Moonlight Romance Staffel 3 – Romantic Thriller. Scarlet Wilson

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Moonlight Romance Staffel 3 – Romantic Thriller - Scarlet Wilson Moonlight Romance Staffel

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zur Donau fährt.«

      »Na, so was!« Angelika wunderte sich. Zufälle gab es. Andererseits war es nett und angenehm, mit jemandem die Zeit zu verplaudern, die sie sowieso abwarten musste.

      »Sie machen die ganze Fahrt mit?« fragte sie und wagte nicht daran zu denken, wie wohl ihre Frisur diese Hitze überstand. Sie trug ihr naturblondes Haar kurz, doch da es sehr fein war, klebte es bei solchen Temperaturen rasch an der Kopfhaut. Und das sah einfach scheußlich aus.

      »Aber natürlich!«, war die Antwort. »Bis ins Donaudelta hinein.« Regine Schmitz-Wellinghausen rührte gedankenverloren in ihren Ravioli, die der Kellner inzwischen vor sie hingestellt hatte. »Sie ebenfalls?«

      »Ja, da freue ich mich auch schon drauf«, bestätigte Angelika. »Und diese Vogelschwärme …«

      »Vögel werden wir genügend sehen, da bin ich sicher.« Dann schwiegen sie und betrachteten das rege Treiben auf dem Platz vor ihnen, ein Schild wies ihn als Ludwigsplatz aus, nicht ohne sich an ihren Speisen und Getränken zu laben.

      Sie hatten kaum fertig gegessen und ausgetrunken, da hatte sich Angelikas Gegenüber bereits erhoben. »Ich denke, wir sollten uns allmählich …«

      Im Aufstehen hatte sie ihren Stuhl nach hinten geschoben und dabei einen Passanten angerempelt, der es offensichtlich eilig hatte, im Zentrum der Stadt Besorgungen zu machen.

      »Was erlauben Sie sich eigentlich?« schnaubte der hochgewachsene Mann, der offensichtlich Mühe hatte, trotz seines Gehstockes das Gleichgewicht zu wahren. »Einen behinderten Mann so zu …«

      Frau Schmitz-Wellinghausen hatte sich rasch umgedreht und rief nun in einem plötzlichen Erkennen: »Sie sind es! Was für eine Überraschung so früh am Tage, mit Ihnen habe ich nicht gerechnet!«

      »Sie kennen mich doch, Frau … wie war noch Ihr Name?« Er deutete mit der rechten Hand in ihre Richtung, ein Glied des Zeigefingers fehlte.

      Angelika konnte dem ihr Unbekannten ansehen, dass er offensichtlich ihre neue Bekanntschaft nicht ernst nahm, sondern sich über sie lustig machte.

      »Aber ich bin doch …«

      »Ich weiß, ich weiß …«, jetzt lächelte der Unbekannte und stützte sich schwer auf seinen Stock. »Und Sie kennen mich schließlich auch, oder? Deswegen wollten Sie mich wohl umstoßen, wollten mich ins Krankenbett befördern. Zurückschicken, wo ich hingehöre und keine Probleme bereiten kann. Ihnen nicht und anderen auch nicht.«

      Jetzt wurde Frau Schmitz-Wellinghausen erst richtig verlegen, so schien es Angelika, die nun genug hatte von dem müßigen Spiel.

      »Wollen Sie mich nicht mit dem Herrn bekannt machen?« fragte sie energisch. Und als Frau Schmitz-Wellinghausen ganz offensichtlich zögerte, fuhr sie fort: »Wenn nicht, dann kann ich das ebenso gut selbst erledigen.«

      Sie streckte ihre Rechte aus und sagte: »Mein Name ist Angelika Neubert. Mit wem habe ich das Vergnügen?«

      Nun reagierte Eugenie Schmitz-Wellinghausen überraschend schnell: »Das ist Herr Rupert Geiss-Landmann, ein Passauer Urgestein. Und eine wichtige Persönlichkeit in dieser Stadt was kulturelle Belange angeht. Und das ganz aus eigenem Ermessen, dazu Träger der Ehrenmedaille und wohl bald auch Ehrenbürger der Dreiflüsse-Stadt.«

      »Nun mal langsam, meine Liebe«, sagte Geiss-Landmann und stampfte mit seinem Stock auf das Pflaster. »Das mit der Ehrenbürgerschaft liegt, wenn überhaupt, noch in weiter Ferne. Aber ausschlagen würde ich das natürlich keineswegs. Ehrenamtliches Engagement sollte im Allgemeinen besser und nachhaltiger gewürdigt werden, denke ich. Aber auch Frau Schmitz-Wellinghausen«, er wandte sich Angelika direkt zu, »auch sie sollte ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen. Sie ist nämlich die Beauftr…«

      »Das ist absolut uninteressant«, wurde Geiss-Landmann abrupt, fast wütend, unterbrochen. »Denn Frau Neubert und ich müssen nun los. Das Schiff wartet.«

      Damit zerrte sie Angelika am rechten Arm so lange, bis diese ihr – wenn auch widerwillig – folgte. Was hatte dieses Passauer, wie ihre Reisegefährtin das genannt hatte, »Urgestein« ihr über ihre neue Bekanntschaft erzählen wollen?

