Die Stunde der Revolverschwinger: Wichita Western Sammelband 7 Romane. Pete Hackett

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Die Stunde der Revolverschwinger: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett

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erwarten von dir nicht einmal die Rinder auf der Circle C“, erwiderte Hep.

      „Durch diesen Canyon, zum Teufel, sind wir doch geritten“, sagte Jimmy.

      Hep hob den Zeigefinger. „Aber zu schnell!“

      „Das ist idiotisches Gequatsche!“, fauchte Matt Jackson und brachte sein Pferd in Gang. „Ich reite mit den Männern in die Ebene hinab. Da gibt es auch Falten und Buckel, in denen sich drei Menschen gut verbergen können. Du bringst Hep am besten nach Hause, ehe ihn die Sonne noch ganz erledigt!“

      Die Männer schlossen sich dem Vormann an. Jimmy und Hep blickten ihnen nach. Das tat Jimmy aber nur, weil er unschlüssig geworden war. Doch als Hep sein Pferd drehte, folgte er ihm, ohne ein Wort zu verlieren.

      Eine knappe Stunde später ritten sie in einem Durchbruch in den Canyon hinab, und dort stießen sie auf Wagenspuren. Hep hielt und pfiff laut.

      Jimmy ritt an seine Seite und zog die Stirn kraus.

      „Was hast du gegen mich?“, fragte Hep. „Da ist die Eisenbahn schon!“

      „Was denn für eine Eisenbahn?“, brummte Jimmy. „Die Sonne knallt wohl wirklich ganz schön.“

      Hep wies die Fährte entlang. „Unsere Junigans! Das habe ich doch gewusst.“ Jimmy stieg ab, um die Fährte zu untersuchen. „Zwei Stunden Vorsprung. Mehr aber nicht!“, sagte er, als er zu seinem Pferd zurückkam.

      Hep nickte. „Das könnte verdammt genau hinkommen.“

      „Aber es handelt sich um Schafzüchter!“

      Hep nickte abermals. „Schafzüchter, die unsere Schurken freiwillig oder unfreiwillig mitgenommen haben.“

      Jimmy grinste. „Du bist ein ziemlicher Denker.“

      Hep winkte gelassen ab. „Mir liegt überhaupt nichts daran, dass das ausdrücklich anerkannt wird.“

      Jimmy saß auf. „Wir sollten uns ihnen von vorn nähern, damit sie nicht sofort gewarnt sind.“

      Damit war Hep einverstanden. Sie verließen den Canyon auf dem gleichen Weg und ritten dann auf der Ebene nach Westen, bis sie die Staubfahne der Wagen im Süden erblickten. Sie schwenkten ein, und kurz darauf sahen sie die beiden Wagen und die kleine Schafherde aus einem Buschgürtel herausgezogen kommen. Sie brachten die Pferde wieder in Gang, verschärften das Tempo und ritten den Wagen genau in den Weg, hielten an und saßen ab.

      Die Wagen stoppten hintereinander. Die Männer auf dem Bock des ersten Wagens blieben sitzen, die beiden anderen Fahrer und der Schafhirt kamen nach vorn.

      „Wollt ihr auch mitgenommen werden?“, rief einer der Männer und lachte. „Wir haben noch Platz. Eine Menge!“

      Sie grinsten alle fünf freundlich. Jimmy und Hep warnte das jedoch, zumal sie beide restlos überzeugt waren, das zu finden, was sie suchten. Nämlich Marie und die Pinkys.

      „Danke!“, sagte Jimmy laut. „Wir sind gut genug beritten. Wir haben nur die Absicht ...“

      Da hörten sie Marie schreien. Laut und schrill rief sie Jimmys Namen.

      Jimmy und Hep standen zunächst wie erstarrt. Aber die fünf Männer reagierten sofort. Der Grauhaarige auf dem Wagen ließ die Zügel fallen, schwang das Repetiergewehr hoch, und der Kutscher des zweiten Wagens feuerte einen Peitschenschlag ab. Er zielte dabei auf Jimmy.

      Jimmy sah das Leder nicht, aber er hörte es durch die Luft pfeifen, duckte sich, riss das Gewehr hoch und warf es in das heranzuckende Leder hinein, das die Waffe auch umschlang und damit kraftlos zu Boden fiel.

