Lichter in der Nacht. René Christen

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Lichter in der Nacht - René Christen

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Gemeinde

      Lob und Ermutigung: In dieser Gemeinde gibt es viele Aktivitäten und Bemühungen. Sie haben ein breites Angebot. Sie bleiben geduldig und unermüdlich dran, prüfen konsequent und greifen wo nötig durch. Sie sind enorm leidensbereit und geben alles für den Betrieb ihrer Gemeinde.

      Ermahnung: Aber die Mehrheit dieser Gemeinde hat die «erste Liebe» zu Jesus Christus verloren. Es geht ihnen letztlich nicht mehr um ihre Liebe und damit ihren Dienst für Jesus Christus, sondern um ihre Aktivitäten, ihre Programme, ihre Systeme. Sie sollen nochmals an den Anfang in die Zeit der ersten Liebe zu Jesus Christus gehen, dort umkehren, neu anfangen, Buße tun.

      Kommentar: In dieser kirchlichen Arbeit in Ephesus wird vor lauter Aktivismus nicht mehr Jesus Christus gedankt und Jesus Christus angebetet. Die gemeinsamen Gebetszeiten mit dem auferstandenen Jesus sind verblasst. Das konsequente Fragen, was Jesus in dieser oder jener Situation tun würde, ist Nebensache.

      2. Offb 2,8–11: Die Gemeinde in Smyrna = die leidende Gemeinde

      Auch in dieser Gemeinde ist viel Aktivität, sind viele «Werke». Aber da ist auch auffallend viel Leiden, sind viele Schwierigkeiten und Prüfungen, viel Verachtung, Verfolgung, Gefängnis und Lästerung. Die Leute dieser Gemeinde fühlen sich durch diese Leiden oft arm und vergessen.

      Lob und Ermutigung: Ihr kommt euch oft arm vor, aber in Jesus Christus seid ihr reich beschenkt!

      Ermahnung: Bleibt treu bis in den Tod! Fürchtet euch nicht! Fixiert eure innere Blickrichtung immer wieder auf das große Endziel, den Himmel, die «Krone des Lebens».

      Kommentar: Eine Gemeinde, die sich bewusst ist, dass «Gott im Schwachen mächtig ist» (2. Kor 12,9) und dass Gott durch wenige Fische und Brote viele nähren kann (Matth 14,13–21), ist viel reicher und gesünder als eine überhebliche und stolze Gemeinde. Kommt dann noch Verfolgung dazu, ist das eine zusätzliche Herausforderung und schwer zu verstehen. Aber aus der Kirchengeschichte lernen wir, dass oft erst große Herausforderungen zu geistlichen Erweckungen führten.

      3. Offb 2,12–17: Die Gemeinde in Pergamon = die durch Irrlehre bedrohte Gemeinde

      Auch diese Gemeinde ist noch aktiv und hat ihre «Werke». Sie ist in einer Stadt beheimatet, die von der Macht des Bösen, von Satan, besonders besetzt ist. Dieses Umfeld wird zunehmend eine Gefahr für diese Gemeinde, denn es schleichen sich vermehrt Irrlehren aus diesem Umfeld in diese Gemeinde ein. Auf der Akropolis von Pergamon befand sich z. B. ein großer Zeus-Altar. Pergamon war auch ein Zentrum des Götzen Asklepios, des Gottes der Medizin.

      Lob und Ermutigung: Gott weiß, in welchem verführerischen Umfeld diese Gemeinde zuhause ist. Er sieht, dass diese Leute damit besonders herausgefordert sind. Gott sieht auch, dass sie trotz enormen Versuchungen an ihm als dem lebendigen Gott festhalten und ihn nicht verleugnen. Auch dann nicht, als Antipas, ein Mitarbeiter der Gemeinde, getötet wurde.

      Ermahnung: Die Irrlehre Bileams gewinnt zunehmend Einfluss in dieser Gemeinde. Dies ist eine Anspielung auf 4. Mo 22–25. Kurz zusammengefasst verführte Bileam das Volk Israel zu Unzucht und Götzenfesten. Damit lehrte Bileam letztlich, dass auch ein Gottesglaube voller Kompromisse für Gott gut genug ist. Auch die Irrlehre der Nikolaiten beeinflusst zunehmend. Die Nikolaiten lehrten Ähnliches wie Bileam: Sie verdrehten die Gnade Gottes in eine billige Gnade. Sie machten aus der in Jesus Christus geschenkten Freiheit eine «Lizenz zum Sündigen», da Jesus als gnädiger Gott ja immer wieder vergeben wird. Gott fordert diese Gemeinde dringend auf, umzukehren und damit Buße zu tun.

