Marlowe - das Grauen. W.E. Pansen
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Sie hatte nicht nur schöne Beine mit kräftigen Oberschenkeln, - die hatte er immer schon geliebt, sondern dazu einen wunderschönen schlanken Körper, sehr volle Brüste mit tollen ausgeprägten Brustwarzen und gesprenkelten Warzenhöfen, - einfach perfekt.
Spätestens jetzt hätte er sich umdrehen müssen, um seine Klamotten herauszusuchen, aber die waren ja im gleichen Raum und überhaupt ……..
Jedenfalls blieb er mit offenem Bademantel in der Türfüllung stehen und sah zu, wie sie sich anzog.
„Das ist aber etwas frech!“.
„Tschuldigung“. Er öffnete den Schrank, schnappte sich Unterwäsche, Socken und das „Metallica“-T-Shirt und verschwand ins Wohnzimmer. Kurz danach stand er ihr verlegen grinsend wieder gegenüber.
„Da konnte ich nicht weggucken, - es tut mir leid, aber ich bereue nix!“.
Sie küsste ihn spielerisch auf den Mund. „Ich war ja gewarnt“.
Das Frühstück im Café schien ihm dann im Nachhinein das schönste seines Lebens gewesen zu sein. Sie verabschiedeten sich mit Küsschen und die nächsten vier Wochen war leider Sendepause.
Supermarkt
„Der Italiener, - jaja, Collucci, Franco, - heißt er. Also, - unser bester Mann ist er nicht gerade, - aber es gibt nichts, was man ernsthaft gegen ihn vorbringen könnte.“ – Dem Personalchef war das Gespräch sichtlich unangenehm.
„Aber man hört doch, er hätte mehrfach unter Verdacht gestanden?“
„Ach, wissen Sie, - unter Verdacht ist hier von Haus aus erstmal jede und jeder, - wissen Sie, was die Leute hier verdienen?“
„Na schön, aber was ist denn das für eine Sache mit dem Elektro-Auto?“
Der Personalchef zuckte die Schultern. Hatte wohl schon so einiges erlebt und gesehen. „Ach, das ist so eine typische Sache vom Junior-Chef, - wissen Sie, der kommt hier immer so großkotzig angefahren, - das haben Sie aber nicht von mir, - lässt dann den jeweiligen Wagen entweder mit laufendem Motor oder ohne abzuschließen, oder beides, auf dem Hof stehen und fängt dann entweder an mit den Mädels am Käsetresen zu schäkern oder geht den Abteilungsleitern mit seinem unausgegorenen Gewäsch auf die Nerven, - das haben Sie aber nicht von mir.“
„Sie würden Collucci also den Diebstahl des Wagens nicht zutrauen?“
„Nein, der ist zwar kein Engel, aber sowas…“
„Danke, - können Sie sich vielleicht noch erinnern, wie der Mann zu Ihnen gekommen ist?“
„Aber ja, das war eine Empfehlung von Kressin, - der war früher mal eine große Nummer in der Zentrale“
„Ach, - und heute nicht mehr?“
„Nein, nein, - da war mal irgendwas, als er noch Vollprokura hatte, - man weiß nichts Genaues, aber der hat damals das Unternehmen mit einer sehr hohen Abfindung verlassen, - kennt aber immer noch Gott und die Welt und kommt ab und zu vorbei“
„Gut, - wahrscheinlich hat das alles gar nichts zu bedeuten, - trotzdem vielen Dank für Ihre Bereitschaft“
„Wie gesagt, - das haben Sie alles nicht von mir“.
Büro, Nachdenken über die Anfänge
Sein Vater war schon ein verrückter Hund gewesen. Sein Sohn hieß nun Sven D. Marlowe. Von seinen Freunden wusste keiner, wofür das „D“ stand.
