Das Entwirren. Rebekah Lewis

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Das Entwirren - Rebekah Lewis

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Tatsächlich hatte er das ernsthafte Bedürfnis einen Hut für sie zu kreieren, um zu betrachten, wie er auf ihrem Kopf ruhte. Seine Finger zuckten.

      »Äh, Hutmacher«, flüsterte Devrel, als er etwas seiner Fassung wiedererlangt hatte. »Vielleicht sind wir betrogen worden. Bezahl dem hoppelnden Haufen Eintopf nicht mehr als einen Faden.«

      »Mich dünkt, dass sie sich verbessert hat«, bemerkte der Hutmacher und rieb sich über sein Kinn. Abgesehen von den schrecklichen Kleidungsgewohnheiten, aber das konnte in kurzer Zeit behoben werden. Der Stil passte überhaupt nicht zu ihr.

      Der Boojum ließ ein Ausdruck der Irritation zu ihm aufblitzen, bevor er sein charakteristisches Lächeln wieder aufnahm. »Bist du verrückt? Das ist sie nicht.«

      »Selbstverständlich ist sie es. Das Weiße Kaninchen findet immer, was er sucht.«

      »Etwas hat ihn zurück zu seinem Loch gejagt. Er wollte nicht auf das richtige Mädchen warten. Kannst du nicht sehen, dass sie anders ist? Sie hat nicht einmal dieselbe Haarfarbe!«

      Der Hutmacher hatte es bemerkt, aber er mochte die Veränderungen. Dasselbe Mädchen, anderes Mädchen – es war egal. Seine Finger zuckten wieder.

      In dem Moment, in welchem sie die beiden bemerkte, ahmte sie Devrels vorigen Gesichtsausdruck des Schocks nach.

      »Ach herrje«, murmelte er. »Sie ist verdattert. Hast du Borogove-Federn zur Hand, Hutmacher?«

      »Wo bin ich?« Das Mädchen musterte Devrels unheimliches bezahntes Grinsen. Der Hutmacher erinnerte sich, als er zum ersten Mal einen Boojum gesehen hatte und konnte ihre Besorgnis nachempfinden. Obwohl Devrel dem Tier, das sie hielt, ähnelte, war sein abschreckendes Grinsen der Stoff, aus dem Alpträume waren. Boojums waren einst eine Rasse der Schwindler, die beliebig verschwanden und erschienen, entfernten manchmal zum Scherz Menschen von einem Reich und setzten sie im nächsten aus. Das Grinsen war der letzte Anblick gewesen, den ihre Opfer erblickten.

      Devrel spazierte auf sie zu. »Du bist im Wunderland. Wir haben jedoch jemand anderen erwartet. Wie versiert bist du darin verdichtete Erde und die Substanz zwischen den Reichen hochzuklettern? Ich bin sicher, dass es Wurzeln gibt, an die man sich hängen kann. Der Hutmacher kann dir Schwung mitgeben.«

      »Äh …« Das Mädchen gaffte ihn an und ihre Haut wurde aschfahl.

      Der Hutmacher rollte mit seinen Augen himmelwärts. »Sie klettert das Loch nicht hoch, Devrel. So funktioniert das nicht. Sie kann nicht wieder gehen, außer das Wunderland sondert sie aus.« Was er wissen sollte, wenn man bedenkt, dass er selbst den letzten Findling hindurchgebracht hatte.

      Die Katze neigte seinen Kopf nach hinten. »Aber ich sondere sie aus. Ich wollte Cadence für Gareth. Nicht diese blonde Blenderin.«

      »Moment … Cadence ist meine Schwester.« Ihre Augen waren groß und sie schüttelte fassungslos ihren Kopf. »Wenn du … wenn ich … oh süße Muttergottes, sie hat nicht halluziniert, oder?«

      »Nein«, sagte Devrel und trat näher zu ihr. »Du wirst herausfinden, dass es zu wundervoll ist, um wahr zu sein, die meisten wählen lediglich es nicht zu glauben. Deshalb ist alles so düster, wo du herkommst.«

      »Und wenn sie nicht halluziniert hat, bedeutete es, dass sie wirklich hierherkam und irgendeine heiße Affäre mit diesem Gareth-Typen gehabt hat?«

      »Augenscheinlich«, sagte der Hutmacher aus. »Sie schienen mir jedoch ziemlich langweilig.«

      Sie zerknautschte ihr Gesicht und zeigte ihm einen eigenartigen Gesichtsausdruck und schüttelte dann ihren Kopf. »Ich bin die schlechteste Schwester überhaupt.«

