Das Ende ist immer nahe 2. Urs Herzog
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Der Dank gehört meiner Familie, die so unendlich viel Geduld hatte
Der Zweck heiligt die Mittel.
Bei der Suche nach Wahrheit und bei Vergeltung.
Das ende ist immer nahe
2
Urs Herzog
© 2020 Urs Herzog
Umschlaggestaltung, Illustration: Urs Herzog
Verlag & Druck:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN | 978-3-347-06747-9 | Paperback |
978-3-347-06748-6 | Hardcover | |
978-3-347-06749-3 | e-Book |
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Die Personen und Handlungen sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten oder lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig.
Die Klinik
„Wie geht es Herr Walther heute?“
Er blickte durch das hohe Fenster hinaus in den Garten. Unter einer grossen, alten Eiche sass ein dunkel gekleideter Mann einsam auf einer Parkbank.
„Heute hat er einen guten Tag. Er hat nach dem Frühstück eine Zeitung genommen und begonnen zu lesen, das erste Mal seit er hier ist. Wir halten das für den ersten Schritt aus seiner Isolation und hoffen, dass er sich nicht wieder in seine Welt zurückzieht. Wenn sie also mit ihm sprechen, dann bitte sehr behutsam, Herr Roth, ohne ihn an seine Vergangenheit zu erinnern.“
Die Krankenschwester in ihrer blendend weissen Uniform schaute zu dem Besucher hoch und hoffte er würde noch eine Weile bleiben.
Dieser lächelte ihr freundlich zu und sagte: „danke, Schwester Susanne, das ist eine gute Nachricht. Die Patienten hier haben Glück, dass sie hier sind und sich um sie kümmern. Ich geh dann mal nach draussen.“
Er wandte sich um, ging hinaus auf den grünen Rasen und schritt auf die Eiche zu.
Schwester Susanne sah im nach. „Was für ein wundervoller Mann. Wie er sich um seinen Freund kümmert ist schon aussergewöhnlich – und dann sieht er noch so unglaublich gut aus. Und dann ist er auch noch Professor.“ Sie konnte nicht die Augen von ihm wenden, sah ihm lange nach und seufze dann tief als sie die Glocke eines Patienten vernahm.
Er setzte sich neben den Mann auf die Parkbank. Der Patient beachtete den Besucher nicht.
Seine grauen Augen blicken weiter in die Ferne ohne einen bestimmten Punkt zu fixieren.
So sassen die Beiden schweigend auf der Bank während die Zeit verrann.
Leise spielte der laue Frühlingswind mit den Blättern der alten Eichen und Kastanien. Das Singen der Amseln und das Zwitschern der Spatzen erfüllte die Luft. Bienen und Hummeln summten umher und suchten Nektar in den vielen bunten Blumen auf der grünen Wiese. Über den blauen Himmel zogen kleine, weisse Wolken und hoch oben am Firmament kreisten zwei Bussarde.
„Bist du jetzt zu meinem Therapeuten geworden oder bist du mein neuer Aufpasser?“
„Weder das Eine noch das Andere, ich will nur wissen wie es dir geht.“
„Und, wie geht es mir heute?“ fragte der Patient.
„Sag du es mir“, antwortete der Besucher.
Die nächste Stunde sassen sie schweigend auf der Parkbank. In der Ferne schlug eine Turmuhr vier Mal.
„Es ist wohl langsam Zeit dass ich hier heraus komme und mein Leben wieder in die Hand nehme. Es wird am Anfang wahrscheinlich nicht einfach sein und ich weiss nicht wohin und weiss nicht was kommen wird. Aber ich sollte es trotzdem versuchen.“
„Wenn du dazu bereit bist. Du kannst bei mir wohnen. Das alte Haus ist gross genug für uns beide und manchmal fehlt mir Gesellschaft.“
„Gib mir noch ein paar Wochen Zeit, so schnell geht es dann doch nicht. Ich muss das hier erst zu Ende bringen.“
„Wann immer du bereit bist, mein Freund“.
Noch lange sassen sie zusammen im Park.
Südamerika
Heiss brannte die Sonne auf die ausgedorrten Felder und der heisse Wind aus den Bergen verstärkte die Gluthitze noch. Es war wie in einem Hochofen.
Weit und breit war nichts das ihm hätte Schatten spenden können. Er blieb stehen und wischte sich den Schweiss aus dem Gesicht. Warum nur tat er sich das an, er hätte auch später fahren können, gegen Abend, wenn die Hitze nicht mehr so mörderisch war.
Doch nun stand er hier in dieser Einöde. Als er nach vorne blickte nahm er in der Ferne einen dunklen Fleck war.
Die Qual würde bald ein Ende haben. In einer halben Stunde konnte er das Dorf erreichen, würde dann bei Pepe an der Bar ein paar kühle Biere kippen und die Welt wäre wieder in Ordnung. Dann nach Hause und lange schlafen.
Seine Stimmung hatte sich merklich gebessert, seine Schritte wurden länger und sein Gang federnder.
Eine Staubwolke tauchte vor ihm auf und er trat an den Rand der Strasse. Nicht zu früh, denn der Land Rover fuhr mit unvermindertem Tempo an ihm vorbei und hüllte ihn ein in eine Staubwolke die ihm den Atem nahm. Den grauen Wagen hatte er schon früher bemerkt. Er gehörte einer Gruppe von Neuankömmlingen die am Fusse der nahen Berge ihr Lager errichtet hatten. Es seien Prospektoren, wurde erzählt.
Es war nicht das erste Mal, dass solche Leute in seinem Dorf auftauchten. Meist waren sie nach ein paar Tagen wieder verschwunden.
Sie würden nie lernen die Berge und Ebenen richtig zu deuten, nie lernen, wo man schürfen musste um die begehrten Rohdiamanten zu finden.
Natürlich hätten die Lagerstätten im grossen Stil ausgebeutet werden können, aber hier legte niemand Wert darauf. Die Einheimischen hatten lieber ihre Ruhe und ihr Auskommen genügte ihnen.
Niemand würde sie als reich bezeichnen, aber mehr als wohlhabend waren sie allemal, auch wenn sie es nicht zur Schau stellten.
Die Häuser wirkten von aussen eher armselig, der Luxus im Innern blieb den Fremden verborgen, ging auch niemanden etwas an. Es war ein besonderer Menschenschlag der hier lebte, mitten in dieser Einöde.
Er hätte sich doch einen neueren Wagen anschaffen sollen. Wieder war eine Aufhängung an seinem uralten