Shinobi - Der Weg der Schatten. Danny Seel

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Shinobi - Der Weg der Schatten - Danny Seel Shinobi

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er nicht allzu oft zu Gesicht bekam und der auch jetzt wahrscheinlich nicht da war, schon seit einiger Zeit alleine lebte. Seitdem sein anderer Sohn und seine Tochter das Elternhaus verlassen hatten, um in ihr eigenes zu ziehen, schien ihm sein Leben viel einsamer geworden zu sein. Obwohl er sie fast jeden Tag in Nabari sah, hatte er nicht mehr so oft die Möglichkeit mit ihnen zu sprechen wie früher, als sie noch bei ihm gewohnt hatten.

      Nachdem Jiraiya sich schnell umgezogen hatte, ging er in sein Schlafzimmer und öffnete eine Holzkiste, um dort einen Futon herauszuholen. Langsam breitete er diese Schlafmatratze auf dem Boden aus.

      Müde legte er sich hin, zuckte jedoch auf, als er spürte, wie ein spitzer Gegenstand sich in seinen Rücken bohrte. Er setzte sich auf und griff nach dem Objekt, wobei er es sich direkt vor die Nase hielt. Sobald er begriff, was es war, erweichten seine Gesichtszüge.

      Es war die Haarnadel seiner Frau.

      Er seufzte betrübt, als er an sie dachte. Zehn Jahre waren bereits nach ihrem Tod vergangen. Er erschauerte und korrigierte sich selbst: Nein, nachdem sie ermordet wurde. In seinen Armen hatte sie ihren letzten Atemzug gemacht, während ihr Blut seine Kleidung durchtränkte.

      Gekränkt brach er mit diesen Erinnerungen ab. Sie waren viel zu schmerzvoll für ihn und er wollte sie lieber dort lassen, wo sie hingehörten – in der Vergangenheit. Schnell verscheuchte er seine Gedanken und legte sich hin, um zu schlafen.

      Kaum waren zehn Minuten vergangen, als er auf einmal aufwachte. Er hatte ein Geräusch wahrgenommen, das für ungeübte Ohren nicht einmal bemerkbar wäre.

      Hastig setzte er sich auf. Außer ihm sollte eigentlich niemand im Haus sein. Plötzlich bekam er eine schlechte Vorahnung …

      Er schluckte, als die Angst in ihm hochstieg und griff furchtsam, aber entschlossen nach seinem Kurzschwert, welches neben ihm lag und in einer Schwertscheide steckte. Nur einen einzigen Gedanken hatte er im Kopf.

       Er ist wieder da.

      Jiraiya wusste nicht, wie es möglich sein könnte, doch er spürte seine Anwesenheit. Er wusste, dass es er war und kein anderer. Und er wusste auch, weshalb er gekommen war …

      Er wollte Rache …

      Jiraiya blieb totenstill und lauschte angestrengt. Draußen wütete immer noch das Gewitter, das jedoch schon etwas abgenommen hatte, sodass er jede Bewegung in seinem Haus viel leichter hören konnte. Die meisten Dorfbewohner schliefen bereits tief und fest, weil es Mitternacht war. Nur er nicht …

      Er atmete tief ein und schloss einen Moment lang die Augen, um seine fünf Sinne zusammenzunehmen. Seine drei größten Feinde verbannte er aus seinem Verstand: das Zögern, die Furcht und den Zweifel. Sein Körper spannte sich unwillkürlich an, als er die Anwesenheit eines Menschen schlagartig hinter sich wahrnahm.

      Er spürte den Angriff, bevor er ihn sah.

      Instinktiv seinen Oberkörper nach links neigend, ließ er sich in diese Richtung fallen und fühlte einen kleinen Luftzug an seiner Wange, als eine Klinge knapp seinen Kopf verfehlte. Ihm gelang es, seinen Sturz in eine Seitwärtsrolle umzuwandeln und auf die Beine zu springen. Abwehrbereit drehte er sich um und riss mit einer geschickten Bewegung sein Schwert aus der Scheide, die er sogleich fallen ließ. Seine Augen weiteten sich, bevor er sie wieder wütend zusammenkniff, als sich seine schlimmsten Befürchtungen bestätigten.

      Er schnappte nach Luft. „Takeru.“

      Der Mann, der ihn angegriffen hatte, schaute ihn zuerst emotionslos an. Gelassen trat er einen Schritt auf ihn zu, sodass Jiraiya sein vernarbtes Gesicht noch besser erkennen konnte, dessen Bleiche selbst einen erwachsenen, kampferprobten Mann einschüchtern konnte. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem boshaften Lächeln.

