Lese-Paket 1 für den Strand: Romane und Erzählungen zur Unterhaltung: 1000 Seiten Liebe, Schicksal, Humor, Spannung. Sandy Palmer

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Lese-Paket 1 für den Strand: Romane und Erzählungen zur Unterhaltung: 1000 Seiten Liebe, Schicksal, Humor, Spannung - Sandy Palmer

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ist, tut mir schrecklich leid, Tilla. Du hattest vollkommen recht, mich zu ohrfeigen. Ich hab’s verdient. Der Schlag ins Gesicht hat mir den Kopf wieder zurechtgerückt. Ich weiß nicht, was in mich fuhr... Dieser Film ... Was ich sah, ging mir irgendwie unter die Haut... Es erregte mich ... Kannst du das verstehen? Ich dachte, du würdest genauso empfinden. Ich dachte ... Ach, ich dachte eigentlich überhaupt nichts. Mein Blut geriet in Wallung. Ich verlor den Kopf. Ich war wirklich nicht bei Sinnen, Tilla. Die zeigen einem auf der Leinwand soviel vor ... Und da sitzt eine Frau neben einem, die man gern hat, die man schon seit langem begehrt. Ich hielt das plötzlich nicht mehr aus, still neben dir zu sitzen. Ich wollte... Ich nahm an, du wolltest es auch ... Bitte verzeih mir meinen Irrtum.“

      Tilla war kein nachtragender Mensch. Ihr Zorn war inzwischen verraucht, deshalb sagte sie: „Also gut, ich nehme deine Entschuldigung an, Elmar.“

      „Wirklich?“ Es klang wie ein Freudenschrei. „Du... du bist mir nicht mehr böse?“

      „Wir wollen die Angelegenheit vergessen“, sagte die junge Frau versöhnlich.

      Elmar lachte. „Ich ... ich weiß nicht, was ich sagen soll.“

      „Aber einen solchen Film sehe ich mir mit dir nicht mehr an“, bemerkte Tilla. „Das belastet zu sehr unsere Freundschaft.“

      „Du bist mir nicht mehr böse!“, rief Elmar. „Du weißt nicht, wie glücklich du mich damit machst.“

      „Gute Nacht, Elmar“, sagte Tilla. „Warte!“, rief er hastig. „Nur noch einen Augenblick. Ich muss dir noch etwas sehr Wichtiges sagen. Ich habe im Kino gesagt, dass ich dich liebe, und das stimmt. Ich möchte dich nicht erschrecken, Tilla, aber... ich bin verrückt nach dir. Ich kann es nicht anders ausdrücken. Ich brauche dich. Ich kann ohne dich nicht leben. Ich werde warten, wie ich es versprochen habe. Ich werde dich nicht drängen. Mir genügt deine Freundschaft. Es ist für mich ein unbeschreibliches Glücksgefühl, wenn ich mit dir zusammen sein darf. Du bekommst von mir die Zeit, die du brauchst, um für die Liebe bereit zu sein. Es macht mir nichts aus, zu warten. So etwas wie heute Abend wird ganz bestimmt nicht noch mal passieren. Das war es, was ich dir sagen wollte. Und nun ... Schlafe gut. Ich werde von dir träumen. Ich träume fast jede Nacht von dir, und wenn ich erwache, bin ich immer sehr glücklich. Ich bin nur ein kleiner Aushilfslehrer. Mit meinem Gehalt kann man keine großen Sprünge machen, aber glaube nicht, dass ich dir nichts bieten kann. Ich habe eine Erbschaft in Aussicht.“

      „Ich bin an Geld nicht interessiert, Elmar“, sagte Tilla Deltgen. „Ich finde, darauf lässt sich keine dauerhafte Beziehung aufbauen.“

      „Ich würde dich gern mit Geschenken überhäufen“, sagte der junge Mann. „Eines Tages werde ich dazu in der Lage sein. Gute Nacht, Tilla.“

      „Gute Nacht“, erwiderte die blonde Frau und legte auf.

      Warum hatte er die Erbschaft erwähnt? Damit sie sich mehr zu ihm hingezogen fühlte? Auf manche Frau mochte Geld anziehend wirken. Tilla gehörte nicht dazu.

