. Das muss Ihnen klar sein. Warum sonst haben Sie auf diese Ausschreibung überhaupt reagiert?

      Sie sollten mit Ihrem SEPP® auch gelegentlich kommunizieren. Einfacher gesagt: Führen Sie ruhig das Selbstgespräch, das positive. Normalerweise haben Sie den größten Einfluss auf sich selber und den sollten Sie nutzen. Im Vorfeld wichtiger persönlicher Entscheidungen ziehen Sie ganz einfach mal zurück und befragen Ihren SEPP®. Diskutieren Sie negativ, wägen Sie unendlich ab oder erwähnen mögliche Risiken: Das Ergebnis dieses Dialogs wird negativ ausfallen. Bedenken Sie realistisch und besprechen die anstehende Problematik positiv, wird die Entscheidung einen positiven Ausgang haben.

      Auf einen Sachverhalt möchte ich Sie noch aufmerksam machen. Jeder von Ihnen hat für die unterschiedlichsten Begriffe seine eigenen Bilder. Nehmen wir: grüner Rasenteppich. Für den Einen verbindet sich damit Frühsommer, herrlichstes Wetter, Ruhe und Entspannung. Der Andere siehst das unter Umständen ganz anders, denn ihm fällt ein: Rasen mähen. Oder nehmen wir: Weihnachten. Für den Einen ist das verbunden mit Besinnlichkeit oder einem guten Essen. Dem Anderen fällt nur ein: Die Schwiegermutter kommt zu Besuch.

      Sie sehen, dass die Vorlieben, Interessen und Erfahrungen eines Menschen seinen SEPP® bei der Abgabe seiner Bilder wesentlich beeinflussen.

       „Ohne Wertung“

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