Lichter in der Nacht. René Christen

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Lichter in der Nacht - René Christen

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Jesus unterwegs war, wirkte diese Begegnung, diese Größe, diese Herrlichkeit dermaßen einzigartig, dass er vor Berührung erstarrt zu Boden fiel.

      6. Offb 1,17b-18: Wie Gott den Johannes vorbereitet und stärkt, bevor er ihn in die Zukunft sehen lässt:

      6.1 Nachdem Johannes vor lauter Staunen und Faszination wie tot umfiel, folgt die nächste, mich zutiefst berührende Überraschung. Es ist die Art, wie Jesus reagiert: «Gott legt seine rechte Hand auf Johannes.» So feinfühlig und persönlich ist die vertraute Beziehung zwischen dir und dem lebendigen Gott der Bibel!

      6.2 Von Angesicht zu Angesicht spricht Gott dem Johannes weitere, gewaltige Sätze zu, um ihn auf den Blick in die ferne Zukunft, das Ende und die Neuschöpfung vorzubereiten:

      6.2.1 «Fürchte dich nicht!», und begründet das mit den folgenden sieben Eigenschaften Gottes:

      • «Ich bin der Erste.»

      • «Ich bin der Letzte.»

      • «Ich bin der Lebendige.»

      • «Ich war tot,

      • doch ich lebe wieder» = Ich bin Jesus Christus, nicht nur der Gekreuzigte, sondern auch der Auferstandene.

      • «Ich lebe für immer und ewig.»

      • «Ich habe die Schlüssel (= die Vollmacht) über den Tod und das Totenreich.»

      7. Offb 1,19: Wie Johannes das Buch der Offenbarung gliedern soll:

      7.1 «Schreibe auf, was du gesehen hast …» = was Johannes bisher in Offb 1,4–18 über Gott, Jesus Christus und seinen Geist gesehen und gelernt hat.

      7.2 «Schreibe auf, was jetzt ist …» = schreibe an die sieben Gemeinden, die du gut kennst. Dies ist insbesondere der Inhalt der sieben Briefe an die sieben Gemeinden in Offb 2 und 3.

      7.3 «Schreibe auf, was nach diesem (danach und damit in der Zukunft) geschehen wird …» = schreibe über die zukünftigen Ereignisse. Diesen Teil bilden die Kapitel 4–22 (Siehe auch die Einleitung zu Offb 4,1: «Nach diesem sah ich im Himmel eine offene Tür»).

      8. Offb 1,20: Erneut enthüllt Gott dem Johannes ein herzergreifendes Geheimnis: «Was das Geheimnis der sieben Sterne, die du auf meiner rechten Hand gesehen hast, und die sieben goldenen Leuchter betrifft: …»

      «Die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden.» Die Sterne in Gottes Hand sind Engel (Repräsentanten/Vertreter) der kirchlichen Gemeinden. Diese trägt er nahe bei sich. Hält sie fest in seiner Hand. Sie sind ihm immens kostbar. Siehe auch Punkt 4.9.

      «… und die sieben Leuchter sind sieben Gemeinden.» Die Leuchter sind die kirchlichen Gemeinden. Auch diese sind in seiner unmittelbaren Umgebung. Ihnen ist er ganz nahe. Zum Greifen nahe. Zum Umarmen nahe. Siehe auch Punkt 4.1.

       Offenbarung 2 und 3

       Wenn Gott kirchliche Gemeinden analysiert

      In Offb 1 hat Johannes viel über Gott und das Jenseits gesehen und für uns aufgeschrieben. Ab Offb 4 wird er viel über die Zukunft und das Ende der Zeit und den Neuanfang sehen und aufschreiben. Zwischen diesen Kapiteln 1 und 4 sind die Kapitel 2 und 3. In diesen beiden Kapiteln analysiert Gott sieben Gemeinden (kirchliche Gemeinden), welche das Buch der Offenbarung als erstes erhalten (Offb 1,11).

      Gott macht damit nochmals deutlich, für wen und für was sein Herz schlägt: für die kirchliche Gemeinden. An sie schreibt er das Buch der Offenbarung. Sie sind seine erste Adresse. Dass sie gesund sind, ist ihm ein großes Anliegen. Noch konkreter: Sein Herz schlägt für die kirchliche Gemeinde, weil diese aus Menschen besteht, und Gott liebt Menschen über alles: Joh 3,16. Er nennt die Gemeinde sogar «seinen Leib» und sich selbst das «Haupt» der Gemeinde, welche «sein Leib ist» (Eph 1,22.23 / Kol 1,18). Für diese Menschen wurde das Buch der Offenbarung geschrieben. Für dich und mich. Gott will uns damit seelsorgerlich helfen, damit wir die dramatischen Ereignisse vor uns richtig einschätzen und gut versorgt durchstehen.

