Killer im August: 11 Thriller. A. F. Morland

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Killer im August: 11 Thriller - A. F. Morland

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war im Moment überrascht. Als er die Pistole hochreißen wollte, ungeachtet der Waffen, welche die beiden Männer in den Händen hielten, versetzte ihm der Blonde einen Tritt gegen die Hand. Es war eine blitzschnelle Bewegung.

      Larry Quint hielt die Coltpistole, aber sein Zeigefinger rutschte aus dem Abzugsbügel. Schon war der dunkelhaarige junge Mann neben ihm und hieb ihm den Revolverlauf so hart über den Handrücken, dass er aufschrie und den Colt endgültig fahren ließ.

      Der Blonde versetzte ihm wieder einen Tritt. Er trat wie ein Karatekämpfer mit der Fußkante gegen Quints Kinn. Der dicke Mann sah Sternchen und krachte rücklings auf den Teppich. Eine Bodenvase ging zu Bruch.

      Bevor Quint wieder richtig zu sich kam, hatten ihm die beiden Männer Handschellen angelegt, ein schmutziges Tuch als Knebel in seinen Mund geschoben und die Tür abgeschlossen. Der Blonde schloss in der Küche das Fenster und stellte das Radio lauter.

      Nun schleppten die Männer Quint in die Küche. Als er sich sträubte, bekam er von dem Blonden einen Handkantenschlag ins Genick, dass es ihm gleich wieder verging. Mit der Tauchsiederschnur fesselten ihn die Männer an einen Küchenstuhl. Der Blonde schnupperte angewidert an den Spaghetti.

      „Was ist denn das für ein beschissener Knoblauchfraß?“

      Er nahm den Teller mit Spaghetti und knallte ihn Larry Quint ins Gesicht. Als er Quints verdutztes, mit Tomatensoße beschmiertes Gesicht sah, in dem noch Spaghettistücke klebten, lachte er schallend.

      Auch der Dunkelhaarige grinste. Breitbeinig baute sich der Blonde vor Larry Quint auf.

      „Jetzt hör mal zu, du fette Sau“, sagte er vulgär. „Wir wollen die Bilder, die du letzte Nacht geklaut hast, sonst machen wir dich alle. Wenn du dein Maul aufmachen willst, dann rede. Wenn nicht, dann wirst du mich kennenlernen. Ich habe den Schwarzen Gürtel im Karate und zerschlage dir alle Knochen einzeln. Willst du es ausprobieren?“

      Quint regte sich nicht. Seine Augen wurden schmale Schlitze. Wenn er diese Sache überstand, dann wollte er die beiden Kerle umbringen.

      „Wenn du dein dreckiges Maul aufmachen willst, dann nicke mit dem Kopf“, sagte der Blonde.

      Quint rührte sich nicht. Er wappnete sich gegen die Schmerzen, die er ohne Zweifel ertragen musste. Er hoffte verzweifelt, dass die beiden Kerle die Bilder im Schrank nicht fanden. Schmerzen vergingen, und gebrochene Knochen heilten. Aber Bilder im Wert von zehn Millionen bekam er nie wieder ...

      Der Blonde hieb ihm ins Gesicht, dass es stark zu bluten anfing. Quint nickte noch immer nicht. Da schlug der Blonde auf ihn ein. Mit den Fäusten, mit den Handkanten. Er hatte nicht übertrieben, er verstand wirklich eine Menge von Karateschlägen.

      Die Schmerzen waren höllisch. Quint wusste bald, dass er einige Knochen gebrochen hatte. Dazu hatte er Stauchungen, Prellungen, vielleicht sogar innere Verletzungen. Aber er nickte nicht, er würde nichts sagen.

      Kein Wort. Sein verschwollenes, mit Tomatensoße und Blut beschmierten Gesicht sah grotesk aus. Der Blonde gehörte zu der gemeinen Sorte, der es Spaß machte zu schlagen. Besonders Wehrlose und Schwächere.

      Dem Blonden lief in der brühwarmen, nach Knoblauch riechenden Küche der Schweiß herunter. Er verschnaufte, suchte etwas Trinkbares in Larry Quints Kühlschrank und fand nur eine Flasche Rotwein, den er angewidert ausspie.

