Ein glücklicher Mensch. Группа авторов

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zugestoßen sei.

      „Wer hat dir das nur angetan?“, fragten sie einstimmig.

      „Ich selbst! Ich selbst!“, heulte der Teufel und lief vor Schmerz hin und her.

      Die Teufel zuckten mit ihren Schultern und verdrehten vor Verwunderung die Augen.

      „Nun, wenn du es dir selbst angetan hast, dann können wir dir nicht helfen“, dachten sie, gingen weiter ihrer Beschäftigung nach und ließen ihren Kameraden mit seinen Schmerzen allein.

      DIE GESCHENKE DES KOBOLDS

      Es war einmal ein reicher Gutsherr, der schritt eines Tages seine Wiesen am See ab und bemerkte eine ausgedörrte Stelle am Waldrand. Ob es ihm jemand erzählt oder ob er es von seinen Eltern gehört hatte, er wusste, dass Wiesen an den Stellen ausdörren, wo sich ein Kobold abends zum Ausruhen niederlässt.

      Deshalb beschloss er, den Kobold zu finden, um ihn um Gold zu bitten.

      An einem schönen, friedlichen Abend ging er zu der Stelle und sah am Waldrand einen Zigeuner sitzen.

      „Ist das ein Zigeuner oder ein Kobold?“, dachte der Gutsherr und konnte sich nicht entscheiden, ob er weitergehen oder ihn ansprechen sollte.

      Er überlegte und überlegte und entschied sich dann:

      „Wenn das ein Zigeuner ist, was kann er mir schon antun? Ich habe doch nichts dabei. Und wenn das ein Kobold ist, dann ist er der Richtige, den ich finden wollte.“

      Gedacht, getan. Er kam zu dem Zigeuner und fragte:

      „Warum sitzt du hier alleine am Waldrand?“

      „Setz dich dazu. Dann sind wir zu zweit“, antwortete der Zigeuner.

      „Das ist kein Kobold!“, dachte der Gutsherr, ging aber trotzdem zum Zigeuner und setzte sich zu ihm.

      „Wo kommst du ganz alleine her?“, fragte der Gutsherr. „Es gab hier keine Zigeuner, soviel ich weiß. Du trittst mir nur die Wiese kaputt.“

      „Ich bin kein Zigeuner, sondern ein Kobold.“

      Der Gutsherr erschrak, sprang von der Stelle auf und wusste nicht, ob er nun weglaufen oder bleiben sollte.

      Der Kobold lächelte nur und sagte:

      „Du wolltest mich doch sehen, warum erschrickst du denn plötzlich? Ich tue Menschen nichts Böses. Setz dich!“

      Der Gutsherr setzte sich wieder hin, schwieg eine Weile, bis er sich beruhigt hatte. Dann fasste er Mut und fing an zu erzählen, dass er Not leide, dass er keinen roten Heller habe und Mühsal ertragen müsse. Wie viele Worte er auch gesagt hatte, alle waren gelogen.

      „Was willst du denn von mir? Ich gehe doch nicht als Knecht zu dir, der für dich ackert, eggt und Wiesen mäht!“, erwiderte der Kobold.

      „Ja“, sagte der Gutsherr, „aber ich habe gehört, dass du einen Menschen, der dir gefällt, mit Reichtümern überhäufst und ihm die Taschen mit Geld füllst. Ich würde dich großzügig mit Honig, Eiern und Milch belohnen. Die Menschen erzählen, dass du all das sehr magst.“

      „Du hast mir erzählt, dass du ganz arm bist und alle möglichen Lasten dich bedrücken. Iss all das lieber selbst oder gib es deiner unglücklichen Familie. Ich komme auch ohne all das aus.“

      „Willst du mir denn nicht helfen?“, fragte der Gutsherr. „Haben meine Vorfahren etwas Unwahres über dich erzählt? Würdest du mir nicht wenigstens eine Handvoll Gold geben?“

      „Gut“, sagte der Kobold, „gib mir deine Mütze.“

      Der Mann streckte seinen Arm aus und hielt dem Kobold seine Mütze hin. Der Kobold füllte sie voll mit Gold.

