Philosophie - Eine präzise first-principle Herleitung philosophischer Fundamente.. Thomas Weinreich

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Philosophie - Eine präzise first-principle Herleitung philosophischer Fundamente. - Thomas Weinreich страница 6

Philosophie - Eine präzise first-principle Herleitung philosophischer Fundamente. - Thomas Weinreich

Скачать книгу

bzw. des Gehirnzustandes von Rot. Denn wir als Bewusstsein ordnen dem BI des Gehirnzustandes von Rot einen anderen Gehirnzustand zu als wir dem BI von Rot zuordnen. In beiden Sichtweisen sind immer nur zwei Einheiten enthalten: Wir als Bewusstsein kennen nur unsere BIe und die wahrgenommenen bzw. angenommenen Gehirnzustände, und unser Gehirn kennt nur seine Gehirnzustände und die Wahrnehmungen dieser. Für uns sind die wahrgenommenen und angenommenen Gehirnzustände identisch, da sie den gleichen Gehirnzustand beschreiben bzw. darstellen. So wie wir als Bewusstsein in dieser Lösung des Problems des Epiphänomenalismus vom BI von Rot (1), dessen Gehirnzustand (2) und der Wahrnehmung dieses Gehirnzustandes als Gehirnzustand (3) sprechen, unterscheidet das Gehirn in den Gehirnzustand von Rot (1), den Gehirnzustand dessen Wahrnehmung (2), und wiederum den Gehirnzustand als Wahrnehmung dieses Gehirnzustandes (3). So wie wir erkennen, dass physikalische WIe sich gänzlich von BIen wie den Farben unterscheiden, erkennt das Gehirn, dass sich der dargestellte Inhalt des Gehirnzustandes von Rot gänzlich vom dargestellten physikalischen Inhalt des Gehirnzustandes von dem Gehirnzustand unterscheidet. So wie wir annehmen, dass das eine eine immaterielle Ebene über dem anderen ist, nimmt das Gehirn an, dass das eine die Gehirnstruktur ist, welche die Vorstellung von Rot als Gehirnzustand realisiert. Das Gehirn erkennt, dass die eine Vorstellung eine Ebene unter einer anderen Vorstellung beschreibt, durch welche letztere erst realisiert wird. Das Gehirn spricht ebenfalls von BIen, welche getrennt von WIen sind, weil es seine Gehirnzustände selbst primär erlebt (genau wie wir BIe erleben), und das Erkennen der Gehirnzustände als Gehirnzustände nur eine Außenperspektive ist, welche das Gehirn wiederum nur als dieses eigene Erleben realisiert (genau wie für uns alles BI ist). Die Selbsterkenntnis eines Gedankens als WI ergibt etwas anderes (wahrgenommener Gehirnzustand bzw. Vorstellung des Gehirnzustandes), als der Gedanke sich selbst fühlt. Deswegen erkennt das Gehirn, dass es mehr gibt als seine eigene Existenz als WI.

      Erinnerungen sind BIe, welche ein erneutes Vorstellen bzw. Erleben von bereits erlebten BIen sind. Es ist der Versuch des Gehirns einen zuvor gebildeten/aktivierten Gehirnzustand erneut zu bilden/aktivieren. Deshalb sind Erinnerungen meist abstrakter und schwächer als die originalen BIe, mit welchen sie durch ihre Ähnlichkeit in Verbindung gebracht werden können. Die Vorstellung eines Schmerzes ist eine Erinnerung, welche normalerweise nur eine abstrakte Vorstellung und kein echter Schmerz ist. Durch veränderte (also zerlegte oder neu-kombinierte) Erinnerungen lässt sich etwas vorstellen, das so nicht als originaler BI wahrgenommen wurde. Das Erfahren eines „originalen“ bzw. nicht-erinnerten BIes wird hier auch wahrnehmen und der BI deshalb Wahrnehmung genannt. Wahrnehmung (im weiter gefassten Sinne) bezeichnet damit allgemein den Entstehungsprozess von originalen BIen bzw. deren parallelen WIe im Gehirn (Bewusstseins-WI), sowie das Produkt des Entstehungsprozesses als BI und Bewusstseins-WI. Das Erleben eines originalen BIes erfordert einen nicht direkt bzw. nicht bewusst steuerbaren Reiz, wie eine Sinneswahrnehmung. Wir erleben ihn, ohne dies bewusst herbeigeführt zu haben, wie z.B. bei einem Hungergefühl. Die Reflexion von BIen muss allerdings nicht bewusst erfolgen, sondern kann auch durch das Unterbewusstsein angeregt werden. Ein originaler BI ist jedoch nie bewusst (frei) konstruiert. So benötigt das erstmalige Erleben von etwas, wie der Farbe Rot, einen nicht direkt bzw. nicht bewusst steuerbaren Reiz, wie eine Sinneswahrnehmung. Erst danach kann solch eine Wahrnehmung wieder als BI erinnert bzw. vorgestellt werden. Auch z.B. ein Hungergefühl kann man als repräsentierende Wahrnehmung des leeren Magens definieren.

      Visuelle Wahrnehmung stellt WIe immer nur mittels unterschiedlich farbigen Flächen dar (wobei mit Farbe auch Helligkeit und Schwarz/Weiß gemeint sein sollen). Farben, aber auch jeder andere BI, aus dem eine Wahrnehmung der Wirklichkeit besteht, bilden allerdings nicht die Wirklichkeit ab. Wie bei allen Bestandteilen unserer Sinneswahrnehmungen gibt es auch die von uns erlebten Farben nicht als WIe, sondern nur als BIe, welche den Wahrnehmungen verschiedener WIe angehangen werden. Bei Farben sind es die Wellenlängen des Lichtes. (Wobei diese Zuordnung auch kontextabhängig geschieht, also je nach Kontext zu anderen Wellenlängen.) Die Farbe eines WIes ist also kein Abbild von ihm, sondern nur eine willkürliche Repräsentation. Da man sich den als WI erscheinenden Farben nicht entziehen kann, sind sie eine native Täuschung. Unser Gehirn repräsentiert also nicht vorstellbare WIe (elektromagnetische Wellen) mittels BIen (Farben), die nicht der Wirklichkeit entsprechen.

