How Not To Die. Gene Stone

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How Not To Die - Gene  Stone

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gebracht, der durch Überernährung entsteht.36 Die Pandemie chronischer Krankheiten wird zum Teil einem fast universellen Wechsel zu einer Ernährung zugeschrieben, die von tierischen Produkten und industriell weiterverarbeiteten Lebensmitteln dominiert wird, sprich mehr Fleisch, mehr Milchprodukten, mehr Eiern, Ölen, Erfrischungsgetränken, Zucker und raffiniertem Getreide.37 China ist vermutlich das am besten erforschte Beispiel. Der Wechsel von der traditionellen pflanzenbasierten Ernährungsweise hin zum westlichen Modell wurde von einem deutlichen Anstieg ernährungsbedingter chronischer Krankheiten begleitet, wie bspw. Fettleibigkeit, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.38

      Warum glauben wir, dass eine veränderte Ernährung mit Krankheiten zusammenhängt? Schließlich sind sich schnell entwickelnde Gesellschaften einer Vielzahl von Veränderungen unterworfen. Wie können Wissenschaftler nur die Wirkung bestimmter Lebensmittel ermitteln? Um den Effekt verschiedener Ernährungskomponenten zu isolieren, können Wissenschaftler über einen gewissen Zeitraum hinweg die Ernährung und die Krankheiten großer Probandengruppen überwachen, die aus festgelegten Einzelpersonen bestehen. Nehmen wir z. B. Fleisch. Um festzustellen, welchen Einfluss ein erhöhter Fleischkonsum auf die Erkrankungsraten hat, haben Wissenschaftler frühere Vegetarier untersucht. Bei Menschen, die sich früher vegetarisch ernährten, dann aber begannen, mindestens einmal pro Woche Fleisch zu essen, erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarkts um 146 Prozent, die eines Schlaganfalls um 152 Prozent, die von Diabetes um 166 Prozent und die von Übergewicht um 231 Prozent. 12 Jahre nach dem Wechsel von einer vegetarischen zu einer omnivoren Ernährungsweise wird das Essen von Fleisch mit einer um 3,6 Jahre verringerten Lebenserwartung in Verbindung gebracht.39

      Sogar Vegetarier können an hohen Erkrankungsraten leiden, wenn sie viele industriell verarbeitete Produkte essen. Nehmen wir z. B. Indien. Die Erkrankungsraten für Diabetes, Herzkrankheiten, Fettleibigkeit und Schlaganfälle sind schneller gestiegen als aufgrund des nur wenig gestiegenen Fleischkonsums pro Kopf zu erwarten war. Dies wurde auf das Sinken des „Anteils vollwertiger Lebensmittel bei der Ernährung“ zurückgeführt, was u. a. den Wechsel von braunem zu raffiniertem weißem Reis und den erhöhten Verzehr anderer raffinierter Kohlenhydrate, abgepackter Snacks und Fast Food anstelle der traditionell in Indien verzehrten Grundnahrungsmittel Linsen, Obst, Gemüse, Vollkorn, Nüsse und Samen zugeschrieben wurde.40 Generell liegt die Trennlinie zwischen gesundheitsförderlichen und gesundheitsschädlichen Lebensmitteln weniger zwischen pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln sondern eher zwischen vollwertigen Lebensmitteln und dem gesamten Rest.

      Zu diesem Zweck wurde ein Ernährungsqualitätsindex entwickelt, der einfach auf einer Skala von eins bis hundert den Kalorienanteil prozentual widerspiegelt, den nährstoffreiche, unverarbeitete Lebensmitteln41 bei der menschlichen Ernährung ausmachen. Je höher der Wert ist, den man dabei erzielt, umso mehr Körperfett verliert man mit der Zeit,42 und umso niedriger ist das Risiko einer abdominalen Adipositas,43 hohen Blutdrucks,44 eines hohen Cholesterinspiegels und hoher Triglyceride.45

      Beim Vergleich der Ernährung von 100 Frauen mit Brustkrebs mit der Ernährung von 175 gesunden Frauen stellten Wissenschaftler fest, dass ein höheres Abschneiden auf dem Index einer vollwertigen pflanzenbasierten Ernährung (höher als dreißig im Vergleich zu weniger als achtzehn) das Risiko von Brustkrebs um mehr als 90 Prozent senken kann.46

      Leider erreichen die meisten US-Amerikaner kaum einen Wert über zehn. Die durchschnittliche US-amerikanische Ernährungsweise schlägt mit gerade einmal 11 von 100 erreichbaren Punkten zu Buche. Gemäß Schätzungen des US-Landwirtschaftsministeriums stammen 32 Prozent der Gesamtkalorien von tierischen Lebensmitteln, 57 Prozent von verarbeiteten pflanzlichen Lebensmitteln und nur 11 Prozent von Vollkorn, Bohnen, Obst, Gemüse und Nüssen.47 Das bedeutet, dass die US-amerikanische Ernährungsweise auf einer Skala von 1 bis 10 bei lediglich 1 läge.

