Marlowe - das Grauen. W.E. Pansen

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Marlowe - das Grauen - W.E. Pansen страница 11

Marlowe - das Grauen - W.E. Pansen Nahtlose Ermittlungen Marlowe

Скачать книгу

von der Reederei?“

      „Neenee, das sind zwei Schwestern, da gibt es keine Verbindung, - wartet mal“. - Sven tippte ins Tablet.

      „Also, - Dallmann war damals verwickelt, war aber nicht der zweite Mann. Hier steht: Im Zuge der Untersuchungen wurde auch der Hamburger Kaufmann F.D. zu den finanziellen Zusammenhängen vernommen, Indizien ließen sich jedoch nicht erhärten. Und hier: Verurteilt wurde nur der Handlanger Klaus B.-D.“

      „Wer ist das denn nun wieder?“ – Holger war verwirrt.

      Olympiakos: „Pressearchiv, Sven, Pressearchiv!“

      Sven nickte erschöpft. „Ok, dann lasst uns mal ne Runde bestellen, - Korthals bezahlt.“ Er würde mal mit Sergeij reden. Sergeij liebte solche Verwicklungen zwar gar nicht, er war immer sehr um seinen guten Ruf besorgt, aber vielleicht wusste er ja etwas über diesen alten Fall.

      Den schweigsamen Korthals zu fragen, machte wenig Sinn, - der Auftrag war ja schließlich ein anderer, die anderen Akteure in diesem Verwirrspiel wussten wahrscheinlich alle irgendwas, aber wieviel und was? Außerdem war glasklar, dass der Fall sofort platzen würde, wenn Kressin und Dallmann befragt würden. Nachdem Mehmet und Olympiakos gegangen waren, saßen Holger und Sven noch drei Stunden bei Bier, Schnaps und Korthals und ließen sich alles gründlich durch den Kopf gehen.

       Zuhause 2

      10 Uhr. Telefon. Sergeij. Bevor Sven sich mit Holger diesen fürchterlichen Brummschädel angesoffen hatte, hatte er telefonisch noch kurz Sergeij wegen der alten Sache und Tito gefragt. Der war ganz und gar nicht begeistert gewesen. Verwicklung in Sachen, die ihn aus seiner Sicht nichts angingen, hasste er besonders.

      „Kommst du besser mal vorbei, mein Freund“.

      Eine extra lange Dusche, eine Kanne Tee und eine Fischkonserve später machte Marlowe sich auf den Weg.

       Bei Sergeij II

      Sergeij war miserabler Laune, - er hatte sogar den heutigen Drehtermin abgesagt.

      Marlowe schwante Böses.

      „Setzt du dich, trinkst du, hörst du zu!“

      Sergeij hatte haarklein die ganze alte Geschichte recherchiert, eine ganze Reihe von Leuten angerufen, sogar einen Polizeireporter der MoPo im Ruhestand kontaktiert.

      „Das war eine ganz große, ganz miese Geschichte damals. Viele wichtige Menschen waren verwickelt, aber niemand Wichtiges wurde verurteilt. Nur dieser Klaus Boedecker-Dinse, - und der war kleines Licht, eher trübe Laterne. Archiv und Studio wurden nicht gefunden. Nur Keller, wo Mädchen gewartet. Finanzen waren klar, - war Dallmann, aber kein Beweis außer Kontobewegungen, - Abgänge nach Seychellen, - Zugänge von Caymans.

      Selbst Kinderfänger Tito war nichts nachzuweisen, - bekam drei Jahre auf Bewährung. Jetzt bei privatem „Hausmeister“-Dienst, - auch für deine Freund Korthals“.

      Es gab noch eine Fülle von Details, aber keine erkennbaren Verbindungen, verwertbaren Fakten zu Korthals oder Kressin. Die Mädchen, damals zwischen 12 und 15 Jahren, waren durch die Bank schwer traumatisiert, zwei von den etwas Älteren waren in die Prostitution abgeglitten, mehrere in langjährige psychologische und zwei auch in psychiatrische Behandlung geraten.

      Ihre Namen, Fotos und Filme waren bei der Staatsanwaltschaft unter Verschluss.

      „Ich bekomme einige Namen und paar von die Filme in ein paar Tagen, - ist nicht einfach, aber habe ich Kontakte, - auch wenn das nicht meine Welt“.

