Killer im August: 11 Thriller. A. F. Morland

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Killer im August: 11 Thriller - A. F. Morland

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Gürtelholsters auf und griff nach seinem .38er Smith & Wesson. Da trat Larry Quint in die Mitte des Seitenkorridors, die Schalldämpferpistole in der Hand.

      Der Nachtwächter riss die Augen auf. Er hatte den Revolver halb aus dem Holster. Die Schalldämpferpistole machte zweimal plopp, und zwei kleine Löcher erschienen in der Herzgegend auf der blauen Uniform des Nachtwächters.

      Trotzdem brachte er den Revolver noch aus dem Holster. Quint schoss noch einmal. Die Kugel traf den Nachtwächter über der Nasenwurzel in die Stirn. Die Mütze rutschte ihm schräg übers rechte Auge. Er brach zusammen und blieb tot liegen.

      Pete Webber starrte ihn entsetzt an.

      „Musstest ... musstest du ihn erschießen?“, fragte er den dicken Quint.

      „Nein“, sagte der. „Ich hätte mich auch von ihm erschießen lassen können, und dich mit. Na los doch, du Armleuchter, steh nicht herum wie ein Ölgötze! Wir müssen in die Alarmzentrale, das elektronische Steuergerät ausschalten, und dann können wir die Bilder holen. Beweg dich, du Krücke.“

      Webber steckte den Totschläger weg, nahm die Aktentasche und stolperte los. Den Ultraschallsender vergaß er. Quint warf einen letzten Blick auf den Nachtwächter, den er erschossen hatte.

      Mit verrenkten Gliedern lag er da. Aus der Schusswunde in der Stirn sickerte Blut.

      Die Alarmzentrale befand sich im ersten Stock des niederen Quadratischen Gebäudes. Quint und Webber nahmen den Weg, den der Nachtwächter gekommen war. Die Stahltür der Alarmanlage war mit Teakholz verkleidet, aber Quint konnte das nicht täuschen.

      Er kannte das Galeriegebäude wie seine Hosentasche, genau wie Webber. Nachts war die Alarmzentrale nicht abgeschlossen. Die beiden Männer traten ein. Das Steuergerät stand auf einem Sockel an der Wand.

      Es war ein abschließbarer Metallkasten mit Schaltknöpfen und Lämpchen, etwa so groß wie ein Fernsehgerät. Das vollelektronische Steuergerät hatte zehn Meldelinien mit Teil- und Endwiderständen. Es war an ein automatisches Telefonwählgerät angeschlossen, das das nächste Polizeirevier alarmierte, wenn die Anlage völlig abgeschaltet wurde oder wenn jemand den Notrufknopf drückte.

      Eine separate Batterie versorgte die Anlage für 130 Stunden mit Notstrom, falls die Stromversorgung der Stadtwerke ausfiel. Quint suchte vergeblich den Magnetschlüssel, mit dem man das Gerät aufschließen konnte.

      „Der Nachtwächter muss den Schlüssel in der Tasche haben“, sagte er zu Webber. „Los, hole ihn.“

      „Der Mann ist tot“, sagte Webber, und Panik klang in seiner Stimme. „Ich weiß nicht, ob ich das fertigbringe, einem Toten die Taschen zu leeren.“

      Quint riss die Schalldämpferpistole aus dem Hosenbund und richtete sie auf den langen, mageren Webber. Seine Augen über dem Rand der schwarzen Seidenmaske glitzerten.

      „Dir mache ich gleich Beine, Freundchen! Glaubst du vielleicht, durch deine Dussligkeit lasse ich mir diesen Coup versauen? Beeil dich, sonst kannst du was erleben.“

      Feine Schweißtropfen standen auf Webbers Stirn, obwohl die Galerie klimatisiert war. Er ging im Eilschritt los. Quint nahm inzwischen einen Schaltplan aus seiner Aktentasche und studierte ihn. Dem Schaltplan entnahm er, wie er das automatische Telefonwählgerät am einfachsten ausschalten konnte.

      Webber kam schon nach kurzer Zeit mit einem Schlüsselbund und zwei einzelnen an einem Ring hängenden Schlüsseln zurück. Quint benutzte die Magnetschlüssel vom Ring und schloss das Steuergerät auf.

