Die Nicht-Königin. Fiona West

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Die Nicht-Königin - Fiona West

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      Sie verschränkte ihre Arme. »Was sind die guten Neuigkeiten?«

      »Meine Mutter und Schwestern wollen helfen unsere Hochzeit zu planen.«

      Sie rollte so heftig mit ihren Augen, dass er befürchtete, dass sie sich einen Muskel zerrte. Ihr Kopf trieb nach unten, um auf dem Tisch zu ruhen, und ihre Stimme war gedämpft.

      »Ich habe gesagt du sollst mit den schlechten Neuigkeiten anfangen, Süßer.«

      »Schau, sie wissen, dass du nicht viel Familie und wenige Freunde hast ... sie versuchen nett zu sein.«

      »Sie sind orangie Frauen. Sie werden es nicht verstehen.«

      Er nippte an seinem Wein. »Was werden sie denn nicht verstehen?«

      Sie richtete sich auf. »In Brevspor plant der Bräutigam die Hochzeit als Anerkennung gegenüber seiner Braut; er plant alles. Er wählt ihr Kleid aus. Er gestaltet die Dekoration. Er wählt das Menü aus all ihren liebsten Speisen aus. Und traditionsgemäß bewerten ihre Freunde und Familie ihn dann, wie gut er sie kennt und, im weiteren Sinn, wie gut die Ehe laufen wird. Offensichtlich hast du nicht die Zeit oder Kapazität das zu tun. In Orangiers und den meisten anderen patriarchalischen Gesellschaften träumen junge Mädchen davon diesen Tag zu planen und zu vollziehen. Über den Schokobrunnen hinaus könnte es mir nicht egaler sein welche Art Blumen ich halte, was ich trage, was wir essen oder wer kommt. Also klingt die Vorstellung dieses Ereignis mit meinen zukünftigen Schwiegereltern, die in das Ereignis emotional weitaus mehr investiert haben, schrecklich. Schrecklich.« Sie lehnte sich vor. »Schrecklich.«

      »Sie werden Freitagabend hier sein, um eine vorläufige Planungssitzung abzuhalten und eine Farbpalette auszuwählen. Ich schlage vor, dass du ein paar Magazine erstehst.«

      Sie machte ein finsteres Gesicht. »Da wir gerade von Unannehmlichkeiten sprechen ...« Abbie griff in ihre Handtasche, als der Kellner ihre blaue Porzellandessertschüssel nahm. Sie zog einen langen weißen Umschlag hervor und legte ihn auf den Tisch zwischen sie. Parker ahnte was darin war, aber beschloss sich dumm zu stellen.

      »Was ist das?«

      Abbie lächelte selbstzufrieden. »Meine erste Schuldenrückzahlung.«

      Er entfernte seine Serviette von seinem Schoß. »Seltsam, ich erinnere mich an keinerlei Umstände, unter denen du mir irgendetwas schuldest.«

      »Du hast meinen Studienkredit abbezahlt.«

      »Als dein zukünftiger Ehegatte«, er nickte, »ja, habe ich.«

      »Aber ich will diesen Gefallen nicht.«

      »Ich verstehe das, aber –«

      »Also werde ich jetzt, wie sie sagen, den Gefallen zurückgeben.«

      Parker legte seinen Kopf schräg. »Ich glaube nicht, dass dies die korrekte Benutzung dieses Ausdrucks ist ...«

      »Das weiß ich.«

      Er lehnte sich nach vorne. »Du hast gesagt deine erste Schuldenrückzahlung ... Werden da noch mehr kommen?«

      Sie verlagerte sich auf ihrem Stuhl und ihre Augen verrieten ihre Unsicherheit. »Solange ich einen Arbeitsplatz habe.«

      »Hast du vor in Orangiers eine Arbeitsstelle zu suchen? Falls ja, wirst du eine Arbeitserlaubnis brauchen ...«

      Sie kniff ihre Augen zusammen. »Drohst du mir meine Arbeitserlaubnis zu verweigern?«

      Er kniff seine Augen genauso gegenüber ihr zusammen. »Hängt davon ab. Wirst du diesen Umschlag nehmen und es zurück auf dein Bankkonto tun, wo es hingehört?«

      »Nein, weil es auf deins gehört«, knurrte sie.

