Die Stunde der Apachen: 12 Romane einer großen Western-Saga. Pete Hackett

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Die Stunde der Apachen: 12 Romane einer großen Western-Saga - Pete Hackett

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knirschte, so sehr biss er die Zähne zusammen. Hart sprangen die Backenknochen in seinem Gesicht hervor. Kälte befiel ihn. Aber es lag etwas darunter - eine schwelende Glut aus grenzenlosem Hass und mörderischer Leidenschaft, vielleicht sogar tödlicher Begierde. Er überlegte fieberhaft, wie sie den Schützen auf dem Hügel entkommen und sie sich schnappen konnten.

      »Ich denke, Sir, es sind drei«, rief Patty. »Die erste Salve tötete mein Pferd, und traf Jesse sowie Price. Wären es mehr Gewehre auf dem Hügel, wären sicherlich auch Sie getroffen worden.«

      »Dann sind es wahrscheinlich die drei Banditen, die uns entkommen sind.«

      »Das denke ich auch, Sir.«

      »Verdammt, Patty, sparen Sie sich das Sir.«

      »Wie soll ich dann zu Ihnen sagen, Sir?«

      »Nennen Sie mich Lieutenant.«

      »In Ordnung, Sir – äh, ich meine Lieutenant.«

      »Geben Sie mir Feuerschutz, Corporal. Ich versuche, mich an die Schufte heranzuarbeiten.«

      »In Ordnung, Lieutenant.«

      Corporal Patty gab einige Schüsse ab. Whitlock sprang hoch und rannte einige Schritte, warf sich flach auf den Boden und rollte zur Seite, kam in eine Mulde zu liegen und zog den Kopf ein. Kugeln pfiffen über ihn hinweg. Querschläger jaulten durchdringend.

      Es galt, ein Stück Terrain ohne die geringste Deckungsmöglichkeit zu überwinden - zwanzig Yards etwa, auf denen er den Gewehren der Schufte schutzlos ausgeliefert war. Whitlock zögerte. Schließlich gab er sich einen Ruck, kam hoch und hetzte los.

      Patty feuerte, was das Zeug hielt.

      Schon peitschten die Gewehrschüsse in die Senke. Kugeln schlugen neben Whitlock ein. Ein Stück Blei riss ihm den Hut vom Kopf. Ein Geschoss zupfte an seinem Hemdsärmel. Aufjapsend warf er sich schließlich hinter den Felsen in den Schnee und riss das Gewehr hoch.

      Er feuerte dreimal. Die Detonationen rollten den Hang hinauf und stießen über die Banditen hinweg. Das Feuer wurde sofort mit wilder Verbissenheit erwidert. Schüsse peitschten und die Detonationen verdichteten sich zu einem Donnerknall. Das durchdringende Heulen der Querschläger zog durch das Tal, brüllendes Echo hallte von den Felswänden und Hängen wider.

      Dann trat Stille ein.

      Lieutenant Whitlock lugte über seine Deckung hinweg.

      Die nächste Deckung war zehn Schritte entfernt. Er peilte sie an. Es war ein dichtes Gebüsch, zwischen dem einige Felsbrocken lagen. Kein 100-prozentig sicherer Schutz, aber er musste das Risiko eingehen. Er durfte sich nicht hier hinter dem Felsen festnageln lassen.

      Also setzte er zum Spurt an. Geduckt lief er in Zickzacklinie auf die dürren Büsche zu, die ihm als einzige Schutz versprachen. Die Gewehre seiner Gegner krachten. Mit einem Hechtsprung warf er sich dahinter, ruderte mit dem Karabiner, weil er keinen Halt fand, und stürzte aufs Gesicht. Schüsse krachten. Die Kugeln peitschten durchs Gebüsch, konnten ihm aber nichts anhaben, denn er lag hinter einem der Gesteinsbrocken, an dem die eine oder andere Kugel abprallte oder quarrend abgefälscht wurde.

      Der Lieutenant aus Fort Wingate hielt nach der nächsten Deckung Ausschau...

      Whitlock war es unter Pattys Feuerschutz gelungen, sich wieder ein Stück hangaufwärts zu kämpfen. Der Schweiß rann dem Lieutenant in die Augen und entzündete sie. Seine Lippen waren salztrocken und rissig. Atmung und Puls hatten sich beschleunigt. Jetzt kauerte er gepresst atmend hinter einem Felsbrocken, holte eine Schachtel Patronen aus der Kugeltasche und begann, den Karabiner nachzuladen.

