Urlaub ist immer!. Isabell Mezger-Schumann
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Lass dein fertiges Erwartungsnetz auf dich wirken. Und nun – du ahnst es schon – geht es in den Realitäts-Check. Überprüfe deine Verbindungen. Von welchen Erwartungen kannst du dich schon jetzt befreien? Was kannst du zeitnah umsetzen? Welche Erwartungen können aus dem Netz verschwinden? Welche Erwartungen sind unausgesprochen und vielleicht gar nicht real? Verabschiede dich von einzelnen Erwartungen, reduziere die Post-it’s oder platziere sie weiter weg von dir, löse ein paar Verbindungen – und schaffe dir damit deinen Urlaub. Eine Zeit ohne, oder zumindest mit weniger, Erwartungen an dich selbst.
Carolyn Litzbarski, Sozialpädagogin und Coach
Erledigt-Liste statt To-do-ListeTag 16 | Impuls
Wie häufig hetzen wir in unserem Alltag von A nach B. Zwischen all unseren To-dos noch schnell WhatsApp checken, bloß nicht vergessen, noch einkaufen zu gehen. Oh, und die Wäsche muss ja heute auch noch gewaschen werden…
STOPP! Mach mal eine Pause und atme tief durch. Ein und aus.
Viel zu häufig schauen wir auf all die Dinge, die noch anstehen, die uns fehlen und die unserer Meinung nach noch gemacht und erreicht werden müssen.
Ich lade dich ein, zur Abwechslung mal auf all die Dinge zu schauen, die schon da sind. Die jetzt schon da sind.
Anstatt eine To-do-Liste zu schreiben, mache doch heute mal eine Erledigt-Liste, die alles aufführt, was du bereits geschafft hast: Aufgestanden, Zähne geputzt, angezogen, zur Arbeit gefahren, Sport gemacht, Wäsche gewaschen und Freunde getroffen. Das alles hast du an deinem Tag geleistet, wow!
Führe dir auch bewusst vor Augen, was du in deinem Leben schon alles erreicht hast. Das ist so viel mehr als du jetzt gerade denkst.
Heute Abend kannst du bei einem Glas Wein oder Tee auf dein Leben und deine Erledigt-Liste blicken und einfach nur stolz auf dich sein.
Du leistest so viel mehr, als dir bewusst ist. Also fang zum Teufel nochmal damit an, dich selbst auch so zu behandeln.
Was mir selbst guttut und was ich dir von Herzen mit auf den Weg geben möchte: Sei gut zu dir, belohne dich, sprich liebevoll mit dir, gönne dir Auszeiten und tue häufiger das, was dein Herz erfüllt. Du darfst es dir selbst wert sein.
Sina Knoell, Coach und Inhaberin My Mind Studio
Ein Moment der StilleTag 17 | Fühlen
Ich gebe mich dir hin, weil du meinen Weg kennst.
Ich lausche dir, weil es nach Heimkommen klingt.
Ich vertraue dir, denn du bist aus der Stille heraus der lauteste Ruf, den mein Herz vernimmt und der meinen Verstand zum Schweigen bringt.
Ich danke dir, meine liebe Seele, dass du mir zeigst, wer ich wirklich bin.
Diese Worte sind an einem sommerlichen Morgen in meiner Küche aus mir herausgesprudelt. Ich saß allein am Küchentisch, ganz ruhig und mit mir verbunden. Diese Momente sind für mich sehr berührend und kraftvoll. Wie ein kleiner Kurzurlaub, ohne die Wohnung verlassen zu müssen.
Ich lade dich dazu ein, dir heute auch einen solchen Augenblick der Stille zu nehmen, um ganz bei dir anzukommen. Komme zur Ruhe und verbinde dich mit deiner inneren Weisheit. Lasse sie zu dir sprechen. Da ist so viel mehr in jedem von uns, als wir uns vorstellen können.
Conny Preuss, Life Coach
Bittersüßes GiftTag 18 | Fühlen
Du kamst schleichend in mein Leben. Nach und nach nahmst du meine Seele gefangen. Am Anfang hast du mich euphorisch gemacht. Du hast mich motiviert und mich gelehrt, diszipliniert und unangreifbar zu sein. Ich war besessen von dir: vom Hungern, Trainieren, vom Nichts-Fühlen und Nicht-Mich-Fühlen.