      Jimmy ließ sich nicht fallen, sondern sprang den Wagen an und riss dem Oldtimer das Repetiergewehr aus den behaarten Fäusten, wirbelte herum und schlug den ersten Angreifer zu Boden. Doch nicht nur Jimmy befand sich in geradezu rasender Aktion. Auch Hep war sofort vorwärts geflogen.

      „Hier, nimm!“, schrie er laut und warf dem Mann vor ihm das Gewehr zu. Der griff unwillkürlich danach, statt zum Colt zu langen. Dabei sah er Hep erstaunt an, bis ihm Heps Fausthiebe die Augen schlossen und ihn zu Boden schickten. Hep war sofort zur Stelle, ergriff sein Gewehr, hatte keine Mühe mehr, es dem Mann wieder abzunehmen, und schlug damit den Peitschenkünstler nieder. Sein Hieb traf den Mann in den Nacken und drosch ihn direkt unter die Leiber der Maultiere.

      Jimmy hatte inzwischen den Wagen erklommen. Seine Fäuste krachten auf Wangenknochen und Kiefer. Der Grauhaarige kippte nach rechts vom Wagen, sein Gefährte wählte den Absturz über die andere Seite hinweg. Jimmy versetzte ihm noch einen Tritt, dass er auch weit genug flog.

      Dann kniete er schon unter der Plane vor Marie, den Colt in der Faust. Doch Marie war allein. Die Pinkys waren nicht da.

      „Wo sind die Pinkys?“, schnaufte Jimmy, da er vollkommen außer Atem war.

      „Die Schafzüchter haben Forster und Hackett überwältigt, ihnen die Waffen und das Geld abgenommen und sie im Canyon zurückgelassen“, erklärte Marie, durchstandene Not und durchlebte Ängste im Blick.

      Jimmy kroch an ihr vorbei über den Hausrat und die Vorräte der Schafzüchter hinweg und sprang hinten aus dem Wagen, um Hep zu Hilfe zu kommen. Doch Hep stand schon am zweiten Wagen und lüftete die Plane an.

      „Ist da noch einer?“, brüllte er. „Wenn da noch einer ist, soll er herauskommen. Hier gibt es Staubzucker. Kostenlos! Es muss auch nicht unbedingt gedrängelt werden. Immer der Reihe nach, sage ich immer.“

      Er zog sich kurz hoch, schaute in den Wagen, ließ sich wieder auf die Füße nieder und drehte sich um. Als er Jimmy sah, grinste er und schüttelte sich die Arme aus, kam zu ihm und rieb sich dann die Knöchel.

      Zwei der Männer rafften sich auf, stülpten sich die breiten Hüte auf die Köpfe und sahen Jimmy und Hep verwundert und auch voller Respekt an.

      Hep spie aus. „Was habt ihr denn gedacht, an wen ihr geraten seid?“, knurrte er gereizt.

      In dem Moment kam der Grauhaarige zu sich. Auf allen Vieren kriechend suchte er seinen Hut und sein Gewehr. Hep wollte ihm in den Hintern treten, als er, die Waffe in der Faust, aufstand. Doch Jimmy schob Hep zur Seite und hielt dem Schafzüchter den Colt vor die Nase, so dass er sein Gewehr von selbst wieder fallen ließ.

      Marie stieg vom Wagen. Hep war ihr behilflich. Er wollte sie ein bisschen aufmuntern. Aber da sie weinte, fiel ihm gleich nichts ein.

      Jimmy hatte unterdessen die fünf Schafzüchter zusammengetrieben. „Wo ist das Geld, das ihr den Pinkys abgenommen habt?“, wandte er sich an den Oldtimer. „Gebt es her. Es stammt aus Einbrüchen und Überfällen.“

      Die fünf Männer musterten ihn schweigend. Der Grauhaarige schüttelte den Kopf. „Kein Geld!“ sagte er. „Ich habe kein Geld.“

      Jimmy winkte Hep und Marie heran. Marie berichtete, was sich Stunden zuvor in dem Canyon abgespielt hatte.

      „ ... Forsters Satteltasche befindet sich unter dem Sitzbrett“, schloss sie ihren Bericht.

      Hep ging sofort zum Wagen zurück, musste sich dabei einen Weg durch die Schafe bahnen,

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