      Patrone um Patrone drückte er in das Magazin. Dann war es voll. Er lud durch, spähte über den Felsen, äugte nach der nächsten Deckung, und stieß sich ab.

      Mit langen Sätzen hetzte er geduckt auf den Felsklotz zu, hinter dem er Schutz suchen wollte.

      Oben begannen die Gewehre zu hämmern. Ein furchtbarer Schlag gegen den Oberschenkel riss Whitlock halb herum. Er stürzte und rollte ein Stück hangabwärts. Um ihn herum schlugen die Kugeln ein und warfen Erdreich über ihn. Heiß fuhr es ihm über den Rücken. Dann fing er sich und robbte schnell zu einem Felsen in seiner Nähe.

      Aus der Wunde am Oberschenkel des Lieutenants sickerte dunkles Blut. Sein Rücken brannte von dem Streifschuss wie Höllenfeuer. Whitlock nahm das Halstuch ab und band es um die Wunde. Gequält sog er Luft durch die zusammengepressten Zähne in seine pumpenden Lungen.

      Aber sein Entschluss, sich die Kerle auf dem Hügel zu holen, war unumstößlich.

      *

      »Lass uns verschwinden!«, stieß Glenn Farley hervor. »Zwei von ihnen sind entweder verwundet, oder sie schmoren in der Hölle. Sie haben nur noch drei Pferde. Wozu etwas herausfordern? Sie werden uns nicht folgen.«

      »Einen Augenblick noch!«, versetzte Scott Wilburn, dann zielte er, sein Schuss peitschte, eines der Pferde in der Ebene brach zusammen. Und schon peitschte sein nächster Schuss und ein weiteres Pferd brach vorne ein, legte sich zur Seite, keilte noch einige Male aus und lag dann still. Der letzte Pferd, das den Kavalleristen zur Verfügung stand, rannte mit fliegenden Steigbügeln und aufgestelltem Schweif davon. Wilburn senkte grinsend das Gewehr. »Jetzt verschwinden wir.«

      Sie rannten zu ihren Pferden, warfen sich in die Sättel, trieben die Tiere an und lenkten sie nach Südosten. Dort lag an der Grenze zu New Mexiko El Paso.

      *

      »Diese niederträchtigen Aasgeier!«, stieß Jack Patty zwischen den Zähnen hervor. »Die unschuldigen Kreaturen.«

      »Es sind ehrlose Lumpen«, versetzte Whitlock, äugte in Richtung des Hügelkammes und glaubte, fernen Hufschlag zu vernehmen. Er drehte das linke Ohr nach Südosten, war sich jedoch nicht völlig sicher und erhob sich vorsichtig, bereit, sich sofort wieder hinzuwerfen, sollte es auf dem Hügel aufblitzen. Jeder seiner Sinne war aktiviert, seine Muskeln waren angespannt. Aber nichts geschah. »Sie sind fort«, gab er zu verstehen.

      Auch Corporal Patty erhob sich.

      Auf dem Hügel blieb es ruhig.

      »Ich suche das Pferd«, knurrte Patty und stiefelte in die Richtung davon, in die das entsetzte Tier geflohen war.

      Whitlock ging zu Mahoney hin. Der Trooper war gestorben. Der Lieutenant drückte ihm die Augen zu. »Das werden diese Schufte büßen, Reiter Mahoney«, knurrte Whitlock, und es klang wie ein Schwur. »Ich werde sie jagen, stellen und zur Rechenschaft ziehen.«

      Alles andere zählte im Moment nicht für Tyler Whitlock. Er sah nur den toten Kameraden. Sein Hass kannte kein Verständnis und keine Zugeständnisse. Einen Moment dachte Whitlock daran, dass er seinem Auftrag zuwider handelte, wenn er sich auf diesen Trail der Rache und Vergeltung begab, aber er war nicht bereit, die Mörder ungeschoren davonkommen zu lassen. Über die Konsequenzen dachte er nicht nach.

      Nach einer halben Stunde kam der Corporal mit dem Pferd zurück. Sie begruben die beiden Soldaten

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