Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand. Glenn Stirling

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Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand - Glenn Stirling

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haben. Ich kann sie doch nicht zaubern. Da weist diese Knalltüte auf das Bereitschaftsabkommen. Sollen die sich selber welche im Frühbeet wachsen lassen. Ich kann keine Ärzte und Schwestern aus dem Boden stampfen.“ Plötzlich schien ihm etwas einzufallen. Er blickte zornig auf Kiesewetter. „Haben Sie eigentlich Schwester Heidemarie freigegeben für diese Woche?“

      „Sie ist zur ihrer Mutter nach Köln gefahren“, erklärte Kiesewetter, „und hatte schon vor Wochen um diese vier Tage, die es sind, Herr Chefarzt, und nicht eine Woche, Urlaub gebeten.“

      „Und jetzt? Wer macht das jetzt?“ Kiesewetter blickte hilfeheischend auf Ina Bender.

      Die verstand Kiesewetters Blick und erwiderte an seiner Stelle: „Das macht Schwester Marita.“ „Schwester Marita?“, Gött' schüttelte den Kopf und dachte nach. „Wer ist denn das?“

      Er hatte den Namen wohl schon irgendwann mal gehört, aber er konnte sich nicht an das Gesicht der Schwester erinnern.

      Auch Kiesewetter schien da seine Schwierigkeiten zu haben.

      Aber genau an Kiesewetters Adresse richtete Gött die nächste Frage: „Ist sie qualifiziert? Immerhin tut sie Stationsschwester-Dienst.“

      Auch jetzt musste Kiesewetter wieder auf Ina schauen und die erklärte spontan:

      „Natürlich ist sie qualifiziert. Sie ist eine hervorragende Schwester. Außerdem hat sie eine ganze Zeit lang den Spätdienst gemacht. Das müsste Ihnen doch aufgefallen sein, Herr Chefarzt.“ Gött, der sich eben ein wenig beruhigt hatte, wurde wieder krebsrot und brüllte los: „Was mir auffallen muss und was nicht, geht Sie einen Dreck an, merken Sie sich das!“

      „Sie sind hier nicht auf dem Kasernenhof, Herr Chefarzt“, widersprach ihm Ina heftig, die es nicht ausstehen konnte, angebrüllt zu werden, auch nicht von ihm.

      Ob das ein Kasernenhof ist oder nicht...“,

      ... das bestimme ich“, ergänzte Ina Bender und lächelte ihn herausfordernd an.

      Sie war die einzige, die ihm in solchen Situationen Widerpart gab.

      Er wollte schon zu erneutem Gebrüll ansetzen, besann sich aber eines Besseren und grollte nur noch: „Was für eine Qualifikation hat sie denn?“

      „Sie könnte jederzeit als Stationsschwester arbeiten, hatte sich auch darum beworben“, erklärte Ina ruhig, „doch es war keine Stelle bei uns frei.“

      „Wieso kenne ich sie nicht?“

      „Sie kennen sie ja.“

      „Ich weiß aber nicht, wer sie ist!“, brüllte Gött. „Ich will sie sehen, schicken Sie mir die mal her! Und jetzt raus mit Ihnen allen! Und sehen Sie bloß zu, dass Sie über die Runden kommen, ganz gleich wie.“

      „Und was ist mit der Bereitschaft?“, fragte Breitenbacher jetzt.

      „Was für eine Bereitschaft?“, brüllte Gött.

      „Die Bereitschaft, zu der wir verpflichtet sind, Herr Chefarzt, Sie können das jetzt nicht einfach abwehren. Bei der nächsten Gelegenheit bekommen wir Ärger. So wie die uns brauchen, brauchen wir die. Es ist auch durchaus möglich, ein oder zwei Tage mit einer kleineren Besetzung auszukommen“

      „Darüber denke ich nach. Aber dazu brauche ich keinen von Ihnen. Raus!“ Es war seine Art und die kannten sie ja, wenn sie ihnen auch nicht gefiel.

