Moonlight Romance Staffel 3 – Romantic Thriller. Scarlet Wilson

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Moonlight Romance Staffel 3 – Romantic Thriller - Scarlet Wilson Moonlight Romance Staffel

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an!«

      Und von überall her tönte es »Prosit!«. Damit hatte die Reise offiziell begonnen, für Angelika und alle anderen, vor allem aber für Jan-Herbert von Schwandorff und Frau Eugenie Schmitz-Wellinghausen, nicht zu vergessen jene alte Dame, deren altes Vehikel in Passau geduldig auf ihre Rückkehr wartete.

      *

      Während die Passagiere speisten und sich auf einen unterhaltsamen Abend in der Lounge vorbereiteten, war jemand anders auf dem Schiff mit Vorbereitungen ganz anderer Art beschäftigt: Dunkle Kleidung, die ein Erkennen auf dem nächtlichen Deck erschwerte, sowie bequeme Turnschuhe mit weichen Sohlen, die eine lautlose Annäherung garantierten. Und der Universalschlüssel. Der zu jedem Raum des Schiffes Zutritt erlaubte.

      Auf den vorangegangenen Reisen hatten sich auf der »Danubia Queen« einige seltsame Vorfälle ereignet. So hatten sich mehrfach vorzugsweise weibliche Gäste beschwert, sie seien im Schlaf von riesengroßen Stechmücken gebissen ‚worden‘. Andere erzählten von einem geheimnisvollen Wesen. Mensch oder Tier, ein Affe möglicherweise, der nächstens auf dem Promenadendeck herumgeisterte.

      Auf der letzten Reise war gar, auf der Höhe der Ruinen von Transmarisca, auf der Grenze zwischen Bulgarien und Rumänien, eine junge Frau verschwunden, die allein reiste und die sang- und klanglos eines Morgens einfach nicht mehr zum Frühstück erschien. Sie wurde nie mehr gefunden. Kinder, die Überreste eines weiblichen Leichnams einige Kilometer flussabwärts Richtung Schwarzes Meer entdeckten, nahmen die wenigen Habseligkeiten an sich, die noch verwertbar waren, und vergruben die Überreste.

      All dies stand in Zusammenhang mit den Vorbereitungen, die während der Abendessenszeit im Heck des Kreuzfahrtschiffes getroffen wurden. Es war wieder an der Zeit, es musste etwas geschehen.

      Mögliche Opfer gab es wieder mehrere, doch die Auswahl musste sorgfältig getroffen werden: denn wurde die falsche Person ausgewählt, die z. B. ein Allergen in sich trug oder irgendwelche Abwehrgerätschaften bei sich trug, konnte es zur Katastrophe, das heißt: zur Aufdeckung der Person kommen, die für die Zwischenfälle verantwortlich war. Aber alles drängte, das Blut schrie nach Blut – es brauchte die Auffrischung, denn alt gewordenes Blut in den Adern eines Transsilvaners führte unweigerlich zum Tode. Zu einem qualvollen Tod, wenn das Blut nämlich allmählich zu stocken beginnt und alles verstopft.

      *

      Angelika und Xenia hatten sich viel zu erzählen. Dass von Schwandorff bei ihnen saß und hörte, was sie sich an Wichtigem und Unwichtigem zu berichten hatten, störte vielleicht Xenia ein wenig, doch da sie bemerkt hatte, dass diese neue Bekanntschaft für ihre Freundin etwas Besonderes zu sein schien, ließ sie sich nichts anmerken.

      Der Pianist, ein bulgarischer Musiker, der eher scheu um die Passagiere herumging, um sie nicht zu stören, hatte sich an das Instrument gesetzt und spielte bekannte und weniger bekannte Melodien. Das Musikstück, das gerade zu hören war, gefiel Xenia besonders, so dass sie zum Piano ging und sich erkundigte. »Traumtanz« hieß die etwas melancholische Melodie und der deutsche Komponist war ihr unbekannt. Sie freute sich, als der Klavierspieler sich artig für ihr Interesse bedankte.

      Xenia fiel auf, dass das Schiff sehr ruhig im Wasser lag und kaum schaukelte.

      Wieder an ihrem Tisch, hatte sich nun Frau Faszl dazugesetzt. Sie trank einen kleinen Rotwein, während die anderen sich eine Flasche guten Sekts bestellt hatten. »Ich würde auch gerne«, sagte die alte Dame, »aber ich vertrage die Kohlensäure nicht. Davon wird mir übel. Das ist genauso wie wenn ein Vampir Knoblauch zu essen bekommt.«

      Angelika musste lachen: »Die gibt es doch gar nicht. Das sind blanke Märchen.«

      Dabei sah sie zu von Schwandorff hinüber, der ein seltsam zweifelndes Gesicht machte, als wollte er sagen: Na, ich weiß nicht, ob nicht doch etwas dran ist.

