Wahrheit und Falschheit. Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

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Wahrheit und Falschheit - Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

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man die Wahrheit in den Dingen findet, bedeutet das, dass man das Göttliche gefunden hat?

      Sicherlich! In allem, was es auch sein mag, ist das der einzige Weg. Es gibt nichts, was nicht eine ewige Wahrheit in sich trägt, sonst könnte es nicht existieren. Das Universum könnte nicht für ein Tausendstel einer Sekunde existieren, wenn es nicht eine Wahrheit in sich enthielte...

      Das Bemerkenswerteste ist, dass du, wenn du aufrichtig bist, herausfinden wirst, warum die Dinge so sind und in welcher Weise sie so sind: die Ursache, den Ursprung und den Prozess. Denn es ist eine einzige Sache. Da ist das, was wir die Wahrheit nennen, die Grundlage von allem; denn wenn das nicht wäre, dann wäre nichts. Hast du einmal die Wahrheit gefunden, dann findest du den Ursprung, du findest die Mittel, die Ursache zu ändern – in welcher Weise es so ist, warum es so ist und die Mittel, es zu ändern. Wenn du mit dem Göttlichen in Berührung bist, dann hast du den Schlüssel zu allem. Du kennst das Wie, das Warum und den Prozess der Wandlung.

      Da gibt es etwas zu tun: zu arbeiten, es ist so interessant. Du repräsentierst eine kleine angesammelte Masse von Substanz, die dich bildet. Gehe nach innen und finde den Schlüssel. Du musst nur tief nach innen gehen. Du kannst nicht sagen: „Das geht über mich hinaus, es ist zu groß für mich.“ Gehe in deine kleine Person hinein und du wirst den Schlüssel finden, der alle Türen öffnet.

      * * *

      Kapitel 3

      Die Wahrheit wird triumphieren

      Worte der Mutter

      Liebe Mutter, es wird gesagt, dass das Gute und das Wahre immer triumphieren, doch wir sehen oft im Leben, dass es anders ist. Die Bösen gewinnen und scheinen irgendwie vor Leiden geschützt zu sein.

      Die Menschen verwechseln immer zwei Ideen. Vom universalen und spirituellen Gesichtspunkt aus gesehen wird immer die Wahrheit das letzte Wort haben, und nicht unbedingt die „Guten“, wie die Menschen es verstehen, sondern das Wahre. Daran besteht kein Zweifel. Das heißt, am Ende wird das Göttliche obsiegen. Das ist es, was gesagt wurde, was alle, die ein spirituelles Leben führten, gesagt haben – es ist eine absolute Tatsache. Menschen haben es so übersetzt und sagen: „Ich bin ein guter Junge, ich lebe im Einklang mit dem, was ich als wahr ansehe, darum sollte die gesamte Existenz gut für mich sein.“ Zuallererst ist die eigene Selbsteinschätzung immer zweifelhaft, und dann, in der Welt wie sie zur Zeit ist, vermischt sich alles, es ist nicht das Gesetz der Wahrheit, das sich offen dem halb blinden menschlichen Bewusstsein offenbart – es wird sie nicht einmal verstehen. Um genauer zu sein, ich meine dass es die höchste Vision ist, die sich ständig verwirklicht, doch ihre Realisation in der vermischten materiellen Welt erscheint der unwissenden menschlichen Sichtweise nicht als der Triumph des Guten, das was Menschen gut und wahr nennen. Aber – um es in einer scherzhaften Weise auszudrücken –, das ist nicht der Fehler des Herrn, es ist der Fehler der Menschen! Das heißt, der Herr weiß, was er tut; nur die Menschen verstehen es nicht.

      *

      Worte der Mutter

      Du sagst, man sollte die „Gewissheit des endgültigen Sieges der Wahrheit“ haben. Doch diese Gewissheit, erscheint sie nicht sehr abweichend und oft das absolute Gegenteil von dem, was man uns im gewöhnlichen Leben lehrt?

