Die Stunde der Apachen: 12 Romane einer großen Western-Saga. Pete Hackett

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Die Stunde der Apachen: 12 Romane einer großen Western-Saga - Pete Hackett

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der Banditen ausgeworfen hatten, glitzerte wie Gold. Der Corporal fand die Spur der Banditen. Die beiden Soldaten folgten ihr. Nach zwei Tagen erreichten sie Las Cruses. Die Spur hatten sie verloren. Sie meldeten sich beim Kommandanten des dortigen Militärstützpunktes und dieser stellte ihnen drei Pferde zur Verfügung. So hatte jeder ein Pferd zum Wechseln. In der Stadt erfuhren sie, dass Wilburn und seine Leute im vergangenen Herbst den Sheriff niedergeschossen hatten und seitdem in New Mexiko gesucht wurden. Die beiden Banditen hatten sich in Las Cruses nicht blicken lassen.

      Aber die Spur hatte nach Südosten geführt ...

      Whitlock und Patty saßen im Saloon und tranken ein Bier. Whitlocks Oberschenkelwunde handicapte ihn kaum. Es handelte sich um einen glatten Durchschuss. Ein Sanitäter hatte sie desinfiziert und ordentlich verbunden. Sie hatte sich bereits geschlossen.

      »El Paso«, sagte Whitlock plötzlich. »Die Schufte sind nach El Paso geritten.« Er sprach es im Brustton der Überzeugung. »Es gibt sonst keinen Ort in der Nähe, in dem sie sich verkriechen und verstärken können.«

      »Bis El Paso sind es um die vierzig Meilen.«

      »Da wir Pferde zum Wechseln haben, können wir morgen Abend dort anlangen«, knurrte Whitlock.

      »Sollten wir nicht zur Truppe zurückkehren?«, kam es zweifelnd von Corporal Patty.

      »Ich habe einen Schwur geleistet«, antwortete Whitlock grollend. »Es geht nicht nur mehr darum, ein paar Skalpjägern das Handwerk zu legen. Es geht um die Mörder einiger unserer Männer.«

      »Es ist die Sache des U.S.-Marshals, der für New Mexiko zuständig ist.«

      »Nein. Es ist meine Sache!« Whitlock sprach es mit Nachdruck, Entschiedenheit und Endgültigkeit im Tonfall.

      Sie ritten los, als es noch finster war. Es war die Stunde, in der sich die Jäger der Nacht zur Ruhe begeben und die Natur zum Leben erwacht. Sie ließen die Pferde traben. Nach jeweils zehn Meilen wechselten sie und kamen so gut voran. Und da sie sich auch nicht mehr mit Spurensuche aufhielten, erreichten sie tatsächlich am Abend El Paso. Auf der mexikanischen Seite des Rio Grande brannten Lichter. Da lag Chiudad Juarez. Nur der Fluss trennte die beiden Städte.

      El Paso war ein Hexenkessel, ein Sündenbabel. Die Stadt erwachte erst am Abend richtig zum Leben – zum lasterhaften Leben. Aus den Tingeltangel-Betrieben trieb Gitarren- und Klaviermusik, Betrunkene torkelten durch die Straßen und Gassen, die Stadt war voll von verworrenem Lärm.

      Whitlock und Patty meldeten sich in Fort Bliss. Die Kommandantur hatte schon geschlossen. Der Fortkommandant empfing sie in seiner Wohnung. Whitlock meldete, in welcher Mission sie unterwegs waren. Colonel Miles bot ihnen in seiner Wohnstube Plätze an, schenkte ihnen Drinks ein, dann setzte er sich und sagte grollend:

      »Sie hätten die Truppe nicht verlassen dürfen, Lieutenant. Sie sind für die Männer der Patrouille verantwortlich. Man wird Sie dafür vielleicht sogar vor das Kriegsgericht stellen.«

      »Es sind Mörder, Sir«, versetzte Whitlock. »Sie haben Apachen ermordet und skalpiert. Einige meiner Leute fielen ihren Kugeln zum Opfer.«

      »Was war Ihre Order, Lieutenant?«

      »Victorio zu suchen und zur Aufgabe zu bewegen«, versetzte Whitlock widerwillig und zähneknirschend.

