Lichter in der Nacht. René Christen

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Lichter in der Nacht - René Christen

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Weg zum Frieden mit Gott ist. Wie die Gemeinde in Thyatira, arbeitet auch diese Gemeinde fokussiert gemäß dem Kernauftrag der Bibel: Gott und den Nächsten lieben, Menschen zu Jesus Christus führen und sie lehren, wie sie bei Jesus bleiben (Luk 10,26–28 / Matth 28,19.20).

      Ermahnung: Sie sollen um jeden Preis dranbleiben und «überwinden», denn da wartet am Ziel im Himmel etwas ganz Gewaltiges.

      Kommentar: Es ist faszinierend, wie das Festhalten am Wort Gottes und am evangelistischen Auftrag wiederum Gott dazu bewegt, dass in dieser Gemeinde Menschen zu Jesus Christus finden. Gott hat ihnen eine «offene Tür» zu verlorenen Menschen gegeben und niemand kann diese schließen, denn sie ist übernatürlich geöffnet. Durch das Festhalten an Gottes Wort hat auch das Gebet in dieser Gemeinde einen hohen Stellenwert. Und so wird auch diese Gemeinde qualitativ und quantitativ weiter wachsen.

      7. Offb 3,14–22: Die Gemeinde in Laodicäa = die laue Gemeinde

      Lob und Ermutigung: Davon ist im Brief an diese Gemeinde nichts mehr zu finden.

      Ermahnung: Gott kennt die Werke dieser Gemeinde. Aber alles, was er bei ihr vorfindet, ist weder «kalt noch heiß». Diese Gemeinde ist ohne inhaltlichen Tiefgang. Insbesondere ohne biblischen Tiefgang. Es gibt noch gewisse christliche Tätigkeiten und Programme, aber keine Fokussierung auf den in der Bibel definierten Auftrag, um diesen leidenschaftlich und opferbereit zu leben. Diese Gemeinde schätzt sich auch völlig falsch ein: Sie sagt von sich, dass sie «reich» ist und keine Reformation nötig hat. Gottes Einschätzung ist ganz anders: Diese Gemeinde ist «elend, bemitleidenswert, arm, blind, nackt».

      All das ekelt Gott geradezu an, sodass er damit droht, diese Gemeinde «auszuspeien». Gott ermahnt diese Gemeinde, die Werte Gottes wieder zu ihren Werten zu machen, welche wertvoll wie Gold sind. Sie sollen sich wieder mit jenen Prioritäten «einkleiden», welche Gottes Prioritäten sind. Sie sollen ihre Augen und damit ihren Blick so kurieren, dass sie wieder einen Blick für die eigentlichen Anliegen Gottes bekommen.

      Gott wird alles daran setzen, damit diese Gemeinde wieder gesunden kann. Selbst wenn schwierige Erziehungswege notwendig sind. Gott fordert diese Gemeinde auf, umzukehren und damit Buße zu tun. Er gibt ihnen das seelsorgerliche Signal, dass er wie an eine Tür klopfend auch bei ihnen anklopft. Doch die Tür müssen sie selbst öffnen.

      Auch dieser Gemeinde versucht Gott den Blick auf das eigentliche Ziel zu schärfen: auf den Himmel. Mit Jesus Christus einmal «auf dem Thron zu sitzen» ist doch eine hoch motivierende Aussicht im Gegensatz zu einem rein formellen, wie abgestandenes Wasser wirkenden Alltag, der bloß auch noch etwas christlich ist.

      Kommentar: Auch diese Gemeinde in Laodicäa schätzt sich selbst völlig falsch ein: «Du sagst: ‹Ich bin reich und reich geworden und brauche nichts›, und weißt nicht, dass du elend und bemitleidenswert, arm, blind und bloß bist.» Die Leidenschaft dieser Gemeinde ist nicht auf das Gebet, das Wort Gottes und den auftragsorientierten Gemeindebau gerichtet, sondern bloß noch auf Nebensächlichkeiten. Unwichtiges wurde wichtig und Wichtiges wurde unwichtig. Dass Gott auch diese Gemeinde nicht aufgegeben hat, sondern immer noch anklopft, ist Ausdruck seiner enormen Leidenschaft und wofür sein Herz schlägt: die kirchliche Gemeinde.

      8. «Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt.» Mit dieser Aussage enden alle sieben Briefe. Einmal mehr will uns Gott damit anschaulich mahnen, dass Zuhören und Lernen anstrengend sind. Allein Ohren zu haben ist noch keine Garantie, dass der Mensch auch wirklich zuhört, auswertet, umsetzt, Gott gehorcht und damit die Wahrheit mehr liebt als die Lüge. All das gilt für jede einzelne Person einer Gemeinde ganz persönlich und insbesondere für die Leiterinnen und Leiter einer Gemeinde.

