Das Ende ist immer nahe 2. Urs Herzog

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Das Ende ist immer nahe 2 - Urs Herzog

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den Sitz nach vorne, damit er mit seinen Füssen auch bis an die Pedalen reichte. Auch wenn die Beiden fast gleich gross waren, Herbis Beine waren länger.

      „Dann wollen wir mal“ sagte Peter, startete den Wagen und weiter ging die Reise.

      „Kannst du mir mal die Flasche rüberschieben?“ fragte Peter nach einer halben Stunde. „Fahren macht Durst und in dieser staubtrockenen Gegend erst recht.“

      Herbi packte die Wasserflasche, öffnete sie und reichte sie hinüber.

      „Danke“, sagte Peter und nahm einen kräftigen Schluck. „Bier wäre besser“, grinste er dann und gab die Flasche zurück.

      „Dann wären wir beide stockbesoffen, noch bevor wir ankommen“, meinte Herbi und trank ebenfalls. „Na ja, schlecht ist es nicht, Wasser eben.“

      Nach zwei weiteren Fahrerwechseln näherten sie sich den Bergen, auf die sie die letzten Stunden zugefahren waren.

      „Wirst sehen, das Erste was wir zu Gesicht bekommen werden, ist die Polizei.“

      Er sollte Recht behalten.

      ****

      Als die ersten, halb verfallenen Hütten auftauchten, versperrte ein Schlagbaum die Strasse und die beiden Polizisten die sich in ihren schäbigen und schlecht sitzenden Uniformen gegen den Wagen gelehnt hatten, kamen nun gemächlich auf sie zu.

      Beide hatten sie, wie zufällige, die Hand auf dem Pistolengriff liegen.

      Herbi bremste ab und hielt vor dem Schlagbaum an.

      Eilig kurbelten sie die Fenster herunter und legten dann die Hände, von aussen gut sichtbar, auf Lenkrad und Abdeckung.

      Die beiden Uniformierten stellten sich links und rechts des Wagens auf, so, dass sie aus dem Schwenkbereich der Türen waren und ihnen keine Bewegung der Insassen entgehen konnte. Das Ganze zeugte von langjähriger Erfahrung.

      Peter und Herbi wussten was nun kam. Er war immer das Gleiche Prozedere.

      „Ausweise und Fahrzeugpapiere“, sagte der Polizist zu Herbi.

      Dieser griff langsam nach oben und holte die Papiere hinter der Sonnenblende hervor. Wortlos hielt er die Ausweise aus dem Fenster. Peter sass regungslos auf dem Beifahrersitz.

      Der Beamte öffnete Pässe und Fahrzeugausweis und bei jedem Dokument griff er hinein und schob dann seine Hand diskret in die Hosentasche.

      Herbi hatte wie immer in alle Dokument einen Fünfzigdollarschein gesteckt und hoffte nun, dass die Polizisten nicht ihr Gepäck sehen wollten. Dann wäre es noch teurer geworden.

      Der Beamte gab Herbi die Papiere zurück und nickte seinem Kollegen zu. Dieser ging zum Schlagbaum hin und öffnet ihn langsam.

      „Danke“, sagte Herbi, startete den Wagen und langsam führen sie unter dem Schlagbaum durch.

      „Das ging besser als erhofft“, sagte nun Peter und war froh, seine Hände wieder von der Abdeckung nehmen zu können. „Bis in die Stadt sollten wir nun Ruhe haben.“

      „Bei diesen Wegelagerern weiss du nie. Wenn ihre Kasse leer ist, stehen sie wieder an der Strasse und du kannst zum Bettler werden, bevor der Tag um ist.“

      „Du hast recht, aber hoffen wir das Beste, und nun gib Gas, wir wollen doch bis zur Dämmerung dort sein.“

      Weiter ging es über die unbefestigten Strassen. Die ausgefahrenen Spuren wurden immer tiefer, ein Zeichen dafür, dass hier mehr Fahrzeuge unterwegs waren.

