Die Stunde der Revolverschwinger: Wichita Western Sammelband 7 Romane. Pete Hackett
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Читать онлайн книгу Die Stunde der Revolverschwinger: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett страница 14
„Wir wissen, dass Buster Tom hier ist“, sagte Hep. „Seit gestern Abend, Jack!“
„Ich verstehe zwar kein Wort“, sagte Jack. „Aber ich schwöre euch ...“
„Lass uns ins Haus!“, unterbrach ihn Hep.
Jack sah von einem zum anderen und trat zur Seite.
„Geh voran!“, sagte Jimmy.
Jack Marek zuckte die Schultern und setzte sich in Bewegung. Jimmy und Hep folgten ihm. Hep sah sich dabei lauernd und gespannt um.
Der alte Marek saß auf seinem Stuhl. Jimmy und Hep grüßten höflich.
„Sie suchen den alten Copper“, sagte Jack zu seinem Vater. „Ist er hier gewesen, Vater? In den letzten vierundzwanzig Stunden.“
Der alte Marek sah Jimmy lange an. Dann schüttelte er den Kopf.
„Hep, sieh im Stall nach, ob sein Brauner dort steht!“, sagte Jimmy.
„Traut ihr uns nicht?“, fragte Jack scharf.
Jimmy sah ihn an und lächelte. „Wenn ich meinen Vater in Gefahr weiß, traue ich niemandem.“
Jack starrte ihn an. „Soll das eine Beleidigung sein?“
„Nein!“
„Ich fasse das aber so auf!“, bellte Jack.
„Hep, sieh nach!“
„Mr. Copper ist nicht hier“, sagte der alte Marek. „Geht wieder, Jimmy. Reitet!“
Seine Stimme hatte beschwörend geklungen, und Jimmy und Hep war das nicht entgangen.
„Jack, hier ist doch etwas nicht in Ordnung“, sagte Jimmy.
„Wie kommst du darauf? Du spinnst!“, zischte Jack.
„Ihr könnt euch ja noch eine Weile darüber unterhalten“, sagte Hep trocken. „Ich bin gleich wieder da.“
Hep ging zur Tür.
„Halt, verdammt!“, bellte Jack. „Wohin?“
„Lass ihn gehen“, sagte Jimmy scharf.
Jack sah Jimmy wütend an. Jimmys Hand lag auf der Waffe, und Jack wusste, wen er vor sich hatte.
Die Hand auf dem Eisen, trat Jimmy an die Seite des alten Marek. „Sie müssen das verstehen, Mr. Marek. Es geht um meinen Vater. — Sie sollten sich jetzt erklären.“
„Also meinetwegen kommt!“, schnaufte Jack, um seinen Vater nicht zu Wort kommen zu lassen. „Sehen wir im Stall nach, in der Scheune. Danach könnt ihr auch das Haus durchsuchen und im Kleinviehstall umherkriechen. — Doch dann, Copper, lasst euch hier nicht mehr sehen.“
Jack ging zur Tür. Hep sah Jimmy fragend an. Jimmy nickte ihm zu. So schloss sich Hep an, und auch Jimmy folgte dem Marek-Jungen.
Jack blieb vor der Tür noch einmal kurz stehen. „Ihr seid zwei ziemliche Narren“, schnaufte er, dann ging er weiter.
Hep und Jimmy liefen ihm nach, die Blicke überall. Es war nirgends etwas Verdächtiges zu erkennen. Nicht einmal die Ruhe und die Verlassenheit wirkte auf sie jetzt noch seltsam. Jimmy biss sich auf die Lippe und fragte sich, ob er den Mareks vielleicht doch unrecht tat. — Aber wo, zum Teufel, sollte sein Vater sein?, fragte er sich.