      „Freust du dich denn nicht, mich wiederzusehen, alter Freund?“

      Jiraiya ignorierte die Frage. „Wie kannst du es wagen, wieder zurückzukommen? Du hast geschworen, dich hier nie wieder blicken zu lassen! Ich habe dich vor langer Zeit aus Nabari verbannt!“

      Takeru schnaubte verächtlich. „Du bist ein Narr, wenn du geglaubt hast, dass ich diesen Schwur halten würde. Das Verlangen nach Vergeltung hat mich dich aufsuchen lassen, denn ich habe eine unerledigte Angelegenheit, die ich zu Ende bringen muss. Ich glaube, du weißt ganz genau, was ich meine.“

      Drohend machte er einen Schritt auf Jiraiya zu und hob leicht sein Kurzschwert. Der Letztere bemerkte, wie Takeru heimlich ein paar Shuriken, Wurfsterne, aus einer verhüllten Tasche herauszog.

      Unsicher darüber, wie er darauf reagieren sollte, blieb er bewegungslos stehen und starrte seinen Rivalen an. „Was willst du?“

      Takeru grinste grimmig. „Dir ein Ende setzen!“

      Plötzlich warf er zwei Shuriken nacheinander auf seinen Gegner. Bedenkenlos wich Jiraiya zur Seite aus und zerspaltete einen der Wurfsterne direkt in der Luft, bevor er sich in seinen Hals bohren konnte. Er musste nicht aufsehen, um zu wissen, dass Takeru mit einem Schwertstoß aufeinanderfolgen würde. Unverzüglich hob er sein Ninjatō, sein gerades Kurzschwert mit einer viereckigen Parierstange, um den Angriff zu parieren.

      Mit einem Klirren prallten zwei Klingen aufeinander. Einen Augenblick lang verharrten die beiden Männer in dieser Stellung und starrten sich gegenseitig in die Augen. Im Blick seines Widersachers konnte Jiraiya nur Hass sehen, blinden Hass, der schon in ihrer Kindheit Wurzeln geschlagen hatte.

      Mit einem unterdrückten Schrei versuchte Takeru seinen Gegner gegen die Papierwand zu werfen, indem er sein ganzes Gewicht nutzte, um ihn vorwärts zu stoßen. Der Hauch eines Lächelns erschien auf Jiraiyas Gesicht, als er seine Chance sah. Statt sich zu widersetzen, zog er sein Schwert an sich und duckte sich.

      Zu spät bemerkte Takeru seinen Fehler. Erschrocken riss er vor Angst die Augen auf, bevor er über Jiraiyas Rücken taumelte. Mit dem Kopf knallte er heftig gegen die Papierwand vor ihm, die sofort zerriss und deren Balken mit einem lauten Krach zerbrach.

      Fluchend und hustend, erhob er sich, als ihm Staub in die Luftröhre gelangte. Eilig schaute er sich um, bis er seinen Feind erneut finden konnte. Jiraiya bückte sich und betrat das dunkle Zimmer, ohne der gebrochenen Wand seines Hauses die mindeste Aufmerksamkeit zu schenken. Dann stand er genauso still wie zuvor. Sein Rivale kannte ihn nur allzu gut und wusste, dass dieser einen Trick im Ärmel hatte und ihn im günstigsten Moment einsetzen würde.

      „Worauf wartest du? Auf eine Einladung?“

      Takeru lachte leise vor sich hin, als er diese Stichelei hörte. Der Ton seiner Stimme deutete unverkennbaren Spott an.

      „Wenn ich auf eine Einladung gewartet hätte, wäre ich nicht hier. Ergib dich hier und jetzt! Wenn du’s tust, schwöre ich deinen Tod schmerzlos zu machen.“

      Jiraiyas Augen verengten sich zu Schlitzen. „Ich habe dich schon einmal besiegt und ich schaffe es nochmal.“

      „In meinem ganzen Leben habe ich nur eine einzige Niederlage erlitten – eine einzige!“, zischte Takeru und warf sich auf seinen Gegner.

      Gewandt wich Jiraiya dem Angriff aus und konterte mit einem stechenden Schwerthieb. Sobald er abgewehrt wurde, konnte er ohne Schwierigkeiten den konsekutiven Stoß seines Widersachers vorhersagen und bereitete sich darauf vor, ihn zu blockieren.

      Zornig umklammerten Takerus

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