Lichter in der Nacht. René Christen

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Lichter in der Nacht - René Christen

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Als Repräsentanten des Gottesvolkes aller Zeiten wissen sie genau, wer und wo letztlich das Zentrum aller Machtzentren war und ist und bleibt: bei dem Gott der Bibel, dem Schöpfer. Bei dem, der im Zentrum auf dem Thron sitzt.

      2.5 Vers 5a: Blitze, Donner und gewaltige Stimmen gehen von dem Thron aus. Blitze, Donner und gewaltige Stimmen waren in der Bibel immer wieder Zeichen der Gegenwart Gottes und Zeichen für sein Reden, Gebieten und Trösten: 2. Mo 19,16ff. / 2. Sam 22,8ff. / Ps 77,17–21 / 97,2ff. / Offb 8,5 / 11,19 / 16,18. Diese Naturelemente sollen etwas von Gottes Unsichtbarkeit, sichtbarer und damit wahrnehmbarer machen.

      2.6 Vers 5b: Sieben Fackeln vor dem Thron = die sieben Geister Gottes = der Heilige Geist in seiner «Siebenfalt» und damit in seiner Vollkommenheit. Gemäß Jes 11,2 besteht der Geist Gottes in seiner Vollkommenheit aus (1) dem Geist des Herrn, (2) dem Geist der Weisheit, (3) dem Geist der Einsicht, (4) dem Geist des Rates, (5) dem Geist der Kraft, (6) dem Geist der Erkenntnis, (7) dem Geist der Ehrfurcht. In dieser siebenfachen Vollkommenheit brennt und leuchtet der Geist Gottes vor dem Thron Gottes.

      2.7 Vers 6: Vor dem Thron ist der Boden so etwas wie ein Meer, durchsichtig wie Glas, klar wie Kristall = unermesslich weit wie das Meer, kostbar und wertvoll wie Glas, durchsichtig und transparent wie Kristall.

      2.8 Verse 6–11: In der Mitte und um den Thron herum stehen vier lebendige Wesen. Sie gehören zum engsten Kreis Gottes, welcher auf dem Thron sitzt, und um das Lamm Jesus Christus (Offb 5,6). Wer sind diese vier lebendigen Wesen? Von verschiedenen möglichen Erklärungen hat aus meiner Sicht die folgende am meisten Argumente für sich:

      2.8.1 Diese vier lebendigen Wesen sind eine Art Engelwesen des innersten Thronbereiches. Solche Wesen kennen wir aus dem Alten Testament: Hes 1,1–28 / 10,1–22 / Jes 6,1–4.

      2.8.2 Ihre Platzierung um den Thorn, ihre Ausstattung, ihr Aussehen und ihre Tätigkeit bieten uns Möglichkeiten, sie besser zu identifizieren:

      Verse 6–8: Die Ausstattung und das Aussehen der vier lebendigen Wesen:

      • Sie sind voller Augen: hinten, vorne, innen und außen an den Flügeln. Damit ist in diesem innersten Thronbereich Gottes viel Sehvermögen, viel Einblick, Weitblick und Wissen über das, was in unserer Welt, in der Zukunft und bei jedem einzelnen Menschen passieren wird. Gott hat einen allumfassenden Blick. Er handelt nicht blind. Auch die vor uns liegende apokalyptische Zeit der Weltgeschichte vollzieht sich unter seinen Augen: Jer 23,23.24 / Ps 32,8.19 / 33,18 / 139,3.9–12.16 / Hebr 4,13.

      • Sie haben je sechs Flügel. Damit geht von diesem innersten Thronbereich globale Mobilität aus. Es gibt keinen Ort, an dem Gottes Gegenwart nicht sein kann. Kein Ereignis der Weltgeschichte, kein Ereignis des einzelnen Menschen, welches Gott nicht weiß. Gott kann allgegenwärtig sein. Er ist nicht an unseren Raum und unsere Zeit gebunden.

      – Diese Flügel und damit die Allgegenwart Gottes werden auch in anderen Texten der Bibel beschrieben: Ps 36,6 / 57,11 / 108,5 / 139,5–10 / Jes 8,8 / Matth 1,23 / 28,20 / Apg 17,27.28.

      – Diese global anwesenden Flügel Gottes zeigen auch einen ständig präsenten Zufluchtsort für uns: 5. Mo 32,10.11 / Ps 17,8 / 63,7.8 / 91,4 / 139,5–10 / Jes 8,8 / Matth 23,37.38 / Luk 13,34.