      Da würde sie nachhaken. Auf dem Schiff. Immerhin ganze vierzehn Tage würde sie dafür Zeit haben.

      *

      Die »Danubia Queen« war ein typisches Fluss-Kreuzfahrtschiff. Es fuhr unter bulgarischer Flagge; die Besatzung bestand ausschließlich aus Bulgaren. Das hatte er dem aufwendigen Prospekt entnommen, der ihm mit einer Beschreibung des Schiffes und seinen Gegebenheiten zugeschickt worden war.

      Jan-Herbert von Schwandorff war mit dem Zug von München aus angereist, erster Klasse natürlich, das war er so gewohnt. Den am Bahnhof bereit stehenden Bus hatte er verschmäht und sich in ein Taxi geschwungen, das ihn quer durch die Stadt auf die andere Seite der Donau bringen sollte. An die zweite Anlegestelle, die seit langen Jahren nötig war, da es inzwischen zahlreiche Reiseveranstalter gab, die von Passau aus ihre Schiffe Richtung Schwarzes Meer schickten oder auch kürzere Reisen anboten, die dann in Budapest endeten. Der Fahrer wusste offensichtlich Bescheid und murmelte leise vor sich hin: »Unsereins würde auch gerne mal …«, bevor er losfuhr.

      Die Fahrt mit den Taxi hatte unverhältnismäßig lange gedauert, da ihnen immer wieder eine alte Rostlaube von Auto den Weg abgeschnitten hatte, in der eine grauhaarige Oma saß, die offenbar nicht genau wusste, wo sie hinwollte. Jedenfalls kreuzte sie immer wieder ihren Weg, wie durch Zauberhand war sie stets vor ihnen und behinderte ihr Vorwärtskommen. Der einheimische Taxifahrer fluchte wie ein Wiener Bierkutscher, bis es ihm endlich gelang, das Vehikel, mindestens dreißig Jahre alt und ersichtlich nur vom Rost zusammengehalten, auf der Donaubrücke zu überholen. Dann endlich war freie Fahrt angesagt. Und Jan-Herbert von Schwandorff grübelte darüber nach, wie ein so offensichtlich ungepflegter Wagen, der wahrscheinlich von Rostlöchern markiert war, durch den TÜV kommen konnte.

      Als das Taxi am Anlegeplatz anhielt, erkannte von Schwandorff, dass die »Danubia Queen« in zweiter Reihe angelegt hatte. Zwischen ihr und dem Ufer befand sich ein weiteres Schiff, den Namen konnte er auf die Schnelle nicht erkennen, das aber offenbar noch nicht bereit zum sofortigen Auslaufen war. Jedenfalls waren Besatzungsmitglieder mit der Säuberung des Oberdecks beschäftigt, über das der Zugang zur »Danubia Queen« ausgeschildert war.

      Als der 31-jährige Immobilienmakler ausstieg, hielt unmittelbar hinter seinem Taxi jene Schrottlaube, mit der sich der Fahrer auf der Herfahrt hatte herumschlagen müssen. Die ältere Dame, die dem Vehikel entstieg, machte einen sehr energischen Eindruck.

      »Kann mir jemand helfen?« schrie sie laut, damit sie möglichst weithin gehört wurde. Im Gegensatz zu Angelika schien ihr die Hitze überhaupt nichts auszumachen. Ein Crewmitglied der »Danubia Queen«, erkennbar an dem Namensschild, das er linksseitig am Overall trug, eilte zu ihr.

      »Ich fahre mit der …« Ihr Blick fiel auf das Namensschild, auf der auch der Schiffsname angezeigt wurde. »Ach, ich sehe schon: bei Ihnen bin ich richtig. Können Sie bitte veranlassen, dass mein Gepäck …«

      Das Auftreten der alten Dame glich fast einem Zeremoniell: irgendetwas Hoheitsvolles lag in ihrem Verhalten. Und das trotz des schäbigen Vehikels, mit dem sie angekommen war. Während der Bootsmann ihr Gepäck, zwei kleine Köfferchen und eine Reisetasche zur »Danubia Queen« trug, stellte sie ihre Rostlaube am Kai, direkt neben einem übervoll belegten Parkplatz ab, ungeachtet der Tatsache, dass sie damit im absoluten Halteverbot stand. Einem der daneben stehenden Jugendlichen drückte sie fünf Euro in

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