      Kiesewetter war am ehesten bereit, das zu schlucken. Breitenbacher machte die Faust in der Tasche, doch wenn es ihm zu toll wurde, so wie eben, dann wehrte er sich. Und Ina hatte noch nie etwas unerwidert geschluckt.

      Sie war es auch, die wie eine Königin hinausrauschte, ohne sich noch einmal nach Gött umzusehen.

      Draußen dann brummte Breitenbacher missvergnügt: „Das wird immer schlimmer mit ihm. Ich glaube, das ist bald ein Fall für die Psychiatrie.“ .

      „Hans“, sagte Ina besänftigend, „rede doch nicht so einen Quatsch! Ich weiß nicht, was ihm heute früh quer geraten ist. Vielleicht liegt es auch an seiner Frau. So etwas kann man doch mal hinnehmen.“

      „Der Kollege Breitenbacher hat recht“, bemerkte Kiesewetter. „Es wiederholt sich in der letzten Zeit zu oft. Man kann es nicht mehr als normal bezeichnen. Dieser Mann isst, trinkt und raucht einfach zu viel. Er lebt hemmungslos und ebenso hemmungslos spricht er. Er sagt, was ihm gefällt.“ Ina war stehengeblieben und sah Kiesewetter an. Er war kleiner als sie und das schien ihn auch zu wurmen. Aber er sagte nichts.

      „Herr Oberarzt“, erwiderte Ina auf seine Bemerkung, „alles, was Sie sagen, stimmt. Nur eines haben Sie vergessen. Er ist ein Genie. Und einem Genie kann man zugestehen, dass er ein paar Marotten hat. Keiner von uns dreien wird je seine Fähigkeiten erreichen, nicht in fünfzig Jahren. Und das sollten wir bei alldem auch nicht vergessen. So, meine Herren, ich muss mich um die Station kümmern.“

      „Ich auch“, bemerkte Breitenbacher, nickte Ina und dann Kiesewetter zu und verschwand.

      Kiesewetter ging noch ein Stück neben Ina her.

      „Sie sind doch jetzt erst einmal aus dem Schneider, Herr Oberarzt“, erklärte Ina. „Wenn Sie zu diesem Containerschiff fahren.“

      „Meinen Sie, das wäre ein Zuckerlecken? Sie kennen das doch. Am Ende hänge ich da wochenlang fest.“

      „Vielleicht sind Sie nach zwei Wochen wieder da, vielleicht schon nach Tagen. So schlimm ist das doch nun auch wieder nicht. Wenn Sie wollen, kann ich es für Sie übernehmen.“

      „Kommt nicht in Frage! Das ist keine Aufgabe für eine Frau.“

      „So wie Sie die Frau sehen“, stichelte Ina.

      „Wie meinen Sie das?“

      „Ich meine es so, dass Sie zu denen gehören, die der Meinung sind, eine Frau gehört an den Herd, zu den Kindern, in Küche und Keller. Und allenfalls noch Sonntag früh in die Kirche. Habe ich nicht recht?“

      „Sie wollen mich nur herausfordern“, brummte er.

      Sie lächelte nur und stieß dann die Schwingtür zu ihrer Station auf. Kiesewetter ging zu den Fahrstühlen.

      Nach einigen Schritten hatte Ina das Stationszimmer erreicht, aber dort kochte eine Lernschwester gerade Grießbrei.

      „Wo ist die Stationsschwester?“ fragte Ina. „Ich meine Schwester Marita.“

      „Auf 268. Da ist eine Nierenkolik. Doktor Preiß ist auch da.“

      „Und die anderen?“, wollte Ina wissen.

      „Alle drei beschäftigt. Uns fehlen ja zwei Schwestern, Frau Doktor.“

      „Das ist mir bekannt“, entgegnete Ina knapp. Dann wandte sie sich ab und wollte ebenfalls zu Zimmer 268 gehen, als dort gerade der kraushaarige Dr. Preiß herauskam. Er war jünger als Ina, stand noch in der Facharztausbildung und wurde von den Schwestern und auch manchen Kollegen insgeheim Belmondo genannt, weil er eine weit entfernte Ähnlichkeit mit dem Schauspieler besaß. Ina ertappte sich selbst dabei,

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