Die Nicht-Königin. Fiona West

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Nicht-Königin - Fiona West страница 23

Die Nicht-Königin - Fiona West

Скачать книгу

Regeln wie diese scheuerten gegen seine praktische Seite und seine Seite es den Menschen rechtzumachen. Er sagte zu sich selbst, dass es einfach unhöflich war sie die ganze Entfernung gehen zu lassen, aber so war es nicht. Er stand nichtsdestotrotz, wartete auf sie und er konnte jetzt sehen, dass sie zum Reisen gekleidet war und ihren eigenen Koffer auf dem rauem Landeplatz hinter sich herzog, dennoch irgendwie ein Abbild der Eleganz.

      »Ich komme mit dir.«

      Parker küsste seine Schwester auf eine Wange, beäugte sie dann misstrauisch. »Warum?«

      »Weil ich eine Ärztin bin und Arron alle Hilfe braucht, die er bekommen kann.«

      »Nein, du kannst ihnen nicht auf die Zehen treten, nur weil du royal bist. Sie sind nicht orangiersisch, Dr. Broward; deine Approbation bedeutet dort nichts.«

      Sie hob ihr Kinn und er wusste, dass er kurz davor war einen Vortrag gehalten zu bekommen.

      »Meine Arbeit ist ebenfalls in Attaamy veröffentlicht worden und meine Expeditionen und Kollaborationen sind dort gut bekannt. Dr. Pasqual und ich sind bereits in Verbindung gestanden; ich glaube nicht, dass sie irgendein Problem damit haben die Hilfe einer kompetenten Ärztin zu akzeptieren.«

      »Na ja, du brauchst noch immer meine Erlaubnis mitzukommen. Und ich gebe diese nicht ohne einen Grund.« Er hob eine Augenbraue, fügte dann hinzu. »Einen wirklichen Grund.«

      Sie stellte ihren typischen Charme an. »Glaubst du nicht, dass es ein bisschen naseweis ist, kleiner Bruder?«

      Parker verbreiterte ungerührt seine Positur und verschränkte seine Arme. Es war zu früh, um Spiele zu spielen, und er konnte in seinem unausgeschlafenen, im Stillen in Schrecken versetzten Zustand kein Lächeln finden.

      Ihre Lippen zuckten und er konnte nicht sagen, ob sie Tränen oder ein Lächeln zurückhielt. »Er ist auch mein Freund, Parker. Ich will dort sein, wenn er aufwacht. Ich ... ich muss dort sein. Ich muss sehen, dass er okay ist.« In einem seltenen Moment der Scham senkte sich in der Gegenwart seiner Belegschaft, von welchen die meisten höflich weggetrieben waren oder ihre Aufmerksamkeit auf ihre Handys lenkten, ihre Stimme auf ein Flüstern. Nur Dean und Waldo blieben in der Nähe. Parker sah die Aufrichtigkeit in ihren Augen; sie brauchte das tatsächlich. Ging da mehr zwischen ihr und seinem Freund vor sich, als er bemerkt hatte? Jetzt fühlte er sich schlecht, dass er James wegen seiner Schwäche für Rhodie Kummer bereitet hatte; er hatte es als unbedeutende Schwärmerei betrachtet.

      Er sagte nichts, nickte aber. Parker drehte sich um und ging zu den Luft-Treppenstufen voraus, was sie einen Schritt zurückhängen ließ, aber er hörte dennoch den langen, erleichterten Seufzer, den sie ausatmete. Sein Handy bingte.

      Abbie: Boarding?

      Parker: Ja.

      Abbie: Okay. Schreib mir bitte, wenn du landest.

      Ach herrje, dachte Parker. Sie hat ihre höflichen Hosen an ... Sie muss sich wirklich Sorgen machen. Andere Dinge führen zu lassen war niemals eine ihrer Stärken gewesen ... Er boardete diesen Flug nur aufgrund ihres Drängens. Er wäre nicht überrascht, wenn sie in Briggin auftauchen würde, wenn sie das Geld hätte. Aber wegen dieser dämlichen Schuldenrückzahlung war er ziemlich sicher, dass sie pleite war. Er musste noch immer daran arbeiten. Er hatte ihre Handschrift auf dem versicherten Umschlag erkannt, den sie ihm früher diese Woche geschickt hatte, und er hatte diesen mit »Zurück an Absender« stempeln lassen. Runde zwei an mich.