      • Sie sehen je einzeln aus wie ein Löwe, ein Stier, ein Mensch, ein Adler. Damit werden sie uns als Wesen mit Bildern aus der Schöpfung vorgeführt. Bilder, welche Majestät (Löwe), überlegene Kraft (Stier), überlegenes Wissen (Mensch) und Schnelligkeit (Adler) skizzieren: Hes 17,3.7 / Offb 12,14.

      Verse 9–11: Die Aufgaben dieser vier Engelwesen:

      • Sie beten unermüdlich Gott in seinem Regierungs-, Erlösungs- und Gerichtshandeln an. In ihrem Lobpreis weisen sie auf Gott, auf Jesus Christus, auf das Lamm Gottes hin: «Unermüdlich, Tag und Nacht, rufen sie: ‹Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der allmächtige Gott, der schon immer war, der heute da ist und der kommen wird!› Diese vier Lebewesen loben und preisen den, der vor ihnen auf dem Thron sitzt und immer und ewig leben wird» (V. 8.9). Siehe auch Offb 5,8.9 / 5,14 / 7,11.12 / 19,4.

      • Sie stehen Gott in seinem Regierungs-, Erlösungs-, Bewahrungs- und Gerichtshandeln als Helfer zur Verfügung. Siehe auch Offb 6,1–7 / 15,7.8.

      3. Abschließender Kommentar: Die in diesem Kapitel beschriebenen Bilder der Offenbarung wirken auf uns heute weltfremd. Das hat seinen Grund: Wir sehen hier in den geöffneten Himmel hinein – in eine andere Welt: Da ist Licht. Sehr viel Licht. Keine Nacht. Es vibriert ob der Anbetung, dem Staunen, dem Dank, dem Heilig, Heilig, Heilig. Im Zentrum des Geschehens auf dem Thron: der lebendige Gott und Schöpfer und unmittelbar daneben Jesus Christus, das Lamm Gottes (Offb 5,6). Es blitzt, donnert und funkelt, denn hier ist derjenige, «der da war und der da ist und der da kommt» (Vers 8). Es flattert, fliegt, späht und drängt mit unbändiger Energie dahin, die Rettung Gottes für die im Dunkeln herumirrenden Menschen endlich zu vollenden. Sie ans Ziel zu bringen. Und wie im Gebet der 24 Ältesten proklamiert, soll alles Geschaffene wieder vollständig Gott zugeschrieben werden – Gott soll und darf wieder Gott sein: «Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen» (V. 11).

       Offenbarung 5,1–14

       Jesus Christus öffnet das Buch mit den sieben Siegeln

      1. Offb 5,1: Das Buch mit den sieben Siegeln:

      1.1 Es ist eine Buchrolle, innen und außen beschrieben.

      1.2 Diese Buchrolle ist mit sieben Siegeln versiegelt. Nach römischem Recht musste ein Testament, eine «letztwillige Verfügung», mit sieben Siegeln versehen sein. Dieses Buch mit den sieben Siegeln ist somit die rechtliche «letztwillige Verfügung» Gottes über die Zukunft der Menschheit, des Planeten Erde und den Neuanfang danach. Der Inhalt dieser «Verfügung» wird uns nach dem Öffnen des ersten und der weiteren Siegel in Offb 6–22 geschildert.

      Die typischen Merkmale einer rechtlich «letztwilligen Verfügung» in der Form einer Buchrolle mit sieben Siegeln sind:

      • Die Versiegelung weist auf eine Originalurkunde hin. Sie ist keine Fälschung.

      • Die Versiegelung markiert, dass die Buchrolle einen sehr wichtigen Inhalt aufbewahrt.

      • Die Versiegelung dient der Geheimhaltung des Buchrolleninhalts bis zu deren Öffnung.

      • Die Versiegelung dient als Sicherung des Inhaltes, sodass dieser nicht verloren oder vergessen geht.

      • Wer rechtsgültig versiegeln kann, hat entsprechende Vollmachten.

      2. Offb 5,2–4: Wer ist würdig, das Buch mit den sieben Siegeln zu öffnen?

      2.1 Vers 2: Das Wort «würdig» bedeutet in der griechischen Sprache: wert, angemessen, jemandem oder etwas gegenüber ins Gewicht fallen (Matth 3,8 / 10,10.11.13 / 22,8 / Luk 3,8 / 7,4.5 / 10,7 / 15,19.21 / 23,15.41 / Apg 13,46 / 23,29).

      Die hier gestellte Frage lautet somit: «Wer hat rechtmäßig so viel Gewicht und ist es wert, die versiegelte Buchrolle mit der letztwilligen Verfügung Gottes über die Zukunft der Menschheit, des Planeten Erde und der Zeit danach zu öffnen?»

      2.2

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