Du hast den Menschen, mit dem ich die meiste Zeit verbringe, gequält und fast verhungern lassen. Mich. Du hast mein gesamtes Umfeld vergiftet und mich von allen und allem isoliert. Du hast Besitz von mir ergriffen, mich manipuliert und ferngesteuert.
Am Anfang habe ich dich geliebt. Du hast mir Kontrolle geschenkt, Kontrolle über meine Kalorien und mein Training. Ich war leistungsorientierter als je zuvor. Irgendwann merkte ich, dass es mir immer schlechter ging, seitdem du in mein Leben gekommen bist. Ich schlief nur noch drei Stunden pro Nacht, hatte körperliche Ausfallerscheinungen. Mein Herz und meine Nieren waren kurz vorm Kollaps. Ich hörte nur noch dich, Stimmen von Außen kamen bei mir nicht mehr an.
Dann bekam ich die Diagnose Depression und ich begriff: Du bist nicht meine Freundin. Du bist meine Feindin. Du hast einen gefühllosen Zombie aus mir gemacht, nicht mehr hungrig, nicht mehr müde, innerlich leer, lethargisch und gefühlstot. Du verursachtest unerträgliche Schmerzen. Ich hatte nur noch den Wunsch, dass es aufhört. Ich wollte einfach nur Ruhe.
Stille. Ich weiß, was passiert wäre, hätte ich mich nicht in eine Klinik einweisen lassen. In der Klinikzeit lernte ich viel über mich selbst und darüber, was du, meine vermeintliche Feindin, mir mitteilen wolltest. Ich habe gelernt, dass ich keine Kontrolle brauche. Ich brauche Vertrauen in mich. Ich brauche Liebe mir selbst gegenüber. Heute bin ich an einem Punkt im Leben, an dem ich dich nicht mehr brauche. Ich liebe das Leben und das Gefühl, ich Selbst sein zu können. Ich mag mich mit allen Ecken und Kanten. Alles kann, nichts muss! Es fühlt sich wunderbar leicht an ohne Essstörung. Endlich lebe ich wieder und mein Leben ist schön.
Jennifer Heinze, Beraterin und Team SoulFood Journey
Spinne oder Marienkäfer?Tag 19 | Impuls
Es war ein heißer Sommertag. Ich saß im Garten und streckte mich der Sonne entgegen. Plötzlich krabbelte eine Spinne über meinen Arm. Ich schrie kurz auf und wollte sie am liebsten sofort loswerden. Abschütteln. Doch ich traute mich nicht, dieses sechsbeinige Insekt anzufassen. Ich fühlte mich hilflos.
Dann erinnerte ich mich an das, was ich auf meinen diversen Achtsamkeitsseminaren gelernt hatte. Das konnte ich jetzt in die Tat umzusetzen: Ich atmete tief ein, schloss meine Augen und tauchte in den gegenwärtigen Moment ein. Zum ersten Mal spürte ich nun wirklich hin. Fühlte meinen Arm. Was ich wahrnahm? Ein Kitzeln auf meiner Haut. Gar nicht so unangenehm, wie ich im ersten Moment dachte.
Und dann stellte ich mir vor, es säße keine Spinne, sondern ein kleiner roter Marienkäfer auf meinem Arm. Da erkannte ich das erste Mal wirklich, was ich schon so oft gelesen hatte: die Macht der Gedanken. Unser Verstand entscheidet darüber, ob wir uns wohlfühlen oder nicht. Bei der Spinne wittern wir Gefahren, beim Marienkäfer nicht.
Vorschnelle Urteile sind es, die uns tagtäglich beeinflussen und uns so oft den Tag vermiesen. Auch wenn wir ein ablehnendes Gefühl spüren: Ist die Angst vor einer Spinne, die keine bösen Absichten hat, wirklich gerechtfertigt? Das Spannende ist: In den seltensten Fällen entsprechen unsere Sorgen der Realität.
Wenn du die Wahl hättest zwischen einem angespannten Gefühl (Spinne) und einer entspannten, gelassenen inneren Haltung (Marienkäfer): Für welches würdest du dich entscheiden? Welches Gefühl möchtest du in deinem Leben manifestieren?