Sein Grundschullehrer hatte es gewusst und der hatte schallend gelacht. Vor der ganzen Klasse. Sein Vater hatte die Bücher nicht gekannt, dafür aber die Filme. Er hatte oft über die verschiedenen Darsteller geredet: Dick Powell, Humphrey Bogart, Robert Montgomery, James Garner, Elliott Gould, Robert Mitchum. Die Verfilmung mit James Caan hatte er nicht mehr gesehen. Wer war wohl der beste „Marlowe“ gewesen? Tatsache war, dass der erste Film-Marlowe eine klassische Fehlbesetzung war. Den „Hard-boiled“-Detektiv konnte dem wirklich niemand ernsthaft abnehmen.
Tatsache war auch, dass die Bücher von Raymond Chandler waren, und nicht von Dashiell Hammett. Scheiß drauf, der Name war jedenfalls Hypothek. Auch wenn er die meiste Zeit seines Lebens etwas anderes gemacht hatte.
Den Privatdetektiv hatte er im ZAD-Fernkurs absolviert. Die Praxis danach war allerdings eher ernüchternd.
Die Anmeldung nach § 34a GewO war noch relativ easy gewesen, auch wenn es da eine Verzögerung wegen dem Nachweis der steuerlichen und sozialversicherungstechnischen Unbedenklichkeit und dem polizeilichen Führungszeugnis gegeben hatte, da eine ältere Sache aus unerfindlichen Gründen nicht gelöscht worden war.
Die ersten Fälle der Detektei „Nahtlose Ermittlungen Marlowe“ waren nun auch nicht grade das Gelbe gewesen.
Schrebergartendiebstähle, Diebstähle in Mietshäusern, Eifersuchtsgeschichten, dazu vermisste Hunde, - davon reichlich. Einbrüche, bei denen der oder die Täter bekannt waren, denen aber nichts nachzuweisen war, später hatte er dann die etwas skurrile „Gully-Affäre“ aufgeklärt, naja, etc. pp.
Und die Einnahmen, das Geld? Haha. Der Anfang war hart gewesen. Inzwischen gab es auch Aufträge, die anständige Honorare einbrachten, aber die „Masse“ waren doch eher Bagatell-Geschichten.
„Das abhandengekommene Ki“ war da noch einer der interessanteren Fälle gewesen, - auch wenn die Bezahlung in „Naturalien“ erfolgte. Die Sache mit diesem geklauten Sprit und der bizarren Nazi-Connection war interessant gewesen, - die Bezahlung erfolgte bis zum heutigen Tage in Raten und Naturalien, seitdem war er immer mit Seagram´s VO versorgt.
Die „verschwundene Nichte“ mit dieser unsäglichen Tante Muriel führte zu einem der nützlichsten Kontakte. Sergej, der undurchschaubare, freundliche, seltsame, aber lustige Pornoproduzent. Mein Gott, was hatte er in diesem Zusammenhang schon alles erlebt.
Die, von Sergej vermittelten Aufträge waren immer schwierig, meistens lukrativ und immer von Sergejs eigenen Auffassungen von Recht und Gerechtigkeit geprägt.
Überhaupt „Gerechtigkeit“. Wenn überhaupt irgendwas relativ war, dann war das ja wohl dieser Begriff. Wer hatte zum Beispiel Recht, wenn eine Beziehung gescheitert war und sich einer der Partner deshalb neu orientierte?
War es ok, wenn ein Kind, das tagein, tagaus mit ansehen musste, wie es allen anderen Kindern prächtig ging und dessen eigener Vater nicht mal Geld für einen Tretroller hatte, sich auf dem Spielplatz einen fremden Roller „ausborgte“? – Das andere Kind heulte nun, weil der Roller weg war. Gerechtigkeit?
War es in Ordnung, wenn ausgerechnet der widerlichste Mensch in der ganzen Siedlung im Lotto gewann?
Gerechtigkeit lag doch wohl eher im Auge des Betrachters.
Büro, Telefongespräche, Vorbereitungen
Mehmet war genervt. – „Sven, ich hab dir doch schon oft genug gesagt, dass du Beschattungen mit Holger machen sollst. Ich fahr euch gern mal rum und spring auch mal ein, aber ich habe selbst einige Sachen zu regeln und außerdem einen Job“.
„Mann,