10 Urlaubskrimis Juli 2020 - Thriller Hochspannung. Alfred Bekker
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Читать онлайн книгу 10 Urlaubskrimis Juli 2020 - Thriller Hochspannung - Alfred Bekker страница 26
„Trotz der Spiegelbrille?“, hakte ich nach.
„Ja, kein Zweifel.“
„Dann wissen wir mit ziemlich großer Sicherheit, wer Mark Manetta und die anderen getötet hat“, stellte Milo klar. „Und es würde ich nicht wundern, wenn Ben Camerone der Nächste auf Simones Liste wäre!“
35
Unsere Kollegen Clive Caravaggio und Orry Medina fuhren nach Staten Island, wo Ben Camerones Adresse lag. Er bewohnte dort einen Bungalow mit Swimmingpool und einem Garten von zweitausend Quadratmetern.
Clive und Orry betraten das Grundstück. Im Postkasten befand sich die Zeitung vom Morgen.
„Entweder Mister Camerone hat einen tiefen Schlaf oder er hat es vorgezogen unterzutauchen“, meinte Orry.
Er klingelte. Es erfolgte keine Reaktion.
„Ich hoffe, wir kommen nicht zu spät“, meinte Clive.
„Er hätte auf uns hören sollen!“, gab Orry zurück.
Sie umrundeten den Bungalow. Der Rasen war erst vor kurzem geschnitten worden. Sie erreichten die Terrasse.
Die Tür stand einen Spalt offen. Man hatte sie aufgebrochen.
Beinahe gleichzeitig griffen Clive und Orry zu ihren Dienstwaffen. Clive verständigte außerdem sofort das Field Office, um Verstärkung anzufordern. Unsere Kollegen mussten von einem Einbruch ausgehen.
Mit der SIG Sauer p226 in beiden Händen ging Orry voran, stieß die Terrassentür leicht an und betrat anschließend vorsichtig ein sehr großzügig angelegtes Wohnzimmer. Es war sicherlich mehr als hundert Quadratmeter groß.
An den Wänden hingen ein paar moderne Gemälde. Die Einrichtung war insgesamt sehr modern, aber karg. Ein vollkommen durchsichtiger Glastisch bildete zusammen mit einer Sitzgruppe aus Metallsessel das Zentrum.
Fernseher und Computer waren in die Wand eingelassen.
Ein Windstoß fegte durch das Haus. Die Balkontür wurde zugeschlagen. Irgendwo musste sich noch eine Öffnung befinden, die diesen Durchzug ausgelöst hatte. Vielleicht ein offen stehendes Fenster oder dergleichen.
Der Reihe nach durchsuchten Clive und Orry ein Zimmer nach dem anderen. Es war niemand dort. Der Kleiderschrank im Schlafzimmer stand offen. So als hätte jemand sehr eilig ein paar Stücke zusammengepackt, um zu verreisen.
Im Badezimmer gab es keine Zahnbürste – auch das ein Indiz dafür, dass Camerone das Weite gesucht hatte. Immerhin sprachen diese Anzeichen nicht dafür, dass man ihn entführt hatte. Im Gegenteil.
„Ich wette, einer wie Camerone hat noch irgendwo ein paar andere Immobilien, wo er untergekrochen sein könnte.“
Ein Geräusch ließ sie beide herumfahren.
Jemand war an der Terrassentür.
Vorsichtig schlichen Orry und Clive zurück zum Wohnzimmer.
Ein großer, kräftiger Mann tauchte im Flur auf.
„Hände hoch, FBI!“, rief Orry.
Der Mann zuckte zusammen und gehorchte.
„Das ist ein Missverständnis!“, rief er, nachdem er sich etwas gefasst hatte.
„Natürlich, das würde ich jetzt auch sagen“ erwiderte Clive, während Orry ihn kurz durchsuchte und Handschellen anlegte.
„Hören Sie, ich bin hier nicht eingebrochen.“
Clive hielt ihm die ID-Card unter die Nase. „Wie heißen Sie?“
„Harry Witter. Ich bin ein Nachbar und habe Ben – dem Besitzer dieses Hauses versprochen, darauf zu achten, während er nicht da ist.“
Witter hatte einen Führerschein in der Gesäßtasche, der seine Identität bestätigte. Er schien in Ordnung zu sein.
Orry nahm ihm daraufhin die Handschellen wieder ab. „Was machen Sie hier?“, fragte er.
„Dasselbe wie Sie. Ich habe bemerkt, dass eingebrochen wurde. Am helllichten Tag! Es ist unglaublich! Aber wenn man die Cops mal braucht, sind sie ja nicht da! Es ist immer dasselbe!“
„Wann haben Sie Mister Camerone zum letzten Mal gesehen?“, fragte Clive.
„Gestern Abend. Er sagte, er müsste verreisen.“
„Das Ziel seine Reise hat er nicht zufällig angegeben?“
„Nein. Aber er bat mich, die Blumen zu gießen und die Post aus dem Kasten zu nehmen. Leider bin ich heute etwas spät dran damit, aber das liegt daran, dass ich einen Arzttermin hatte. Was ist denn los? Werfen Sie Mister Camerone irgendetwas vor? Also auf mich hat er nie wie ein Krimineller gewirkt.“
„Wir werfen ihm nichts vor“, stellte Clive klar. „Aber wenn wir ihn finden, haben wir vielleicht noch eine Chance, sein Leben zu retten!“
„Er hat mir eine Handynummer gegeben. Wenn man da anruft, meldet sich eine Mailbox. Ich spreche drauf und Ben ruft dann zurück.“
„Wenn Sie uns diese Nummer bitte geben könnten!“, verlangte Clive.
„Einen Moment.“
Witter kramte einen Zettel hervor und reiche ihn Clive. „Die Nummer kommt mir irgendwie bekannt vor“, meinte er und reichte ihn Orry.
„Ist das nicht dieselbe Nummer, die uns Beverly Reynolds gegeben hat?“, fragte dieser.
„Das lässt sich ja feststellen...“ Clive sah in seinen Notizen nach. „Volltreffer!“
Unsere Kollegen hatten bereits versucht, das zu dieser Nummer gehörende Prepaid-Handy zu orten. Bislang ohne Erfolg.
„Übrigens war vorhin ein Mann bei mir, der sich nach Ben erkundigt hat“, sagte Witter.
„Wie lange ist das her?“
„Eine halbe Stunde. Ich war gerade vom Arzt zurückgekommen, da klingelte es an meiner Tür. Ich dachte erst, es sei dieser aufdringliche Bibelverkäufer, der in letzter Zeit die Gegend unsicher macht, weil er ein ziemlich deutlich sichtbares Kreuz um den Hals hängen