How Not To Die. Gene Stone

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How Not To Die - Gene  Stone

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zu senken, sondern ihn langfristig in einen normalen Bereich zu bringen.79 Da es sich bei Typ-2-Diabetes um eine Insulinresistenz handelt, ist ein hoher Blutzuckerwert nur ein Symptom der Krankheit, nicht aber die Krankheit selbst. Auch durch das künstliche Senken des Blutzuckers mit sprichwörtlich allen Mitteln wird daher nicht die Ursache behandelt – genau wie blutdrucksenkende Medikamente ebenfalls nicht die Ursache des Problems beseitigen. Durch das Verringern einer der Auswirkungen der Krankheit aber erhofften sich die Wissenschaftler, einige ihrer verheerenden Folgekomplikationen verhindern zu können.

      Die Ergebnisse dieser Studie, die im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden, lösten in der medizinischen Fachwelt eine Schockwelle aus. Die intensive blutzuckersenkende Therapie erhöhte die Sterblichkeit der Probanden sogar und führte dazu, dass die Wissenschaftler die Studie aus Sicherheitsgründen frühzeitig abbrechen mussten.80 Die Kombination der Medikamente schien gefährlicher zu sein als die hohen Blutzuckerwerte, die damit unter Kontrolle gebracht werden sollten.81 Die Behandlung mit Insulin kann zudem das Altern beschleunigen, den diabetischen Sehkraftverlust verschärfen und Krebs, Fettleibigkeit und Atherosklerose fördern.82 Insulin kann Entzündungen in den Arterien auslösen, was die erhöhte Todesrate unter den Probanden der intensiv behandelten Gruppe erklären könnte.83 Anstatt einer Insulinresistenz also mit brachialer Gewalt beikommen zu wollen und immer mehr Insulin in den Körper zu pumpen, ist es nicht einfach besser, die Krankheit zu behandeln, indem die ungesunde Ernährungsweise gestoppt wird, die sie erst verursacht hat? Diese Brachialmethode lässt mich an die Menschen denken, die sich wegen verstopfter Arterien einer Bypass-Operation unterziehen. Wenn sie sich trotzdem weiter ungesund ernähren, wird irgendwann auch der Bypass verstopft sein. Es ist immer besser, die Ursachen und nicht nur die Symptome zu behandeln.

      Wie sieht es mit Operationen bei Diabetes aus? Eine Magen-Bypass-Operation, die den Magen tatsächlich um 90 Prozent oder mehr verkleinert, ist eine der erfolgreichsten Behandlungsmethoden bei Typ-2-Diabetes, mit bestätigten Langzeit-Remissionsraten von bis zu 83 Prozent. Diese Ergebnisse haben zu der Annahme geführt, dass Magen-Bypass-Operationen Diabetes lindern, indem sie in irgendeiner Weise die Verdauungshormone beeinflussen. Diese Interpretation ignoriert allerdings die Tatsache, dass die Patienten bis zu zwei Wochen nach der Operation eine strengstens eingeschränkte Diät befolgen, um sich von der Operation zu erholen. Eine extreme Kalorienbegrenzung kann dazu führen, dass sich Diabetes zurückentwickelt. Ist der Erfolg der Operation nun der Operation selbst oder der darauffolgenden Diät zuzuschreiben?

      Und wieder erstellten Wissenschaftler ein neues Untersuchungsdesign, um diese Frage zu beantworten.84 Sie verglichen Diabetiker, die dieselbe postoperative Diät befolgten, vor und nach dem Eingriff. Überraschenderweise fanden sie heraus, dass die Diät allein wesentlich besser wirkte als die Operation, und zwar sogar bei derselben Patientengruppe. Die Blutzuckerkontrolle bei den Patienten ohne Eingriff war besser. Das bedeutet, dass die Vorteile eines großen chirurgischen Eingriffs auch dann erzielt werden können, wenn Sie sich gar nicht erst unters Messer legen und Ihre inneren Organe neu arrangiert bekommen.85

      Unterm Strich heißt das, dass sich die Blutzuckerwerte innerhalb von einer Woche bei einer Aufnahme von nur sechshundert Kalorien am Tag normalisieren können, da dadurch Fett aus den Muskeln, der Leber und der Bauchspeicheldrüse gezogen wird und diese dadurch wieder normal funktionieren können.86

      Diese Heilung von Diabetes kann entweder freiwillig durch Einschränkungen87 oder unfreiwillig geschehen, indem der Großteil des Magens entfernt wird, was einer erzwungenen Begrenzung der Essenszufuhr gleichkommt. Eine Operation mag einfacher sein als zu hungern, birgt aber auch hohe Risiken, die sowohl während als auch nach dem Eingriff auftreten können. Dazu zählen innere Blutungen, die Entstehung von Lecks, Infektionen, Erosionen, Hernienbildung und eine ernst zu nehmende Mangelernährung.88

      Operation oder Hungern? Es muss einen besseren Weg geben, und den gibt es tatsächlich. Statt die Quantität Ihres Essens einzuschränken, ist es möglich, Diabetes durch die Verbesserung der Qualität Ihres Essens rückgängig zu machen.