       Kapitel 3

       Das „Böse“

      Das „Gute“ kann nicht gewinnen.

      Weil es nicht böse ist.

      Er hatte das Ferkel gleich beim Türöffnen mit dem Elektroschocker zu Boden geschickt. Angst hatte sich in dessen Augen wiedergespiegelt, als er die schwarze Hasskappe registriert hatte. Der Rest war schnell erledigt. Ferkel wurde mit den mitgebrachten Seilen am Küchenstuhl verschnürt, seine Hände mit zwei Gefrierbeuteln umhüllt und diese mit Gummibändern an den Handgelenken fixiert.

      Dann hatte er den kleinen, handlichen Druckluftnagler auf den Tisch gelegt, sich eine Zigarette angezündet und auf das Erwachen gewartet. Ferkel saß zusammengesunken auf dem Küchenstuhl und stank so, wie sein schmieriges Unterhemd aussah.

      Ferkel war ein Messie, der Schulkindern hinterherstieg, sich vor ihnen entblößte und sich dabei einen runterholte. Aber auch den Omis im Park zeigte er gelegentlich seine unappetitliche Männlichkeit.

      Die Küche sah aus wie ein Schlachtfeld. Fertigfrass-Verpackungen, schimmlige Teller und Tassen, alles schmierig und verklebt. Ascher quollen über, auch Tassen und Dosen waren zu Aschern umfunktioniert, eine Ecke war mit alten Konservendosen, hauptsächlich Bohnen in Tomatensoße und Fischkonserven, vollgestapelt, überall waren leere Billigbier-Flaschen und größere und kleinere Magenbitter-Flachmänner verteilt.

      Auf dem Fensterbrett jede Menge Magazine mit nackten Kindern, - keine Gewalt-Pornos, soweit man das nach einer flüchtigen Sichtung beurteilen konnte.

      Während Ferkels Ohnmacht hatte eine weitere Sichtung der Videos im Wohnzimmer allerdings ein anderes Bild ergeben, - zumindest ging es wohl um Kinder, die sich an den Geschlechtsteilen von Männern zu schaffen machten und um Männer, die sich an denen von Kindern zu schaffen machten.

      Marlowe hatte sicherheitshalber Ferkels Handy-Telefonbuch kopiert und die letzten Kontakte notiert. Vier Nummern, einige Kurzgespräche. Auch eine Reihe von sms hatte er an sein eigenes Handy weitergeleitet.

      „Korn-Wolle“ war auf dem Weg. Hier waren härtere Bandagen erforderlich. Tito hatte in der Vergangenheit nicht ausgepackt, - warum sollte er es heute tun?

      Marlowe hatte Wolle eingeschärft, dass er furchteinflößend, aber nicht wiedererkennbar auftreten sollte.

      Während Ferkel sich noch in seinen, wahrscheinlich pädophilen, Träumen räkelte, nickte Sven kurz ein. Er war schlagartig wach, als die Wohnungstür zugeworfen wurde. Wolle!

      Wolle sah tatsächlich zum Fürchten aus. Von Haus aus war er schon ein einschüchternder glatzköpfiger Riese mit beeindruckenden Muskelpaketen.

      Heute war er mit Totenkopf-Kopftuch, schwarzem Ketten-Netzhemd, Nietenarmbändern, beeindruckenden, temporären Tattoos und Augenklappe angetreten.

      Er trug Gummihandschuhe und hatte zusammengefaltete Plastikplanen unter dem Arm. In der anderen Hand hatte er ein kleines Leder-Arztköfferchen, dessen Inhalt er nun auf dem Küchentisch ausbreitete. Gruselige Zangen und allerlei anderes Zeug.

      „Ist das nicht etwas übertrieben?“

      „Das werden wir gleich sehen. Wer ist hier der Fachmann?“

      Wolle holte eine dicke Plastiktüte mit Eis aus seiner Tasche. Anschließend breitete er eine Folie über dem Tisch und eine unter dem Tisch aus. Dazu musste er Ferkel, samt Stuhl kurz anheben.

      „Ich arbeite, du fragst, - ok?“

      Sven nickte, - Wolle trat in Aktion. Er setzte Ferkel den großen Eisbeutel auf

Скачать книгу