Jahrbuch der Baumpflege 2020. Группа авторов

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der Phasen mit Larvenaktivität das ausgeworfene Bohrmehl, was sich am Stammfuß sammelt (Abbildung 7C). Bei Befallsverdacht empfiehlt sich zudem das Entfernen von Rindenteilen, um mögliche Larvengänge zu inspizieren. Ausbohrlöcher sind ein weiteres wichtiges Symptom, das Aufschluss darüber gibt, dass eine Generation bereits erfolgreich geschlüpft ist.

       3 Buprestidae – Prachtkäfer

      Agrilus anxius und Agrilus planipennis

      Sowohl der in Nordamerika heimische Bronzefarbene Birkenprachtkäfer (Agrilus anxius) als auch der aus Asien einwandernde Asiatische Eschenprachtkäfer (Agrilus planipennis) treten beide noch nicht in der EU auf. Experten sind sich aber bezüglich ihres zu erwartenden Schadpotenzials einig, so dass sich EU-Mitgliedstaaten auf eine Einschleppung dieser Arten vorbereiten. Beide Prachtkäferarten werden in zwei gesonderten Beiträgen in diesem Jahrbuch vorgestellt: HOPPE et al. (2020, s. S.32) und SCHRADER et al. (2020, s. S. 361).

       4 Scarabaeidae – Blatthornkäfer

       4.1 Popillia japonica Newman – Japankäfer

      Der Japankäfer Popillia japonica stammt ursprünglich aus dem nordöstlichen Asien und ist als Schadorganismus an einer Vielzahl von Bäumen und Büschen, aber auch krautigen Pflanzen bekannt. In Gebieten, in die der Käfer verschleppt wurde, verursacht er erheblich stärkere Schäden als in seinem ursprünglichen Verbreitungsgebiet.

       Verbreitung

      Der Käfer wurde aus seinem ursprünglichen Verbreitungsgebiet in Japan und Nordchina nach Nordamerika verschleppt (EPPO 2006). In der EU tritt der Käfer bisher in Portugal (ausschließlich auf den Azoren) und vereinzelt in Italien auf (Abbildung 8). In der Schweiz unterliegt eine lokale Population Tilgungsmaßnahmen (KORYCINSKA et al. 2015).

       Abbildung 8: Globale Verbreitung des Japankäfers (Quelle: EPPO Global Database, www.eppo.int)

       Wirtspflanzen

      Der Japankäfer ist eine sehr polyphage Art und die ausgewachsenen Käfer fressen an einer Vielzahl (> 300 Pflanzenarten aus 79 Pflanzenfamilien) von Bäumen, Büschen, Wildpflanzen und Ackerkulturen (EPPO 2016b; USDA 2016). Die Wirtswahl der Käfer entscheidet sich über Geruchsstoffe der Pflanzen und ihrer Exposition zu direktem Sonnenlicht (VIEIRA 2008). In Europa ist u. a. der Befall von Acer spp., Aesculus hippocastanum), Juglans spp., Malus spp., Platanus spp.,Populus spp., Prunus spp., Tilia spp., Quercus spp., Rosa spp. und vielen weiteren, oft wirtschaftlich stark relevanten (wie Mais oder Wein) Pflanzen zu erwarten (VIERA 2008; EPPO 2016b; USDA 2016). Die Larven fressen unterirdisch an Wurzeln. Im Grünland werden von den Larven Grasarten der Gattungen Festuca, Poa und Lolium bevorzugt (EPPO 2016b).

       Biologie

      Der Japankäfer beendet eine Generation normalerweise innerhalb eines Jahres. In kälteren Klimabereichen, wie sie in Deutschland vorherrschen, kann es vorkommen, dass einzelne Käfer zwei Jahre für ihre Entwicklung benötigen (EPPO & CABI 1997). Die Weibchen graben sich im Sommer mehrfach bis in 5–10 cm Tiefe in den Boden, bevorzugt in Rasenflächen und feuchtem Grünland (EPPO 2016b), um dort ihre Eier abzulegen. Die Larven (Abbildung 9B) verbringen etwa 10 Monate im Boden und ernähren sich von organischem Material und Wurzeln. Im späten Frühjahr verpuppen sich die Larven, die ausgewachsenen Käfer schlüpfen im Frühsommer und beginnen an oberirdischen Pflanzenteilen zu fressen.

       Schaden

      Die Käfer fressen sich immer in Gruppen beginnend von der Baumspitze nach unten (VIEIRA 2008). Sie fressen an den Blättern und Blütenteilen der Pflanzen. Sie fressen das Blattmaterial zwischen den Blattadern und skelettieren somit die Blätter (Abbildung 9A) (EPPO 2006). Die Larven verursachen durch ihren Fraß an Wurzeln z. T. erhebliche Schäden in Baumschulen, Obstanlagen, Gärten, Parks, Grünland und Äckern (EPPO 2016b). Erste Symptome an Gräsern zeigen sich durch ausgedünntes Wachstum, Vergilbung und Welke (CABI 2018). Zusätzliche Schäden entstehen, wenn Wildschweine den Boden umbrechen um an die Larven (Engerlinge) (Abbildung 9B) zu gelangen.

       Diagnose

      Normalerweise ist eine morphologische Bestimmung von P. japonica zweifelsfrei möglich. Die Larven besitzen am letzten Hinterleibssegment eine Doppelreihe von Borsten, die v-förmig angeordnet ist. Die Käfer sind metallisch grün mit kupfer- oder bronzefarbenen Flügeldecken, oval geformt und zwischen 8–11 mm lang und 5–7 mm breit (Abbildung 9A). Seitlich entlang der Flügeldecken befinden sich weiße Haarbüschel auf dem Hinterleib (EPPO 2006). Für Zweifelsfälle steht auch ein diagnostisches Protokoll für eine molekulare Bestimmung zur Verfügung (FOLMER et al. 1994).

       Abbildung 9: A) Adulter Japankäfer während des Reifungsfraßes; B) Larven (Engerlinge) (Fotos: A) Forestryimages.org; B) EPPO Global Database)

       5 Lasiocampidae – Wollraupenspinner

      Dendrolimus sibiricus Tschetverikov

      Die als sibirische Schmetterlingsmotte oder auch Arvenspinner bekannte Schmetterlingsart Dendrolimus sibiricus ist ein enger Verwandter des heimischen Kiefernspinners und verursacht in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet (Russland ab osteuropäischem Teil) bei Massenvermehrungen erhebliche Schäden an Nadelgehölzen. Die Art ist in der EU noch nicht auftretend. Weitere Information sind im Fachbeitrag von WILSTERMANN & SCHRADER (2020, s. S.378) zu finden.

       6 Aphelenchoididae (Nematoden)

       Bursaphelenchus xylophilus

      Der aus Nordamerika verschleppte Kiefernholznematode Bursaphelenchus xylophilus kommt seit 1999 in Portugal vor, wo er zu einem raschen Absterben infizierter Bäume geführt hat. Seitdem verhindern Maßnahmen eine weitere Verbreitung innerhalb der europäischen Gemeinschaft. Weitere Informationen sind im Beitrag von SCHRÖDER et al. (2020, s. S. 369) zu finden.

       7 Xanthomonadaceae (Bakterien)

      

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