      „Auf zur nächsten Runde“, sagte er dann. „Willst du jetzt reden, du Schwein? Mach mich nicht wütend, Dicker. Jetzt macht mir die Sache keinen Spaß mehr, und wenn ich mich anstrengen muss, werde ich erst richtig gemein. Also, nicke, wenn du reden willst.“

      Quint schüttelte den Kopf. Den Blonden und den andern würde er umbringen, wenn er die nächste Stunde überlebte. Und wenn es das Letzte war, was er tat.

      Der Blonde kam auf ihn zu und hob die Faust.

      „Lass ihn, Arch“, sagte der Dunkelhaarige da. „Aus dem prügelst du nichts heraus, und wenn du ihn zu Mus klopfst. Wir wollen erst mal die Wohnung durchsuchen. Vielleicht finden wir, was wir suchen. Was willst du dich unnötig abmühen?“

      Der Blonde versetzte Quint doch noch einen Schlag. Als die beiden jungen Gangster begannen, seine Wohnung zu durchsuchen, wusste Quint, dass er verloren hatte. Wie war das möglich?

      Die beiden jungen Gangster fanden die Gemälde bald. Larry Quint verfluchte sich, weil er nicht vorsichtiger gewesen war. In ein Schließfach, irgendwohin außer Haus hätte er die Gemälde tun müssen. Aber er hatte sie bei sich behalten wollen. Jetzt war es zu spät.

      Verzweifelt versuchte er, sich zu befreien, wobei ihn seine gebrochenen Knochen furchtbar schmerzten.

      Aber er schaffte es nicht. Die beiden Gangster verstanden zu viel vom Fesseln. Quint saß noch da, als sie ihm triumphierend die Papprollen mit den Gemälden auf den Küchentisch legten.

      „Da sind sie, Dicker“, sagte der Blonde. „Jetzt kannst du etwas sehen, Rudy.“

      Er warf Quint mit seinem Stuhl zu Boden und versetzte ihm Tritte. Quints Genick brach. Zur Sicherheit holte der Blonde noch einen Schal aus dem Schrank, schlang ihn um Larry Quints Hals und drehte ihn mit einem Kochlöffel als Hebel zu. Er wartete ab, bis Larry Quint ganz sicher tot sein musste.

      Dann wischten er und sein Kumpan alle Stellen in der Wohnung ab, wo sie Fingerspuren hinterlassen haben konnten. Der Blonde hatte sich noch im Badezimmer Larry Quints Blut von den Händen gewaschen und seine Kleidung gerichtet.

      Die blutigen Schuhe wischte er am Sofa ab. Dann verließen der blonde und der dunkelhaarige Gangster Larry Quints Wohnung, die sie mit Quints Schlüssel abschlossen. Sie gingen aus dem Haus durch die Passage zu ihrem Wagen, der ein Stück weiter unten in der Austin Street stand.

      Es war wenige Minuten nach 22.30 Uhr. Die beiden Mörder achteten darauf, dass von der Gruppe junger Leute, die nun auf der Straße stand, keiner ihre Gesichter erkannte. Die Papprollen trugen sie einfach unter dem Arm.

      Sie sahen beide gut aus und waren leger und gut angezogen. Sie wirkten wie zwei junge Männer, die sich in der Nähe mit ihren Mädchen treffen wollten und Blumen oder ein anderes Geschenk dabeihatten. Besonders dem Blonden sah man es nicht an, was für eine böse Nummer er in Wirklichkeit war.

      6

      Cantrell war den Rest des Nachmittags und den ganzen Abend in der Gemäldesache unterwegs gewesen. Telefonisch und mit persönlichen Besuchen hatte er ein gewaltiges Arbeitspensum erledigt.

      Herausgekommen war nicht viel dabei. Ebenso wenig wie bei den Ermittlungen des Capital Crime Departments in der „Chicago Art Gallery“. Profis waren am Werk gewesen, die Insiderinformationen gehabt hatten. Sie hatten sich bestens ausgekannt,

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