      Zurück zum Bild, welches vermittelt, dass die kirchliche Gemeinde der «Leib Jesu» ist: Wenn die einzelnen Glieder seines Leibes, egal welche, ob Auge, Hand oder Fuß, nicht gesund sind, schränkt das den Leib in seinen Aufgaben ein. Wenn die einzelnen Glieder zudem untereinander eine schlechte Koordination haben, gegeneinander arbeiten, streiten, nicht auf die Impulse und Ziele des Hauptes reagieren, sondern zerstreut irgendetwas tun, dann reden wir von einer schweren Behinderung. Exakt da setzen die beiden Kapitel 2 und 3 der Offenbarung ein: Die kirchliche Gemeinde vor Ort überlebt die Zeit bis zum Ende nur, wenn sie gesund ist. Deshalb analysiert Gott diese Gemeinden, lobt und ermahnt sie in sieben Briefen.

      Die Analyse kurz zusammengefasst: Gemeinde überlebt nur, wenn ihre einzelnen Glieder in ihrer Identität, in ihrer Ausrichtung auf Jesus Christus und in ihrem Auftrag gemäß den biblischen Vorgaben gesund sind. Alles andere wird nicht überleben und am Ende nicht dabei sein! Das klingt hart. Aber spätestens hier in der Offenbarung des Johannes sind viele Aussagen nicht mehr bewusst weich und behutsam, sondern schonungslos hart. Die Zeit drängt. Deshalb sind diese sieben Briefe an diese Gemeinden kurz, knapp, äußerst direkt, schonungslos, aber extrem hilfreich.

      In diesen Texten skizziert Gott je einen Grundtyp einer kirchlichen Gemeinde. Jede Gemeinde in der gesamten Kirchengeschichte kann einem dieser sieben Grundtypen zugeordnet werden. Du kannst somit deine kirchliche Gemeinde, in der du zuhause bist, mit den sieben Gemeindetypen vergleichen. Du kannst herausfinden, welche der sieben mit deiner am ehesten übereinstimmt, und dann die entsprechenden Analysen und Ermahnungen Gottes lesen. Achtung: Eine kirchliche Gemeinde besteht aus Menschen. Aus Menschen wie du und ich. Wir sind Gemeinde. Du und ich bestimmen mit, ob eine Gemeinde gesund oder krank ist. Ob sie aufblüht oder verwelkt. Ob sie lebendig oder tot ist.

      Noch etwas: jedes Wiederbeleben oder Gesunden einer kirchlichen Gemeinde ist eng gekoppelt ans Gebet für die Gemeinde. Deshalb schreibt Paulus in Kol 4,2: «Lasst euch durch nichts vom Gebet abbringen». Und in 1. Tim 2,1 ermahnt er uns, «vor allen Dingen zu beten.» Das Gebet des Einzelnen und das gemeinsame Gebet in der Gemeinde ist eines der großen Geheimnisse, um lebendige Gemeinde zu bauen. Dieses Beten zu vernachlässigen, beschleunigt den Tod einer kirchlichen Gemeinde.

      Ich werde die einzelnen Brieftexte an die sieben Gemeinden eher kurz erklären. Viele theologische Formulierungen und Bilder sind uns aus den Erklärungen zu Offb 1 schon vertraut. Es würde den Rahmen dieses Buches sprengen, wenn ich auf alle die Details eingehen würde. Damit sage ich nicht, dass diese wertlos sind. Ich sage nur, dass dies Gegenstand einer anderen Ausarbeitung sein müsste.

      Zum Adressaten der einzelnen Gemeinden: Alle sieben Briefe beginnen mit den Worten «Dem Engel der Gemeinde in … schreibe: …» Das griechische Wort, welches wir mit «Engel» übersetzen, muss vorerst einfach mal neutral mit «Bote» oder «Gesandter» übersetzt werden. Das muss nicht zwingend ein überirdisches Wesen sein, so wie wir das Wort «Engel» üblicherweise verstehen. Mit diesem neutralen Verständnis können wir davon ausgehen, dass ein Engel in diesen sieben Briefen der «Bote» oder «Gesandte» der entsprechenden Gemeinde ist. Man würde heute sagen: der Leiter, der Verantwortliche, der Abgesandte der entsprechenden Gemeinde. Auch in der Bibel werden Menschen manchmal als Engel bezeichnet. Siehe dazu meine Erklärungen zu Offb 1,10.16

      1.

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