      Ja. Im Allgemeinen denkt man, dass die Dinge in der Natur immer schlecht enden. Jeder kennt die Geschichte derer, die ein jämmerliches Ende fanden, nachdem sie einen großen Erfolg in ihrem Leben genossen haben; derer, die außerordentliche Fähigkeiten besaßen und sie am Ende verloren; einer Nation, die lange Zeit das Beispiel einer herrlichen Zivilisation gegeben hat – die Zivilisation erlischt und die Nation verwandelt sich in etwas so Beklagenswertes, dass man sich nicht mehr erinnert an das, was sie gewesen ist. Es scheint, dass die Geschichte der Erde eine Geschichte der Siege ist, denen Niederlagen folgten, und nicht von Niederlagen gefolgt von Siegen.

      Doch in der Tat, wenn von universalen und göttlichen Dingen die Rede ist, müsste man die universale Vision und das göttliche Verständnis der Dinge haben, um zu wissen, wie sich die Wahrheit ausdrückt. Es gibt eine Art von allgemeinem Pessimismus der sagt, dass selbst wenn die Dinge gut beginnen, sie schlecht enden werden; dass es die Schwäche, die Heuchelei, die Lüge und die Bösartigkeit sind, die scheinbar immer die Oberhand haben. Darum haben jene, die die Welt in der Dimension ihrer eigenen Person sehen, gesagt, dass die Welt schlecht sei und dass wir sie so schnell wie möglich verlassen sollten. Lehrer haben dies gelehrt, doch ihre Lehre beweist nur, dass sie eine enge Sichtweise haben und der Dimension ihrer menschlichen Individualität entsprechend.

      In Wahrheit sind die Bewegungen der Natur wie Ebbe und Flut: es kommt, es geht zurück, es kommt, es geht zurück. Im universalen Leben, und sogar im Erdenleben, bedeutet das ein progressives Voranschreiten, auch wenn es scheinbar von rückläufigen Bewegungen unterbrochen wird. Doch diese Rückwärtsbewegungen sind nur eine Erscheinung, so wie man einen Schwung nimmt, um zu springen. Man scheint sich rückwärts zu bewegen, doch das ist nur, um viel weiter voranzukommen.

      *

      Worte der Mutter

      Früher oder später wird sich die Wahrheit unweigerlich durchsetzen.

      *

      Worte der Mutter

      Nichts, nicht einmal die dunkelste Falschheit kann den letzten Triumph der Wahrheit aufhalten.

      *

      Worte der Mutter

      Die Wahrheit wird mit Sicherheit eines Tages siegen und die Gnade ist immer da, unfehlbar. Diejenigen, die ihren Glauben beständig halten, sind in Sicherheit.

      *

      Worte der Mutter

      Du hast recht – nichts kann deiner Seele etwas anhaben und der Sieg der Wahrheit ist gewiss.

      * * *

      Kapitel 4

      Falschheit und Wahrheit

      Worte Sri Aurobindos

      Gott ist unendliche Möglichkeit. Darum ruht die Wahrheit nie; darum ist auch Irrtum von ihren Kindern gerechtfertigt.

      *

      Worte der Mutter

      Manche Dinge mögen tatsächlich als Irrtum erscheinen.

      Für einen Augenblick.

      Der Eindruck ist dieser: all unsere Urteile sind vorübergehend. In einem Moment ist es so; im nächsten Moment ist es nicht mehr so. Und für uns sind es Irrtümer, weil wir die Dinge nacheinander sehen. Doch dem Göttlichen können sie nicht so erscheinen, denn alles ist im Göttlichen enthalten.

      Nun versuche dir vorzustellen, dass du das Göttliche bist, für einen Augenblick! Alles ist in dir enthalten und du vergnügst dich einfach, indem du es in einer bestimmten Reihenfolge herausbringst. Doch für dich, in deinem Bewusstsein, ist alles gleichzeitig da: es gibt keine Zeit – weder Vergangenheit noch Zukunft noch Gegenwart – alles ist zusammen, in jeder nur möglichen Kombination. Das Göttliche vergnügt sich damit, erst eine Sache hervorzubringen und dann

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