      ****

      Die Sonne sank unaufhaltsam zum Horizont. Es waren nur noch wenige Augenblicke und sie würde für heute verschwinden. Die letzten Sonnenstrahlen warfen ihr Licht auf die roten Ziegeldächer der ersten Häuser und sie fuhren langsam in die Stadt hinein.

      Öde und verlassen wirkten die ersten Gassen, doch als sie sich dem Zentrum näherten wurde es lebhafter und Scharen von Leuten, prächtig gekleidet, versperrten ihnen den Weg.

      „Muss wohl eine Festtag sein, für irgendeinen Heiligen, von denen gibt es hier genug“, brummte Peter und steuerte den Wagen an den Strassenrand. „Zeit eine Bleibe zu finden und dem Trubel aus dem Weg zu gehen“.

      „Das mit der Bleibe finde ich gut. Aber nachher sollten wir uns unter die Leute mischen und mitfeiern. Nie sind die Menschen gesprächiger, als wenn sie so gut drauf sind wie heute.“

      „Wenn sie genügend getrunken haben, das wolltest du doch sagen.“ Peters Stimmung war immer noch auf tiefem Niveau. Er war müde von der langen Fahrt und zudem hungrig und - er lechzte nach einem kühlen Bier.

      „Fahr da vorne nach links, da sollte ein Gasthof sein, mit Innenhof, für unseren Wagen. Wenn wir das Auto an der Strasse stehen lassen, fehlt Morgen die Hälfte.“

      Peter brummte etwas vor sich hin, fuhr dann aber langsam weiter. Die Leute wichen zur Seite und er konnte in die Seitengasse einbiegen. Nach hundert Meter hatten sie das Hotel erreicht.

      Die Fassaden in verblasstem blau, die hölzernen Balkongeländer und Verzierungen unter der rostigen Dachrinne waren zerbrochen oder fehlten ganz.

      Die schmutzigen Fenster und das rostige Schild das im Wind hin und her schwang und quietschende Töne von sich gab, passten zum Eindruck einer heruntergekommenen Absteige.

      Zum goldenen ….. konnte man von der Schrift auf dem Wirtshausschild noch entziffern. Das verblasste Bild hatte früher wohl ein Pferd oder Einhorn dargestellt.

      Doch den Beiden war das recht. Erstens hatten sie nicht das Geld für eine Luxusherberge und zweitens wollten sie auch nicht unnötig auffallen.

      Ein schäbiges Zimmer. Ein kleiner, wackliger Tisch, zwei Stühle, zwei Betten mit durchhängenden Matratzen und ein Schrank dem die Türe fehlte, das war die ganze Einrichtung.

      Die grauen, fleckigen Wände liessen an wenigen Stellen noch die ursprüngliche Tapete erahnen. Der undefinierbare Boden war wohl ursprünglich ein Teppich gewesen. Zum Waschen standen eine Blechkanne und eine Blechschüssel auf dem kleinen Tisch. Die Toilette war hinterm Haus.

      ****

      Nachdem die zwei ihr Gepäck verstaut hatten, machten sie sich auf in Richtung Zentrum. Ein grosses Bier und etwas zu essen, das war alles was sie wollten.

      An der nächsten Strassenecke, noch ein ganzes Stück vom Zentrum entfernt, liessen sie sich auf der Veranda einer kleinen Kneipe nieder. Sie waren die einzigen Gäste und der Wirt froh, nicht nur Daumen drehen zu müssen.

      Das Bier aus dem Fass war kühl und erfrischend – und löschte den ersten Durst.

      Auf die Frage, was er zu Essen anbieten könne sagte er, er habe noch drei gefüllte Hühner im Ofen, diese sollten in etwa einer Viertelstunde gar sein. Dazu könne er Kartoffeln oder Maisbrot servieren.

      „Dann zwei Hühner und Maisbrot, und noch zwei Bier“, bestellte Peter und Herbi nickte zustimmend.

      Der Wirt verschwand im Dunkel des Schankraumes um kurz darauf mit zwei frischgezapften Humpen wieder zu kommen.

      Eine

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