      Mit einer Isolierzange aus seiner Aktentasche knipste er ein kleines blaues Kabel durch. Damit war das Telefonwählgerät lahmgelegt. Quint konnte jetzt das Steuergerät abschalten. Die Alarmanlagen im Haus waren ausgeschaltet, bis auf ein paar mechanische Sicherungsanlagen, welche die Bilder selbst schützten.

      Aber auch das war kein Problem. Mit einem Schlüssel vom Schlüsselbund schloss Quint den Verteilerkasten in der Ecke auf. Er und Webber nahmen Stabtaschenlampen aus den Aktentaschen. Dann legte der dicke Gangster den Hauptsicherungshebel herum. Die Stromversorgung im Haus war jetzt unterbrochen. Die Lichter erloschen.

      Da alle Fenster mit dichten stählernen Jalousien gesichert waren, konnte man von außen nicht erkennen, dass im Haus kein Licht mehr brannte. Quint und Webber liefen zu dem Ausstellungsraum im Erdgeschoss.

      Auf die Gemälde in diesem großen Raum hatten sie es abgesehen. Hier fand eine Ausstellung der wertvollsten Gemälde aus der Sammlung eines bekannten Multimillionärs statt, eines Mannes, den manche als . den reichsten der Welt bezeichneten. Quint und Webber arbeiteten schnell und wortlos.

      Alle Einzelheiten der ganzen Aktion hatten sie hundertmal durchgesprochen. Einer der Gangster leuchtete, der andere trennte mit einem Teppichmesser die Gemälde aus dem Rahmen. Zwanzig Bilder holten sich die Gangster, alles Werke der bekanntesten Meister des 20. Jahrhunderts.

      Keines von den Gemälden hatte einen Wert von weniger als hundertfünfzigtausend Dollar. Einige waren ein Vielfaches davon wert. Quint und Webber rollten die Bilder zusammen, wickelten jeweils fünf Rollen in braunes Packpapier, das sie ihren Aktentaschen entnahmen, und verstauten die handlichen Bündel darin.

      Fünf Bündel im Schätzwert von insgesamt zehn Millionen Dollar. Webber war nervös, Quint die Ruhe selber. Er leuchtete noch einmal in dem Ausstellungsraum umher, schaute sich um.

      „Abmarsch“, sagte er dann.

      Die beiden Gangster verließen das Gebäude. Sie kamen im Korridor an dem erschossenen Nachtwächter vorbei, der jetzt in einer großen Blutlache lag. Quint und Webber sprangen über die Blutlache hinweg, um sich nicht die hellen Tennisschuhe zu beschmutzen.

      Durch die Hintertür, durch die sie gekommen waren, verließen sie das einstöckige Gebäude wieder, Quint und Webber liefen über den Hof, kletterten über eine zwei Meter hohe weiße Mauer und erreichten auf einem schmalen Fußgängerweg den Parkplatz, auf dem ihr Wagen stand. Jetzt erst nahmen sie die schwarzen Masken von den Gesichtern.

      Ohne Eile gingen sie zu dem cremefarbenen Pontiac Javelin und stiegen ein. Die Aktentaschen kamen auf den Rücksitz. Quint sah auf seine Leuchtziffernarmbanduhr. Es war zehn Minuten nach drei. Die ganze Aktion hatte genau achtzehn Minuten gedauert, mit Mord, Millionenraub und allem Drum und Dran.

      Die beiden Männer steckten sich Zigaretten an. Jetzt konnten sie aufatmen.

      „Verdammt noch mal“, sagte Webber da. „Ich habe den Ultraschallsenderin der Galerie stehenlassen.“

      „Pfeif drauf“, brummte Quint. „Von dem Geld, das wir mit diesem Fischzug gemacht haben, können wir uns dutzendweise neue kaufen. Fingerabdrücke sind ja nicht drauf.“

      „Nein.“

      „Okay, dann fahr los.“

      Der Motor des Javelin sprang an und schnurrte fast unhörbar. Der große Wagen glitt vom Parkplatz. Pete Webber steuerte ihn durch die nächtlichen Straßen des Chicagoer Stadtteils Lincolnwood. Als sie an einer Telefonzelle vorbeikamen, bedeutete ihm Quint zu halten.

      Der dicke Mann stieg aus. Die Schalldämpferpistole hatte er unter der leichten hellen Sommerjacke verborgen die er nun übergezogen hatte. Es war eine laue Juninacht. Die Siebeneinhalb-Millionen-Stadt war in einen kurzen Schlaf gefallen.

      Quint

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