Jack blieb vor dem Stalltor stehen und schob den Riegel zur Seite. Dabei blickte er verstohlen zum Haus. Er wirkte unsicher und hilflos. Jimmy bemerkte das, und das warnte ihn. Auf einmal hatte er das Gefühl, rasch in den Stall gelangen zu müssen, um nicht vom Haus her eine Kugel in den Kopf zu bekommen. Er wollte Jack zur Seite schieben, der ihm zu umständlich hantierte. Doch da knallte es schon. Aber das war noch kein Schuss. Am Haus war ein Fenster geöffnet und der Blendladen herumgeschlagen worden.
„Zur Seite, Jack!“, rief jemand scharf.
Jimmy und Hep wirbelten herum. — Das letzte Fenster stand offen. Zwei Gewehrläufe blitzten im Licht der noch tiefstehenden Sonne.
Jimmy handelte blitzschnell. Er schlug den Riegel mit der Faust durch die Krampe, riss das Tor einen Spalt weit auf und ging dahinter in Deckung. Er wollte Jack mitziehen. Doch Jack riss sich los und rannte weg.
Die Gewehre begannen zu krachen. Jimmy sah sich nach Hep um. Hep war wie ein Kastenteufel, dem einer die Faust ins Genick geschlagen hatte, zur Seite gesprungen und verschwand mit einem Überschlag hinter dem Stall. Die Bleistücke fetzten in Kopfhöhe in den schweren Eckpfosten, dass Holzsplitter und Staub herausfegten.
Jimmy nahm den Colt in die Faust und drückte das Tor weiter auf. Sofort klatschten die Geschosse ins Holz. Es krachte und trommelte gegen das Tor. Doch die dicken Bretter fingen die Bleistücke auf.
Da begann Heps Colt zu krachen. Jimmy beobachtete, wie die Schützen im Haus die Gewehre absetzten und in Deckung gingen. Jimmy holte tief Luft und rannte los.
„Achtung, Hep!“, brüllte er, um ihn auf sich aufmerksam zu machen. Er rannte in langen Sätzen wie ein Panther über den Hof zum Haus zurück, passierte Heps Schusslinie, der diese Sekunde zum Nachladen nutzte, und war mit einem letzten Satz wieder im Haus.
Der alte Marek befand sich noch allein im Zimmer. Er blickte Jimmy entsetzt entgegen und rief irgend etwas, das Jimmy nicht verstand, weil er den alten Mann gar nicht beobachten konnte. Die Tür zum Flur flog auf, und ein Mann, das Gewehr schussbereit an der Hüfte, kam ins Zimmer gestürzt. Er blickte zur Tür, durch die er hinaus in den Hof wollte. Als er Jimmy entdeckte, hielt er jäh an und richtete die Waffe auf ihn.
Jimmy feuerte zweimal. Die Geschosse trieben den Mann in den Flur zurück. Er ließ das Gewehr fallen und griff nach der Tür, um Halt zu finden, langte aber daneben und krachte im Flur zu Boden.
Geschrei und Flüche waren zu vernehmen. Im Haus donnerte ein Colt.
Jimmy duckte sich, warf den Tisch um und ging dahinter in Deckung. Die Geschosse fauchten aus dem Flur herein und schlugen hinter ihm in die Wand. Er glitt zur Seite, zog Marek auf dem Stuhl an die Wand, um ihn aus der Schusslinie zu bringen, rannte zur Flurtür und warf sie mit einem wilden Tritt ins Schloss.
„Sie haben deinen Vater!“, hörte er da den alten Mann schreien. „Sie bringen ihn um!“
Doch da kam Buster Tom von draußen herein. Jimmy hätte um ein Haar auf ihn geschossen. Er blutete im Gesicht. Seine Hände waren gefesselt.
„Vater!“, rief Jimmy und rannte ihm entgegen.
Buster Tom keuchte und schnaufte und hielt Jimmy die gefesselten Hände hin.
Jimmy zog das Messer und schnitt ihm den Strick auf. Dabei schaute er ihm ins Gesicht. „Um Himmels willen, wie siehst du aus!“
„Wie einer, der durch ein geschlossenes Fenster gesprungen ist“, knurrte Buster Tom. „Das schätze ich jedenfalls.“