Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand. Glenn Stirling

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Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand - Glenn Stirling

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Ruf als Schürzenjäger.

      „Sie sind scheu wie ein Reh“, meinte er. „Machen Sie sich doch einmal einen schönen Abend. Wir können irgendwo schön essen gehen und...“

      Sie lächelte geringschätzig. „Ich kenne das. Damit bieten Sie mir keine Neuigkeiten. Soll ich Ihnen den weiteren Verlauf schildern?“

      Er sah sie überrascht an. Er hatte sie wirklich immer für scheu gehalten, für schüchtern. Sie war das, was man eine graue Maus nennt, fleißig, emsig, trat aber nie in Erscheinung. Zum ersten Male machte sie jetzt den Dienst als Stationsschwester und auch das geschah nahezu lautlos.

      „Ich glaube, Sie schätzen mich falsch ein“, behauptete er.

      Sie schüttelte kaum merklich den Kopf. „Tatsächlich?“ Wieder lächelte sie auf eine so undurchsichtige Art, dass er unsicher zu werden begann.

      „Es ist die Wahrheit“, beteuerte er. Wir gehen irgendwo essen, trinken, anschließend ein schönes Glas Wein und dann bringe ich Sie nach Hause.“ Investieren Sie da nicht zu viel für nichts?“, fragte sie amüsiert.

      Dass sie so überlegen sein konnte, verunsicherte ihn noch mehr. „Na, Sie sind gut. Was haben Sie denn erwartet?“ „Das übliche, das ist Ihnen doch nicht unbekannt, oder?“

      Er erhob sich, stemmte die Arme in die Hüften und sagte leicht verstört: „Sie können einen richtig durcheinanderbringen. Habe ich Ihnen irgendetwas getan? Ich dachte, wir verstünden uns gut.“

      Sie nickte. „Ja, das ist nicht falsch. Sie sind wenigstens freundlich.“

      „Oder sollen wir am Sonnabend tanzen gehen? Was halten Sie davon? Hier in Hamburg gibt es ja eine Masse Lokale. Von Disco bis Seniorenball; suchen Sie sich doch das Geeignetste aus und wir gehen hin.“

      Zu seiner Verblüffung sagte sie: „Das nehme ich gerne an. Ich nehme auch das Essen an.“

      Er kam aus seiner Überraschung gar nicht heraus. „Also doch! Wie wäre es mit heute Abend?“

      „Einverstanden. Ich habe aber noch eine Weile zu tun.“

      „Es ist ja auch noch nicht Abend“, erklärte er triumphierend. „Sagen wir, so gegen sechs?“

      Sie blickte zum Fenster hinaus. Draußen schüttete es.

      „Haben Sie einen Wagen?“, fragte sie und schaute ihn wieder an.

      „Klar, zwar nicht das neueste Modell, eher eine ziemlich betagte Oma von Auto, aber bis jetzt hat es immer geklappt.“

      Sie lachte. „Na ja, dann also um sechs. Aber entschuldigen Sie mich bitte jetzt, ich habe zu tun.“

      Er blickte lächelnd zu ihr herab. „Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie sehr schön sind?“

      Sie vermied es aufzusehen. „Es gibt Wichtigeres“, erklärte sie nur und füllte wieder ihre Portion Tabletten ab.

      „Für eine Frau darf es nichts Wichtigeres geben. Nicht viele können das von sich behaupten, schön zu sein.“

      Jetzt sah sie ihn doch an, schüttelte unwillig den Kopf und sagte verlegen: „Ich bin nicht schön. Sie müssen so etwas nicht zu mir sagen; ich mag das nicht.“

      Als sie sich wieder ihren Tabletten zugewandt hatte, ging er zur Tür, drehte sich aber noch einmal um und sein Blick heftete sich auf ihre Beine. Im Sitzen war ihr der Rock etwas nach oben gerutscht, sodass er ihre Knie und eine Handbreit darüber sehen konnte. Sie hatte sehr schöne Beine, bewundert hatte er das schon länger

      Sie merkte, dass er sie ansah, wandte sich ihm zu und ahnte etwas von seinen Gedanken. Da drehte er sich um und ging hinaus.