      »Verbrecher zu jagen ist nicht Ihr Job. Na schön. Lassen wir es. Über Ihre Zukunft bei der Armee werden andere zu entscheiden haben. Es wird Sache Ihres Vorgesetzten sein, die Angelegenheit weiterzuverfolgen.«

      »Diese Banditen schüren den Hass der Apachen. Muss das Land tatsächlich im Blut seiner Menschen ertrinken?«

      Colonel Miles winkte ab. »Ich kann Sie verstehen, Lieutenant, und wollte Ihnen nur klar machen, was Sie möglicherweise erwartet.« Miles räusperte sich. Dann wechselte er das Thema. »In El Paso drei Banditen zu finden ist nahezu unmöglich. Es ist ein Sammelsurium von Glücksrittern, Abenteurern, Büffeljägern, Soldaten, Huren und einer Reihe anderen zwielichtigen Gesindels. Sie sollten zu Ihren Leuten zurückkehren und versuchen, Ihren Auftrag zu erfüllen, mit dem Sie in die Mimbres Mountains geschickt wurden.«

      »Auf Sergeant Billinger ist Verlass. Ich habe ihm befohlen, keinen Kampf zu provozieren. Sollte er das Lager Victorios entdecken, habe ich angeordnet, dass er Verstärkung aus Fort Thomas oder Fort Grant holt.«

      »Von mir aus, Lieutenant. Ich bin nicht Ihr Vorgesetzter, und ich mache Ihnen auch keine Vorschriften. Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, dann fragen Sie in den Mietställen nach. Die Stallburschen sind die am besten unterrichteten Leute in den Städten. Denn wer mit dem Pferd kommt, sucht zuerst sie auf.«

      Sie blieben fast noch eine Stunde bei dem Colonel, sprachen über das Apachenproblem und andere Dinge, schließlich verabschiedeten sich Whitlock und Patty und begaben sich in die Stadt, um Nachforschungen wegen der drei Banditen zu betreiben.

      Der erste Mietstall, den sie aufsuchten, war ein zugiger Bretterverschlag, dessen Tor schief in den Angeln hing und dessen Besitzer wohl nur darauf bedacht war, Gewinn zu machen, ohne etwas zu investieren. Neben dem Stalltor hing ein Laterne und warf einen Lichtklecks in den Hof. Auch im Innern des Stalles hing an einem Tragebalken eine Laterne und sorgte für etwas Helligkeit.

      Whitlock und Patty führten ihre Pferde an den Zaumzeugen über den Wagen- und Abstellhof. Der Stallmann kam aus einem Verschlag linker Hand, der ihm wahrscheinlich als Stall Office und Aufenthaltsraum, vielleicht sogar als Unterkunft diente.

      »An Ihnen und den Pferden klebt der Dreck der Wüste«, kam es näselnd von dem alten Burschen. Er spuckte einen Priem zur Seite aus, einen braunen Strahl Tabaksaft, dann grinste er und braune Zahnstummel wurden sichtbar. »Sieht nicht so aus, als wärt ihr in Fort Bliss stationiert. Wer aus der Wüste kommt, hat es meistens sehr eilig, auf die andere Seite des Rio Bravo zu verschwinden. Seid ihr Deserteure?«

      »Nein. Wir suchen drei Männer...«

      Als Whitlock geendet hatte, schüttelte der Stallbursche den Kopf. »Diese Kerle sind bei mir nicht abgestiegen. Es gibt vier Ställe in der Stadt. Ich kann Ihnen nicht helfen. Lassen Sie Ihre Pferde trotzdem hier?«

      »Was verlangen Sie pro Pferd und pro Nacht?«

      »Von der Armee fünfzig Cents. Die Woche kostet drei Dollar.«

      »Die Konkurrenz ist beachtlich, wie?« Whitlocks Mund umspielte ein Lächeln.

      »Sie ist tödlich, Lieutenant. Wo es geht, versuchen wir, uns gegenseitig zu unterbieten. Irgendwann ist jedoch Schluss. Bei fünfzig Cent ist kaum etwas verdient.«

      Er übernahm die Pferde.

      Im dritten Stall wurden Whitlock und Patty fündig. »Ja«, sagte der Stallmann, »die drei sind heute Mittag angekommen. Sahen ziemlich abgerissen aus, scheinen aber nicht auf der Flucht zu sein, weil sie sich immer noch in El Paso aufhalten.«

      »Haben Sie den Dreien irgendein Hotel oder Boarding House empfohlen?«

      »Ja, Jeff's Boarding House. Dort steigen die meisten Männer ab, die nur auf dem Durchritt sind. Ist bedeutend günstiger als ein Hotel.«

      »Wo finden wir die Pension?«

      Der Stallmann beschrieb ihnen den Weg.

      Ja,

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