       Offenbarung 4,1–11

       Der Himmel öffnet sich

      Dieses Bild zum Bibeltext in Offb 4,1–11 wurde von Martin Christen illustriert: www.atelier-jona.ch. Es zeigt Gottes Anweisung an Johannes, wie er über eine «Treppe» vom Diesseits ins Jenseits steigen soll, um völlig neue Dimensionen zu entdecken: «Komm hinauf und schau mitten in die Zentrale der Welt- und Heilsgeschichte und hier werde ich dir zeigen, was zukünftig geschehen muss.»

      1. Offb 4,1: Wir werfen einen Blick an den Ort, wo die Welt- und Rettungsgeschichte (Heilsgeschichte) zum Ziel geführt wird:

      1.1 Die Formulierung «nach diesem» kommt in Vers 1 gleich zweimal vor: Schilderten Offb 2 und 3 die Gegenwart, bietet der Text ab Offb 4 bis Offb 22, was «nach diesem» geschehen wird: einen Blick in die ferne Zukunft aus der «Vogelperspektive». Besser gesagt: aus der allwissenden und allsehenden Gottesperspektive, denn Johannes wird gebeten: «Komm hier hinauf.» Konkreter: «Komm hinauf und schau mitten in die Zentrale der Welt- und Heilsgeschichte und hier werde ich dir zeigen, was zukünftig geschehen muss.» Nicht eventuell «geschehen wird», sondern unaufhaltsam «geschehen muss». Auch jene Ereignisse, die wir uns noch nicht vorstellen können.

      2. Offb 4,2–11: Gott und seine engste Umgebung an diesem zentralen Ort:

      2.1 Vers 2: Gott sitzt auf einem Thron. Das ist ein Bild dafür, dass Gott letzte Verantwortung übernimmt, lenkt, regiert. Nicht als verkitschter «Märchenkönig», wie dieses Bild bei uns weitgehend gespeichert ist, sondern als liebender, barmherziger, für die Wahrheit und unser Wohl kämpfender König in seinem Reich, dem Reich Gottes. Jenem Reich, welches mit Jesus Christus unter seinem Volk schon angebrochen ist (Matth 4,17), aber erst im Tausendjahr-Reich zur Vollendung kommen wird (Offb 20,1–6).

      2.2 Vers 3a: Gottes Aussehen leuchtet wie Edelsteine (wie Jaspis- und Sardesstein). Siehe auch Offb 21,11. Diese Steine symbolisieren, dass von Gott pure Herrlichkeit, Klarheit und Kostbarkeit ausgeht.

      2.3 Vers 3b: Ein Lichtkranz wie ein Regenbogen funkelt wie lauter Smaragde um Gottes Thron. Dieser Bogen betont Gottes Bundestreue und Gnade gegenüber den Menschen (1. Mo 9,13 = Bund mit Noah). Ebenso seine Herrlichkeit, Klarheit und Kostbarkeit.

      2.4 Vers 4: Um Gottes Thron, im äußersten Kreis, sind 24 weitere Throne aufgestellt und auf diesen Thronen sitzt je ein Ältester. Somit sitzen gesamthaft 24 Älteste auf diesen Thronen. Wer sind diese Ältesten? Von möglichen Erklärungen hat aus meiner Sicht die folgende am meisten Argumente für sich:

      Sie werden hier in Offb 4,4 mit dem griechischen Wort «Presbyteroi» bezeichnet. Dieses Wort bedeutet: Ältester (älter sein), Vorsteher, Gesandter, Repräsentant. Auf diesen 24 Thronen sitzen 24 Repräsentanten des Gottesvolkes. 12 Repräsentanten aus dem alten Bund in Anlehnung an die 12 Patriarchen der 12 Stämme Israels. Und 12 Repräsentanten des Gottesvolkes aus dem Neuen Bund in Anlehnung an die 12 ersten Jünger, welche Jesus auch Apostel nannte: Luk 6,12–16. Somit total 24 Älteste. Diesen Hinweis auf die 12 aus dem alten und 12 aus dem Neuen Bund spielt in der Offenbarung auch sonst eine Rolle: z. B. Offb 7,4ff. / 21,12–14. Die 24 Ältesten repräsentieren gemäß dieser Erklärung sozusagen das Volk Gottes aller Zeiten. Das Volk Gottes aus Juden und Heiden. Als Repräsentanten bringen sie z. B. auch die Gebete der Kinder Gottes vor Gott: Offb 5,8.

      Diese Ältesten tragen weiße Kleider und goldene Kronen. Die weißen Kleider weisen auf ihre Rettung durch Sündenvergebung hin: Offb 3,4.5.18 / 6,11 / 7,9ff. / 19,14. Die goldenen Kronen weisen auf ihre Stellung als Menschen hin, die als «Mitgekrönte» zum Sieger Jesus Christus gehören: Offb 2,10 / 3,11 / 2. Tim 4,8 / Jak 1,12 / 1. Petr 5,4. Schon im Alten Testament lesen wir von 24 Priester- und Sängerabteilungen in den

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