      Devrel umkreiste ihre Beine, ließ seinen Schwanz an ihre Knie schnellen. »Ich kann mir vorstellen, dass sie bei ihrer Rückkehr eine ziemliche Geschichte erzählt hat. Ich habe sogar versucht ein paar Mal nach ihr zu sehen, nachdem sie nach Hause gegangen ist, aber da sie mich weder sehen noch hören konnte, habe ich aufgegeben. Das ist jedoch nicht, was wichtig ist. Ich brauche deine Schwester wieder hier. Jetzt.« Er hielt inne und wickelte seinen Schwanz um sich selbst, als er sich setzte. »Oh, nun ja. Ich schätze, dass du genügen müssen wirst, obwohl er sich wahrscheinlich nicht mit einem Ableger begnügen wird.«

      »Ich bin kein Ableger –«

      »Bist du eingeladen worden?«, fragte er, hob eine Pfote und bog seine Krallen, seine Stimme troff vor Frechheit.

      Der Hutmacher stupste Devrel mit einem gestiefelten Zeh an. »Genug, Katze. Du wirst sie Gareth nicht geben.«

      Wenn der falsche Findling durchkam, gab es keinen Grund sie dem Schlächter zuzustoßen und von ihm zu erwarten deshalb etwas zu tun. Die Vorstellung war absurd. Das einzige Problem war zu beschließen, was sie mit ihr tun würden, wenn sie sie nicht Gareth gaben.

      Melody wurde von zwei erschreckenden Gedanken auf einmal bombardiert. Der Erste: Ihre Schwester hatte nicht gelogen und würde zwangsläufig dafür weggesperrt werden. Der Zweite: Eine Katze saß dort und grinste sie mit ihren scharfen Zähnen und riesigen blauen Augen an. Sunnys vordere Krallen waren in ihrem Bizeps verankert und Melody klammerte sich fest an sie, weigerte sich es zu riskieren, dass die gruselige Katze ihr Fellbaby verletzen würde.

      Momente zuvor war sie auf einem Radwanderweg hinter ihrem Elternhaus gestanden und jetzt war sie auf einer Klippe, die einen Ozean überblickte, mit …

       Ist das ein Skelett?

      »Unabhängig davon, was wir mit ihr tun, sie ist definitiv verdattert. Siehst du den glasigen Blick, die verblüffte Stille?« Die weiche, tiefe Stimme der Katze zog ihren Fokus von dem echt toten Typen auf dem gesunkenen Schiff weg. Das ist eine Filmrequisite. Richtig? Das muss es sein. Auf keinen Fall würde der Körper lange genug dort oben sein, um zu einem Skelett zu werden, das aufrecht blieb, in einem Stück, durch die Elemente und krachenden Gezeiten. Richtig?

       Oh, Gott.

      »Sie ist nicht verdattert. Gib ihr einen Moment«, sagte jemand anderes. Der Mann mit der Katze.

      Sein Outfit war ein Flickwerk aus Stilen und Farben. Mehrere goldene Taschenuhren hingen von seiner Weste und er hatte einen Zylinder, der aus einem glänzenden marineblauen Material gemacht war, der seine leuchtend grünen Iris beinahe petrolfarben scheinen ließ. Mit seinem schwarzen Haar – nicht lang, aber bedurfte eines guten Schnitts –, das um seine Augen herumhing, war dieser Mann der Traum einer jeden Frau. Als sie seinem Blick begegnete, teilten sich ihre Lippen. Wow. Sie entließ scharf ihren Atem und fummelte herum.

      Die Katze nannte ihn Hutmacher, war er der Hutmacher? Nostalgie der Kindheitsverwunderung verursachte diese unangenehme Aufregung, die man hatte, wenn man in der Gegenwart einer Berühmtheit seines liebsten Autors war. Ein aufgeregtes Schwindelgefühl davon jemanden zu treffen, den man jahrelang verehrt hatte.

      »Zu starren wird als unhöflich angesehen«, sagte er leise.

      »Entschuldigung!« Ihre Wangen erwärmten sich. »Ich bin nur, äh, habe nicht erwartet hier zu stehen, und na ja, ich habe mich gefragt, ob Sie, ähm …«

      »Ob ich ähm?« Er betrachtete die grinsende Katze. »Wie ähmt man denn?«

      Die Katze legte ihren Kopf schief. »Keine Ahnung.«

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