      »Was sagen Sie dazu?« fragte Angelika und wandte sich an Frau Faszl.

      »Also ich bin der Ansicht, man sollte das ernst nehmen, was über die Vampire erzählt wird. Ich arbeite in Wetzlar in der Bibliothek, die ist auf phantastische Literatur spezialisiert, und die haben jede Menge Unterlagen, unter anderem auch über jenen transsilvanischen Fürsten, nach dem die literarische Figur des Dracula geformt wurde. Ich erinnere mich an eine deutsche Mystik-Autorin, die unter dem Pseudonym ‚Carola Blackwood‘ schreibt. Sie hat bei Gelegenheit die Möglichkeit erörtert, dass jener Dracul, als Türkenschlächter historisch verbürgt, gegen die sogenannte türkische Petersilie allergisch war und nach Genuss derselben mehrfach Erstickungsanfälle gehabt hat. Daraus soll sich die Mär entwickelt haben, Vampire seien empfindlich gegen Knoblauch.«

      Frau Fischbaum, die auf dem Weg zur Bar, um Nachschub an kostenlos ausgeschenktem Bier zu holen, bei ihrem Tisch stehen geblieben war und einen Teil des Gesprächs mitgehört hatte, schnaubte hörbar durch die Nase:

      »So ein Unsinn, Vampire gibt es nicht. Und damit basta!«

      ›Jonny‹ Schwandorff bedachte sie mit keinem auch noch so kurzem Blick, sondern stellte fest:

      »Aus der Presse weiß ich, dass es auf den Donau-Kreuzfahrtschiffen wiederholt Zwischenfälle gegeben hat, die nicht erklärbar waren. Etwa sind Personen spurlos verschwunden, andere erlitten Bisswunden – und das alles auf der Donau und auf Schiffen, die in Richtung auf die Heimat der Vampire unterwegs waren. Ich selbst habe … Ach, nein, das spielt hier keine Rolle!« Er brach ab und schwieg.

      Doch genau das machte Angelika neugierig. Sie sah den Immobilienmakler fragend an und hob dabei die linke Augenbraue. Das war ein Tick von ihr und sollte eine laute Frage ersetzen.

      »Nein!«, wiederholte Schwandorff. »Das tut hier nichts zur Sache.« Das sagte er so vor sich hin, dann neigte er sich Richtung Angelika und raunte ihr zu: »Später vielleicht einmal, mal sehen, was wird.«

      Frau Faszl, die trotz oder vielleicht gerade wegen ihres Alters besonders aufmerksam war, hatte sehr wohl die Sonderstellung bemerkt, die Schwandorff für Angelika und diese wiederum für den Makler einnahm. Sie war’s zufrieden: Die Fahrt entwickelte sich gut. Sie würde viel zu beobachten haben, gerade die Entstehung und Entwicklung solcher zwischenmenschlicher Beziehungen fanden immer ihr aufmerksames Interesse.

      Diese Fahrt hatte gut begonnen.

      *

      Angelika und Xenia hatte fast als Letzte die Lounge verlassen. Die Bar hatte um Mitternacht ihren Service eingestellt, doch es war fast zwei Uhr früh, als die beiden jungen Frauen schließlich in Richtung ihrer Kabinen gingen. Es war sehr still, nur von Ferne hörte man, dass die Motoren arbeiteten. Die »Danubia Queen« nutzte die Nachtstunden, um stetig voran zu kommen. Fast bei ihrer Kabine angekommen, glaubte Angelika, einen Schatten Richtung Bug davonhuschen zu sehen, doch als sie genauer hinsah, was nichts zu erkennen. Sie schob es auf den genossenen Sekt, von dem sie wohl ein Glas zu viel getrunken hatte. Nach einer herzlichen Umarmung mit Xenia zum Abschied bis zum Morgen, fiel sie nach kurzem Toilettenbesuch ins Bett und schlief bis zum Morgen durch.

      Draußen ging ein wachhabendes Besatzungsmitglied durch die Gänge und kontrollierte, dass alles in Ordnung war. Das geschah in jeder Nacht, ab zwei Uhr früh, zwischen diesem Zeitpunkt und dem Morgengrauen hatten sich die rätselhaften Zwischenfälle auf der »Danubia Queen« ereignet. Daher diese Anordnung des Kapitäns, die ab sofort galt. Und da über die Patrouillengänge akribisch Buch geführt werden musste, Stechuhren waren installiert worden, konnte der Kapitän sicher sein, dass seine Befehle auch befolgt wurden.

      Wer damit keinesfalls zufrieden sein konnte, war jene dunkle Gestalt, die bereits Vorbereitungen getroffen hatte für eine Interaktion auf der ersten Teilstrecke

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