       Führt der Verzehr fettleibiger Tiere zu Fettleibigkeit?

      Die EPIC-PANACEA-Studie, die herausfand, dass Fleischkonsum sogar unabhängig von der Kalorienaufnahme mit einer Gewichtszunahme in Zusammenhang steht, identifizierte Geflügelfleisch als das potenziell am stärksten fett machende Fleisch,89 ein Ergebnis, das von einer weiteren Untersuchung bestätigt wird. Männer und Frauen, die täglich etwa nur knapp 30 Gramm Hühnerfleisch essen (etwa 2 Chicken Nuggets), hatten in einer vierzehnjährigen Nachbeobachtungszeit eine deutlich höhere BMI-Steigerung als solche Personen, die gar kein Hühnerfleisch verzehrten.90 Wahrscheinlich sollte uns diese Nachricht nicht überraschen, wenn wir daran denken, wie fett Hühner dank genetischer Manipulation heutzutage werden können.

      Gemäß dem US-Landwirtschaftsministerium enthielt eine Portion Hühnerfleisch vor etwa einhundert Jahren vermutlich nur sechzehn Fettkalorien. Heutzutage kann diese Portion über zweihundert Fettkalorien enthalten. Der Fettanteil in Geflügel hat sich innerhalb eines Jahrhunderts von weniger als zwei Gramm pro Portion damals auf sagenhafte dreiundzwanzig Gramm pro Portion heute erhöht. Das ist zehnmal so viel Fett. Hühnerfleisch enthält mittlerweile zwei- bis dreimal so viele Kalorien aus Fett wie aus Eiweiß. Das wiederum lässt bei Wissenschaftlern folgende Frage aufkommen: „Führt der Verzehr fettleibiger Tiere zu Fettleibigkeit beim Konsumenten?“91 Mittlerweile verweist sogar die Rinderindustrie stolz darauf, dass sogar Hühnchen ohne Haut mehr Fett und vor allem mehr arterienverstopfende gesättigte Fette enthalten als ein Dutzend verschiedene Rindersteakschnitte.92

       Diabetes mit Essen umkehren

      Wir wissen seit der Belagerung von Paris 1870, dass sich Typ-2-Diabetes durch eine extreme Reduzierung der Nahrungsaufnahme umkehren lässt. Pariser Ärzte dokumentierten, wie Glukose aus dem Urin ihrer Patienten verschwand, nachdem diese wochenlang hungerten.93 Diabetesspezialisten wissen seit Langem, dass Patienten mit einem eisernen Willen, die in der Lage sind, bis zu einem Fünftel ihres Körpergewichts zu verlieren, ihre Diabetes rückgängig machen und ihre Stoffwechselfunktion wieder normalisieren können.94

      Was aber würde passieren, wenn Diabetiker, anstatt zu hungern, indem sie kaum noch etwas essen, besser essen würden, wie bspw. bei einer zu 90 oder mehr Prozent pflanzlichen Ernährung, die aus grünem Gemüse so viel Sie wollen, vielen anderen Gemüse- und Bohnensorten sowie Vollkorngetreide, Obst, Nüssen und Samen besteht? Bei einer Pilotstudie wurden dreizehn diabetische Männer und Frauen dazu angehalten, jeden Tag mindestens einen großen Salat sowie eine Gemüse-Bohnen-Suppe, eine Handvoll Nüsse und Samen, Obst zu jeder Mahlzeit, ein Pfund gedämpftes grünes Blattgemüse sowie etwas Vollkorngetreide zu essen, um ihren Konsum von tierischen Produkten einzuschränken, und raffinierte Getreideprodukte, Junk Food und Öle von ihrem Speiseplan zu streichen. Danach maßen die Wissenschaftler deren Hämoglobin A1c-Wert, was als die beste Methode betrachtet wird, festzustellen, wie schlecht der Blutzucker über einen längeren Zeitraum hinweg kontrolliert wurde.

      Zu Beginn der Studie lag der A1c-Wert der Diabetiker im Schnitt bei 8,2. Ein A1c-Wert unter 5,7 wird als normal angesehen, ein Wert zwischen 5,7 und 6,4 als prädiabetisch und alles über 6,5 als diabetisch. Das Ziel der American Diabetes Association besteht jedoch lediglich darin, bei den meisten Diabetikern einen Wert unter 7,0 zu erreichen.95 (Rufen Sie sich jetzt in Erinnerung, dass bei den intensiven blutzuckerreduzierenden Versuchen Medikamente eingesetzt wurden, die den A1c- Wert unter 6,0 drücken sollten, dabei stattdessen aber leider viele Diabetiker unter die Erde gebracht wurden.)

      Nach etwa sieben Monaten mit dieser Ernährungsweise, die auf vollwertiger pflanzlicher Kost beruhte, sanken die A1c-Werte der Probanden auf ein nichtdiabetisches Tief von 5,8 – und zwar nachdem diese in der Lage waren, auf die meisten ihrer Medikamente zu verzichten.96 Wir wissen, dass sich Diabetes

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