Die Wut in der Blechkiste und die Kunst zu überleben. Stefan Rumpf

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Die Wut in der Blechkiste und die Kunst zu überleben - Stefan Rumpf

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zu führen.

      Einfach gesagt weist man dadurch nach, dass man mit den bezahlten 1% Privatnutzung zu viel bezahlt hat. Somit bekommt man Geld vom Finanzamt zurück. Ich persönlich habe das einige Jahre nicht gewusst, und echt Geld verschenkt…

      Zurück zum ersten Firmenauto, ein VW Passat

      Variant mit 150 PS, jetzt keine Rakete, aber schon ganz ordentlich.

      Und da der Sprit von der Firma bezahlt wurde, habe ich natürlich erstmal Gas gegeben.

      Da waren Verkehrsregeln eher hinderlich und die Straßenverkehrsordnung ganz weit im Gehirn nach hinten geschoben. Jeder andere Verkehrsteilnehmer war lediglich ein Bremsklotz…

      Kurz gesagt:

      Ich bin gefahren wie ein Terminator (da komm ich später nochmal zu) ich, ich, ich und nur schnell ans Ziel kommen.

      Einmal habe ich mir sogar mit einem Audi-Fahrer auf der A1 ein Rennen geliefert mit einem Audi Fahrer auf der A1.

      Die Autobahn war dreispurig und es herrschte recht viel Verkehr. Ich fuhr natürlich links und wollte schnell nach Hause.

      Hinter mir tauchte dann plötzlich der Audi auf. Natürlich fuhr er zu dicht auf. Ich dachte, was will der Arsch denn in meinem Kofferraum?

      Ich lies mich provozieren und fuhr schneller, er natürlich auch.

      So schaukelte sich das rauf, bis ich bei 200 km/h angekommen war.

      Es war unmöglich für mich bei dieser

      Geschwindigkeit nach rechts zu fahren, da die

      Lücken dort viel zu klein waren.

      Ich war wie im Wahn… Irgendwann überholte mich der Audi Fahrer dann rechts, scherte vor mir wieder ein und nötigte mich zu bremsen. Die Schlacht war zu Ende, ich hatte verloren.

      Gedacht hatte ich mir dabei nichts und mir war auch nicht klar, welchen Gefahren ich mich und andere Verkehrsteilnehmern ausgesetzt hatte.

      Aus heutiger Sicht ist es mir völlig unverständlich wie ich mich da so verhalten konnte…Zum Glück ist nichts passiert.

      Ärgerlich waren dann die regelmäßigen Tickets, die ich mir in dieser Zeit eingefangen hatte, hier mal 20 €, da mal 30 €, usw….

      Irgendwann kam dann auch die erste missachtete rote Ampel (für mich war natürlich noch gelb…aber der Polizist sah das anders).

      Ich hatte zwar einen guten Grund, ich war nämlich auf dem Weg ins Krankenhaus und wollte nicht zu spät kommen zur Geburt von Isabell. Aber auch das half nichts. 150 € und der erste Punkt, meinen Führerschein durfte ich zum Glück behalten.

      Ja, so ging das munter weiter, zahlen und fröhlich sein, war die Devise.

      Unachtsamkeit (beim Autofahren kann man ja so viele Dinge nebenbei machen) führten so zu kleineren Auffahrunfällen.

      Blöd nur, dass jedes Mal der Arbeitgeber informiert wurde, weil beim Firmenwagen immer Polizei dabei sein musste.

      Und dann kam es wie es kommen musste, mein erster selbst verschuldeter Unfall mit Totalschaden des Firmenwagens.

      Ich war mal wieder abgelenkt…

      Ich telefonierte mit meinem Kollegen im Innendienst (die Firma war also live dabei), zwar über eine Freisprecheinrichtung, aber trotzdem war ich einfach abgelenkt.

      Ich stand an einer Kreuzung und wollte in eine Vorfahrtsstraße einfahren. Dabei übersah ich ein Fahrzeug und knallte dem mit voller

      Beschleunigung mitten in seine Fahrerseite.

      Zum Glück gab es keine Personenschäden.

      Der Tag war trotzdem für mich gelaufen…

      Selbstverständlich kam ich in der Firma an das „schwarze Brett der Schande“. Solche Geschichten sind ein gefundenes Fressen für die nächste Vertriebstagung und halten sich jahrelang in der Firma.

      „Solche Geschichten“ dürfen natürlich nicht öfter passieren, auch wenn Versicherungen das Finanzielle, damals ohne eine Selbstbeteiligung, für mich geregelt haben.

      Einmal sah ich auf der Gegenfahrbahn ein lichterloh brennendes Fahrzeug stehen. Der Unfall war noch nicht so lange her, da noch keine Feuerwehr vor Ort war, nur die Polizei.

      Aber dieses Bild von dem brennenden Auto, wo gerade noch alle gefahren sind, brannte sich in dem Moment in meine Pupillen ein. Ein grauenvoller Anblick, der keinen kalt lässt. Nach den Pupillen brannte sich dieses Bild bis heute auch in meinem Gehirn fest…

      Durch solche Geschichten begann bei mir das Umdenken…

      Zum einen war da der Gedanke an das hart verdiente Geld, welches durch die Blitzerei zusammenkam, zum anderen hätte das mit dem Totalschaden auch mit Personenschäden einhergehen können.

      Dann der Gedanke an meine eigene Sicherheit, an meine Familie, an meine Kinder, die ich nicht zu Waisen machen wollte…

      Wie gesagt, mein Umdenken begann da erst, es sollte noch so einiges passieren…

      Einige Monate später, war ich mal wieder länger auf der A44 Richtung Kassel unterwegs, eine gut ausgebaute zweispurige Autobahn.

      Wiedermal hatte ich einiges an Büroarbeit abzuarbeiten, während der Fahrt.

      Damals dachte ich noch, wenn ich während der Fahrt telefonierte, Kundentermine machte und Angebote verfolgte, würde ich mein Arbeitspensum besser schaffen und erfolgreicher sein…

      Heute weiß ich, dass das totaler Blödsinn ist und nichts bringt. Und zusätzlich ist es super gefährlich.

      Wenn ich durch einen Unfalltod auf der Straße sterbe, nutze ich meiner Firma gar nichts mehr und von meiner Familie ganz zu schweigen…

      Also, ich fuhr da so auf der A44. Völlig im

      Arbeitswahn, griff ich nach rechts auf den

      Beifahrersitz (dort hatte ich in einer

      Kunststoffbox meine Arbeitsunterlagen abgelegt) um eine Telefonnummer abzulesen.

      Bei solchen „Arbeiten im Auto“ fuhr ich normalerweise immer rechts (immerhin) und klemmte mich hinter einen LKW, der mit 90 km/h fuhr, da fühlte ich mich sicherer…

      Da ich allerdings gerade auf der linken Spur mit ca. 140 km/h unterwegs war, setzte ich den Blinker und wollte nach rechts die Fahrspur wechseln…

      Im letzten Moment sah ich im Augenwinkel, dass neben mir ein anderer PKW fuhr.

      Ich riss das Lenkrad zurück, um eine Kollision zu vermeiden. Natürlich übersteuerte ich, riss das Lenkrad wieder zur anderen Seite, um nicht die Mittelleitplanke zu touchieren.

      So ging das mit immer kleineren

      Lenkradausschlägen, bis ich mich und mein

      Auto wieder

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