      Sie hielt mit dem Zählen inne, richtete sich auf und lehnte sich im Stuhl zurück, blickte gedankenverloren gegen die Wand und fragte sich, warum sie ihm nachgegeben hatte. Es wird so wenig dabei herumkommen wie alle Male, dachte sie. Seit Horst weg ist, hat sich nichts mehr ereignet, über das ich nachdenken müsste oder weswegen es sich lohne, sentimental zu werden. Nein, entschloss sie sich, ich werde mich meiner Arbeit widmen, ganz meiner Arbeit...

      Ihre Gedanken wurden von dem Eintritt Ina Benders unterbrochen.

      „Sie sind ja noch hier, Schwester Marita!“

      Irritiert blickte Marita die Ärztin an. „Sollte ich das nicht? Ich habe noch zu tun. Und die Besprechung von heute Morgen mit Ihnen muss ich irgendwie aufholen. Die Arbeit macht niemand anderer.“

      „Ich habe eine Neuigkeit für Sie, da werden Sie staunen“, erklärte Ina, ohne darauf einzugehen, was Marita gesagt hatte. Marita sah die Ärztin gespannt an.

      „Und das wäre?“, fragte sie bang, als erwarte sie eine schlechte Nachricht.

      Ina setzte sich auf einen freien Stuhl, stützte den rechten Ellenbogen auf den Tisch und sah Marita an. „Der Chef hat zwar heute Morgen getobt, dass er niemanden für die Notdienste abstellen kann, aber im Laufe des Tages hat er sich dann beruhigt und eine Entscheidung getroffen. Morgen kommt Schwester Heidemarie wieder zurück, und er hat entschieden, dass Sie und mein Kollege Preiß sich der Notdienstzentrale zur Verfügung stellen sollen. Haben Sie das schon mal gemacht?“

      Schwester Marita nickte. „Aber ja, schon mehrere Male. Das wissen Sie doch, Frau Doktor.“

      Ina Bender dachte nach und es fiel ihr ein, dass Schwester Marita vor einem halben Jahr schon mal zum Notdienst beordert worden war.

      „Eine traurige Arbeit, nicht wahr? Aber Sie kommen einmal hinaus, machen etwas anderes, nicht immer denselben Trott. Oder mögen Sie so etwas nicht?“

      „Mit gemischten Gefühlen, Frau Doktor. Manchmal sind diese Notfälle katastrophal schlimm und das geht einem unter die Haut. So wie es mir unter die Haut geht, wenn jemand... Na ja, wie die Frau heute Morgen.“

      „Das lässt mich auch nicht kalt, Schwester Marita“, entgegnete Ina. „Sie haben Ihre Sache großartig gemacht, Schwester Marita. Hätte meine Kollegin Grund auf Sie gehört, wäre vielleicht manches anders gekommen.“

      Schwester Marita schüttelte den Kopf; „Nein. Sie hätten Ihrer Kollegin keine Vorwürfe machen dürfen. Ich habe die Frau ja viel öfter gesehen als Sie. Ich bin oft bei ihr gewesen, sie hat mit mir gesprochen. Sie wollte ja nicht mehr. Deswegen hat sie auch eine Operation abgelehnt.“

      „Die Operation war ohnehin verworfen worden, weil das viel zu riskant gewesen wäre“, erklärte Ina.

      „Sie wollte vorher schon nicht, als diese Entscheidung noch nicht feststand, Frau Doktor. Sie hat niemanden mehr und war ganz einfach müde. Sie sagte immer wieder: „Ich bin müde vom Leben, ich will nicht mehr. Es ist sehr schlimm, wenn man alt wird.“

      „Manche Alten sehen das anders, wenn ich an meinen Großvater denke, der ist noch unheimlich mobil und auch schon einundachtzig.“

      „Sie jedenfalls“, sagte Schwester Marita, „gehörte nicht dazu.“

      „Arbeiten Sie eigentlich gern mit dem Kollegen Preiß zusammen?“, wollte Ina wissen.

      Schwester

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