Die Stunde der Revolverschwinger: Wichita Western Sammelband 7 Romane. Pete Hackett
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Читать онлайн книгу Die Stunde der Revolverschwinger: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett страница 6
Kurz darauf verließen Jimmy und Hep mit den Marek-Brüdern die Ranch. Sie ritten nach Süden in die Hügelkette hinein, trafen dort auf Buster Tom und die Circle C-Mannschaft. Buster Tom teilte die Männer in Trupps ein. Doch am Abend musste er das Unternehmen abbrechen. Die Mareks verabschiedeten sich von den Männern der Circle C-Ranch und ritten heimwärts.
3
„Es ist dir doch klar, dass die Pinkys verschwinden müssen“, sagte John Marek zu seinem Bruder, als sie kurz nach Einbruch der Dunkelheit die Ranch erreichten und vor dem Corral absattelten.
„Diese Idioten!“, schnaufte Jack. „Sie sind imstande, uns das ganze Geschäft kaputtzumachen. Kommen hierher, suchen eine Bleibe und haben dabei einen Mann umgebracht, keine fünf Meilen von hier entfernt! Das wird noch einen mächtigen Wirbel geben. Die Spuren verschwinden genau vor unserer Ranch. Du glaubst doch nicht, dass die Coppers aufgeben. Cliff Copper, der Marshal, wird uns bestimmt als nächster einen Besuch abstatten. Die Kerle müssen weg, John.“ Er starrte seinem Bruder zwingend in die Augen. „Aber vorher sollen sie bezahlen!“
„Reg dich nicht auf“, versetzte John und schob ihn zur Seite. „Ich habe das alles schon bedacht. Lass mich nur machen! Aber sei auf der Hut, hörst du?“
„Alle müssen verschwinden!“, krächzte Jack. „Wir sind in Gefahr, John!“ John hob den Sattel auf den Balken und trieb die Pferde in den Corral. Dann ging er mit Jack zum Haus.
Ihr Vater war noch wach. Auch Marie, die mit John zusammenlebte, war aufgeblieben. Der alte Mann, der halbseitig gelähmt war, saß in dem alten Lehnstuhl und schaute seinen Söhnen missmutig entgegen. Marie stand auf und musterte sie gespannt.
„Warum hast du Vater nicht zu Bett gebracht?“, fragte John ungehalten, als er die beiden sah.
„Er wollte nicht schlafen gehen“, erwiderte Marie.
„Ich hatte euch gewarnt“, sagte der alte Mann. „Nun ist es soweit.“
„Rede nicht, Vater“, sagte John gereizt. „Nichts ist soweit. Gar nichts!“ Der alte Mann hob warnend die Hand. „Wir haben den Coppers soviel zu verdanken. Ihr aber verbündet euch mit den Schurken, die sich verkriechen müssen. Nur, weil sie euch ein bisschen Geld geben.“
„Aber das Essen, das wir mit dem Geld bezahlen, das schmeckt dir“, sagte John mitleidlos.
„Wie redest du mit deinem Vater?“, rief Marie erzürnt.
John sah sie verwundert an. Jack grinste. „He, Marie!“, gab er sich verblüfft. „In was mischst du dich ein? Hast du keine Angst, dass dir John den Koffer vor die Tür stellt?“
„Halt dein Maul!“, knurrte John gereizt. „Marie, bring ihn ins Bett! Wir sehen uns dann noch.“
Er legte Jack die Hand auf die Schulter und zog ihn mit. Sie verließen den Raum, liefen den schmalen Flur entlang und betraten das letzte Zimmer, in dem die vier Outlaws hausten. Eine Kerze brannte auf dem Tisch. Es roch nach Tabakqualm und Essen, nach Pferdeschweiß und Lederzeug. Die beiden Pinkys hockten mit den anderen um den Tisch und spielten mit ihnen Siebzehn und vier.
Die Männer unterbrachen das Spiel und sahen auf.
John und Jack traten ein. „Ihr Pinkys seid ziemliche Idioten“, erklärte Jack gereizt. „Wisst ihr, dass das ganze County hinter euch her ist?“
Die beiden lehnten sich zurück. Forster grinste breit. Hackett tat, als hätte er nicht ein Wort verstanden. Die anderen beiden blickten von einem zum anderen.