      Für sie gab es andere Werte im Leben.

      2

      Tilla Deltgen schob den halb vollen Einkaufswagen durch den Supermarkt. Sie erreichte die „Grüne Ecke“, den „Bio Corner“, der hier erst kürzlich eingerichtet worden war.

      Über den grünen Regalen drehte sich ein grünes Blinklicht, damit jedermann auf das reich sortierte Reformkost Warenangebot aufmerksam wurde.

      „Die haben schon wieder umgestellt“, meckerte eine grauhaarige Frau. „Hier waren doch früher die Spirituosen.“

      „Die befinden sich jetzt im nächsten Gang“, erklärte Tilla, die an den Schnäpsen und Likören soeben vorbeigekommen war.

      „Das machen die absichtlich. Von Zeit zu Zeit räumen sie die Regale um, damit man suchen muss, was man haben will. Man kann kein Regal unbeachtet lassen und entdeckt dabei Waren, die man eigentlich nicht braucht, aber mal probieren möchte, und ehe man sich’s versieht, ist der Einkaufswagen voll, obwohl man nur das Nötigste kaufen wollte. Die ziehen einem das Geld sehr raffiniert aus der Tasche, aber bei mir werden sie damit heute kein Glück haben. Ich kaufe nur, was auf meinem Einkaufszettel steht, und sonst nichts. Übrigens ... Wussten Sie, dass man nie mit leerem Magen einkaufen gehen soll? Da legt man automatisch mehr in den Wagen, als man vorhatte. Seit ich das weiß, esse ich vor dem Weggehen immer ein Brötchen. Sie sollten das auch tun. Damit können Sie viel Geld sparen.“

      „Vielen Dank für den Tipp“, sagte Tilla. „Das werde ich mir merken.“

      „Und ... Finger weg von diesem Bio-Zeug. Sie ahnen nicht, was diesbezüglich für Schindluder getrieben wird. Ich könnte Ihnen haarsträubende Dinge erzählen. Mein Mann war Chemiker und musste laufend diese Bio-Waren untersuchen. Gift! Das reinste Gift war das manchmal. Das kommt davon, weil die einen so leichtgläubig und die andern so habgierig sind.“ Die grauhaarige Frau seufzte. „Was soll’s? Wir werden die Welt nicht ändern.“

      Sie ging zu den Spirituosen, und Tilla holte eine Flasche vom Regal, in der sich Rote-Bete-Saft befand.

      „Na, Frau Deltgen“, sagte plötzlich jemand hinter ihr. „Sind Sie mit unserem Warenangebot zufrieden?“

      Sie wusste, wer das war, drehte sich lächelnd um und sagte: „Guten Tag, Volker.“

      Volker Ahlert war Leiter des Supermarkts, ein junger, blonder, dynamischer Mann, zuverlässig und seriös. Er sah großartig aus, und Tilla mochte ihn sehr.

      Fast noch mehr als Elmar Spira. Genau genommen fühlte sie sich zwischen Volker und Elmar hin und her gerissen. Deshalb ging sie mal mit dem einen, mal mit dem andern aus. Sie konnte sich für keinen entscheiden. Jeder hatte seine Vorzüge. Wenn es möglich gewesen wäre, die beiden zu einem Mann zusammenzuschmelzen, hätte das für Tilla den Ideal-Verehrer gegeben.

      Volker und Elmar wussten nichts voneinander. Tilla hatte es bisher geschickt verstanden, die beiden voneinander fernzuhalten, sonst hätte es wahrscheinlich Schwierigkeiten gegeben.

      „Guten Tag, Tilla“, sagte Volker mit seiner weichen Samtstimme. Er trug einen weißen Arbeitskittel, sah aus wie ein Arzt. „Du siehst großartig aus.“

      „Vielen Dank“, gab Tilla lächelnd zurück. „Du auch.“

      „Du kaufst neuerdings doch nicht etwa bei der Konkurrenz ein?“

      „Wie kommst du darauf?“, fragte Tilla.

      „Ich habe dich vor einer Woche zum letzten mal hier gesehen.“

      „Ich war jeden zweiten Tag hier“, entgegnete Tilla. „Einmal hattest du mit einem Vertreter zu tun, da

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