      „Reicht das?“, fragte der Kobold.

      „Was ist das denn schon? Das sind doch nur ein paar Handvoll. Hat es sich denn überhaupt gelohnt, dich zu fragen?“

      „Du bist in der Tat sehr habgierig“, sagte der Kobold. „Ein anderer würde sich an deiner Stelle tausendmal bedanken, wenn er so viel von mir bekommen hätte.“

      „Du hast meine Wiese mehr beschädigt, als du mich jetzt entschädigt hast“, wurde der Gutsherr immer forscher.

      „Gut, halte deinen Umhang an den Zipfeln fest, und ich fülle ihn dir voll.“

      Der Gutsherr hielt seinen Umhang hoch, und der Kobold füllte ihn voll mit Gold.

      „Du könntest mir doch noch ein wenig dazugeben“, sagte der Gutsherr immer noch unzufrieden. „Siehst du, du könntest noch meine Taschen vollfüllen.“

      „Gut, gib mir deine Taschen.“

      Der Mann hielt ihm erst eine Tasche entgegen, dann die andere, und der Kobold füllte sie mit Gold.

      Als der Gutsherr so viel Gold bekommen hatte, vergaß er vor lauter Freude, sich bei dem Kobold zu bedanken und sich von ihm zu verabschieden. Er rannte, so schnell er konnte, durch den Wald nach Hause. Unterwegs dachte er nur an das eine:

      „Hoffentlich begegne ich niemandem. Sonst sieht jemand, wie viel Gold ich dabei habe, und raubt mich aus.“

      Er lief auf Umwegen an Gärten und Ställen vorbei, bis er zu Hause ankam. Dort begab er sich sofort in seine Kammer.

      Er schüttete den Umhang über sein Bett und sah, dass alles nur verfaultes Zeug war. Er steckte erst die eine Hand, dann die andere in seine Taschen, und dort war nur Mist. Er holte die Mütze aus seinem Schoß, und sie war voll mit madigen Pilzen. Der Gutsherr fluchte, weil der schlaue Kobold ihn zum Narren gehalten hatte. Aber war er nicht selbst schuld daran? Wäre er gleich mit dem zufrieden gewesen, was er in der Mütze hatte, wäre er reicher geworden. Ob er aber auch glücklich geworden wäre?

      EINE GESCHWÄTZIGE FRAU

      Es lebte einmal ein Mann, der eine schrecklich geschwätzige Frau hatte. Sie konnte ihren Mund nicht halten. Sobald sie etwas erfuhr, plauderte sie alles in ihrer Nachbarschaft aus. Einmal pflügte der Mann das Feld. Sein Pflug traf einen großen Stein. Der Mann hob diesen Stein auf und fand unter ihm eine vergrabene Truhe voller Goldmünzen. Dann dachte er darüber nach, was er wohl machen solle. Er fand, dass er das Geld nicht nach Hause bringen konnte, weil seine Frau es gleich allen Leuten erzählen würde, wenn sie das Gold zu sehen bekäme. Dann würde der Landesherr davon hören und – Geld ade – alles wegnehmen.

      So dachte er und dachte, bis ihm etwas einfiel. Er legte die Truhe zurück, rollte den Stein darauf und ging nach Hause. Auf dem Weg kam er an einem Fluss vorbei. Dort sah er Fischernetze. Er zog sie heraus und fand in einem einen Hecht. Er nahm diesen Hecht mit und ging weiter. Dann kam er an einem Wald vorbei. Dort lagen Fangseile für Hasen und in einem fand er sogar einen Hasen. Der Mann nahm ihn heraus und steckte stattdessen den Hecht hinein. Den Hasen brachte er zurück zum Fluss und legte ihn in das Netz. Dann kam er nach Hause und sagte zu seiner Frau:

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