Jack streckte die Hand vor. „Ich hatte euch extra gefragt, ob ihr gesucht werdet, ob sie hinter euch her sind. Ihr müsst doch verrückt geworden sein. Wir alle sind in Gefahr.“
„Nicht einmal eure Spuren habt ihr verwischt, ihr Anfänger!“, polterte John. „Wir sind einen halben Tag mit den Leuten umhergeritten, um deren Interesse von der Ranch abzulenken. Aber ich sage euch jetzt schon, dass es ein nutzloser Versuch von uns gewesen ist. Eure Fährte endet schließlich dicht vor unserem Anwesen und ist nirgends mehr zu finden. Spätestens morgen früh haben wir den US-Marshal auf dem Hals.“
Forster sah seinen Gefährten kurz an und warf die Karten auf den Tisch. „All right, wir werden eure Gastlichkeit nicht länger in Anspruch nehmen. Wir haben zwar im voraus bezahlt. Geschenkt! Wir verschwinden.“
Die Pinkys erhoben sich.
„Halt!“, sagte John Marek und wies auf die beiden anderen. „Was wird aus Siffert und McLaud, wenn ihr verschwindet und die Burschen darauf bestehen, die Ranch zu durchsuchen? Das kann ich dem Marshal nicht verwehren, und er weiß nur, dass er zwei Fremde sucht. Sollen also Siffert und McLaud in eure Stiefel treten?“
„Also gut“, ließ sich da Siffert vernehmen. „Dann hauen McLaud und ich eben auch ab.“ McLaud nickte sofort.
John blickte eisig von einem zum anderen. „So!“, sagte er dann mit schnarrender Stimme. „Und mein Bruder und ich, wir tragen es dann aus, wie? Oder habt ihr vielleicht gedacht, dass die Pinkys von einer Herde Affen gejagt werden. die nichts als Pferdemist im Kopf haben, die sich zufriedengeben und dann wieder heim reiten, wenn sie hier die leeren Betten sehen? Von euren Spuren gar nicht zu reden. — Die sind doch nicht blind, verdammt!“
Forster lächelte kantig. „Ist das nicht euer Geschäftsrisiko, John? Als es um den Preis ging, hast du mir da nicht etwas von eurem großen Risiko vorgeleiert? Und habe ich das nicht bezahlt, verdammt noch einmal?“
„Das stimmt!“, meinte McLaud. „Wir haben doch auch draufgelegt, um euch das Risiko ein bisschen zu verzuckern. Nun ist so ein Fall eben eingetreten.“
„Was hast du bis jetzt bezahlt, McLaud?“, fragt John wütend.
„Wieso? Fünfzig Dollar!“, antwortete McLaud.
„Du, Siffert!“, schnarrte John. „Was haben dich die vier Wochen gekostet?“ Siffert zuckte die Achseln. „Aber das weißt du doch.“
„Ich habe es vergessen!“, brüllte John wütend.
„Na, ebenfalls fünfzig Dollar“, sagte Siffert. „McLaud und ich, wir besaßen nicht mehr. Aber damit bist du doch einverstanden gewesen.“
„Forster!“, rief John. „Von dir haben wir bis jetzt dreißig Dollar kassiert. Von Hackett auch! Für die nächsten zwei Wochen. — Praktisch gesehen, müssen wir Mareks jetzt für sechzig Dollar den Hals hinhalten, oder stimmt das vielleicht nicht?“
Hackett kniff ein Auge zu. „Suchst du eine Auseinandersetzung, John?“
„Du wirst uns doch nicht aufhalten wollen, John“, meinte auch Siffert. „Wenn wir bleiben und hier geschnappt werden, hängst du doch auch mit drin.“
„Ihr könnt verschwinden“, sagte John.
Forster grinste. „Sprich weiter, John!“
John nickte wild. „Ja, ich habe noch mehr zu sagen!“, bellte er und sah Siffert und McLaud an. „Wisst ihr, weshalb die Pinkys