      Parker: Das werde ich. Geh wieder schlafen.

      Abbie: Und lass mich wissen, wie es James geht, wenn du ankommst.

      Parker: Ja, das werde ich.

      Abbie: Wen hast du mitgenommen?

      Parker: Abs ...

      Abbie: Kann nicht schlafen.

      Parker: Kernbelegschaft, Security, Rhodie. Ist es nicht ungefähr 3 Uhr bei dir?

      Abbie: Ja. Rhodie?

      Parker: Sie hat mich im letzten Moment darum gebeten mitzukommen.

      Abbie: Gut, da bin ich froh. Sie wird eine gute Unterstützung für dich sein. Du solltest dort Leute bei dir haben, denen du wichtig bist. Ich wünschte, ich könnte es sein.

      Parker: Ich weiß, Liebling. Wir heben ab; sprechen bald.

      Abbie: Okay.

      Es war eine harmlose Lüge, sagte er zu sich selbst. Es war ihm erlaubt sein Handy bei der Überfahrt zu benutzen, aber sie musste versuchen zu schlafen oder sie wäre heute bei der Arbeit total erledigt. Er fragte sich, wie der Stress hiervon ihre Gesundheit beeinflussen würde, ob es ein Aufflammen auslösen würde, wie schlimm es werden würde. Zumindest war ihre Security dort, um sich kurz bei ihm zu melden. Er musste sich ausnahmsweise einmal keine Sorgen machen, dass sie etwas versteckte.

      Er las über die neue Gesetzgebung, die er gebeten wurde zu befürworten, merkte mögliche Schlupflöcher, Diskrepanzen, Schwächen an. Rhodie saß ihm gegenüber und starrte aus dem Fenster, wobei ihr eigener Lesestoff vergessen auf ihrem Schoß lag, und er folgte ihrem Blick: Tupelo Crossing. Die Erde trug noch immer die Zeichen des Kampfs, den er dort erst vor wenigen Monaten geführt hatte, braune Grasflecken von ihren Zelten, tiefe Furchen, die von den Kanonen, die verfehlt hatten, in die Erde gekratzt wurden. Um die Wahrheit zu sagen, seine Seele sah sehr ähnlich aus. Videospiele waren eine Sache; Krieg eine andere und er war dafür nicht geschnitzt. Er trug diese fünfzig Opfer, als ob sie auf seinem Fleisch gekennzeichnet waren. Er hoffte verzweifelt, dass er Arrons Name nicht auf diese Liste hinzufügen musste.

image image
image

      KAPITEL ZEHN

image

      122 Tage bis zur Hochzeit

      #

image

      PARKER UND RHODIE KAMEN ungefähr eine Stunde später beim Krankenhaus an. Allein der Geruch des Desinfektionsmittels in den gefliesten Fluren ließ ihn sich wünschen, dass er für Abbie bezahlt hätte, dass sie kommt; er hasste Krankenhäuser. Wann immer er Mittagessen mit Rhodie aß, trafen sie sich immer irgendwo anders. Er wusste nicht, wie sie die ganze Zeit diesen Geruch tolerieren konnte, diese verweilende Mahnung, dass das hier existierende dich umbringen könnte, schon andere umgebracht hat. Als ob sie seine Gedanken las, schlang Rhodie einen Arm durch seinen. Er schenkte ihr ein knappes Lächeln.

      Abgesehen vom unangenehmen Geruch spürte er Magie hier, wie einen Puls, der nicht nur die Lichter und Wärme antrieb, sondern auch die Herzmonitore, das Röntgengerät und die Dialysemaschinen ... Sogar im Schleier existierte nicht technische Magie als Heilmittel.

Скачать книгу