      Er verschränkte seine Arme, lehnte sich vom Tisch zurück. »Na ja, das akzeptiere ich nicht.«

      »Na ja, dann schätze ich, dass unser Kellner ein verdammt gutes Trinkgeld bekommen wird.« Abbie erhob sich, lächelte gehässig und nahm ihren Mantel und ihre Handtasche vom wartenden Bediensteten auf. »Kommst du?«

      Oh-oh. Sie wird ihn wirklich nicht nehmen. Sie wird diesen Haufen Geld dort liegen lassen ... Allerdings, wie viel konnte es sein? Ein paar hundert Dollar? Dennoch, es ist nicht so, dass es aus der königlichen Schatzkammer ist; das ist ihr Geld. Sie hat hart dafür gearbeitet und jetzt wirft sie es einfach weg ... Na ja, das ist ihr Vorrecht, nehme ich an. Ich muss nicht all ihre Fehler verhindern ... Das scheint, als ob es ein Vollzeitjob sein könnte.

      »Abelia, du bist eine stolze, irrwitzige Frau und ich liebe dich.« Der junge König stand auf, streckte sich und nahm seinen eigenen Mantel vom Bediensteten. Er schlenderte zu ihr hinüber, bot ihr mit einem Lächeln seinen Arm an und beobachtete die schwache Panik, die sich über ihre Gesichtszüge legte. Sie hielt ihren Kopf hoch oben bis sie die Vordertür erreichten, wo sie zu ihm wirbelte.

      »Parker! Wie kannst du das auf dem Tisch liegen lassen? Ich kann nicht glauben, dass du –«

      Jemand hinter ihnen räusperte sich und sie drehten sich, um ihren Mantelbediensteten zu sehen.

      »Es tut mir leid Sie zu unterbrechen, Ma’am, aber ich glaube Sie haben das auf dem Tisch gelassen ...«

      Abbie schluckte schwer und biss ein unaufrichtiges Danke zu dem Bediensteten heraus, als sie den Umschlag annahm und ihn in ihre Handtasche stopfte. Als sie die Stufen zur Kutsche hochstiegen, stach sie einen Finger in Parkers Brust.

      »Das ist nicht vorbei.«

      Nein, dachte Parker, das ist ganz gewiss nicht vorbei ... aber Runde eins geht an mich. Sein Gefühl von selbstzufriedenem Erfolg war jedoch kurzlebig, als er entdeckte, dass sie null Interesse daran hatte auf dem Weg nach Hause zu knutschen und ihn nicht in ihr Apartment einlud, als er mit ihr hinaufging, ihn damit zwang sich vor seiner Security zu verabschieden.

      »Liegt für uns immer noch Frühstück an?«

      Sie funkelte ihn an. »Ja.«

      »Sollen wir uns hier treffen?«

      Sie funkelte ihn weiterhin an. »Ja.«

      »Wie viel Uhr?«

      Sie funkelte ihn einfach weiter an. »Sieben ist in Ordnung.«

      »Okay, na ja, schlaf gut, Liebling.« Er lehnte sich vor und sie machte einen raschen Schritt zurück.

      »Gute Nacht, Edward.« Sie streckte ihre rechte Hand aus und wartete.

      Ein Handschlag? Wirklich? Er wollte nicht lachen und so scheinen, als ob er wegen ihrem offensichtlichen Missfallen schadenfroh war oder sich daran erfreute, aber er konnte sich nicht daran hindern ein kleines Glucksen herausschlüpfen zu lassen. Er schenkte ihr das wärmste Lächeln, das er zustande bringen konnte, hielt ihren Blick und schüttelte fest ihre Hand. Er drehte sich um und flüchtete die Treppe herunter, bevor sie sehen konnte, wie verletzt er tatsächlich war.

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