      Jedoch entsprechen die Kontraste zwischen den einzelnen Farben und der Verlauf dieser Farb-Kontraste durch den Raum den Kontrasten der WIe. Nur die Kontraste zwischen BIen wie Farben, Gerüchen, Geschmäcker und Schallwahrnehmungen entsprechen der Wirklichkeit. Aus einer bestimmten Farbe oder einem bestimmten Geschmack können wir jedoch auch auf Informationen über WIe schlussfolgern. So können wir von einer Farbe auf die Wellenlänge des Lichtes (WI) schließen, und von einem Geschmack auf das was geschmeckt wurde. Dies ist jedoch möglich, weil wir vorher schon den WI untersucht haben, der diese Sinneswahrnehmung auslöst. Und das Erkennen dieses WIes geschieht wiederum nur mittels Kontrasten. (Dabei speichert das Gehirn die Kontraste bzw. Anordnungen von WIen in ähnlicher Weise, wie bei einem digital gespeicherten Foto. Die physischen Daten auf einem Speicherchip haben keine Ähnlichkeit mit dem Abgebildetem, enthalten aber dessen Kontraste und Anordnungen und lassen sich in diese übersetzen.)

      Das Einzige, was wir uns von der Wirklichkeit vorstellen können, sind demnach ihre Kontraste, also die Kontraste zwischen verschiedenen WIen. Die WIe selbst können wir uns hingegen nicht vorstellen. Wenn wir uns also einen materiellen Gegenstand vorstellen, könnte die Form (Kugel) der Wirklichkeit entsprechen, denn die Form ist Kontrast. Wäre die Wirklichkeit hingegen selbst nichts anderes als Kontrast würden wir sie so wahrnehmen wie sie ist. (Auch die Quantentheorie beschreibt die Wirklichkeit nicht als verschiedene Inhalte, sondern als bloßen Kontrast zwischen nicht vorhandenen Inhalten. Dabei geht sie jedoch noch einen Schritt weiter, denn sie beschreibt die Welt als formlos, also nicht einmal als Kontraste im Raum, welche eine Anordnung und so eine Form ergeben.)

      Wir betrachten einen BI aber nur unter verschiedenen Bedingungen als Wahrnehmung eines WIes. Dazu könnte zum einen zählen, dass wir uns nüchtern und wach fühlen, um auszuschließen, dass es sich um Halluzinationen oder Träume handelt. Und wenn wir nüchtern und wach sind, wissen wir auch definitiv, dass wir nüchtern und wach sind, weil es sich richtig anfühlt. Optische Täuschungen stellen hier kein Problem dar, denn diese täuschen nur über Anordnungen, welche wir nicht wahrgenommen haben. So ist z.B. die Annahme, dass ein See existiert, weil wir diesen als Fata Morgana gesehen haben, falsch, weil alles was wir durch die Fata Morgana wirklich wissen, wäre, dass das Bild eines Sees (die Fata Morgana) existiert. Die Erkenntnis eines der Wirklichkeit entsprechenden BIes ist nur, dass Kontraste in der Wirklichkeit existieren.

      Eine weitere Bedingung dafür, dass ein BI (bzw. der Bewusstseins-WI) als der Wirklichkeit entsprechender BI anerkannt wird, ist, dass wir Hinweise darauf haben, dass es einen Wahrnehmungsprozess gab. Denn für jede Wahrnehmung eines WIes muss es einen Wahrnehmungsprozess gegeben haben. Wir können erkennen bzw. sinnvoller Weise annehmen, dass es einen Wahrnehmungsprozess von WIen durch unsere Sinnesorgane zu unseren der Wirklichkeit entsprechenden BIen gibt. Das heißt ein WI verursachte den ihm identischen BI. Der Kontrast bzw. Form/Anordnung des WI blieb dabei über den Wahrnehmungsprozess erhalten und ist auch in dem BI als Wahrnehmung enthalten. So wird z.B. die Form eines Gegenstandes durch die Reflexion von Licht zum Auge transportiert, weshalb die Wahrnehmung der Form (BI) die Form des Gegenstandes (WI) als seine Ursache abbildet. Eine Schallwahrnehmung hingegen, welche z.B. durch eine Glocke verursacht wurde, enthält den wahren, abbildenden Kontrast der Bewegung, welche in der Luft und in der Glocke vorkommt. Wenn etwas (nicht-rotes) an oder in uns eine rote Farbwahrnehmung auslöst, dürfen wir nicht annehmen, dass ein roter (bzw. die entsprechende Wellenlänge des Lichtes reflektierender) WI existiert. Erstreckt sich also z.B. eine rote Fläche zusammenhangslos über einen Teil oder unser gesamtes Sichtfeld, wäre es keine sinnvolle Annahme zu sagen es handele sich um einen WI der die entsprechende Wellenlänge reflektiert. Da ein WI jedoch meist als Teil einer um ihn herum wahrgenommen Umgebung wahrgenommen wird, reicht diese ursprüngliche Wahrnehmung aus, um zu begründen, dass es sich bei einem BI um eine Wahrnehmung der Wirklichkeit handelt und dass es einen Wahrnehmungsprozess gab. Deswegen ist es die beste Annahme, dass es sich um einen WI handelt. Würden

Скачать книгу