      Kommentar: Das Umfeld und die Zeit bestimmen eine Gemeinde mit. Die Frage ist nur, ob Umfeld und Zeit auch ihre Lehre bestimmen oder nur ihren Stil. Eine gesunde und damit wachsende Gemeinde sucht geradezu ihren Stil ihrem Umfeld und ihrer Zeit anzupassen, um «auf alle Weise etliche zu retten» (1. Kor 9,19–23). Aber sie muss ständig darauf achten, dass ihre Lehre und damit ihr Inhalt nicht vom Umfeld und der Zeit bestimmt ist, sondern vom ewiggültigen Wort Gottes. Ansonsten wird sie immer mehr von Irrlehren und damit von Lügen durchsäuert. Aber nur Wahrheit befreit (Joh 8,31.32).

      4. Offb 2,18–29: Die Gemeinde in Thyatira = die auftragsorientierte Gemeinde

      Das ist eine Gemeinde, die fokussiert vom Kernauftrag der Bibel her denkt und Gemeinde baut: Wir sind beauftragt, Gott und den Nächsten zu lieben, Menschen zu Jesus Christus zu führen und sie zu lehren, wie sie bei Jesus bleiben (Luk 10,26–28 / Matth 28,19.20).

      Lob und Ermutigung: Gott sieht in dieser Gemeinde viel Aktivität, viele Dienste, viel Liebe untereinander und viel Gottvertrauen. Auch viel geduldiges Dranbleiben in schwierigen Situationen. Zudem nehmen diese Qualitäten und Früchte zu. Sie wachsen und entwickeln sich weiter. Gott hilft ihnen, einen Blick auf das Ende zu werfen: Wenn sie weiter dranbleiben und nicht aufgeben, werden sie einmal mit Jesus Christus zusammen im Tausendjahr-Reich mitgestalten und mitregieren.

      Ermahnung: Aber auch dieser Gemeinde drohen Gefahren. Eine Frau mit dem Namen Isebel lehrt, dass man als Nachfolger eines gnädigen Gottes großzügig mit der Sünde umgehen darf. Die Gemeinde soll sich entschieden gegen diese Lehre positionieren. Zudem fordert Gott sie auf, an dem vielen Guten und Wertvollen, welches in ihrer Gemeinde entstanden ist, festzuhalten. Festhalten, bis sie am Ziel sind, und nicht vorher aufgeben.

      Kommentar: In dieser Gemeinde in Thyatira wird unermüdlich danach gefragt, was dem Auftrag gemäß der Bibel dient. Nicht Traditionen oder Trends bestimmen, sondern das, was diesen Auftrag wirksam umsetzt. Statt Streit finden wir in dieser Gemeinde viel fleißiges, ziel- und lösungsorientiertes Arbeiten. Zudem wird dieses Arbeiten eng umgeben vom Gebet als hohe Priorität.

      5. Offb 3,1–6: Die Gemeinde in Sardes = die tote Gemeinde

      Lob und Ermutigung. Davon ist in diesem Brief fast nichts mehr zu finden. Es steht bloß noch, dass zumindest einige wenige Jesus treu geblieben sind.

      Ermahnung: Diese Gemeinde meint, dass sie lebt, aber sie ist geistlich tot. Auch sie haben Werke, aber die sind nicht das, was Gott als Kernauftrag einer christlichen Gemeinde sieht. Gott fordert sie auf, aufzuwachen und zudem jene zu stärken, die sonst auch noch in dieses tödliche Fahrwasser geraten. Gott ermahnt sie, nochmals an den Anfang ihrer Umkehr zu Gott zurückzukehren und nochmals neu anzufangen. Sie sollen zu Gott umkehren und damit Buße tun. Gott erinnert sie daran, dass Jesus Christus wiederkommen wird und dass bei ihnen die große Gefahr besteht, zu diesem Zeitpunkt gar nicht bereit zu sein für den Himmel.

      Kommentar: Die Analyse «Du hast den Namen, dass du lebst, und bist doch tot» ist erschütternd. Demzufolge gibt es auch in der kirchlichen Landschaft Fehleinschätzungen. Bestehende und ihrem Namen nach anerkannte Kirchen können inhaltlich und geistlich tot sein. Was jedoch tot ist, kann nicht mehr wachsen und wird mit der Zeit inexistent.

      6. Offb 3,7–13: Die Gemeinde in Philadelphia = die auftragsorientierte Gemeinde

      Lob und Ermutigung: Gott sieht die Werke dieser Gemeinde in Philadelphia und insbesondere ihre enormen Bemühungen und ihr Beten, dass Menschen zu Jesus Christus umkehren. Gott sieht, dass er durch die Arbeit dieser Gemeinde Menschen zu sich rufen kann. Deshalb hat Gott ihr «offene Türen» zu suchenden Menschen gegeben. Eine Tür, die niemand zuschließen kann. Selbst aus einer extremen satanischen Randgruppe finden Menschen durch diese Gemeinde zu Jesus. Diese Gemeinde empfindet ihre Kraft zwar klein, was auch ganz normal ist, denn Gottes Kraft kommt gerade im und durch den Schwachen zum Durchbruch (2. Kor 12,9). Zudem hat diese Gemeinde eine enorme

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