      Wir essen fast so, als gäbe es kein Morgen. Und es gibt tatsächlich Fakten, die das belegen. Eine Untersuchung namens „Death Row Nutrition: Curious Conclusions of Last Meals“ („Das letzte Mahl: Interessante Schlussfolgerungen zur Ernährung im Todestrakt“) analysierte die letzten Mahlzeiten Hunderter Einzelpersonen, die in den USA im Zeitraum von fünf Jahren exekutiert wurden. Es stellte sich heraus, dass diese vom Nährwert her nicht groß von dem abwichen, was US-Amerikaner normalerweise essen.48 Wenn wir weiterhin so essen, als ob es sich um unsere letzte Mahlzeit handelt, wird dies irgendwann auch der Fall sein.

      Wie groß war der Prozentsatz der US-Amerikaner, der alle „Einfachen 7“-Empfehlungen der AHA befolgte? Von 1.933 befragten Männern und Frauen befolgten die meisten zwei oder drei, aber kaum jemand schaffte es, alle sieben einfachen Gesundheitsempfehlungen zu befolgen. Tatsächlich konnte nur eine einzige Person alle sieben Empfehlungen umsetzen.49 Eine Person von fast zweitausend. Wie es ein früherer Präsident der AHA ausdrückte: „Das sollte uns allen zu denken geben.“50

      Dabei hat bereits das Befolgen vier einfacher gesunder Lebensregeln einen starken Einfluss auf die Prävention von chronischen Krankheiten: nicht rauchen, nicht fettleibig sein, eine halbe Stunde täglich Sport treiben und gesünder essen, d. h. Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und weniger Fleisch. Diese vier Faktoren allein sind für 78 Prozent des Risikos chronischer Erkrankungen verantwortlich. Wenn Sie noch einmal neu anfangen und es schaffen, alle diese Dinge abzuhaken, können Sie vermutlich auch gleich mehr als 90 Prozent des Risikos beseitigen, an Diabetes zu erkranken, über 80 Prozent des Risikos, einen Herzinfarkt zu erleiden, die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls halbieren und ihr Risiko, an Krebs zu erkranken, um mehr als ein Drittel senken.51

      Für einige Krebsarten wie die Killerkrankheit Nummer zwei der USA, Darmkrebs, scheinen 71 Prozent der Fälle mit einem ähnlichen Portfolio an einfachen Änderungen der Lebens- und Ernährungsweise vermeidbar zu sein.52

      Vielleicht wird es Zeit, nicht mehr die Gene für alles verantwortlich zu machen, und sich stattdessen auf die über 70 Prozent zu konzentrieren, die in unserer Macht liegen.53 Wir haben es in der Hand.

      ***

      Schlägt sich diese gesunde Lebensweise auch in einem längeren Leben nieder? Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) beobachteten etwa achttausend US-Amerikaner ab zwanzig Jahren über einen Zeitraum von sechs Jahren. Sie fanden heraus, dass es drei grundlegende Lebensgewohnheiten gibt, die einen enormen Einfluss auf die Sterblichkeit haben: Menschen können das Risiko eines frühes Todes erheblich reduzieren, wenn sie nicht rauchen, sich gesünder ernähren und ausreichend körperlich aktiv sind. Die Richtlinien der CDC waren dabei relativ entspannt: Nicht rauchen bedeutete laut CDC-Definition lediglich, momentan nicht zu rauchen. Eine „gesunde Ernährung“ hieß, zu den oberen 40 Prozent zu gehören, die den recht erbärmlichen öffentlich herausgegebenen bundesweiten Ernährungsrichtlinien der USA folgten, und „körperlich aktiv“ bedeutete, täglich etwa zweiundzwanzig Minuten oder länger einer zumindest moderaten sportlichen Aktivität nachzugehen. Diejenigen, die wenigstens eine dieser Lebensgewohnheiten beherzigten, hatten bereits ein 40 Prozent geringeres Risiko, innerhalb der nächsten sechs Jahre zu sterben. Diejenigen, die zwei der drei empfohlenen Lebensgewohnheiten befolgten, konnten das Risiko eines frühzeitigen Todes mehr als halbieren, und diejenigen, die alle drei Gewohnheiten einhielten, senkten das Risiko, im gleichen Zeitraum zu sterben, um 87 Prozent.54

      Natürlich flunkern die Leute manchmal, wenn es darum geht, wie gesund sie essen. Wie akkurat können diese Ergebnisse sein, wenn sie darauf beruhen, wie sich Menschen selbst einschätzen? Eine ähnliche Untersuchung zum Zusammenhang zwischen Gesundheitsverhalten und Überleben verließ sich nicht nur auf die Aussagen der Probanden, wie gesund sie sich ernährten, sondern maß auch deren Vitamin-C-Gehalt im Blut. Die Höhe des Vitamin-C-Gehalts wurde als „guter Biomarker für den Verzehr pflanzlicher Lebensmittel“ erachtet und wurde deshalb als Zeichen einer gesunden Ernährung angesehen. Die Ergebnisse ergaben Ähnliches. Das Sterblichkeitsrisiko der Probanden mit einer gesünderen

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